Samstag, 30. September 2023

Steven Wilson – The Harmony Codex

 



Steven Wilson – The Harmony Codex


Besetzung:

Steven Wilson – vocals, piano, synthesizer programming, basset horn, harp, acoustic and electric guitars, bass, hammond organ, percussion, strings, programming


Gastmusiker:

Theo Travis – flute (1), saxophone (4), duduk (6)
Nils Peter Molvaer – trumpet (1,6)
Adam Holzman – keyboards
David Kollar – guitar
Niko Tsonev – guitar
Pat Mastellotto – drums, percussion (1)
Nate Navaro – fretless bass (1)
Jack Dangers – vocal programming, drum machine (1,2)
Ninet Tayeb – vocals, background vocals, guitar (5)
Craig Blundell – drums (2,5,6,9)
Guy Pratt – bass (2)
Nate Woods – drums (4)
Ben Coleman – violin (4)
Lee Harris – electric guitar (4)
Rotem Wilson – voice (9), vocals (7)
Nick Beggs – guitar (9)




Erscheinungsjahr: 2023


Stil: ArtPop, ArtRock, Progressive Rock


Trackliste:

1. Inclination (7:16)
2. What Life Brings (3:39)
3. Economies Of Scale (4:18)
4. Impossible Tightrope (10:44)
5. Rock Bottom (4:25)
6. Beautiful Scarecrow (5:21)
7. The Harmony Codex (9:50)
8. Time Is Running Out (3:59)
9. Actual Brutal Facts (5:06)
10. Staircase (9:27)

Gesamtspieldauer: 64:05



„The Harmony Codex“ ist das siebte Solo-Studioalbum des Briten Steven Wilson, den man natürlich hauptsächlich als Musiker und Ideengeber „seiner“ Band Porcupine Tree kennt. Und nach dem fast schon unsäglichen, zwei Jahre zuvor erschienenen „The Future Bites“, durfte man wahrlich gespannt sein, was Steven Wilson seinen Hörerinnen und Hörern dieses Mal kredenzen würde.

Angekündigt wurde „The Harmony Codex“ als „genreübergreifende Sammlung, die sich wie eine musikalische Puzzleschachtel öffnet“. Dazu sollte das Album musikalisch komplexer klingen, als das bereits erwähnte „The Future Bites“, welches ein Pop bis Mainstream-Album war. Und tatsächlich, gleich beim ersten Hören fallen einem die musikalischen und genremäßigen Varianten auf, die das Album zu einer sehr abwechslungsreichen Scheibe werden lassen. Man hört auf „The Harmony Codex“ Progressive Rock, ArtPop und ArtRock, Ambient, elektronische Musik, experimentelle Musik, jazzige Anleihen, Rock und Pop. Klingt wirr und konstruiert, doch schnell merkt man, dass sich dies alles sehr schön zu einem gelungen, großen Ganzen zusammenfügt.

„The Harmony Codex“ lebt von der Abwechslung und die klingt vom ersten bis zum letzten Akkord sehr überzeugend. Dazu trägt auch bei, dass dieses Mal nicht nur Steven Wilson am Gesang zu hören ist. Ninet Tayeb lockert mit ihren Vocals das Album wunderschön auf und auch die Stimme von Rotem Wilson trägt zu diesem Eindruck bei. Und schließlich schafft es Steven Wilson auf diesem Album ruhige Momente mit treibenderen Passagen zu verbinden, sphärische Elemente mit jazzigen Tönen abzuwechseln, einfache Melodien mit komplexen, deutlich progiggeren Tonfolgen konkurrieren zu lassen und dabei auch sehr schöne Melodien zu kreieren, die sich im Ohr festsetzen. Bereits beim zweiten Hören hat man den Eindruck, dieses oder jenes Lied bereits zu kennen. Doch mit jedem weiteren Durchlauf wird dieses Gefühl noch intensiver und die Musik wirkt noch wertvoller.

Fazit: Nachdem letztes Jahr am 24.6. ein neues und überzeugendes Porcupine Tree-Album veröffentlicht worden ist, war man als Fan dieser Musik um Steven Wilson schon wieder ein wenig versöhnt. Nun lässt dieser tolle Musiker auch noch solo ein sehr gelungenes Album folgen, welches sich so variantenreich generiert, wie kaum eine Scheibe zuvor von Steven Wilson oder Porcupine Tree. Und das passt alles gut zusammen – sehr gut sogar. Elf Punkte.

Anspieltipps: Impossible Tightrope, The Harmony Codex



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