Sonntag, 10. Februar 2019

Focus – Focus 8




Focus – Focus 8


Besetzung:

Thijs van Leer – hammond organ, piano, flute, non-lexical vocables (tracks 1, 4, 7, 8, 11)
Jan Dumée – guitar, vocals (track 2), non-lexical vocables (tracks 7, 11)
Bobby Jacobs – bass guitar
Bert Smaak – drums


Gastmusiker:

Ruben van Roon – drums (track 8)
Geert Scheijgrond – additional guitar (track 4)
Tamara Krzelj – cello (track 2)


Label: Musea Records


Erscheinungsdatum: 2002


Stil: Instrumentale Musik


Trackliste:

1. Rock & Rio (3:27)
2. Tamara’s Move (5:17)
3. Fretless Love (6:08)
4. Hurkey Turkey (4:15)
5. De Ti O De Mi (6:30)
6. Focus 8 (6:19)
7. Što Čes Raditi Ostatac Života? (5:26)
8. Neurotika (3:47)
9. Brother (5:39)
10. Blizu Tébe (6:38)
11. Flower Shower (5:42)

Gesamtspieldauer: 59:13




„Focus 8“ heißt sinnigerweise das achte Studioalbum der niederländischen Rockband Focus, welches im Jahr 2002 auf dem Plattenlabel Musea Records veröffentlicht wurde. 17 Jahre nach der letzten Scheibe, für die sich die beiden Gründungsmitglieder Jan Akkerman und Thijs van Leer auszeichneten, veröffentlichte letztgenannter Musiker mit einigen neuen Kollegen nochmals ein neues Focus Album. Charttechnischen Erfolg erzielte diese Platte allerdings keinen mehr, trotzdem stellt „Focus 8“ musikalisch gesehen eine deutliche Verbesserung zu den Vorgängerscheiben dar.

Dies liegt jedoch nicht am Songwriting des Thijs van Leer, sondern an dem des neuen Gitarristen und Sängers Jan Dumée, der mit den drei Titeln „Tamara’s Move“, „Što Čes Raditi Ostatac Života?“ und „Blizu Tébe“ gleich die drei Höhepunkte der Platte beisteuerte. Zumeist sanfte Rock-Musik hört man mit diesen drei Liedern, die mal leicht das Tempo anziehen, dabei jedoch nie die Melodie aus dem Fokus verlieren. Eher typisch für die Musik des Thijs van Leer sind da der Opener und das letzte Lied des Albums. Vielleicht fehlt mir dazu allerdings auch nur der Humor, doch wie oft hat man auf den Alben von Focus nun schon gehört, dass Thijs van Leer jodeln kann? Nun, auf dem rockigen „Rock & Rio“ hört man dies erneut. Dazu ein Stampfrhythmus und fertig ist die zwar typische, inzwischen allerdings irgendwie überholt klingende Musik von Focus. Das hat man doch alles schon mal gehört.

Was man allerdings noch nicht gehört hat ist eine Nummer wie „Flower Shower“. Urkomisch soll das wahrscheinlich klingen, wenn hier zu einer seichten Melodie operettenhaft gesungen wird. Dazu ein paar Duschgeräusche, Drum-Computer und gespielte fröhliche Stimmung. Wenn es denn nur nicht so traurig wäre. Ansonsten hört man auf dem Album mit dem Lied „Brother“, welches Thijs van Leer wohl zusammen mit seiner Frau geschrieben hat, noch einen weiteren ganz netten und dieses Mal zunächst sehr getragenen Titel, bis dieser auch rockigere Töne anschlägt. Und der Rest? Ist nicht großartig der Erwähnung wert. Zu viele eingefleischte Focus-Fans gab es im Jahr 2002 auch nicht mehr, sodass die Scheibe an der Ladentheke nicht mehr zu überzeugen wusste.

Fazit: Immerhin eine Steigerung zu früheren Alben ist Thijs van Leer mit seiner Band Focus in neuen Jahrtausend gelungen. Nicht alles auf „Focus 8“ überzeugt, doch es gibt auch die hörenswerten und lohnenden Stellen auf dieser Platte. Insgesamt ist „Focus 8“ nur selten mitreißend, aber immerhin gibt es diese Passagen mal wieder zu hören. Sieben Punkte.

Anspieltipps: Tamara’s Move, Što Čes Raditi Ostatac Života?, Brother, Blizu Tébe