Freitag, 26. Juni 2020

Long Distance Calling – How Do We Want To Live?




Long Distance Calling – How Do We Want To Live?


Besetzung:

David Jordan – guitar
Florian Füntmann – guitar
Janosch Rathmer – drums
Jan Hoffmann – bass


Gastmusiker:

Eric A. Pulverich – vocals


Label: InsideOut Music


Erscheinungsjahr: 2020


Stil: Art Rock, Alternative Rock


Trackliste:

1. Curiosity (Part 1) (2:56)
2. Curiosity (Part 2) (4:26)
3. Hazard (6:09)
4. Voices (7:54)
5. Fail / Opportunity (3:07)
6. Immunity (5:40)
7. Sharing Thoughts (7:35)
8. Beyond Your Limits (6:24)
9. True / Negative (2:33)
10. Ashes (6:12)

Gesamtspieldauer: 52:58




„How Do We Want To Live?“ ist das bereits siebte Studioalbum der Band Long Distance Calling aus Münster. Am 26. Juni 2020 erscheint es auf dem Plattenlabel InsideOut Music und setzt die Reihe der überzeugenden Alben der Band fort. Auch auf „How Do We Want To Live?“ hört man eine musikalische Mischung aus Alternative Rock und Progressive Metal, dieses Mal allerdings noch mit elektronischen Sounds angereichert. Und  – im Gegensatz zum Vorgängeralbum „Boundless“ – mit deutlich mehr „Sprache“ ausgestattet.

So gibt es auf den ersten drei Titeln und auf den letzten beiden Liedern des Albums „True / Negative“ und „Ashes“ eingesprochene Textpassagen zu hören. Schließlich befindet sich auf dem Album mit dem Stück „Beyond Your Limits“ sogar ein Lied, welches mit Gesang ausgestattet wurde. Eine Tradition, die schon auf den ersten vier Alben der Band zu hören war, auf denen ebenfalls je ein Lied auch eingesungen wurde. Eric A. Pulverich von der Band Kyles Tolone ist auf „Beyond Your Limits“ mit seiner Stimme zu hören, macht seine Sache sehr überzeugend und trägt mit zum Abwechslungsreichtum auf „How Do We Want To Live?“ bei.

Die restlichen Nummern des Albums sind Instrumentaltracks, die allerdings etwas gemein haben mit jenen, die auch mit gesungener oder gesprochener Sprache ausgestattet wurden. Es ist zum einen diese Eingängigkeit, die den einzelnen Titeln innewohnt, die allesamt sofort ins Ohr gehen. Einzige Ausnahme stellt diesbezüglich das kurze „True / Negative“ dar, welches ein wenig experimenteller klingt und auch den ein oder anderen etwas „schrägeren“ und gar nicht so melodiösen Ton für die Hörerin und den Hörer bereitstellt. Doch auch dies lockert den Gesamteindruck des Albums auf.

Das zweite verbindende Element der Platte ist das Spiel mit den Atmosphären, welches Long Distance Calling auf „How Do We Want To Live?“ zelebrieren. Mal klingt es melancholisch, sich treiben lassend, sehnsüchtig, schließlich fokussiert, dann wieder rockig und nach vorne preschend. Warme Sounds gehen in harte Riffs über, um letztendlich doch wieder sanft auszuklingen Vermittelt werden diese stimmungsmäßigen Wechsel auch durch verschiedene musikalische Genres, denen sich die Musiker hier bedienen. Da wechselt Sphäre mit Progmetal, Alternative Rock mit elektronischer Musik. Überhaupt der Einsatz elektronischer Sounds, den gab es auf anderen Long Distance Calling Veröffentlichungen in dieser Häufigkeit noch nicht zu hören. Mit diesen Zutaten schlägt die Musik der Band immer wieder neue Wendungen ein, kreiert neue Stimmungen. Das ergibt insgesamt eine spannende musikalische Reise, die phasenweise auch mal Erinnerungen an Pink Floyd oder Tangerine Dream aufkommen lässt. Jederzeit klingt das spannend und interessant, niemals langweilig oder gar belanglos.

Fazit: „How Do We Want To Live?“ ist ein sehr abwechslungsreiches Album geworden. ProgMetal paart sich hier mit elektronisch-rhythmischer Musik, Alternative Rock mit sanfter Sphäre. Die Lieder gehen dabei fast ohne Ausnahme sehr schnell ins Ohr. Long Distance Calling erweisen sich auf „How Do We Want To Live?“ als Meister im Spiel mit den Atmosphären. Macht Spaß. Elf Punkte.

Anspieltipps: Curiosity (Part 2), Voices, Sharing Thoughts



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