Donnerstag, 5. April 2012

Styx – The Grand Illusion





Styx – The Grand Illusion


Besetzung:

John Panozzo – drums, percussion and vocals
Tommy Shaw – acoustic, electric and 12 string guitars and vocals
Dennis De Young – keyboards, vocals and synthesizers
James Young – guitars and vocals
Chuck Panozzo – bass guitar and vocals


Label: A&M Records


Erscheinungsdatum: 1977


Stil: Bombast Rock, Symphonic Rock


Trackliste:

1. The Grand Illusion (4:37)
2. Fooling Yourself (The Angry Young Man) (5:32)
3. Superstars (3:55)
4. Come Sail Away (6:07)
5. Miss America (5:02)
6. Man In The Wilderness (5:51)
7. Castle Walls (5:59)
8. The Grand Finale (1:58)




Ja, es ist wohl das Etikett “Bombast Rock” welches die Musik von Styx auf “The Grand Illusion” am besten trifft. Und auch Mainstream ist da zu hören, jedoch auch ein paar Prog-Einflüsse sind zu entdecken. Und dann gibt es da noch die Pop-Abschnitte, neben den Rock Teilen. Alles in allem ganz schön vielschichtig, was Styx hier 1977, auf ihrem siebten Album, veröffentlichten.

Der Titeltrack „The Grand Illusion“ ist gleichzeitig auch der erste Track des Albums. Was wie ein Marsch beginnt, entwickelt sich zu einem schönen Pop-Song, der im Mittelteil auch richtig rockt. Und gleich auf diesem ersten Lied bekommt man eine sehr eingängige Melodie mit der Musik serviert, mit der die Band den Hörer immer wieder einfangen und fesseln kann. Von der Qualität her in eine ähnliche Kategorie fällt „Fooling Yourself“. Eingeleitet mit einem Keyboardlauf, entwickelt sich dann ein munterer Popsong, wieder mit eingängiger Melodie und einem weiteren Markenzeichen von Styx: dem perfekt arrangierten und mehrstimmigen Gesang aller Bandmitglieder. Das Ganze wird immer wieder unterbrochen durch kurze Einschübe der Akustikgitarre, sodass die Nummer immer spannend und abwechslungsreich bleibt.

„Superstars“, der dritte Titel auf „The Grand Illusion“, wurde dann von Young, De Young und Shaw in gemeinsamer Arbeit geschrieben. Und vielleicht trifft hier der Spruch zu, dass viele Köche den Brei verderben. Denn dieses Stück kann nun nicht mehr richtig überzeugen. Eine eingängige Melodie, wie die der ersten zwei Nummern, geht dem Stück ein wenig ab und im Refrain entwickelt sich das Lied zu einem richtigen Schmachtfetzen: „You and I, We will climb so high, Superstars, Whoa whoa you and I“. Nein dieser Titel kann deutlich weniger packen.

„Come Sail Away“ ist eine Ballade, die in den USA als Singleauskopplung sogar unter die Top Ten kam. Und schön hört sich das Lied wirklich an. Schön getragen, ein wenig melancholisch, ein bisschen sentimental. Dann wird etwa gegen Mitte des Stücks die nächste Stufe gezündet und der Titel entwickelt sich zu einem Rock Song mit schweren Gitarren und treibenden Beats. Natürlich nur kurz, denn dann wird es sphärisch, dann sphärisch poppig, anschließend erneut rockig und schließlich wird alles ausgeblendet. Interessant wie es Styx schaffen, so viel verschiedene Musikstile in diesen sechs Minuten unterzubringen, ohne, dass das Ganze überfrachtet wirken würde.

„Miss America“, Titel Nummer fünf, ist ein Rocker. Hier bewegen wir uns jetzt schon sehr in Mainstream Gefilden. Klar, das Stück ist sehr eingängig, aber irgendwie auch nichts Besonderes. Lieder dieser Art hat man schon öfters und auch bereits von anderen Bands gehört. Deutlich interessanter wird es dann bei „Man In The Wilderness“. Eine Rockballade, auch keine Erfindung von Styx, allerdings ist dieses Stück wieder mit einer wunderschönen Melodie ausstaffiert worden, die einfach Spaß macht, ins Ohr geht und zum Mitsingen, zumindest Mitsummen, verleitet. Und auch hier gibt es wieder einen rockigeren Teil zu hören, der mit einem schönen Gitarrensolo aufwarten kann, bis es wieder in den balladesken Part übergeht, der nun noch ein wenig bombastischer klingt.

Auch der nächste Titel, „Castle Walls“, kann überzeugen, allerdings erneut auf eine ganz andere Art und Weise. Mit einem schönen, eingängigen und spinettartigen Keyboardlauf wird das Lied eingeleitet. Und dann entwickelt sich wieder dieser typische Styx-Sound aus Bombast und mehrstimmigem Gesang. Unterbrochen wird das Ganze schließlich durch einen Instrumentalpart, bei dem das Keyboard im Vordergrund steht. Alles wieder sehr melodisch und bombastisch, bis schließlich eine E-Gitarre das Zepter schwingt und das Stück anschließend wieder in den Gesangsteil übergeht. Auch hier erneut: Viele verschiedene Teile eines Liedes, die allerdings perfekt zusammenpassen und in keinster Weise irgendwie aneinander gestückelt wirken.

Beim letzten Stück „The Grand Finale“ wird teilweise noch mal das Lied „Superstars“ aufgegriffen. Ansonsten ist die Nummer kurz und nichts Besonderes mehr.

Fazit: „The Grand Illusion“ ist eine interessante Platte geworden. Auf ihr gibt es richtig gute Songs und deutlich weniger Ausfälle zu hören, als auf den CD’s, die in den achtziger und neunziger Jahren, von der amerikanischen Formation Styx, veröffentlicht werden sollten. Und dabei ist die Musik von Styx hier auch noch unglaublich facetten- und abwechslungsreich. Bei „The Grand Illusion“ handelt es sich um ein Album, für welches es sich lohnt mal ein Ohr zu riskieren, denn hier befindet sich die Band auf dem Höhepunkt ihrer Schaffenskraft. Dafür gibt es elf verdiente Punkte.

Anspieltipps: The Grand Illusion, Come Sail Away, Man In The Wilderness, Castle Walls



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