Sonntag, 7. Juni 2015

The Who - Face Dances




The Who – Faces Dances


Besetzung:

Roger Daltrey – lead vocals
Pete Townshend – guitars, keyboards, backing vocals, lead vocals on "I Like Nightmares", "Somebody Saved Me" and live edit of "How Can You Do It Alone"
John Entwistle – bass guitar, backing vocals, lead vocals on "The Quiet One"
Kenney Jones – drums


Gastmusiker:

John "Rabbit" Bundrick - keyboards, synthesiser, backing vocals


Label: Polydor


Erscheinungsdatum: 1981


Stil: Rock


Trackliste:

1. You Better You Bet (5:37)
2. Don't Let Go The Coat (3:48)
3. Cache Cache (3:56)
4. The Quiet One (3:09)
5. Did You Steal My Money (4:15)
6. How Can You Do It Alone (5:26)
7. Daily Records (3:25)
8. You (4:41)
9. Another Tricky Day (4:56)


Bonus Tracks der remasterten Album-Fassung:

10. I Like Nightmares (3:11)
11. It's In You (5:01)
12. Somebody Saved Me (5:31)
13. How Can You Do It Alone (Live) (5:27)
14. The Quiet One (Live) (4:32)

Gesamtspieldauer: 1:03:01




„Faces Dances“ heißt das neunte Studio-Album von The Who und ist gleichzeitig das erste Album, welches die Band nach dem Tod ihres Drummers Keith Moon veröffentlichte. Anstatt seiner, trommelte nun Kenney Jones in der Band. Knapp drei Jahre hatte es gedauert, bis zum Mai 1981, bis die Scheibe schließlich veröffentlicht wurde.

Nun, an die früheren Scheiben reicht dieses Album der Who leider nicht mehr heran. Zwei Dinge werden auf „Face Dances“ offensichtlich beziehungsweise sind herauszuhören. Das erste ist, dass Kenney Jones sicherlich kein schlechter Drummer ist, Keith Moon allerdings schon ein besonderer Schlagzeuger war. Diese druckvolle Spiel, für das Keith Moon stand, das geht den Who auf „Face Dances“ ganz eindeutig ab. Nun und dann ist auf dieser Scheibe auch festzustellen, dass das Songmaterial nicht mehr ganz die Qualität früherer Werke der Band beinhaltet. Das liegt allerdings nicht daran, dass Pete Townshend die Ideen ausgegangen wären, nur verwendet er diese Ideen und Eingebungen jetzt lieber auf seinen Solo-Alben. „Face Dances“ ist zeitlich eingebettet zwischen den Solo-Alben „Empty Glass“ von 1980 und „All the Best Cowboys Have Chinese Eyes“ aus dem Jahr 1982. Beides sehr überzeugende Scheiben, die wahrlich viel sehr gutes Songmaterial aufweisen.

Jedoch ist „Faces Dances“ auch kein schlechtes Album geworden – eher ein durchschnittliches. Die Lieder siedeln sich zwischen Rock und Pop an, gehen durchaus auch ins Ohr, wenn auch der eine, richtig große Ohrwurm nicht so ganz dabei ist. Trotzdem sind alle diese Nummern noch eindeutig als „The Who“-Lieder zu erkennen – und das liegt nicht nur am Gesang des Roger Daltrey. Dieser gab übrigens Jahre später in einem Interview zu verstehen, dass er die Platte durchaus sehr gelungen finden würde. So dachten auch viele Käufer, denn immerhin belegte die Scheibe Platz 4 der US-amerikanischen und sogar Platz 2 der britischen Charts. Die Höhepunkte sind für mich das sehr mitreißende „How Can You Do It Alone“. Mitreißend aufgrund seiner Melodiösität. Ebenfalls sehr gelungen ist der Opener „You Better You Bet“, ein weiteres Lied mit Wiedererkennungswert. Und schließlich noch „Cache Cache“, ebenfalls eine Nummer, die ins Ohr geht.

Fazit: Es hatte sich was geändert an der Musik von The Who. Für mich ist sie auf „Face Dances“ nicht mehr ganz so mitreißend, wie in den 70er Jahren – jedoch immer noch überzeugend. Zudem klingt die Musik keineswegs nach „New Wave“, auf diesen Zug haben viele Heroen der 70er Jahre aufzuspringen versucht, The Who glücklicherweise nicht. Nein, The Who ist sich da treu geblieben und auch bei dieser Scheibe gilt: Je öfters man sie hört, umso schöner wird das Album. Von daher lohnt sich die Scheibe auch. Neun Punkte.

Anspieltipps: You Better You Bet, Cache Cache, How Can You Do It Alone



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