Samstag, 8. September 2018

Roxy Music – Stranded




Roxy Music – Stranded


Besetzung:

Bryan Ferry – vocals, piano, electric piano, harmonica
John Gustafson – bass guitar
Eddie Jobson – synthesizers, keyboards, electric violin
Andy Mackay – oboe, saxophone, treatments
Phil Manzanera – guitar, treatments
Paul Thompson – drums, timpani


Gastmusiker:

Chris Laurence – string bass on “Sunset”
The London Welsh Male Choir – chorus on “Psalm”
Chris Thomas – bass on “Street Life”


Label: Virgin Records


Erscheinungsdatum: 1973


Stil: Art Pop


Trackliste:

1. Street Life (3:29)
2. Just Like You (3:36)
3. Amazona (4:16)
4. Psalm (8:04)
5. Serenade (2:59)
6. A Song For Europe (5:46)
7. Mother Of Pearl (6:52)
8. Sunset (6:04)

Gesamtspieldauer: 41:10




„Stranded“ heißt das dritte Studioalbum der englischen Rockband Roxy Music. Es erschien am 1. November 1973 ursprünglich auf den Plattenlabels Island Records und Polydor in Europa. Die ursprüngliche Platte platzierte sich auf Platz 1 der UK-Album-Charts. Das Cover zeigt Bryan Ferry‘s damalige Freundin und das 1973er „Playmate Of The Year“, Marilyn Cole. Es ist das erste Roxy Music Album, auf dem Bryan Ferry nicht der alleinige Songwriter ist, da auch der Multi-Instrumentalist Andy Mackay („A Song For Europe“) und Gitarrist Phil Manzanera („Amazona“) je ein Lied zusammen mit Bryan Ferry schrieben. Obwohl „Stranded“ auch die erste Scheibe ohne Beteiligung Brian Eno war, der die Gruppe nach dem zweiten Album „For Your Pleasure“ verlassen hatte, betitelte dieser später das Album angeblich als beste Platte von Roxy Music.

Wer nur die Veröffentlichungen von Roxy Music kennt, die Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre entstanden sind und alle Charts stürmten, der kennt die Band Roxy Music wahrlich nur zu einem sehr kleinen Teil. Es sind gerade die ersten Veröffentlichungen der Engländer, die überaus beeindruckend sind und klingen. Hier hört man spannenden und abwechslungsreichen Pop, ein wenig Rock und Musik, die an mancher Stelle durchaus sogar mal etwas experimenteller klingen kann. Dabei verlieren die Musiker allerdings niemals die einprägsame Melodie aus den Augen beziehungsweise Ohren und machen auch „Stranded“ zu einem hörenswerten Erlebnis.

Die Höhepunkte auf „Stranded“ heißen „Just Like You“, „A Song For Europe“ und „Sunset“. Sehr gute Pop-Musik, hunderte Male abwechslungsreicher als alles, was heutzutage in den Charts zu hören ist. Dazu gehen diese Titel auch noch bei aller Komplexität und Andersartigkeit wunderbar ins Ohr und verbleiben dort mit sehr großer Nachhaltigkeit. Roxy Music machen keinen reinen Rock, das ist Art Pop allererster Güte. Freilich gilt dies nicht für alle Titel des Albums. Der Titel „Street Life“, ein gar nicht ungewöhnlicher Pop-Titel und ganz bestimmt nicht der Höhepunkt der Scheibe, wurde als einiges Lied der Platte als Single ausgekoppelt und kletterte in den britischen Charts bis auf Platz 9. Somit macht es auch die Mischung auf „Stranded“, die dieses Album zu einer richtig guten Platte werden lässt.

Fazit: Pop kann komplex klingen und dabei doch eingängig und melodiös sein. Dies beweisen die Musiker um Bryan Ferry hier auf ihrem dritten Album „Stranded“. Die Platte ist sehr abwechslungsreich, enthält poppige Abschnitte, einige rockige Passagen, ein paar Experimente und auch etwas progressiven Rock. Das macht Spaß, klingt interessant und geht auch nach weit über vierzig Jahren seit der Entstehung noch gut ins Ohr. Elf Punkte.

Anspieltipps: Just Like You, A Song For Europe, Sunset