Sonntag, 15. November 2015

Coppelius – Extrablatt




Coppelius – Extrablatt


Besetzung:

Max Coppella – Klarinette, Gesang
Comte Caspar – Klarinette, Gesang
Nobusama – Schlagzeug, manchmal Gesang
Graf Lindorf – Cello, Gesang
Sissy Voss – Kontrabass
Bstille – Diener, Gesang, Schlagzeug, Erfrischungen, Korrespondenz, Erledigungen des täglichen Lebens


Label: F.A.M.E. Recordings


Erscheinungsdatum: 2013


Stil: Kammer Metal


Trackliste:

1. Spieldose (4:13)
2. Welt im Wahn (3:50)
3. Reichtum (3:17)
4. Bitten Danken Petitieren (3:27)
5. Locked Out (4:13)
6. Butterblume (2:07)
7. Keine Kamera (3:06)
8. I'd Change Everything (3:04)
9. Glanz und Eleganz (3:37)
10. Glaubtet Ihr? (5:33)
11. Mitten ins Herz (3:23)
12. Running Free (3:19)
13. Geschwind (4:05)


Bonus Titel der CD-Ausgabe:

14. Maria (2:41)

Gesamtspieldauer: 50:00




Extrablatt heißt das vierte Studioalbum der Berliner Band Coppelius. „Eigentlich“ muss man aber eigentlich sagen, denn bei den Berlinern läuft diese Scheibe unter der Nummer 5, was wohl daran liegt, dass die ersten drei EP’s der Band, im Jahr 2005, als „Frühe Werke“ veröffentlicht wurden und somit diese Platte für die Band als Ausgangspunkt ihrer Album-Veröffentlichungen gilt. Allerdings vollkommen egal, ob Nummer 4 oder Nummer 5, was zählt ist das Ergebnis und das ist mit „Extrablatt“ überaus gelungen.

Es ist durchaus faszinierend, wie man mit dieser Besetzung – mit dieser Instrumentierung – solch kraftvolle Musik hervorzaubern kann. Das klingt nicht selten richtiggehend mitreißend und begeisternd. Das wiederum bedeutet jedoch keinesfalls, dass die ruhigeren Titel weniger überzeugend ausgefallen wären. Auch hier wissen die sechs Musiker zu überzeugen. Und dies schaffen Coppelius, weil sie das Gespür für die Harmonie, für die eingängige Melodie haben. Sie kreieren auf „Extrablatt“ jede Menge Musik, die ins Ohr geht. Dabei ist es völlig egal, ob das Tempo angezogen oder aber schleifen gelassen wird. Es klingt eben – überraschenderweise bereits beim ersten Durchhören des Albums, welches dann jedoch mit den weiteren Durchgängen noch zu wachsen weiß.

Das Besondere an Coppelius ist allerdings die bereits erwähnte Instrumentierung. Celli, Klarinetten, Kontrabass und Schlagzeug tragen diese Musik, die manches Mal nach Metal klingt, dann wieder den ganz, ganz sanften Auftritt wählt und ein anderes Mal allerdings auch den Touch mittelalterlicher Musik in sich trägt. Eine große Vielfalt erwartet also die Hörerin beziehungsweise den Hörer. Dazu gesellen sich noch verschiedene Sänger, die die Musik von Coppelius nochmals etwas mehr abwechslungsreich gestalten und erscheinen lassen.

Fazit: Menschen, die nur diese Radio-Sender mit den Dauerschleifen hören, verpassen so viel, weil sie niemals über den Tellerrand hinaussehen. Es gibt auch etwas abseits dieses Mainstreams so viel interessante Musik, so viel „andere“ Musik. Da wird dann natürlich auch viel dabei sein, welches den eigenen Musikgeschmack nicht trifft, jedoch auch jede Menge, was durchaus zu begeistern versteht. Letzteres trifft für Coppelius auf all jene Musikhörer zu, die gerne etwas härtere Musik hören, jedoch auf aufgeschlossen den etwas anderen „Tönen“ sind. Hier kann man jetzt eine völlig andere Ausprägung des Begriffs „Metal“ genießen. Lohnt sich. Elf Punkte.

Anspieltipps: Spieldose, Locked Out, Butterblume, Geschwind



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