Donnerstag, 22. Juni 2017

Joachim Witt – Bayreuth 1




Joachim Witt – Bayreuth 1


Besetzung:

Joachim Witt – alle Instrumente


Gastmusiker:

Peter Heppner – Gesang
Nadja Saeger – Gesang
Achim Faerber – Schlagwerk
Martin Langer – Schlagwerk


Label: Strange Ways Records


Erscheinungsdatum: 1998


Stil: Elektro, Industrial, Rock


Trackliste:

1. Das Jüngste Gericht (4:06)
2. Das Geht Tief (5:30)
3. Träume, Die Kein Wind Verweht (4:24)
4. Die Flut (5:43)
5. Wintermärz (5:32)
6. Treibjagd (4:33)
7. Trauma (4:03)
8. Morgenstern (4:11)
9. Und... Ich Lauf (4:42)
10. Liebe Und Zorn (5:23)
11. Venusmond (4:16)

Gesamtspieldauer: 52:29




„Bayreuth 1“ heißt das achte Studioalbum des Joachim Witt und erschien im Mai 1998 auf dem Label Strange Ways Records. Neben seinem ersten Album „Silberblick“, welches die Neue Deutsche Welle mit einläutete, ist „Bayreuth 1“ die erfolgreichste Veröffentlichung des im Jahr 1949 in Hamburg geborenen Musikers. Nicht zuletzt liegt dies wohl an der, auf dem Album enthaltenen Zusammenarbeit mit Peter Heppner beim Titel „Die Flut“. Diese Nummer hielt sich viele Wochen in den deutschen Charts.

Sicherlich ist „Die Flut“ auch der Höhepunkt der Scheibe. Ein Lied mit intelligentem Text und einer Melodie, die ins Ohr geht. Ohrwurmcharakter durchaus vorhanden. Die restlichen zehn Stücke kommen nicht mehr an die Qualität dieses Stücks heran. Mitunter ist ein synthetisches Gestampfe zu hören, welches Freunde gepflegter Rock-Musik so überhaupt nicht zu überzeugen weiß. Bei solch Titeln wie „Wintermärz“ oder „Treibjagd“ oder „Trauma“ kann man bestens in eine Welt aus Synthesizer-Klängen eintauchen – genau das ist allerdings wirklich gewöhnungsbedürftig.

Die Stimme des Joachim Witt klingt dumpf, dunkel und randvoll mit Schweremut angefüllt. So sind auch die Inhalte der Texte eher düster gehalten. Nein, fröhliche Musik klingt definitiv anders. Mitunter kommt es dadurch allerdings zu einer gewissen Diskrepanz zwischen dem gesungenen Text, der Stimme sowie der Musik, die durch die künstlichen Beats nach vorne gerichtet ist. Besser gelungen ist das bei den Nummern „Das Geht Tief“ und „Und... Ich Lauf“. Noch etwas melodischer als der Rest der Scheibe, bilden diese Lieder auch musikalisch eine in sich geschlossene Einheit, die abwechslungsreich ist und ins Ohr geht.

Fazit: Vielleicht ist Richard Wagner ein musikalisches Vorbild für Joachim Witt. Seine Musik hat mit der des Bayreuther Komponisten allerdings überhaupt nichts zu tun. Weder musikalisch noch textlich. Die Stimmung auf dem Album ist allgemein eine dunkle, dabei hat „Bayreuth 1“ ganz bestimmt seine Höhepunkte. „Die Flut“ sowie „Und... Ich Lauf“ wären da zu nennen. Jedoch hört man auf der Scheibe auch langweilige Synthi-Titel, die zwar eher rockig denn poppig klingen, dadurch allerdings auch nicht an Aussagekraft und Ausstrahlung gewinnen. Vieles auf „Bayreuth 1“ klingt einfach zu synthetisch und dabei auch langweilig. Diese Musik scheint dann eher für die Disco, denn für das Wohnzimmer Zuhause gemacht worden zu sein. Sieben Punkte.

Anspieltipps: Das Geht Tief, Die Flut, Und... Ich Lauf



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