Samstag, 19. September 2020

Derek Sherinian – The Phoenix




Derek Sherinian – The Phoenix


Besetzung:

Derek Sherinian – keyboards


Gastmusiker:

Simon Phillips – drums
Zakk Wylde – guitar
Billy Sheehan – bass
Armen Ra – theremin
Ron ‘Bumblefoot’ Thal – guitar
Jimmy Johnson – bass
Steve Vai – guitar
Tony Franklin – bass
Ernest Tibbs – bass
Joe Bonamassa – vocals, guitar
Kiko Loureiro – guitar


Label: InsideOut Music


Erscheinungsjahr: 2020


Stil: Jazzrock, ProgMetal


Trackliste:

1. The Phoenix (5:24)
2. Empyrean Sky (3:56)
3. Clouds Of Ganymede (6:02)
4. Dragonfly (3:44)
5. Temple Of Helios (6:03)
6. Them Changes (5:28)
7. Octopus Pedigree (5:04)
8. Pesadelo (6:52)

Gesamtspieldauer: 42:37



David Coverdale sagt über Derek Sherinian, er sei „Wie der Sohn von Jon Lord… es ist atemberaubend“. Mit Alice Cooper hat er gespielt, hat Kiss und Billy Idol bei Tourneen und Aufnahmen unterstützt und war Teil von Dream Theater, Black Country Communion und aktuell heißt seine Band Sons Of Apollo, die dieses Jahr auch bereits ein Album veröffentlicht haben.

Sein achtes Studioalbum erscheint nun am 17. September, ganze neun Jahre nach seinem siebten Solo-Werk „Oceana“. „The Phoenix“ heißt dieses und ist hauptsächlich angefüllt mit hartem Instrumental-Rock, Fusion und ProgMetal. Der Grund für die lange Pause war, wie er in einem Interview preisgibt, dass es sich für Musiker kaum mehr lohnt neue Alben zu veröffentlichen, da alles kostenlos heruntergeladen wird. In Zeiten von Corona kam dann aber wohl doch noch mal eine besondere Inspiration. Derek Sherinian rief Schlagzeuger Simon Philips an, der bereits auf fünf seiner Alben mitwirkte. Dieser war sofort mit an Bord, schrieb die Titel zusammen mit Derek Sherinian und Simon Philips mischte das Album schließlich auch ab. Und dann hatte es auch mit einem Vertrag beim Label InsideOut Music geklappt und der neuen Platte stand nichts mehr im Wege.

Auf „The Phoenix“ hört man Rock, der immer wieder in den Jazz Rock und den ProgMetal abdriftet. Gleich in zweierlei Hinsicht stellt da das Lied „Them Changes“ dabei eine Ausnahme dar. Zum einen ist es das einzige Lied mit Gesang, Joe Bonamassa ist bei dem Stück nicht nur an der Gitarre, sondern auch mit seiner Stimme zu hören. Und dieses Lied fällt auch rein stilistisch aus dem Rahmen, da es sich um einen Blues handelt, der sonst so nicht auf „The Phoenix“ zu hören ist.

Insgesamt empfinde ich die Musik auf „The Phoenix“ als durchaus kurzweilig. Das Album beginnt mit dem Titeltrack, der relativ kompromisslos aus den Boxen knallt. Heavy Metal fast der eher geradlinigen und schnörkellosen Sorte. Im Zentrum des Stücks steht die E-Gitarre, die in Hochgeschwindigkeit rockt. Bei „Empyrean Sky“ bekommt dann sehr viel mehr das Keyboard des Derek Sherinian seine Rolle zugewiesen. Und wahrlich kann man David Coverdales Anspielung auf Jon Lord dabei durchaus nachvollziehen.

Als einen der Höhepunkte des Albums sehe ich auch das Piano-lastige „Dragonfly“. Und tatsächlich sind hier die Wege zu Keith Emerson nicht weit. In Passagen hätte dieses Stück auch auf einem Emerson, Lake & Palmer Album auftauchen können. Beim letzten Stück des Albums „Pesadelo“ kommen bei mir immer Vergleiche zu spannenden Krimis und damit deren Filmmusik in den 70er Jahren auf. Dann rockt das Lied wiederum wahrlich heavy, um in einen Part mit spanischer Gitarre überzugehen. Abwechslung pur, sehr eingängig und mit erneut diesen Jon-Lord-Gedächtnissoli ausgestattet. Schließlich wird das Lied wieder Gitarren-lastiger und eskaliert fast. Klasse Nummer, bei der an der Gitarre Kiko Loureiro, ehemals „Angra“ zu hören ist.

Und die restlichen Stücke? Nicht zu frickeliger Fusion gepaart mit Progmetal und Hard Rock. Alles durchgängig hörenswert, wenn auch hier ein Genre nicht neu erfunden wird. Aber diese Tage sind eh schon längst vorbei.

Fazit: Ich höre auf „The Phoenix“ einen abwechslungsreichen Ritt durch einige musikalische Genres wie kurze Bluesausflüge, Fusion, Hard Rock bis Heavy Metal und ProgMetal. Das macht durchaus immer wieder Laune und unterhält. Zu kompliziert klingt das nie, zu angepasst ebenso wenig. Die meisten Nummern gehen dabei sogar gut ins Ohr und wer auf ausgedehnte und rockige Instrumentalpassagen steht, die oder der kann mit dem neuen Album von Derek Sherinian sowieso nichts falsch machen. Zehn Punkte.

Anspieltipps: The Phoenix, Dragonfly, Pesadelo




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