Montag, 11. März 2019

Steve Hackett – At The Edge Of Light




Steve Hackett – At The Edge Of Light


Besetzung:

Steve Hackett – guitars, vocals


Gastmusiker:

Durga McBroom – vocals
Lorelei McBroom – vocals
Nick D'Virgilio – drums
Simon Phillips – drums
Sheema Mukherjee – sitar
Gulli Briem – drums, percussion
Malik Mansurov – tar
Jonas Reingold – bass guitar
Paul Stillwell – didgeridoo
Rob Townsend – saxophone, bass clarinet, duduk
Amanda Lehmann – vocals
John Hackett – flute
Gary O'Toole – drums
Roger King – keyboards
Ben Fenner – keyboards
Dick Driver – double bass
Christine Townsend – violin, viola


Label: InsideOut Music


Erscheinungsjahr: 2019


Stil: Art Rock, Progressive Rock


Trackliste:

1. Fallen Walls And Pedestals (2:17)
2. Beasts In Our Time (6:20)
3. Under The Eye Of The Sun (7:07)
4. Underground Railroad (6:22)
5. Those Golden Wings (11:19)
6. Shadow And Flame (4:24)
7. Hungry Years (4:34)
8. Descent (4:20)
9. Conflict (2:36)
10. Peace (5:03)

Gesamtspieldauer: 54:27



„At The Edge Of Light“ heißt das bereits fünfundzwanzigste Studioalbum des englischen Gitarristen und inzwischen auch ganz passablen Sängers Steve Hackett. Am 25. Januar 2019 erschien die Scheibe auf dem Plattenlabel InsideOut Records. Es gibt mehrere Ausgaben dieses Albums. Wenn man sich für die Vinyl-Ausgabe entscheidet, bekommt man automatisch auch die CD mitgeliefert. Das Besondere ist allerdings, dass die Musik des Albums auf drei LP Seiten passt. Somit ist die vierte LP-Seite einfach frei gelassen worden, darauf sieht man einen einfachen Druck den Plattencovers: Der Blitz, der Mann und der Spruch „Turn and face whatever you most fear“. Habe ich so auch noch nicht gesehen.

Auf „At The Edge Of Light“ hört man das musikalische Konvolut, welches inzwischen typisch ist für die Musik des Steve Hackett. Rock, Pop, Folk, Gospel und Weltmusik in Form von orientalisch und indisch klingenden musikalischen Ausflügen. Immer wieder eine akustische Gitarre im Wettstreit mit orchestraler Inszenierung, die dieses Mal auch noch um Chöre erweitert wird. Das ist besonders, klingt besonders und die Musik des Steve Hackett ist inzwischen eine ganz besondere Musik geworden, die irgendwie wahrlich für sich selbst steht. Dabei ist die Abwechslung in der Musik des Steve Hackett immer gegeben, der Melodiösität und Eingängigkeit wird immer ein sehr großer Raum gegeben. Die Lieder des gebürtigen Londoners gehen ins Ohr und dies ohne große Umwege.

All dies trifft auf „At The Edge Of Light“ genauso zu wie auf die vorherigen Veröffentlichungen des Engländers. Trotzdem kommt dieses neueste Werk nicht ganz an die vorherigen Veröffentlichungen heran. Dies liegt ein wenig an den Liedern „Under The Eye Of The Sun“ und „Hungry Years“. Beides sind Stücke, die so dermaßen überzuckert klingen, dass sie leider haarscharf am Kitsch vorbeischrammen. Da wird beim Titel „Under The Eye Of The Sun“ im Chor der Gesang intoniert, welcher fast schon an die Les Humphries Singers erinnert. Auch wenn die Nummer ansonsten durchaus noch spannende rockige und auch sehnsüchtig klingende Passagen aufweist – wenn nicht gesungen wird – überwiegt bei diesem Stück der etwas zu süßliche Eindruck. Dies gilt ebenfalls für „Hungry Years“, bei dem der Gesang ebenfalls mehrstimmig ist, unterlegt von einer sehr flachen, einfachen und dabei fröhlichen Melodie.

„Underground Railroad“ und „Those Golden Wings“ stellen dagegen die Höhepunkte auf dem Album dar. „Underground Railroad“ ist eine kleine Achterbahnfahrt durch diverse musikalische Genres, die auf ihre Weise stellvertretend für das gesamte Album stehen. „Those Golden Wings“ ist das längste Stück der Platte. Auch dieses wechselt zwischen den Genres, klingt mal orchestral, nach moderner Klassik, Nicholas Lens lässt grüßen und geht ohne Probleme in einen Hard Rock Teil über. Großes Kino. Musik, die es so wohl im Moment nur von Steve Hackett zu hören gibt.

Fazit: Auch „At The Edge Of Light“ ist ein überzeugendes Album von Steve Hackett geworden. Manchmal übertreibt es der Ex-Genesis-Gitarrist ein klein wenig mit der Eingängigkeit, doch insgesamt ist auch dieses Album eines geworden, auf dem man das zu hören bekommt, was man beim Erwerb eines Steve Hackett Albums erwartet. Breit gefächerte Musik, die eindeutig Steve Hackett zuzuordnen ist. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Underground Railroad, Those Golden Wings