Montag, 7. Juli 2014

Howard Jones – Human’s Lib




Howard Jones – Human’s Lib


Besetzung:

Howard Jones – synthesizer, keyboards, vocals


Gastmusiker:

Davey Payne – saxophone


Label: WEA


Erscheinungsdatum: 1984


Stil: Synthie Pop, New Wave


Trackliste:

1. Conditioning (4:34)
2. What Is Love? (6:33)
3. Pearl In The Shell (4:01)
4. Hide And Seek (5:39)
5. Hunt The Self (3:43)
6. New Song (4:15)
7. Don't Always Look At The Rain (4:13)
8. Equality (4:29)
9. Natural (4:27)
10. Human's Lib (4:04)
11. China Dance (3:50)

Gesamtspieldauer: 49:48




Die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts waren auch das Jahrzehnt des Synthie-Pop. Ein Vertreter dieses Musik-Genres stellt sicherlich auch der Engländer Howard Jones dar, der im Jahr 1984 sein erstes Album mit dem Titel „Human’s Lib“ veröffentlichte. Dieser Musikstil wird schon alleine beim Blick auf die beteiligten Musiker in den Credits bestätigt. Bis auf das Saxophon hat Howard Jones alles in Eigenregie eingespielt. Das bedeutet, er hat den Synthesizer und das Keyboard betätigt und dazu gesungen. Synthie-Pop eben.

Legt man nun die Platte auf beziehungsweise die CD ein, so wird dieser Eindruck vollends bestätigt. Die Musik klingt ein wenig nach Plastik, künstlich eben. Vieles daran ist sicherlich auf die Drum-Beats aus dem Computer zurückzuführen, die einfach nicht so klingen können wie ein echtes, organisches Schlagzeug. Den Sound des Synthesizers variiert Howard Jones dagegen sehr, wodurch doch eine gewisse Abwechslung entsteht. Manchmal klingt dieser sphärisch bis mystisch, ein anderes Mal wiederum nach „flotten“ Disco-Klängen. Wieder ein anderes Mal steht der Piano-Klang im Vordergrund.

All das hilft jedoch auch nicht allzu viel, wenn man mit diesen synthetischen Klängen nichts anzufangen weiß, denn dann wird man mit dem Album große Schwierigkeiten haben und wohl nicht damit warm werden können. Wenn, ja wenn da nicht doch noch etwas wäre, was Howard Jones zumindest zum Teil sehr überzeugend gelungen ist. Und das sind die Melodien, die er mit seinem Equipment zu generieren versteht. Dies trifft zwar nicht auf jeden der elf Titel zu, doch bei einigen verweilt man als Hörer sehr gerne. An erster Stelle ist hier „Hide And Seek” zu erwähnen. Unglaublich sehnsüchtig und auch irgendwie mystisch klingt diese sehr ruhige Nummer, ausgestattet mit einer Melodie, die eben sofort ins Ohr geht. Der Höhepunkt der ganzen Scheibe.

Auch der größte Hit der Platte „What Is Love?“ hat was. Ein Lied, welches einmal gehört, sich ebenfalls festsetzt und bei Menschen, die damals, 1984, schon Musik gehört haben, melancholische Gefühle aufkommen lässt. Nun und so finden sich noch ein paar andere Titel, die ebenfalls überzeugen können. Dies wären „New Song“, „Equality“ und das Titelstück „Human’s Lib“. Allerdings immer unter der Prämisse, dass man dieser synthetischen Musik nicht absolut abgeneigt gegenübersteht. Klingt zum Teil wahrlich nicht schlecht, der Synthie-Sound bleibt jedoch immer derselbe. Übrigens auch noch lohnend ist das letzte Stück, eine Instrumentalnummer, „China Dance“. Diese ist allerdings nur auf der CD-Version des Albums enthalten, auf der LP fehlt sie. Klingt schön fernöstlich und eingängig.

Fazit: Wer auf Gitarren-Musik steht, die oder der ist hier definitiv schlecht bedient. Musikhörer, die in der Zeit der Entstehung mit dieser Musik in Berührung kamen, haben hier jedoch die Möglichkeit in alten Erinnerungen zu schwelgen. Nicht absprechen kann man Howard Jones das Gespür für die besondere Melodie, sodass sich das Hören von „Human’s Lib“ auch nach dreißig Jahren noch durchaus lohnt. Acht Punkte.

Anspieltipps: Hide And Seek, China Dance, Human's Lib



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