Dienstag, 26. Juni 2012

Mumford And Sons – Sigh No More





Mumford And Sons – Sigh No More


Besetzung:

Ted Dwane – bass
Ben Lovett – keyboard, accordion
Country Winston – banjo, dobro
Marcus Mumford – lead vocals, guitar, drums


Gastmusiker:

Nick Etwell – trumpet, flugelhorn
Pete Beachill – trombone
Nell Catchpole – violin, viola
Christopher Allen – cello
Markus Dravs – a nail and a piano string
Tom Hobden – original string parts on track 5


Label: V2 Records


Erscheinungsdatum: 2009


Stil: Folk, Pop, Rock


Trackliste:

1. Sigh No More (3:28)
2. The Cave (3:38)
3. Winter Winds (3:40)
4. Roll Away Your Stone (4:24)
5. White Blank Page (4:14)
6. I Gave You All (4:20)
7. Little Lion Man (4:07)
8. Timshel (2:53)
9. Thistle And Weeds (4:50)
10. Awake My Soul (4:16)
11. Dust Bowl Dance (4:43)
12. After The Storm (4:08)




Beeindruckend ist das wirklich, was die vier Engländer aus London hier 2009 auf Platte beziehungsweise CD gepresst haben. In die Richtung „Folk“ geht die Musik, ist gekennzeichnet durch wunderschöne Melodien, die meist durch die Gitarre intoniert werden. Aufgelockert wird das Ganze immer wieder mit herrlichen Banjo-Passagen, einer sanften Pianobegleitung, Bläsereinsätzen oder Streicherunterstützung. Drums und Perkussion spielen meist nur eine sehr untergeordnete Rolle.

Zu all diesen Zutaten gesellt sich die leicht rauchige und einprägsame Stimme des Marcus Mumford, der hier natürlich nicht mit seinen Söhnen, sondern mit seinen Kumpels musiziert. Jedes Lied des Albums ist melodiös und harmonisch fast immer bis zur letzten Note. Das Gegenteil von „hektisch“ könnte seit 2009 auch mit dem Titel „Mumford & Sons“ charakterisiert werden, so unaufgeregt ist diese Musik. Meist still, manchmal richtiggehend zerbrechlich wirkend, werden auf „Sigh No More“ melodische Töne aneinandergereiht. Das bedeutet jedoch nicht, dass diese eigentlich so ruhigen Stücke nicht auch mal Fahrt aufnehmen und an Geschwindigkeit gewinnen können. Ein schönes Beispiel dafür ist gleich das erste Stück und gleichzeitig der Titeltrack „Sigh No More“. Dieser fängt ganz langsam und zart an und steigert sich dann zu einer rhythmischen Nummer, die einen zum Mitwippen animiert.

Das Spiel mit den schnelleren und langsameren Teilen wird anschließend bei „The Cave“ bis zur Perfektion umgesetzt. Und kaum einmal klang ein Banjo kraftvoller. „Winter Winds“ wirkt dagegen sehr getragen und weist der Trompete eine tragende und eindrucksvolle Rolle zu. „Roll Away Your Stone“, „White Blank Page“ und „I Gave You All“ leben schließlich erneut vom Spiel mit den ruhigeren und etwas schnelleren Parts und sind mit Melodien ausgestattet, die den Musikfreund auch der gemäßigteren Töne, einfach begeistern und packen können.

„Little Lion Man“ bildet fast schon eine Ausnahme auf dem Album, denn hier groovt es deutlich mehr als bei den anderen Songs. Bei diesem Stück treten die ruhigeren und nachdenklicheren Parts deutlich in den Hintergrund. Umso größer ist dann der Kontrast zu „Timshel“, welches voll auf die sentimentale und auch ein wenig „sensible“ Karte setzt. „Thistle & Weeds“ klingt wiederum sehr getragen und auch bei „Awake My Soul“ überwiegen erneut die leiseren Töne und Stimmungen. Eine Ausnahme stellt in dieser Reihe das vorletzte Stück „Dust Bowl Dance“ dar, welches in seiner Mitte regelrecht explodiert. Hier spielen nun die Harmonien keine Rolle mehr, da sie schlichtweg nicht mehr vorhanden sind. Und diese „überraschende“ Abwechslung tut dem Album auch gut, bereichert es, bis es dann mit „After The Storm“ erneut ganz leise und zurückhaltend ausklingt.

Fazit: “Sigh No More” von Mumford & Sons ist ein Album, von dem man nach dem ersten Hören denkt, man kenne es schon ewig – so eingängig ist das Ganze. Schönen und eindrucksvollen Melodien gilt es hier zu lauschen, perfekt abgestimmten und mitunter mehrstimmigen Gesang kann man hier genießen. Zu oft sollte man die Platte allerdings auch wieder nicht einlegen, da sonst durchaus die Gefahr des Überhörens besteht. Somit bleibt das Album etwas für besondere Stunden, nicht für die 08/15-Momente des Lebens. Und dieses Album verdient sich elf Punkte.

Anspieltipps: Sigh No More, The Cave, White Blank Page, I Gave You All, Thistle & Weeds, Dust Bowl Dance - aber eigentlich wird man mit diesen Anspieltipps den hier nicht genannten Stücken nicht gerecht.



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