Sonntag, 9. August 2015

Gerry Rafferty – Baker Street




Gerry Rafferty – Baker Street


Besetzung:

Gerry Rafferty – vocals, guitar


Gastmusiker:

Keine weiteren Angaben


Label: EMI


Erscheinungsdatum: 1998


Stil: Rock


1. Baker Street (6:12)
2. Right Down The Line (4:30)
3. City To City (5:05)
4. Waiting For The Day (5:47)
5. Get It Right Next Time (4:44)
6. Take The Money And Run (5:53)
7. Days Gone Down (6:32)
8. Why Won't You Talk To Me (4:02)
9. The Royal Mile (3:50)
10. Wastin' Away (3:31)
11. Bring It All Home (4:43)
12. Don't Close The Door (3:48)
13. Sleepwalking (3:54)
14. A Change Of Heart (4:10)
15. On The Way (4:22)
16. Night Owl (6:10)

Gesamtspieldauer: 1:17:19




„Baker Street“ ist eines der zahlreichen Kompilationsalben, welche es vom Schotten Gerald "Gerry" Rafferty gibt. Und natürlich eröffnet auch genau dieser Titel den Reigen, an den sich fünfzehn weitere Stücke anschließen, alle „Hits“ des Gerry Rafferty eben. Diese Zusammenstellung entstand im Jahr 1998, danach veröffentlichte Gerry Rafferty im Jahr 2000 nur noch ein weiteres Album, welches jedoch, wie bereits einige zuvor, vom Musikmarkt weitestgehend unbemerkt erschien und bei Konsumenten wie Musikkritikern kaum noch Beachtung fand.

Nun, wenn ich Baker Street höre, dann passiert etwas, was bei manchen Titeln, die ich gut kenne und die mir wichtig sind, der Fall ist. Ich assoziiere die Nummer mit einem bestimmten Ereignis. Im Falle von Gerry Raffertys „Baker Street“ ist das eine nasskalte Winternacht, einen Tag vor Heilig Abend. Da hörte ich das Lied abends im Radio und war sofort fasziniert von diesem unfassbar guten und packenden Saxophon-Solo des Raphael Ravenscroft. Nur sehr selten klang dieses Musik-Instrument bisher besser und überzeugender – wenn überhaupt. Dazu gesellt sich diese etwas mystisch, düstere Stimmung, die diesem Titel mit anhaftet, die für mich zur Faszination von „Baker Street“ beiträgt. Diese Atmosphäre in Kombination mit jener dunklen und langen Dezembernacht, so etwas prägt sich ein und kann ein Lied zu einem lebenslangen Begleiter werden lassen.

Fünfzehn weitere Titel befinden sich auf dieser Platte. Nun, die sind alle wahrlich nicht schlecht, jedoch wird hier auch deutlich, dass Gerry Rafferty nur durch diesen einen Titel berühmt und auch erfolgreich wurde. Das klingt ansonsten alles ganz nett, zugegeben. Jedoch, ob es sich mal eher nach schottischer Weise anhört, poppiger wird oder ob ordentlich gerockt wird. Alles okay, jedoch leider auch ein wenig unspektakulär. Da hat man keinen Grund, den Raum, in dem diese Musik gerade gespielt wird, fluchtartig zu verlassen, nur leider bleibt davon auch fast nichts hängen. So hinterließ „Baker Street“ bei Gerry Rafferty bis zu seinem Tod im Jahr 2011 sicherlich ein zwiespältiges Gefühl. Einerseits ernährte ihn die Nummer, für die er jedes Jahr 80.000 britische Pfund an Tantiemen überwiesen bekam, andererseits schien sich keiner für seine weiteren Werke zu interessieren. Traurig für den Künstler Gerry Rafferty, wenn man hier allerdings die anderen „Hits“ des Schotten hört, auch nicht weiter verwunderlich.

Fazit: Die Platte „Baker Street“ lebt vom Titel „Baker Street“. Der Rest ist ganz nett gemachter Rock, der jedoch kaum das Zeug dazu hat, irgendjemandes Lieblingsmusik zu werden. Dazu sind die Nummern häufig zu „brav“ und einfach zu konventionell. Und auch das wiederholte Hören ändert kaum etwas an dieser Feststellung. „Baker Street“ jedoch, das Lied mit selbigem Titel, das ist ein absoluter Klassiker, ein Meilenstein in der Musikgeschichte des Rock. Acht Punkte.

Anspieltipps: Baker Street



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