The Byrds – Untitled / Unissued
Besetzung:
Roger McGuinn – guitar, vocals
Clarence White – guitar, vocals
Skip Battin – bass, vocals
Gene Parsons – drums, vocals
Label: Columbia Records
Erscheinungsdatum: 1970
Stil: Pop, Rock, Folk, Country
Trackliste:
CD 1:
1. Lover Of The Bayou (Live) (3:39)
2. Positively 4th Street (Live) (3:04)
3. Nashville West (Live) (2:07)
4. So You Want To Be A Rock 'n' Roll Star (Live) (2:39)
5. Mr. Tambourine Man (Live) (2:14)
6. Mr. Spaceman (Live) (3:08)
7. Eight Miles High (Live) (16:08)
8. Chesnut Mare (5:12)
9. Truck Stop Girl (3:24)
10. All The Things (3:08)
11. Yesterday's Train (3:36)
12. Hungry Planet (4:57)
13. Just A Season (3:57)
14. Take A Whiff On Me (3:29)
15. You All Look Alike (3:07)
16. Welcome Back Home (7:40)
CD 2:
1. All The Things (Alternate Version) (4:58)
2. Yesterday's Train (Alternate Version) (4:11)
3. Lover Of The Byou (Studio Recording) (5:15)
4. Kathleen's Song (Alternate Version) (2:37)
5. White's Lightning Pt.2 (Studio Recording) (2:22)
6. Willin' (Studio Recording) (3:33)
7. You Ain't Going' Nowhere (Live Recording) (2:56)
8. Old Blue (Live Recording) (3:30)
9. It's Alright Ma (I'm Only Bleeding) (Live Recording) (2:49)
10. Ballad Of Easy Rider (Live Recording) (2:22)
11. My Back Pages (Live Recording) (2:41)
12. Take A Whiff On Me (Live Recording) (2:46)
13. Jesus Is Just Alright (Live Recording) (3:09)
14. This Wheel's On Fire (Live Recording) (6:16)
Gesamtspieldauer: 2:00:50
1970 erschien das neunte Studioalbum der Byrds, welches ursprünglich ein Doppelalbum war. Auf Schallplatte 1 befanden sich sieben Live-Versionen, auf Platte 2 dann noch mal neun neue Studioaufnahmen. Betitelt wurde das Album nicht, sodass es unter dem Namen „Untitled“ veröffentlicht wurde. Auf der remasterten Fassung wurde nun zu diesen sechszehn Stücken noch mal vierzehn auf einer zweiten CD dazugepackt, die ebenfalls aus Studio- wie aus Live-Versionen bestehen. Und somit hat das Album nun auch gleich einen neuen Namen bekommen: „Untitled / Unissued“.
Eine erneute Umbesetzung hatte es in der Band gegeben. John York hatte auf Druck von Roger McGuinn nach den Aufnahmen zu „Ballad Of Easy Rider“ die Band verlassen und war durch Skip Battin ersetzt worden. Inwieweit welcher der beiden Bassisten allerdings auf den Live-Versionen vertreten ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Aber da wären wir schon bei den Live-Titeln. Hierbei scheint es sich um zwei Konzerte zu handeln, denn die ersten sechs Stücke sind mit Applaus verbunden. Hier bekommt man eine schöne Zusammenstellung einiger Byrds-Klassiker. Und schließlich, als Höhepunkt, eine sechszehnminütige Version von „Eight Miles High“. Diese kann sich zwar nicht mit der von „Golden Earring“ messen, ist allerdings trotzdem überaus gelungen. Hier werden die Instrumente mitunter richtiggehend malträtiert und manches Mal erinnert es fast schon an eine Improvisation. Diese wäre dann allerdings absolut klasse gemacht und ist natürlich auch keine.
Kommen wir zum Studioanteil des Albums. Hier hat sich der neue Bassist Skip Battin des Öfteren mit eingebracht. Das ist im Fall von „Yesterday’s Train“, einem Stück, welches er zusammen mit Gene Parsons geschrieben hat - grausam, da es wieder so ein unsägliches Country Lied ist. Im Falle von „You All Look Alike“ und „Welcome Back Home“ ist das okay, denn hierbei handelt es sich um Folk, der aber klingt und bei letzterem Titel sogar richtig abgefahren ist. „Hungry Planet“ schließlich schrieb er zusammen mit Roger McGuinn. Eine Nummer die sogar ein wenig rockt – endlich mal wieder möchte man da fast schon sagen.
Der Rest klingt durch die Bank weg sehr folkig. Manches Mal wird zwar auch die Grenze zur Country Musik angetestet, allerdings ohne allzu große Spuren in diesem Genre zu hinterlassen. Und mit „Just A Season“ befindet sich sogar eine Nummer darunter, die sofort ins Ohr geht und richtig gut gelungen ist.
Bliebe noch CD 2 der remasterten Ausgabe. Hier gibt es einige alternative Versionen zu hören, neben Studio- und weiteren Live-Versionen. Bei den Studio-Versionen ist vor allem die von „Lover Of The Bajou“ hervorzuheben, die hier viel länger als die Live-Version ist und richtig gut rockt. Letzteres macht auch „White's Lightning Pt.2“ - allerdings instrumental.
Die noch vorhandenen Live-Versionen gehen meist wieder sehr in die Country-Richtung, mit nur wenigen Ausnahmen. Aber da muss man sich wahrlich nicht beschweren, ist ja eine Zugabe. Und außerdem kommen die beiden Dylan-Nummern „It's Alright Ma (I'm Only Bleeding)“ und „This Wheel's On Fire“ richtig gut und eben nicht im Country-Gewand. „Amazing Grace“ als „Hidden Track“ überrascht dann aber doch ein wenig in der Version der Byrds.
Fazit: Nein, da darf man sich nicht beschweren. Das ist wirklich eine Steigerung, wenn man an die vorherigen Alben denkt. Die Live-Platte ist gut, wenn auch nicht berauschend und die Studiosongs haben endlich wieder eine Qualität, die nicht immer nur etwas mit Country zu tun hat. Schließlich gibt es noch eine ganze CD mit Zugaben, die auch noch ein paar Perlen bereithält. Keine überragende Platte, aber wahrlich auch keine schlechte. Da steigt das Punktekonto wieder an. Acht Punkte.
Anspieltipps: Lover Of The Bayou (live), Eight Miles High, Hungry Planet, Just A Season, Welcome Back Home, Lover Of The Bajou (Studio), It's Alright Ma (I'm Only Bleeding), This Wheel's On Fire