Freitag, 5. Juni 2020

Frost* – Others




Frost* – Others


Besetzung:

John Mitchell – vocals, guitar
Jem Godfrey – vocals, keyboards
Nathan King – bass


Label: InsideOut Music


Erscheinungsjahr: 2020


Stil: ProgMetal, Pop


Trackliste:

1. Fathers (4:54)
2. Clouda (6:54)
3. Exhibit A (5:34)
4. Fathom (3:58)
5. Eat (5:58)
6. Drown (4:39)

Gesamtspieldauer: 32:00




Heute, am 5. Juni, erscheint mit der EP „Others“ auf digitalem Weg eine neue Veröffentlichung der britischen Band FROST, deren Musik sich irgendwo im weiten Bereich zwischen ProgMetal und Pop ansiedelt. Die sechs Lieder auf „Others“ sind bereits entstanden, als die Musik für das 2016er Album „Falling Satellites“ geschrieben wurde. Zudem werden diese sechs Titel auch Bestandteil der limitierten Anthologie „13 Winters“ sein, die dann im Herbst dieses Jahres auch in physischer Form erscheinen soll.

Beeindruckend auf „Others“ ist, wie die Band auf 32 Minuten eine sehr große Bandbreite musikalischer Genres vereint und dabei trotzdem einen in sich geschlossen Eindruck hinterlässt. Das erste Lied, „Fathers“, bricht quasi wie eine donnernde Welle über einen herein. Kraftvoller Metal, der sich im weiteren Verlauf des Liedes in eine eingängige Rock Nummer mit leichten progressiven Ansätzen wandelt. „Clouda“ ist anschließend ein wenig zurückhaltender angelegt. Das Lied verfügt über einen akustischen Zwischenteil, eine eher sphärische Passage und Rock, der mit unterschiedlichen Stimmungen, Tempi und Rhythmen spielt.

„Exhibit A“ beginnt mit leicht verfremdeten afrikanischen Gesängen, um sich anschließend hauptsächlich im Bereich des Metal zu bewegen. Das darauffolgende kürzeste Lied der Scheibe „Fathom“ ist eine sanfte Ballade, unterfüttert mit Streichern, um das Gefühl noch besser zu transportieren. Deutlich wird dabei, egal in welchem Genre und in welchem Tempo sich die Musik von Frost bewegt, ins Ohr geht sie immer. John Mitchell und seine Bandkollegen besitzen dieses Gespür für die eingängige Melodie.

Weiter geht es mit dem Titel „Eat“. Ein Lied, welches mit einer Vokal-Installation beginnt, die mich kurzzeitig etwas an die musikalischen Ursprünge einer Laurie Anderson erinnerte. „Eat“ ist insgesamt eine poppige Nummer, immer wieder aufgelockert durch eingestreute Stimmen, die auch mal nur ein Husten von sich geben. Gar nicht verwunderlich ist es schließlich, dass sich selbst jene, die EP abschließende und eher sphärisch schwebende Nummer „Drown“ in den Gehörgängen festsetzt. Denn auch mit den letzten beiden Liedern bleiben Frost ihrem Prinzip der Eingängigkeit treu.

Fazit: Zwei Dinge machen diese EP aus. Zum einen gibt es diese Breite der musikalischen Stile, die auf 32 Minuten miteinander verwoben werden. Zum anderen bekommt man jede Menge Eingängigkeit und Melodiösität auf „Others“ geboten. Wer darauf steht, die oder der wird alleine deswegen schon viel Spaß mit dieser EP haben. Zwischen Pop und Metal findet sich dabei durchaus auch der ein oder andere progressive Ansatz in der Musik der Briten. Das macht es noch ein wenig spannender und es klingt einfach gut. Elf Punkte.

Anspieltipps: Fathers, Eat



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