Freitag, 10. April 2015

Jethro Tull – Crest Of A Knave




Jethro Tull – Crest Of A Knave


Besetzung:

Ian Anderson – vocals, flute, acoustic and electric guitars, percussion, keyboards, synclavier, drum programming
Martin Barre – electric and acoustic guitars
Dave Pegg – bass guitar, acoustic bass


Gastmusiker:

Doane Perry – drums
Gerry Conway – drums
Ric Sanders – violin


Label: Chrysalis


Erscheinungsdatum: 1987


Stil: Rock


Trackliste:

1. Steel Monkey (3:40)
2. Farm On The Freeway (6:31)
3. Jump Start (4:55)
4. She Said She Was A Dancer (3:43)
5. Dogs In The Midwinter (4:37)
6. Budapest (10:05)
7. Mountain Men (6:20)
8. The Waking Edge (4:49)
9. Raising Steam (4:06)

Gesamtspieldauer: 48:50




„Crest Of A Knave“ heißt das sechzehnte Studio-Album von Jethro Tull und stammt aus dem Jahr 1987. Wieder mal gab es einen Wandel in der Musik von Jethro Tull. Dieses Mal war es erneut ein Schritt zurück, nachdem das vorherige Album „Under Wraps“ so gar nicht bei den Fans Anklang gefunden hatte. Ian Anderson wollte wieder etwas zurückrudern in seinem Sound und dem der Band, der doch zu synthetisch geworden war. Aber noch etwas war in den letzten drei Jahren passiert. Ian Anderson hatte schon auf „Under Wraps“ Probleme mit der Stimme gehabt, eine hartnäckige Stimmbandentzündung schränkte ihn schließlich so sehr ein, dass gar nicht mal klar war, ob es überhaupt mit Jethro Tull weitergehen würde. Genau dies ist auch der Grund, warum es dieses Mal so lange wie noch nie gedauert hatte, bis ein neues Album veröffentlicht wurde und warum sich der Gesang des Ian Anderson ab jetzt doch ein wenig anders, nicht mehr so kraftvoll anhörte.

Musikalisch gesehen sind die Lieder auf „Crest Of A Knave“ eine Mischung aus Hard Rock, Jethro Tull früherer Tage und Dire Straits Musik. Als ich den Titel „She Said She Was A Dancer” war ich mir sicher, dass ich hier die Dire Straits hören würde, so sehr klingen Jethro Tull hier von den Instrumenten her nach den Kollegen. Ja selbst Ian Anderson scheint hier den Gesang des Mark Knopfler imitieren zu wollen. Auch die Nummer „The Walking Edge“ erinnert mich sehr stark an die Dire Straits.

Musikalisch gesehen sind die Titel auf „Crest Of A Knave“ durchaus hörenswert. Melodiös und harmonisch vorgetragen beweist Ian Anderson einmal mehr, dass er über dieses „Gen“ verfügen muss, welches es ihm ermöglicht eingängige Nummern zu schreiben, die dann auch längerfristig hängenbleiben. Auch gibt es auf „Crest Of A Knave“ wieder ein richtiges Schlagzeug und keine Drum-Machine mehr zu hören – zwar noch nicht durchgängig, jedoch war auch hier erneut ein Schritt in die richtige Richtung vollzogen worden. „Handgemachte“ Musik klingt bei solch einer Band wie Jethro Tull einfach besser, als programmierte Takte.

Fazit: „Crest Of A Knave“ ist ein durchaus hörenswertes Album von Jethro Tull geworden. Sicherlich keine essentielle Scheibe, um die Musik dieser Band verstehen zu können oder als exemplarisch für alle Werke von Jethro Tull zu stehen. Trotzdem macht die Scheibe Spaß. Eindeutig ist die Musik hier wieder – zumindest in den allermeisten Titeln – wieder als Jethro Tull Musik zu erkennen. Die einzelnen Nummern wirken wieder „handgemacht“ und nicht nur noch programmiert. Übrigens erhielten Jethro Tull für „Crest Of A Knave“ sogar eine Grammy-Auszeichnung in der Kategorie „Best Hard Rock/Metal-Performance“. Aber keine Sorge an all die Freunde der etwas leiseren Töne, „Hard Rock“ ist „Crest Of A Knave“ wahrlich nur zeitweise. Neun Punkte.

Anspieltipps: Farm On The Freeway, Budapest



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