Phil Collins – Face Value
Besetzung:
Phil Collins – vocals, drums (1, 3, 6, 7, 9-12), percussion (2, 10), vocoder (1, 6, 10), piano (4-8, 10), roland cr-78 drum machine (1, 6, 12) , prophet-5 synthesizer on tracks 1, 2, 5, 6, 7, 10, 11, 12; fender rhodes (1, 2, 9, 11), handclaps (5, 9), congas (5), marimba (6)
Gastmusiker:
Daryl Stuermer – guitars, banjo on track 4
John Giblin – bass on tracks 1, 9, 10, 12
Shankar – violins on tracks 1, 5, 6, tamboura on track 5, "voice drums" on track 5
Alphonso Johnson – bass on tracks 2, 3, 6, 7, 11
J. Peter Robinson – prophet on track 3
Joe Partridge – slide guitar on track 4
Stephen Bishop – background vocals on track 2
Eric Clapton – guitar on tracks 4 & 11
Arif Mardin – string arrangements on tracks 8 and 11
Don Myrick – alto and tenor saxophones, alto sax solos on track 11
Louis Satterfield – trombone
Rahmlee Michael – trumpets, flugelhorns on track 11
Davis and Michael Harris – trumpets, flugelhorns on track 11
Ronnie Scott – tenor saxophone, solo on track 7
Other background vocals on tracks 6 and 12 by several children choirs in Los Angeles
Label: Atlantic Records
Erscheinungsdatum: 1981
Stil: Rock, Pop
Trackliste:
1. In The Air Tonight (5:32)
2. This Must Be Love (3:55)
3. Behind The Lines (3:53)
4. The Roof Is Leaking (3:16)
5. Droned (2:55)
6. Hand In Hand (5:12)
7. I Missed Again (3:41)
8. You Know What I Mean (2:33)
9. Thunder And Lightning (4:12)
10. I'm Not Moving (2:33)
11. If Leaving Me Is Easy (4:54)
12. Tomorrow Never Knows (4:46)
Gesamtspieldauer: 47:50
Das erste Solo-Album Phil Collins mit dem Namen „Face Value“ wurde 1981 veröffentlicht. Überaus erfolgreich verkaufte sich die Platte weltweit, wie über fünf Millionen beziehungsweise 1,75 Millionen verkaufte Exemplare in den USA und Deutschland belegen. Die Musik ähnelt dabei schon sehr den noch folgenden Platten des Musikers. Warum sollte Phil Collins ein solch erfolgreiches Konzept auch abändern?
Mit der Musik von Genesis hat dieses Album nur sehr wenig zu tun. Phil Collins wollte hier ein wenig R&B einbringen und engagierte dazu die Phenix Horns, die als Bläser schon bei Earth, Wind & Fire zu hören waren. Somit ist „Face Value“ zwar ein Pop-Album geworden, jedoch mit starken Einfärbungen in Richtung R&B und auch einige Funk-Elemente wurden mit eingebaut. Also eine ganz neue Stilrichtung, die man so von Phil Collins nicht erwartet hätte. Genesis-Freunde schlugen die Hände über dem Kopf zusammen, Disco-Fans jubelten.
Poppig ist das Album jedoch auch ein wenig. Der erste Titel, auch die erfolgreichste Single-Auskopplung, „In The Air Tonight“, lief zur damaligen Zeit im Radio rauf und runter. Und wahrlich ist der Titel gelungen. Ein wenig mystisch und träumerisch klingend explodiert das Lied gegen Ende durch eine tolle Schlagzeugeinlage. Sehr gelungen. Das kann man auch von „The Roof Is Leaking“ behaupten. Vielleicht sogar da beste Lied, welches Phil Collins jemals geschrieben hat. Ob das wohl daran liegt, dass hier nichts, außer der Stimme des Sängers an Phil Collins erinnert? Auch diese Nummer klingt ein wenig mystisch und verwunschen, ist ganz sanft und weiß mit einer wunderschönen Melodie und dem perfekt abgestimmten Zusammenspiel aus Piano, Gitarre und Banjo zu überzeugen. Das immer wieder zu hörende Grillengezirpe am Anfang und am Ende des Titels machen das Lied dabei noch interessanter. Ebenfalls sehr hörenswert ist die folgende Instrumentalnummer „Droned”. Klasse Rhythmus und irgendwie ein wenig abgefahren. Der Rest der Platte setzt sich dann aus ein paar kleinen Pop-Nummern sowie diesen bereits erwähnten R&B Stücken zusammen, bei denen Phil Collins seinen Herzschmerz einfach nicht verbergen kann.
Fazit: Zwölf Titel, von denen drei wahrlich gelungen sind, mit dem Rest kann ich persönlich nicht mehr so viel bis gar nichts mehr anfangen. Leute, die auf die jüngeren Platten von Phil Collins stehen und diese hier noch nicht kennen, können mit „Face Value“ sicherlich noch etwas für sich entdecken. Disco-Pop-Freunde sowieso. Sechs Punkte.
Anspieltipps: In The Air Tonight, The Roof Is Leaking, Droned