Samstag, 17. November 2018

Pure Phase Ensemble 5 – Live At SpaceFest!




Pure Phase Ensemble 5 – Live At SpaceFest!


Besetzung:

Hugo Race – vocals, guitar, synthesizer
Karol Schwarz – guitar, vocals, phase, electronic beats
Adrian Kondratowicz – drums, percussion
Przemysław Bartoś – bass
Paweł Swiernalis – backing vocals, guitar
Mateusz Franczak – saxophone
Marta Tykarska – trumpet
Michał Peschke – percussion


Label: Nasiono Recordings


Erscheinungsdatum: 2016


Stil: Elektronische Musik, Psychedelic Rock, Independent Rock


Trackliste:

1. Phase In (4:04)
2. Phase Out (8:00)
3. Elektryk (6:40)
4. We Would Not Change A Chord (9:26)
5. Krzyczec (8:22)
6. The Chase (5:03)
7. One Chord (10:50)
8. Nowy Port 3 A.M. (5:45)
9. Blue Steel Rail (8:34)
10. Fly Through The Fire (9:59)

Gesamtspieldauer: 1:16:47




Das Pure Phase Ensemble ist ein internationales Musikkollektiv, welches speziell für das SpaceFest! Festival in Danzig, Polen, jährlich neu gegründet wird. Jedes Jahr in der ersten Dezemberwoche findet dieses Musikfestival statt, zu der sich zahlreiche ausgewählte Musiker aus dem In- und Ausland zu einer speziellen Workshop-Reihe treffen. Sie komponieren gemeinsam Musik für ein Konzert, welche sie anschließend den Festivalbesuchern live präsentieren. Jedes Jahr werden dazu verschiedene Musiker mit unterschiedlichen Vitae und Erfahrungen eingeladen, die diese Band bilden. Durch Workshop-Improvisationen kommen die Musiker zu einer gemeinsamen künstlerischen Vision, die als Ergebnis eine Reihe neuer Titel ergibt. Die abschließende Performance wird live aufgezeichnet und anschließend als Album veröffentlicht.

Im Jahr 2015, bei der Zusammenstellung des Pur Phase Ensembles 5, war der „Special Guest“ der Australier Hugo Race, der solo und in diversen Bands (unter anderem mit Nick Cave und Dirtmusic) bereits an fast fünfzig Alben beteiligt war. Die fünfte Inkarnation des Pure Phase Ensembles beschloss ursprünglich, die Tonart während des gesamten Konzertes nicht zu ändern. Nun es wurden dann doch zwei. Den Stücken 2-4 liegt die Tonart E-Dur zugrunde, bei den Liedern 1 und 5-10 ist es G-Dur. Dies bedeutet zwar keine allzu große Abwechslung, Langeweile kommt beim Hören trotzdem nie auf, da die Musiker geschickt mit den Atmosphären spielen und auf diese Weise Spannung erzeugen.

Das Pure Phase Ensemble 5 klingt gerade in den ausladenden Instrumentalpassagen zumeist sehr sphärisch, fast schon entrückt. Die Musik wirkt hier sanft, weich, absolut entspannt und dahingleitend. Elektronische Teppiche bilden das Fundament, auf dem Gitarre, Bass und Perkussion ausgebreitet werden. Dazu gesellen sich Auftritte von Saxophon und Trompete, bestens eingebettet in die zumeist dunkle Stimmung, die der Musik zusätzliche Spannung verleihen. Werden Schlagzeug und Perkussion dominanter, wird der Gesamteindruck der Musik auch rockiger, der sphärische Ansatz bleibt jedoch zumeist erhalten. Doch steigern sich auch einzelne Titel, werden experimenteller, schräger, verworrener, lauter. Wer dementsprechend auf Melodien in der Musik größeren Wert legt, die oder der dürfte auf „Live At SpaceFest! Feat. Hugo Race“ nicht so leicht fündig werden. Die Atmosphäre der Musik steht im Vordergrund, dicht und dunkel und jederzeit intensiv. Elektronische und psychedelische Musik, die nur sehr wenig Spielraum für Melodiebögen bietet, die zum Mitsummen einladen würden. Gesangspassagen gibt es allerdings, diese stehen jedoch nicht im Vordergrund und werden auf Englisch und Polnisch eingesungen.

Fazit: Insgesamt wirkt die Musik des Pure Phase Ensemble auch in ihrer 5. Veröffentlichung sehr experimentell – und genau da ist auch der Ansatz dieser Musik zu sehen. Man hört auf dem Album Musiker, die Spaß daran haben sich zusammen auszuprobieren und Neues zu erschaffen. Für solch kurze Zeit eines „Workshops“ lässt sich das Ergebnis wahrlich gut hören. Neun Punkte.

Anspieltipps: Phase Out, One Chord, Nowy Port 3 A.M.