Dienstag, 15. Oktober 2019

Russian Circles – Blood Year




Russian Circles – Blood Year


Besetzung:

Brian Cook – bass
Mike Sullivan – guitar
Dave Turncrantz – drums


Label: Sargent House


Erscheinungsjahr: 2019


Stil: Post Metal, Instrumentalrock


Trackliste:

1. Hunter Moon (2:20)
2. Arluck (6:33)
3. Milano (6:35)
4. Kohokia (7:18)
5. Ghost On High (2:34)
6. Sinaia (7:30)
7. Quartered (6:39)

Gesamtspieldauer: 39:32




„Blood Year“ heißt das bereits siebte Studioalbum der US-amerikanischen Instrumental-Rockband Russian Circles. Es wurde am 1. August 2019 auf dem Plattenlabel Sargent House veröffentlicht. In knapp vierzig Minuten bekommt man auf „Blood Year“ eine intensive und mitunter hypnotische musikalische Reise geboten, welche den Gesang außen vorlässt.

Hypnotisch klingt es deshalb mitunter, da ein Riff oder Thema in manchen Passagen immer und immer wieder wiederholt wird. Das klingt dann allerdings nicht langweilig, sondern sehr viel eher mitreißend – und eben leicht hypnotisch. Allgemein geht die Musik von Russian Circles auf „Blood Year“ gut ins Ohr. Zumeist hört man auf dem Album härteren Rock, der sanfte Opener „Hunter Moon“ ist da lediglich eine Einführung in die Platte und neben dem ebenfalls kurzen Lied „Ghost On High“ die Ausnahme auf der Scheibe. Schnell nimmt die Musik von Russian Circles schließlich Fahrt auf, rockt, sodass man unweigerlich mit den Füßen mitwippen muss. Auch Freundinnen und Freunde des Headbangings dürften Spaß an der Scheibe haben und Gefahr laufen ihrem Schädel beziehungsweise der Halswirbelsäule zu viel zuzumuten.

So weit, so gut. Die Musik packt einen, doch trotzdem fehlt dem Album etwas. Und das ist das Naheliegende. Es fehlt der Gesang. Die Platte läuft in einem durch, wann beginnt das nächste Lied, wo hört das vorherige auf? Es ist noch nicht einmal so, dass alle Lieder gleich klingen würden und man sich irgendwann langweilt. Direkt angespielt unterscheiden sie sich durchaus. Doch hintereinander gehört, immer mit derselben Instrumentierung eingespielt, im etwa gleichen Tempo gehalten und ohne Gesang… Da verliert man schon mal den Überblick.

Nichtsdestotrotz wirkt „Blood Year“ und überzeugt. Die Melodien packen einen und gehen ins Ohr. Richtig schön laut gehört ist es sogar noch einfacher, tief, ganz tief in diese Musik einzusteigen und darin aufzugehen. Die beiden Höhepunkte sind für mich das Lied „Kohokia“ und gleich im Anschluss daran die Nummer „Ghost On High“. Erster Titel ist eine sehr rockige Angelegenheit, die genau jene hypnotischen Ansätze enthält, die hier bereits Erwähnung fanden. Das Lied groovt und geht ins Ohr. Den schönen Kontrast dazu stellt sogleich das Lied „Ghost On High“ dar. Sanft, nicht minder melodiös und verwunschen klingend. Nomen ist hier wahrlich Omen.

Fazit: Ein gutes und rockiges Instrumentalalbum ist „Blood Year“ von Russian Circles geworden. Musik die wirkt und klingt und bestens unterhält. Man sollte sich auf die Lieder konzentrieren, sonst verschwimmen sie, gehen ineinander über und plötzlich klingt das Album aus und man hat etwas versäumt. Dass einem dies widerfahren kann liegt am fehlenden Gesang, den man sich dann doch irgendwie an der einen oder anderen Stelle wünschen würde. Trotzdem überzeugend. Elf Punkte.

Anspieltipps: Kohokia, Ghost On High



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