The Smashing Pumpkins – Adore
Besetzung:
Billy Corgan – vocals, guitar, piano, keyboards
James Iha – guitar, vocals
D'arcy Wretzky – bass guitar
Gastmusiker:
Matt Cameron – drums on track 14
Matt Walker – drums on tracks 1, 2, 4, 6, 10, 11 and 13
Joey Waronker – drums on 3, additional drums on 5 and 9
Dennis Flemion – additional vocals in 1 and 13
Jimmy Flemion – additional vocals in 1 and 13
Bon Harris – additional vocals in 14
Brad Wood – additional vocals in 13, organ on 15
Label: Virgin Records
Erscheinungsdatum: 1998
Stil: Alternative Rock
Trackliste:
1. To Sheila (4:46)
2. Ava Adore (4:21)
3. Perfect (3:24)
4. Daphne Descends (4:40)
5. Once Upon A Time (4:06)
6. Tear (5:54)
7. Crestfallen (4:09)
8. Appels + Oranjes (3:36)
9. Pug (4:48)
10. The Tale Of Dusty And Pistol Pete (4:35)
11. Annie-Dog (3:38)
12. Shame (6:40)
13. Behold! The Night Mare (5:14)
14. For Martha (8:18)
15. Blank Page (4:58)
16. 17 (0:18)
Gesamtspieldauer: 1:13:24
„Adore“ ist das vierte Album der amerikanischen Alternative-Rockband The Smashing Pumpkins aus Chicago. Und dieses Album hat bei den Fans der Band für einigen Wirbel gesorgt. Zum einen hatte Jimmy Chamberlin die Band verlassen beziehungsweise war er gegangen worden. Seine Drogeneskapaden wurden von den restlichen Bandmitgliedern nicht mehr toleriert und so wurde er kurzerhand ersetzt. Dies geschah allerdings nicht nur durch menschlichen Ersatz in Form diverser Studiomusiker, sondern auch mittels eines Drum-Computers, was einen deutlichen Einfluss auf den Sound der Musik hatte. Vielleicht war Billy Corgan auch nicht ganz mit dem Ergebnis zufrieden, denn bereits auf der nächsten Platte durfte Jimmy Chamberlin wieder mittrommeln.
Aber dies war nicht der einzige Umstand, warum viele der ersten Pumpkins-Fans sich etwas mit „Adore“ schwer taten. Die Musik der „Smashing Pumpkins“ war schon immer von dem Wechselspiel von laut und leise, rockig und sanft geprägt. Auf ihrem vierten Album rückte die Band davon allerdings ein wenig ab. Die leisen Töne überwiegen nicht nur auf „Adore“, sie stehen sogar sehr stark im Vordergrund. Der einzige wirkliche „Rocker“ ist gleichzeitig die erste von zwei Singleauskopplungen des Albums: „Ava Adore“. Eine wahrlich klasse Nummer, sehr intensiv, betont rhythmisch und das unter anderem mit diesem bereits erwähnten Drum-Computer.
Die zweite Singleauskopplung, „Perfect“ läuft ebenfalls noch unter der Überschrift „Etwas Flotter“, aber bereits der Einstieg in das Album, mit dem verträumten „To Sheila“, deutet an, wohin die Reise auf „Adore“ gehen wird. Beispiele, für die richtig gute Umsetzung dieser eher ruhigen, manchmal verträumten und immer harmonischen Stücke gibt es reichlich. Da wären das sehr intensive „Daphne Descends“, das deutlich fröhlichere „Once Upon A Time“ und das sehr melancholische und nachdenkliche „Tear“. Alles tolle Lieder, die auch schnell ins Ohr gehen und sehr viel eher zum Träumen als zum Rocken einladen.
Dieser ruhige Stil steht auch bei den folgenden Songs deutlich im Fokus. „Appels + Oranjes“ sowie „Pug“ sind noch ein klein wenig „schneller“ angelegt, an dieser verträumten Stimmung des Albums ändert das jedoch nichts mehr. Zumal gegen Ende der Platte noch zwei wahrlich beeindruckende Titel auf den Hörer warten. Voller Moll-Akkorde präsentieren sich das über achtminütige „For Martha“ und das sehr eindringliche „Blank Page“. Tolle Musik für graue Novembertage.
Fazit: Billy Corgan begeht auf „Adore“ mit seinen Smashing Pumpkins etwas andere Wege. Und dies sogar überaus konsequent. Deutlich über siebzig Minuten gibt es auf dem vierten Album der Band ziemlich nachdenkliche, manchmal sentimentale und oftmals melancholische Musik zu hören. Dazu gesellt sich der Kracher „Ava Adore“. Wenn man also auch etwas mit etwas ruhiger Musik anzufangen weiß und sich durch die etwas gequetscht wirkende Stimme Billy Corgans auf Dauer nicht abschrecken lässt, dann ist das für den Musikfreund ein richtig gutes Album geworden. Elf Punkte.
Anspieltipps: Ava Adore, Daphne Descends, Once Upon A Time, Tear, For Martha, Blank Page
2 Kommentare:
Das waren noch Zeiten, als die Musik der Pumpkins noch was getaugt hat ... Billy Corgan regt sich ja immer wieder drüber auf, dass keiner die neuen Platten will, und auf Konzerten alle nur die alten Lieder wollen ... Aber bei Songs mit Texten wie "lalalaa lalaa lalalaaa laaaa" wundert mich das nicht ...
Schöner Bericht!
Danke und Ja, seh ich genauso.
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