Electric Light Orchestra – ELO 2
Besetzung:
Jeff Lynne – vocals, guitars, moog & harmonium
Bev Bevan – drums & percussion
Richard Tandy – moog, piano, guitar, harmonium
Michael D'Albuquerque – bass & vocal harmonies
Wilf Gibson – violin
Mike Edwards – cello
Colin Walker – cello
Gastmusiker:
Marc Bolan – twin lead guitar (tracks 10, 11, 12)
Roy Wood – bass guitar & cello (tracks 1 & 4)
Label: EMI
Erscheinungsdatum: 1973
Stil: Klassik-Rock, Art Rock
Trackliste:
1. In Old England Town (Boogie No. 2) (6:58)
2. Momma... (7:00)
3. Roll Over Beethoven (7:04)
4. From The Sun To The World (Boogie No. 1) (8:18)
5. Kuiama (11:21)
Bonus Tracks:
6. Showdown (4:11)
7. In Old England Town (Instrumental) (2:44)
8. Baby I Apologise (3:43)
9. Auntie (Ma-Ma-Ma Belle Take 1) (1:19)
10. Auntie (Ma-Ma-Ma Belle Take 2) (4:03)
11. Mambo (Dreaming Of 4000 Take 1) (5:02)
12. Everyone's Born To Die (4:40)
13. Roll Over Beethoven (Take 1) (8:16)
Gesamspieldauer: 1:14:40
Auch auf ihrem zweiten Album, ELO 2, unterscheidet sich die Musik des Electric Light Orchestras noch völlig von den Klängen, welche es Ende der 70er oder in den 80er Jahren veröffentlichen sollte. Zwar ist die Musik auf ELO 2 nicht mehr ganz so experimentell oder auch progressiv wie auf dem Debutalbum, allerdings lassen sich auch auf dieser Veröffentlichung noch sehr interessante Lieder finden.
Das Album startet mit „In Old England Town (Boogie No. 2)”. Der Zusatz zum Namen “Boogie No. 2“ ist dabei ein wenig irreführend. Das Stück ist orchestral aufgebaut, den Streichinstrumenten kommt wieder ein großer und wichtiger Part in der Instrumentierung zu. Und auf diesem Stück ist, genau wie in Titel 4, „From The Sun To The World (Boogie No. 1)“, noch Roy Wood am Cello zu hören, der die Band während der Aufnahmen zu ELO 2, auch zur Überraschung Jeff Lynnes, verließ. Das wiederum hatte zur Folge, dass sich auf ELO 2 ausschließlich Jeff Lynne für die Kompositionen auszeichnet. Mit der Ausnahme „Roll Over Beethoven“, einem Chuck Berry Cover. Doch zurück zu „In Old England Town (Boogie No. 2)”. Das Stück bietet in den knapp sieben Minuten seiner Dauer sehr viel Abwechslung. Die Nummer ist spannend aufgebaut, verfügt über eine gar nicht mal so eingängige, aber doch sehr interessante Melodieführung. Keine 08/15 Musik, die vom Zusammenspiel der Streicherfraktion mit den typischen Rockinstrumenten wie E-Gitarre, Bass und Schlagzeug lebt. Dazu immer werden immer wieder fernöstliche Klänge und Rhythmuswechsel eingeschoben, sodass als Ergebnis eine durchaus als progressiv zu bezeichnende Nummer zu hören ist, mit einer der Highlights auf ELO 2.
Es folgt „Momma…“. Auch hier wird den Streichern wieder sehr viel Raum zugestanden, allerdings klingt dieser Titel schon reichlich weichgespült. Spannend ist etwas anderes. Klar, „Momma…“ ist eine sehr eingängige Nummer, die allerdings auch nicht länger hängenbleibt. Auf den sieben Minuten seiner Dauer passiert einfach zu wenig. Fast schon das Gegenteil des ersten Liedes auf der Platte. Und auch nicht überzeugen kann der Titel „Roll Over Beethoven“. Dies aber aus einem anderen Grund. Zwar hat es Jeff Lynne ganz pfiffig verstanden immer wieder Beethovens Neunte in diesen Rock’n’Roll zu integrieren, aber trotzdem bleibt es ein Rock’n’Roll, der etwaigen Tänzern ein Lächeln auf die Lippen zaubern wird, sonst allerdings nicht auf diese Platte passt. Und auch wenn es das Lied der Scheibe ist, welches wohl am berühmtesten ist und welches auch als einziges Stück des Albums regelmäßig in den Konzerten der Band vorgetragen wurde, so bleibt doch dieser Stil, der völlig losgelöst von den anderen Tracks des Albums einsam seine Kreise zieht.
„From The Sun To The World (Boogie No. 1)” kommt dann ganz in der Tradition des Openers daher. Sehr viel Abwechslung, das Zusammenspiel von Streichern und den „gewohnten“ Rockinstrumenten sowie eine interessante und oftmals auch sehr eingängige Melodieführung. Und hier stimmt der Zusatz „Boogie No. 1“ sogar ein kleines bisschen, auch wenn das Stück nur immer wieder in kurzen Abschnitten dieser Musikrichtung entspricht. Das Stück hat nicht ganz die Klasse von „In Old England Town (Boogie No. 2)“, zählt aber trotzdem zu den Höhepunkten des Albums.
Das ursprüngliche Album wurde beschlossen von „Kuiama“, dem mit fast elfeinhalb Minuten längsten Lied, welches jemals auf einer ELO Platte oder CD erschienen ist. Und die Zutaten wurden auch bei dieser Nummer wieder gut gemischt. Eingängige Melodien, Streicher gleichberechtigt mit Gitarre und Bass und schöne Rhythmuswechsel. So richtig interessant wird das Stück allerdings erst etwa ab der Mitte. Vorher ist alles zwar ebenfalls sehr eingängig, aber die Ecken und Kanten, das Besondere geht dem Stück hier noch ab. Das gibt es dann allerdings in der Mitte der Nummer zu hören, genau dann, wenn den einzelnen Instrumenten in diversen Soli viel Platz eingeräumt wird. Schließlich geht es noch einmal kurz in den ersten Teil des Liedes über, um dann orchestral und in Ansätzen bombastisch und schließlich ganz sphärisch auszuklingen.
Nun, nicht unerwähnt sollen hier die Bonustracks bleiben, von denen es einige auf der remasterten Version des Albums gibt. Es beginnt mit „Showdown“ einer sehr guten Popnummer vom nächsten Album „On The Third Day“. Es folgt eine kurze Instrumentalversion von „In Old England Town“, die längst nicht so gut ist wie das Original. „Baby I Apologise“ ist dann ebenfalls ein kurzes Pop-Stück, nichts Besonderes. Aber der Titel nervt ein wenig wegen dem dauernden Geklatsche im Refrain. Schließlich gibt es noch fünf bisher unveröffentlichte Stücke zu hören. „Auntie“ Take 1 und „Auntie“ Take 2 sind zwei Rockstücke, die in ihrer Endfassung ebenfalls noch auf „On The Third Day“, dem dritten ELO-Album zu hören sein werden. Das trifft auch für „Mambo (Dreaming Of 4000 Take 1) zu, wobei letztere Nummer mit zu den besten Liedern gehört, die das Electric Light Orchestra beziehungsweise Jeff Lynne je geschrieben hat. Tolles, spannendes und sehr melodisches Lied. „Everyone’s Born To Die“ ist ebenfalls ein schönes Poplied mit eingängiger Melodie. Und beim Hören dieses Tracks wundert man sich schon ein wenig, warum es dieses Stück nie als reguläres Lied auf ein Album geschafft hat. Richtig gut. Bliebe noch „Roll Over Beethoven (Take 1)“. Hier wird „Beethovens Part“ noch durch Lachgeräusche unterstützt. Und als Randnotiz werden die letzten drei Lieder werden auch dadurch ein wenig interessanter, da man hier Marc Bolan an der Lead Gitarre hört.
Fazit: Nicht mehr ganz so experimentell und progressiv wie sein Vorgänger, aber auch ELO 2 ganz bestimmt kein schlechtes Album. Auch hier gibt es viel Interessantes zu entdecken und zu hören. Zwar deutet sich der zukünftige Weg des „Electric Light Orchestras“ hier schon deutlich an, aber ELO 2 ist trotzdem eine Platte, die sich für all die Musikhörer lohnt, die nicht nur auf den eingängigen Pop der diversen Radiostationen stehen, sondern auch der etwas anspruchsvolleren Pop- und Rock-Musik etwas abgewinnen können. Dazu gesellt sich bei der Veröffentlichung aus dem Jahr 2003 noch ein umfangreiches Bonusmaterial, welches richtig gute Titel enthält, sodass sich ein Kauf wirklich lohnt. Zehn Punkte.
Anspieltipps (Dieses Mal sogar mit einigen Bonus Titeln): In Old England Town (Boogie No. 2), From The Sun To The World (Boogie No. 1), Showdown, Mambo (Dreaming Of 4000 Take 1), Everyone's Born To Die
Das Album startet mit „In Old England Town (Boogie No. 2)”. Der Zusatz zum Namen “Boogie No. 2“ ist dabei ein wenig irreführend. Das Stück ist orchestral aufgebaut, den Streichinstrumenten kommt wieder ein großer und wichtiger Part in der Instrumentierung zu. Und auf diesem Stück ist, genau wie in Titel 4, „From The Sun To The World (Boogie No. 1)“, noch Roy Wood am Cello zu hören, der die Band während der Aufnahmen zu ELO 2, auch zur Überraschung Jeff Lynnes, verließ. Das wiederum hatte zur Folge, dass sich auf ELO 2 ausschließlich Jeff Lynne für die Kompositionen auszeichnet. Mit der Ausnahme „Roll Over Beethoven“, einem Chuck Berry Cover. Doch zurück zu „In Old England Town (Boogie No. 2)”. Das Stück bietet in den knapp sieben Minuten seiner Dauer sehr viel Abwechslung. Die Nummer ist spannend aufgebaut, verfügt über eine gar nicht mal so eingängige, aber doch sehr interessante Melodieführung. Keine 08/15 Musik, die vom Zusammenspiel der Streicherfraktion mit den typischen Rockinstrumenten wie E-Gitarre, Bass und Schlagzeug lebt. Dazu immer werden immer wieder fernöstliche Klänge und Rhythmuswechsel eingeschoben, sodass als Ergebnis eine durchaus als progressiv zu bezeichnende Nummer zu hören ist, mit einer der Highlights auf ELO 2.
Es folgt „Momma…“. Auch hier wird den Streichern wieder sehr viel Raum zugestanden, allerdings klingt dieser Titel schon reichlich weichgespült. Spannend ist etwas anderes. Klar, „Momma…“ ist eine sehr eingängige Nummer, die allerdings auch nicht länger hängenbleibt. Auf den sieben Minuten seiner Dauer passiert einfach zu wenig. Fast schon das Gegenteil des ersten Liedes auf der Platte. Und auch nicht überzeugen kann der Titel „Roll Over Beethoven“. Dies aber aus einem anderen Grund. Zwar hat es Jeff Lynne ganz pfiffig verstanden immer wieder Beethovens Neunte in diesen Rock’n’Roll zu integrieren, aber trotzdem bleibt es ein Rock’n’Roll, der etwaigen Tänzern ein Lächeln auf die Lippen zaubern wird, sonst allerdings nicht auf diese Platte passt. Und auch wenn es das Lied der Scheibe ist, welches wohl am berühmtesten ist und welches auch als einziges Stück des Albums regelmäßig in den Konzerten der Band vorgetragen wurde, so bleibt doch dieser Stil, der völlig losgelöst von den anderen Tracks des Albums einsam seine Kreise zieht.
„From The Sun To The World (Boogie No. 1)” kommt dann ganz in der Tradition des Openers daher. Sehr viel Abwechslung, das Zusammenspiel von Streichern und den „gewohnten“ Rockinstrumenten sowie eine interessante und oftmals auch sehr eingängige Melodieführung. Und hier stimmt der Zusatz „Boogie No. 1“ sogar ein kleines bisschen, auch wenn das Stück nur immer wieder in kurzen Abschnitten dieser Musikrichtung entspricht. Das Stück hat nicht ganz die Klasse von „In Old England Town (Boogie No. 2)“, zählt aber trotzdem zu den Höhepunkten des Albums.
Das ursprüngliche Album wurde beschlossen von „Kuiama“, dem mit fast elfeinhalb Minuten längsten Lied, welches jemals auf einer ELO Platte oder CD erschienen ist. Und die Zutaten wurden auch bei dieser Nummer wieder gut gemischt. Eingängige Melodien, Streicher gleichberechtigt mit Gitarre und Bass und schöne Rhythmuswechsel. So richtig interessant wird das Stück allerdings erst etwa ab der Mitte. Vorher ist alles zwar ebenfalls sehr eingängig, aber die Ecken und Kanten, das Besondere geht dem Stück hier noch ab. Das gibt es dann allerdings in der Mitte der Nummer zu hören, genau dann, wenn den einzelnen Instrumenten in diversen Soli viel Platz eingeräumt wird. Schließlich geht es noch einmal kurz in den ersten Teil des Liedes über, um dann orchestral und in Ansätzen bombastisch und schließlich ganz sphärisch auszuklingen.
Nun, nicht unerwähnt sollen hier die Bonustracks bleiben, von denen es einige auf der remasterten Version des Albums gibt. Es beginnt mit „Showdown“ einer sehr guten Popnummer vom nächsten Album „On The Third Day“. Es folgt eine kurze Instrumentalversion von „In Old England Town“, die längst nicht so gut ist wie das Original. „Baby I Apologise“ ist dann ebenfalls ein kurzes Pop-Stück, nichts Besonderes. Aber der Titel nervt ein wenig wegen dem dauernden Geklatsche im Refrain. Schließlich gibt es noch fünf bisher unveröffentlichte Stücke zu hören. „Auntie“ Take 1 und „Auntie“ Take 2 sind zwei Rockstücke, die in ihrer Endfassung ebenfalls noch auf „On The Third Day“, dem dritten ELO-Album zu hören sein werden. Das trifft auch für „Mambo (Dreaming Of 4000 Take 1) zu, wobei letztere Nummer mit zu den besten Liedern gehört, die das Electric Light Orchestra beziehungsweise Jeff Lynne je geschrieben hat. Tolles, spannendes und sehr melodisches Lied. „Everyone’s Born To Die“ ist ebenfalls ein schönes Poplied mit eingängiger Melodie. Und beim Hören dieses Tracks wundert man sich schon ein wenig, warum es dieses Stück nie als reguläres Lied auf ein Album geschafft hat. Richtig gut. Bliebe noch „Roll Over Beethoven (Take 1)“. Hier wird „Beethovens Part“ noch durch Lachgeräusche unterstützt. Und als Randnotiz werden die letzten drei Lieder werden auch dadurch ein wenig interessanter, da man hier Marc Bolan an der Lead Gitarre hört.
Fazit: Nicht mehr ganz so experimentell und progressiv wie sein Vorgänger, aber auch ELO 2 ganz bestimmt kein schlechtes Album. Auch hier gibt es viel Interessantes zu entdecken und zu hören. Zwar deutet sich der zukünftige Weg des „Electric Light Orchestras“ hier schon deutlich an, aber ELO 2 ist trotzdem eine Platte, die sich für all die Musikhörer lohnt, die nicht nur auf den eingängigen Pop der diversen Radiostationen stehen, sondern auch der etwas anspruchsvolleren Pop- und Rock-Musik etwas abgewinnen können. Dazu gesellt sich bei der Veröffentlichung aus dem Jahr 2003 noch ein umfangreiches Bonusmaterial, welches richtig gute Titel enthält, sodass sich ein Kauf wirklich lohnt. Zehn Punkte.
Anspieltipps (Dieses Mal sogar mit einigen Bonus Titeln): In Old England Town (Boogie No. 2), From The Sun To The World (Boogie No. 1), Showdown, Mambo (Dreaming Of 4000 Take 1), Everyone's Born To Die
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