Montag, 30. Juni 2014

Phil Collins – Face Value




Phil Collins – Face Value


Besetzung:

Phil Collins – vocals, drums (1, 3, 6, 7, 9-12), percussion (2, 10), vocoder (1, 6, 10), piano (4-8, 10), roland cr-78 drum machine (1, 6, 12) , prophet-5 synthesizer on tracks 1, 2, 5, 6, 7, 10, 11, 12; fender rhodes (1, 2, 9, 11), handclaps (5, 9), congas (5), marimba (6)

Gastmusiker:

Daryl Stuermer – guitars, banjo on track 4
John Giblin – bass on tracks 1, 9, 10, 12
Shankar – violins on tracks 1, 5, 6, tamboura on track 5, "voice drums" on track 5
Alphonso Johnson – bass on tracks 2, 3, 6, 7, 11
J. Peter Robinson – prophet on track 3
Joe Partridge – slide guitar on track 4
Stephen Bishop – background vocals on track 2
Eric Clapton – guitar on tracks 4 & 11
Arif Mardin – string arrangements on tracks 8 and 11
Don Myrick – alto and tenor saxophones, alto sax solos on track 11
Louis Satterfield – trombone
Rahmlee Michael – trumpets, flugelhorns on track 11
Davis and Michael Harris – trumpets, flugelhorns on track 11
Ronnie Scott – tenor saxophone, solo on track 7
Other background vocals on tracks 6 and 12 by several children choirs in Los Angeles


Label: Atlantic Records


Erscheinungsdatum: 1981


Stil: Rock, Pop


Trackliste:

1. In The Air Tonight (5:32)
2. This Must Be Love (3:55)
3. Behind The Lines (3:53)
4. The Roof Is Leaking (3:16)
5. Droned (2:55)
6. Hand In Hand (5:12)
7. I Missed Again (3:41)
8. You Know What I Mean (2:33)
9. Thunder And Lightning (4:12)
10. I'm Not Moving (2:33)
11. If Leaving Me Is Easy (4:54)
12. Tomorrow Never Knows (4:46)

Gesamtspieldauer: 47:50




Das erste Solo-Album Phil Collins mit dem Namen „Face Value“ wurde 1981 veröffentlicht. Überaus erfolgreich verkaufte sich die Platte weltweit, wie über fünf Millionen beziehungsweise 1,75 Millionen verkaufte Exemplare in den USA und Deutschland belegen. Die Musik ähnelt dabei schon sehr den noch folgenden Platten des Musikers. Warum sollte Phil Collins ein solch erfolgreiches Konzept auch abändern?

Mit der Musik von Genesis hat dieses Album nur sehr wenig zu tun. Phil Collins wollte hier ein wenig R&B einbringen und engagierte dazu die Phenix Horns, die als Bläser schon bei Earth, Wind & Fire zu hören waren. Somit ist „Face Value“ zwar ein Pop-Album geworden, jedoch mit starken Einfärbungen in Richtung R&B und auch einige Funk-Elemente wurden mit eingebaut. Also eine ganz neue Stilrichtung, die man so von Phil Collins nicht erwartet hätte. Genesis-Freunde schlugen die Hände über dem Kopf zusammen, Disco-Fans jubelten.

Poppig ist das Album jedoch auch ein wenig. Der erste Titel, auch die erfolgreichste Single-Auskopplung, „In The Air Tonight“, lief zur damaligen Zeit im Radio rauf und runter. Und wahrlich ist der Titel gelungen. Ein wenig mystisch und träumerisch klingend explodiert das Lied gegen Ende durch eine tolle Schlagzeugeinlage. Sehr gelungen. Das kann man auch von „The Roof Is Leaking“ behaupten. Vielleicht sogar da beste Lied, welches Phil Collins jemals geschrieben hat. Ob das wohl daran liegt, dass hier nichts, außer der Stimme des Sängers an Phil Collins erinnert? Auch diese Nummer klingt ein wenig mystisch und verwunschen, ist ganz sanft und weiß mit einer wunderschönen Melodie und dem perfekt abgestimmten Zusammenspiel aus Piano, Gitarre und Banjo zu überzeugen. Das immer wieder zu hörende Grillengezirpe am Anfang und am Ende des Titels machen das Lied dabei noch interessanter. Ebenfalls sehr hörenswert ist die folgende Instrumentalnummer „Droned”. Klasse Rhythmus und irgendwie ein wenig abgefahren. Der Rest der Platte setzt sich dann aus ein paar kleinen Pop-Nummern sowie diesen bereits erwähnten R&B Stücken zusammen, bei denen Phil Collins seinen Herzschmerz einfach nicht verbergen kann.

Fazit: Zwölf Titel, von denen drei wahrlich gelungen sind, mit dem Rest kann ich persönlich nicht mehr so viel bis gar nichts mehr anfangen. Leute, die auf die jüngeren Platten von Phil Collins stehen und diese hier noch nicht kennen, können mit „Face Value“ sicherlich noch etwas für sich entdecken. Disco-Pop-Freunde sowieso. Sechs Punkte.

Anspieltipps: In The Air Tonight, The Roof Is Leaking, Droned



Sonntag, 29. Juni 2014

Duran Duran – Arena




Duran Duran – Arena


Besetzung:

Simon Le Bon – vocals
Nick Rhodes – keyboards
John Taylor – bass guitar
Roger Taylor – drums
Andy Taylor – guitar


Label: Parlophone


Erscheinungsdatum: 1984


Stil: New Wave, Pop


Trackliste:

1. Is There Something I Should Know? (4:34)
2. Hungry Like The Wolf (4:01)
3. New Religion (5:37)
4. Save A Prayer (6:12)
5. The Wild Boys (4:19)
6. The Seventh Stranger (5:11)
7. Careless Memories (4:08)
8. Planet Earth (4:31)
9. The Chauffeur (5:24)
10. Union Of The Snake (4:08)

Gesamtspieldauer: 48:06




„Arena“ ist das erste Live-Album der britischen Band Duran Duran aus Birmingham. 1984 war es deren vierte Veröffentlichung, nach zuvor drei Studio-Alben. Die Betitelung als Live-Album muss man allerdings der Ehrlichkeit halber im Grunde genommen in Anführungsstrichen setzen, denn wie ein Live-Album klingt „Arena“ wahrlich nicht. Keine Ahnung, wie viele Spuren hier im Studio nachträglich über den Sound des Live-Mitschnittes gelegt wurden, es waren allerdings mit Sicherheit eine ganze Menge. Das wiederum führt zu der Tatsache, dass der Sound auf „Arena“ sehr gut ist. Alles wurde perfekt abgemischt, klingt voll und klar. Dies bedeutet allerdings auch, dass der Applaus der Zuschauer lediglich ab und an als leises, schrilles Kreischen zu vernehmen ist und dies vor allem gegen Ende der jeweiligen Titel. Dabei scheint es sich zusätzlich hauptsächlich um junge Mädels gehandelt zu haben, denn dieser Output klingt irgendwie unnatürlich hoch oder eben nach weiblichen Teenies. Neun der zehn Titel sind auf den ersten Platten der Band zu finden, nur bei „The Wild Boys“ handelt es sich um eine bisher noch nicht veröffentlichte Nummer. Umso überraschender ist dabei der Fakt, dass diese Nummer eine reine Studio-Aufnahme darstellt, die zwischen diese Live-Aufnahmen gesetzt wurde.

Nun, die Musik lohnt sich jedoch trotzdem, wenn man auf etwas rockig gespielten New Wave steht. Alle Nummern sind sehr eingängig und haben durchaus „Ohrwurm-Potential“. Die ganz großen Hits der Band befinden sich dabei eher auf der ehemaligen ersten Plattenseite. „Is There Something I Should Know?”, „Hungry Like The Wolf” und „Save A Prayer” sind alles Lieder, die zu den jeweiligen Veröffentlichungsterminen in den Radios rauf und runter liefen. Alles geht schnell ins Ohr und besitzt dabei sogar eine gewisse Nachhaltigkeit. Vielleicht keine Musik, die man jeden Tag hören kann, jedoch immer wieder sehr gerne. Und dann ist da noch das bereits erwähnte „The Wild Boys“. Klasse Nummer, ebenfalls sehr erfolgreich als auskoppelte Single und überaus eingängig und nachhallend.

Auf der ehemaligen zweiten Seite der Platte befinden sich die bekanntesten Stücke mit „Planet Earth“ und „Union Of The Snake“ eher am Ende. Auch hier gilt, was ich bereits schon für die radiotauglichen Hits der ersten Seite geschrieben habe. Überaus eingängig, schnell ins Ohr gehend, ohne dabei schnell langweilig zu werden. Auch die nicht so im Radio gespielten Stücke haben auf beiden Seiten durchaus ihre Qualität. Etwas hervorzuheben ist dabei unter diesen Titeln „The Chauffeur”. Hier klingen Duran Duran sehr nach New Wave, hier ist dieses Genre am ausgeprägtesten zu hören. Vielleicht nicht ganz so eingängig bei der allerersten Konfrontation, aber spätestens beim dritten Durchlauf hat sich auch dieser Titel fest im Gehirn des Konsumenten verankert. Schön gemacht.

Fazit: Wer New Wave oder noch besser Duran Duran mag, die oder der bekommt hier eine sehr schöne Zusammenstellung der großen Erfolge der Band geliefert, wobei auch die nicht ganz so bekannten Nummern durchaus ihren Reiz besitzen. Schade dabei ist ein wenig, dass dieser Live-Charakter im Grunde genommen mit Füßen getreten wurde und man muss sich wundern, warum die Band nicht gleich ein Best Of Album veröffentlichte. Nun, trotzdem sind die Stücke hörenswert. Zehn Punkte.

Anspieltipps: The Wild Boys, The Chauffeur



Samstag, 28. Juni 2014

Huey Lewis And The News – Sports




Huey Lewis And The News – Sports


Besetzung:

Huey Lewis – lead vocals, harmonica
Mario Cipollina – bass
Johnny Colla – guitar, saxophone, backing vocals
Bill Gibson – drums, percussion, backing vocals
Chris Hayes – lead guitar, backing vocals
Sean Hopper – keyboards, backing vocals


Gastmusiker:

John McFee – pedal steel guitar on "Honky Tonk Blues"


Label: Chrysalis


Erscheinungsdatum: 1983


Stil: Rock, Pop


Trackliste:

1. The Heart Of Rock And Roll (5:03)
2. Heart And Soul (4:12)
3. Bad Is Bad (3:47)
4. I Want A New Drug (4:46)
5. Walking On A Thin Line (5:10)
6. Finally Found A Home (3:44)
7. If This Is It (3:54)
8. You Crack Me Up (3:43)
9. Honky Tonk Blues (3:19)

Gesamtspieldauer: 37:46




Das dritte Album der amerikanischen Band Huey Lewis And The News wurde kurz mit „Sports“ betitelt und dieses Platte stellte gleichzeitig den Durchbruch der Formation dar. Weltweit verkaufte sich die Scheibe sehr gut, jedoch vor allem in den USA war dieser Erfolg beheimatet. Dort stellte „Sports“ das am zweithäufigsten verkaufte Album des Jahres 1984 dar und konnte nicht weniger als vier Top 10 Platzierungen in den Billboard Single Charts verbuchen.

Die Musik darauf kann man getrost mit „Gute Laune Mucke“ umschreiben. Dieser etwas swingende Rock bis Pop geht ziemlich schnell ins Ohr. Charakteristisch für die Musik von Huey Lewis And The News ist dabei auch der häufige Bläsereinsatz, der die Musik noch ein wenig eingängiger werden lässt. Eindeutig hört man dabei auch das Ursprungsland, nämlich die USA heraus. Englische Musik klingt deutlich anders. Und noch etwas kann man bei „Sports“ sehr gut heraushören: das Erscheinungsdatum. Ganz offensichtlich in den 80ern entstanden, sind diese Titel irgendwie nicht mehr ganz auf der Höhe der Zeit, klingen ein klein wenig nach angesetzter Patina. Trotzdem lassen sich dort immer noch einige Lieder entdecken, die auch heute noch überzeugen können. Das etwas rockigere „Heart And Soul” erreichte Platz acht der Single-Charts und kann auch in diesen Tagen noch auf diversen 80er Revival-Partys gehört werden. Noch erfolgreicher war „I Want A New Drug“, welches sogar bis auf Platz sechs der Charts kletterte und damit die erfolgreichste Single von Huey Lewis And The News darstellt. Und diese Nummer ist eindeutig auch jene auf der Platte, die am meisten überzeugen kann. Treibender Rhythmus, eingängige Melodie, dieses für die 80er typische Keyboardspiel und einen absoluten Wiedererkennungswert. Ein Klassiker aus der damaligen Zeit.

Der Rest der Scheibe beinhaltet ebenfalls sehr einprägsame Stücke, manch ein Hörer wird diese allerdings vielleicht auch mit „ein bisschen platt“ umschreiben, da alles eben auf diese Eingängigkeit, auf den Hit hin getrimmt wurde. Dazu erreichen diese Titel auch nicht ganz die Qualität der beiden bereits erwähnten Songs. Schlecht ist das Gehörte allerdings auch nicht wirklich, vielleicht mit Ausnahme von „Honky Tonk Blues“, was wie ein Fremdkörper auf der Platte wirkt. Boogie-Woogie-Blues, Country-angehaucht mit Pedal Steel Gitarre und damit alle Klischees erfüllend, um den Titel zu einem ur-amerikanischen werden zu lassen.

Fazit: „Sports“ von Huey Lewis And The News ist etwas für Musikhörer, die vielleicht in den 80ern groß wurden und ganz gerne mal wieder in Erinnerungen schwelgen wollen, denn viele der Titel liefen damals im Radio rauf und runter. Heutzutage eher nicht mehr so ganz am Puls der Zeit. Schlecht ist das allerdings auch nicht, etwas für sommerliche Tage, ein wenig überholt. Sieben Punkte.

Anspieltipps: Heart And Soul, I Want A New Drug



Freitag, 27. Juni 2014

David Bowie – Let’s Dance




David Bowie – Let’s Dance


Besetzung:

David Bowie – lead vocals, horn arrangements


Gastmusiker:

Carmine Rojas – bass guitar
Omar Hakim – drums
Tony Thompson – drums
Nile Rodgers – guitar, horn arrangements
Stevie Ray Vaughan – lead guitar
Rob Sabino – keyboards
Mac Gollehon – trumpet
Robert Aaron – tenor saxophone, flute
Lenny Pickett – tenor saxophone, flute
Stan Harrison – tenor saxophone, flute
Steve Elson – baritone saxophone, flute
Sammy Figueroa – percussion
Frank Simms – backing vocals
George Simms – backing vocals
David Spinner – backing vocals
Bernard Edwards – bass guitar on "Without You"


Label: EMI


Erscheinungsdatum: 1983


Stil: Pop


Trackliste:

1. Modern Love (4:46)
2. China Girl (5:32)
3. Let's Dance (7:38)
4. Without You (3:08)
5. Ricochet (5:14)
6. Criminal World (4:25)
7. Cat People (Putting Out Fire) (5:09)
8. Shake It (3:49)

Gesamtspieldauer: 39:41




„Let’s Dance“ nannte David Bowie sein fünfzehntes Album und der Name ist hier durchaus Programm. Acht Titel befinden sich auf der Platte, acht Nummern voller Pop-Musik, die alle mehr oder weniger gut tanzbar sind. Wieder einmal hatte David Bowie also einen Stilwechsel vollzogen. Alle Lieder sind überaus radiotauglich und die Platte wurde auch ein sehr großer Erfolg. War auf den letzten fünf Alben noch Tony Visconti der Produzent, so entschied sich David Bowie dieses Mal für Nile Rodgers, der ebenfalls einen nicht unerheblichen Anteil an diesem Richtungswechsel beitrug. Tony Visconti war darüber allerdings etwas verschnupft und eine weitere Zusammenarbeit von Visconti und Bowie sollte es so erst neunzehn Jahre später wieder geben.

Bekanntestes Lied auf der Platte ist sicherlich das Titellied „Let’s Dance“, mit dem sich Bowie ganz neue Hörerkreise erschloss, wohingegen seine „älteren“ Fans sich verwundert die Ohren rieben. Disco-Pop von David Bowie? Das wollten einige nicht wahrhaben. Ist es aber und in den Discos lief der Song rauf und runter. Ganz schlimm wurde diese neue Richtung allerdings beim letzten Lied „Shake It“ auf die Spitze getrieben. Da wird es jetzt fast schon funkig-poppig und der Hintergrundchor erinnert auf das Äußerste an die Bee Gees.

Ebenfalls ein Hit stellte „China Girl“ dar. Zwar ebenfalls Pop-Musik, jedoch mit einer sehr eingängigen Melodie ausgestattet. Diese Nummer schrieb Bowie zusammen mit Iggy Pop. Dies ist jedoch nicht die einzige Zusammenarbeit bei den Titeln. Bei „Cat People (Putting Out Fire)” steuerte David Bowe den Text hinzu, die Musik stammt von Giorgio Moroder. Die Nummer war gleichzeitig das Titellied des gleichnamigen Films „Cat People“. Bei „Criminal World" griff David Bowie dann auf einen Song, geschrieben von Peter Godwin, Duncan Browne und Sean Lyons, zurück. Dieser stellt mit „Modern Love” zumindest noch in Ansätzen etwas Rock-Musik für den Hörer parat und ist durchaus gelungen. Das kann man auch von „Ricochet”. Tanzbar und doch irgendwie auch etwas experimentell. Hier wird es jetzt zumindest mal interessant.

Fazit: Es ist eben immer eine Sache, unter welcher Voraussetzung man sich eine CD oder Platte kauft. Bei David Bowie konnte man allerdings noch nie sicher sein, was man denn dann letztendlich wirklich zu hören bekommen würde. Nun, „Let’s Dance“ leitete eine Phase aus drei Alben ein, die sich ganz dem Pop verschrieben hatten. Es folgten noch „Tonight“ und „Never Let Me Down“. Drei nicht „ganz so tolle“ Alben von David Bowie in einer Reihe hatte es noch nie gegeben und gab es auch danach nicht mehr – in den 80ern allerdings schon. Nein, überzeugend ist „Let’s Dance“ wahrlich nicht, dafür ist es einfach zu poppig und dem Mainstream angepasst. Sieben Punkte.

Anspieltipps: China Girl, Ricochet, Criminal World



Donnerstag, 26. Juni 2014

Uriah Heep – Raging Silence




Uriah Heep – Raging Silence


Besetzung:

Trevor Bolder – bass, vocals
Mick Box – guitars
Lee Kerslake – drums
Phil Lanzon – keyboards, vocals
Bernie Shaw – vocals


Label: Universal Music


Erscheinungsdatum: 1989


Stil: Hard Rock


Trackliste:

1. Hold Your Head Up (4:35)
2. Blood Red Roses (4:11)
3. Voice On My TV (4:20)
4. Rich Kid (4:50)
5. Cry Freedom (4:32)
6. Bad Bad Man (4:09)
7. More Fool You (3:35)
8. When The War Is Over (5:09)
 9. Lifeline (4:53)
10. Rough Justice (4:24)


Bonus Tracks:

11. Miracle Child (4:11)
12. Corina (3:48)
13. Mr. Majestic (4:58)
14. Pacific Highway (4:49)
15. Blood Red Roses (5:50)
16. Hold Your Head Up (6:15)
17. Corina (4:42)

Gesamtspieldauer: 1:19:11




„Raging Silence“ heißt das siebzehnte Studioalbum der britischen Hard Rock Formation Uriah Heep. Und dieses Album ist vollgefüllt mit Mainstream Rock. Stadion-Rock, der hauptsächlich auf den amerikanischen Markt abzielt. Sehr deutlich wird das sofort beim ersten Titel „Hold Your Head Up“. Eingängige Melodie, unterlegt mit einem treibenden Rhythmus und die Textzeile „Hold Your Head Up“ wird immer und immer wieder wiederholt, sodass einem Mitgrölen auf Konzerten nichts mehr im Wege steht.

Bernie Shaw hat hier seinen ersten Auftritt als Sänger von Uriah Heep. Nach vielen Umbesetzungen in den letzten Jahren hatte die Band nun ihre Mitglieder für die nächsten zwanzig Jahre gefunden, denn auch an den Keyboards hatte es nun eine Neuerung gegeben. Phil Lanzon ersetzte John Sinclair und ist bis heute, genau wie Bernie Shaw, festes Mitglied bei Uriah Heep.

Auf „Raging Silence“ reiht sich Titel an Titel, die Machart bleibt dabei immer identisch. Eingängig musste es klingen, ohne große Umwege schnell ins Ohr gehen. Ob diese Nummern dabei auch eine gewisse Nachhaltigkeit versprühen würden, stand dabei sicherlich nicht ganz oben auf der Agenda. Neben den Gitarren kommt dem Synthesizer eine große Rolle zu, da dieser mit eingängigen Melodieläufen für die Harmonie der einzelnen Stücke sorgt. Kompliziert ist dabei überhaupt nichts mehr. Die Musik ist darauf angelegt schnell, ganz schnell zu zünden, ohne jegliche „Verwirrung“. Peinlich kann das jedoch mitunter auch werden, wenn man dann solch eine Nummer wie „When The War Is Over” hört. Absoluter Schmalz, sowohl vom Text her, als auch von der Musik. Da wird es dann wahrlich schlimm und macht auch überhaupt keinen Spaß mehr.

Lobend erwähnen muss man allerdings die Zugaben auf der remasterten Album-Version. Diese sind wie häufig bei den neuaufgelegten Platten von Uriah Heep sehr großzügig bemessen. Von der Qualität her reihen sich diese Titel nahtlos in den Rest der Platte ein.

Fazit: Ganz klar, es gibt interessantere Alben – auch von Uriah Heep. Alles klingt nach Sommer, Sonne und guter Laune. Der Anspruch ist dementsprechend nicht allzu hoch, solche Musik kann man immer und überall hören. Muss auch nichts Schlechtes bedeuten, mitunter braucht man eben genau solch eine Platte: Reinlegen, laufen lassen und sich unterhalten fühlen. Musikalisch ganz gut gemacht, aber zu viel sollte man von solch einer Scheibe auch nicht erwarten. Acht Punkte.

Anspieltipps: Hold Your Head Up, Cry Freedom, Blood Red Roses



Mittwoch, 25. Juni 2014

ZZ Top – Tejas




ZZ Top – Tejas


Besetzung:

Billy Gibbons – guitar, vocals, harp, fiddle
Dusty Hill – bass guitar, keyboards, vocals
Frank Beard – drums, percussion


Label: Warner Brothers Records


Erscheinungsdatum: 1976


Stil: Blues Rock, Rock


Trackliste:

1. It's Only Love (4:24)
2. Arrested For Driving While Blind (3:07)
3. El Diablo (4:21)
4. Snappy Kakkie (2:58)
5. Enjoy And Get It On (3:25)
6. Ten Dollar Man (3:41)
7. Pan Am Highway Blues (3:15)
8. Avalon Hideaway (3:08)
9. She's A Heartbreaker (3:03)
10. Asleep In The Desert (Instrumental) (3:30)

Gesamtspieldauer: 34:52




„Tejas“ nannten die Musiker von ZZ Top ihr fünftes Studio-Album. In den USA 1976 veröffentlicht ist es angefüllt mit diesem Boogie-Woogie-Blues-Rock, der ein Markenzeichen der Band zur damaligen Zeit war. Nichts ist hier mit Synthesizer- oder Keyboard-Klängen verwässert oder übertüncht worden. Alles wirkt klar und unverfälscht, trotzdem hat sich die Band später ziemlich von diesem Werk distanziert. Auf Live-Konzerten wird kein Titel des Albums mehr gespielt.

Hard Rock findet man auf der Platte kaum, alles ist von diesem gewissen Groove beseelt, für den ZZ Top gerade während ihrer früheren Veröffentlichungen standen. Aber auch solch ein Song wie „El Diablo“ ist auf dem Album zu finden. Dieser ist dann doch fast schon wieder relativ untypisch für ZZ Top, da hier für einen Blues-Song eine fast schon mystische Atmosphäre geschaffen wird. Auch Country-Anleihen sind auf „Tejas“ auszumachen, jedoch werden diese nur sehr spärlich eingesetzt, sodass sich dies auch für den nicht so Country-affinen Mitteleuropäer durchaus genießen lässt.

Das Zusammenspiel von Gitarre, Bass und Schlagzeug erzeugt jederzeit einen vollen Sound, der Rhythmus ist in den allermeisten Fällen treibend nach vorne gerichtet, ohne dabei zu fordernd zu wirken. Die texte zeugen dagegen einmal mehr nicht wirklich von allzu viel Kreativität, aber ZZ Top scheinen da einfach ganze andere Schwerpunkte setzen zu wollen. Schön gelungen auch – ohne Text, da ein Instrumentallied – die letzte Nummer „Asleep In The Desert“. Verträumt und melancholisch wird hier die spanische Gitarre eingesetzt und erweckt ein Gefühl der Sehnsucht. Ein gut gelungener Kontrapunkt zum Rest des Albums.

Fazit: Blues-Fans werden mit „Tejas“ ihre Freude haben. Hard-Rock-Fans dürften dagegen etwas enttäuscht sein, denn „hart“ klingt hier nichts mehr. Zwei richtige Höhepunktre kann ich auf der Scheibe ausmachen. Der Rest ist sicherlich gut gemachter Boogie-Blues, der bei mir allerdings nicht so richtig zu punkten vermag. Trotzdem sicherlich kein schlechtes Album. Sieben Punkte.

Anspieltipps: El Diablo, Asleep In The Desert



Dienstag, 24. Juni 2014

Genesis – Duke




Genesis – Duke


Besetzung:

Tony Banks – keyboards, 12 string guitar, background vocals
Phil Collins – drums, percussion, lead & backing vocals, drum machine
Mike Rutherford – bass guitar, bass pedals, guitars, background vocals


Gastmusiker:

David Hentschel – background vocals


Label: Charisma Records


Erscheinungsdatum: 1980


Stil: Pop, ArtPop


Trackliste:

1. Behind The Lines (5:30)
2. Duchess (6:37)
3. Guide Vocal (1:21)
4. Man Of Our Times (5:34)
5. Misunderstanding (3:15)
6. Heathaze (4:59)
7. Turn It On Again (3:51)
8. Alone Tonight (3:57)
9. Cul-De-Sac (5:04)
10. Please Don't Ask (4:02)
11. Duke's Travels (8:38)
12. Duke's End (2:07)

Gesamtspieldauer: 55:06




Na, wie nennt man das jetzt, was Genesis hier auf ihrem zehnten Album 1980 dem geneigten Hörer präsentierten? Weiterentwicklung? Progressiver Rock oder zumindest progressiver Pop (gibt es das überhaupt?)? Irgendwie stimmt das alles nicht. Progressiv ist auf diesem Album kaum mehr etwas. Deutlich zu erkennen und zu erhören ist auf jeden Fall, dass Phil Collins das Zepter in der Band übernommen hatte. Vieles klingt hier schon so, wie auf seinen bald folgenden Solo-Alben. Solch Schmachtfetzen wie „Misunderstanding“, „Heathaze” oder - ganz schlimm – „Alone Tonight“ und „Please Don't Ask” gibt es auf seinen von Genesis losgelösten Platten jede Menge zu hören. Und dies, obwohl „Heathaze“ und „Alone Tonight“ sogar von Tony Banks beziehungsweise Michael Rutherford geschrieben wurden.

Von daher ist es auch nicht weiter überraschend, dass Fans der ersten Tage der Band mit „Duke“ nur relativ wenig anzufangen wissen. Auf dieser Scheibe wird vieles dem Mainstream untergeordnet. Das funktionierte auch, denn „Duke“ war die erste Scheibe, mit denen Genesis in den USA so richtig durchstarteten. Wenn man denn allerdings doch den Vergleich zu den früheren Werken der Band ziehen will, dann klingt hier auf „Duke“ das Meiste so unglaublich seicht und schwach. Wer hat Mike Rutherford eigentlich gesagt, dass er Gitarre spielen kann? Diese setzt er zwar nur sehr spärlich ein, ein wenig mehr hätte dem Album jedoch gut getan, dann wäre dieser plastikmäßige, Synthesizer-dominierte Sound vielleicht doch noch ein wenig erträglicher geraten. Dem Schlagzeug wird zwar eine etwas größere Rolle zugedacht, rockig klingt es jedoch trotzdem nur ganz selten, zumal auch Drum-Computer hier ihr Unwesen treiben dürfen.

Jedoch gibt es auch gelungene Stellen auf „Duke“. Der Titel „Duchess“ zum Beispiel hat durchaus etwas und konnte so wohl nur von Genesis geschrieben werden. Ein langsames, sich steigerndes Intro, sehr melodiös dem Synthesizer entsprungen, geht dann in einen durchaus rockigen Teil über, den Phil Collins klasse mit seiner Stimme noch zu unterstreichen weiß. Das Lied geht ins Ohr und ist dabei kein 08/15-Song, sondern besitzt auch diese gewisse Nachhaltigkeit. „Turn It On Again” war der Single-Hit des Albums. Durchaus gelungen, auch hier ist es das rockige Momentum, welches den Titel hörenswert werden lässt. Nun und dann ist da noch „Duke's Travels”, das mit über acht Minuten Spieldauer längste Stück der Platte. Da müsste man eigentlich denken, hier bekommt man nun wieder etwas progressiven Sound von Genesis serviert. Dem ist allerdings leider nicht so. Das Stück besitzt einen treibenden Rhythmus und will einfach nicht ins Ohr gehen. Das passiert erst gegen Ende der Nummer, wenn Phil Collins anfängt zu singen. Ansonsten einfach nur langweilig.

Fazit: „Duke“ ist ein Pop-Album im Stile der 80er Jahre geworden. Die Musik darauf hat also nichts mehr mit jener gemein, für die Genesis noch vor wenigen Jahren standen. Nun, das wiederum macht den Umgang mit diesem Album dann jedoch auch so schwierig, denn Vergleiche lassen sich da einfach nicht vermeiden. Geht irgendwie nicht. Und bei diesen Vergleichen schneidet „Duke“ eben nicht so gut ab, da die Musik von Genesis nun einfach langweilig und irgendwie auch belanglos geworden war. Schade. Sieben Punkte.

Anspieltipps: Duchess, Turn It On Again



Montag, 23. Juni 2014

Eels – The Cautionary Tales Of Mark Oliver Everett




Eels – The Cautionary Tales Of Mark Oliver Everett


Besetzung (ohne Instrumentenangabe):

E
The Chat
Koooln G Murder
P-Boo
Knuckles


Gastmusiker:

Professor Snatch And The Cautionary Tales Orchestra


Label: E Works Records


Erscheinungsdatum: 2014


Stil: Indie Rock


Trackliste:

CD1:

1. Where I'm At (1:42)
2. Parallels (3:16)
3. Lockdown Hurricane (3:30)
4. Agatha Chang (3:28)
5. A Swallow In The Sun (3:37)
6. Where I'm From (2:49)
7. Series Of Misunderstandings (3:23)
8. Kindred Spirit (2:54)
9. Gentlemen's Choice (2:36)
10. Dead Reckoning (2:29)
11. Answers (2:39)
12. Mistakes Of My Youth (4:57)
13. Where I'm Going (3:04)

Spieldauer CD1: 40:24


CD2:

1. To Dig It (0:31)
2. Lonely Lockdown Hurricane (3:27)
3. Bow Out (2:47)
4. A Good Deal (3:09)
5. Good Morning Bright Eyes (2:41)
6. Millicent Don't Blame Yourself (2:47)
7. Thanks I Guess (3:00)
8. On The Ropes (Live WNYC) (3:19)
9. Accident Prone (Live WNYC) (2:56)
10. I'M Your Brave Little Soldier (Live WNYC) (2:36)
11. Fresh Feeling (Live KCRW) (3:53)
12. Trouble With Dreams (Live KCRW) (3:42)
13. Oh Well (Live KCRW) (3:36)

Spieldauer CD2: 38:22

Gesamtspieldauer CD1 und CD2: 1:18:46




„Alles wie immer“ könnte die Überschrift über dem elften Studioalbum der Eels, alias Marc Oliver Everett lauten. Am 21. April 2014 wurde „The Cautionary Tales Of Mark Oliver Everett” veröffentlicht und hält wieder all das für den Hörer an Musik parat, weswegen Fans die Eels so sehr mögen. Ganz zarte Musik gibt es auf dem Album zu hören. Zart in Bezug auf die Instrumentierung, die häufig sehr minimalistisch ausgefallen ist. Die Lieder sind alle sehr ruhig gehalten, melancholisch bis sentimental von der Grundstimmung her. Dazu gesellt sich der leicht rauchige Gesang des Marc Oliver Everett und fertig ist die Scheibe, die ganz in der Tradition vorheriger Veröffentlichungenn gehalten ist.

Und damit sind wir sofort bei den Unterschieden zur vorherigen Veröffentlichung „Wonderful, Glorious“. Auf dieses Stilmittel der Übersteuerung des Gesangs hat Everett dieses Mal glücklicherweise verzichtet. Alles klingt sehr viel reiner. Dazu gesellen sich dieses Mal sehr sanfte Melodien, die es jetzt auch wieder schaffen sofort ins Ohr zu gehen. Alles ist sehr harmonisch und melodiös, sehr eingängig gehalten. Dazu wurden in die Instrumentierung häufig auch Bläser integriert, die eine fast schon feierliche Stimmung zelebrieren. Alles scheint im Fluss zu sein und ist einheitlich gehalten. Dass diese etwas bedrückte Stimmung vom ersten bis zum letzten Song konsequent durchgehalten wird, bewirkt auch beim „Nebenbeihören“, dass die Lieder sich sehr gleichen und man nach vierzig Minuten überrascht feststellt, dass gerade eben dreizehn Titel an einem vorbeigezogen sind. Dies wiederum bedeutet, dass man sich auf das Gehörte durchaus konzentrieren muss, um in die Welt des Marc Oliver Everett richtig eintauchen zu können.

Die zweite CD der Deluxe Edition wird mit einem kurzen, gesprochenen Text eingeleitet, bei dem einem zu seiner Kaufentscheidung gratuliert und darauf hingewiesen wird, dass man sich nun nochmals zurücklehnen soll, um auch dieses Bonus-Material genießen zu können. Das wiederum besteht aus sechs weiteren neuen Titeln, die im selben Stil gehalten sind, wie die Lieder auf CD1. Also nochmals eine geballte Ladung der Eels zusätzlich. Dazu gesellen sich noch einige live eingespielte Titel, die zum großen Teil von „Wonderful, Glorious“ stammen und sogar eine Cover-Version von Fleetwood Macs „Oh Well“ enthalten, bei der dann auch richtig gerockt wird. „Live“ bedeutet hier allerdings nicht vor Publikum, denn dieses ist bei den Aufnahmen zumindest nicht zu vernehmen, sondern bezieht sich wohl eher auf den Aufnahmeprozess.

Fazit: Nach dem nicht mehr ganz so gelungenen „Wonderful, Glorious“, hat Marc Oliver Everett einen Schritt zurück getätigt und zelebriert auf „The Cautionary Tales Of Mark Oliver Everett” seine Musik wieder im Gewande der vorherigen Veröffentlichungen. Melodiös und meist getragen, mit nachdenklichen und auch witzigen Texten ausgestattet. Viel Abwechslung bekommt man dabei zwar nicht zu hören, wer jedoch die Musik der Eels mag, der wird das wohl auch gar nicht wollen. Alles also wieder wie früher. Kein Stillstand, eher eine Bestätigung. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Parallels, Series Of Misunderstandings, Where I'm Going



Sonntag, 22. Juni 2014

Thees Uhlmann – #2




Thees Uhlmann – #2


Besetzung:

Thees Uhlmann – Gitarre, Klavier, Keyboard, sonstige Instrumente



Gastmusiker:

Tobias Kuhn – Gitarre, Klavier, Keyboard, Bass, Hintergrundgesang, sonstige Instrumente
Martin Kelly – Gitarre
Julia Hügel – Klavier, Keyboard, Hintergrundgesang
Sir Simon Frontzek – Klavier, Keyboard, Perkussion
Hubert Steiner – Bass
Markus Perner – Schlagzeug, Perkussion


Label: Grand Hotel Van Cleef


Erscheinungsdatum: 2013


Stil: Deutsch Rock, Pop


Trackliste:

CD1:

1. Zugvögel (3:40)
2. Die Bomben Meiner Stadt (3:01)
3. Im Sommer Nach Dem Krieg (3:43)
4. Es Brennt (4:33)
5. Am 07. März (3:14)
6. Der Fluss Und Das Meer (4:19)
7. Weiße Knöchel (4:15)
8. Trommlermann (3:34)
9. Zerschmettert In Stücke (Im Frieden Der Nacht) (5:58)
10. Kaffee & Wein (3:39)
11. Ich Gebe Auf Mein Licht (5:07)

Spieldauer: 45:02


CD2:

1. Römer Am Ende Roms (Live) (5:28)
2. Das Mädchen Von Kasse 2 (Live) (4:16)
3. Vom Delta Bis Zur Quelle (Live) (4:34)
4. Lat: 53.7 Lon: 9.11667 (Live) (5:16)
5. Sommer In Der Stadt (Live) (4:52)
6. Liebeslied (Live) (4:14)
7. Zum Laichen Und Sterben Ziehen Die Lachse Den Fluss Hinauf (Live) (5:31)
8. Die Nacht War Kurz (Ich Stehe Früh Auf) (Live) (3:50)
9. 17 Worte (Live) (4:34)
10. & Jay-Z Singt Uns Ein Lied (Live) (7:12)
11. Die Toten Auf Dem Rücksitz (Live) (6:40)
12. Das Hier Ist Fußball (Live) (4:28)

Spieldauer: 1.00:56

Gesamtspieldauer CD1 und CD2: 1:45:58




Schön ist es geworden, das zweite Soloalbum des Tomte-Frontmanns Thees Uhlmann mit dem Titel „#2“. 2013 erschienen, gibt es die Ausgabe der CD auch in der Doppel-Album-Version, bei der auf CD2 fast das komplette (nur „Paris Im Herbst“ fehlt) erste Album in einem Live-Mitschnitt eines Konzerts vom 31. März 2012 in der Großen Freiheit 36 in Hamburg vertreten ist. Dazu gesellen sich mit „Liebeslied“ und „Das Hier Ist Fußball“ zwei weitere Titel, wobei letzterer eine Hymne auf den FC St. Pauli darstellt.

Aber nun zu „#2“. Die Platte weist erneut sehr eingängige Titel auf, zu denen sich sehr intelligente Texte gesellen, die sich genauer zu verfolgen lohnen. Schnell verfestigen sich die einzelnen Songs im Ohr und verbleiben dort durchaus auch länger. „Zugvögel“ stellt dabei einen gelungenen Auftakt dar, der durchaus Vergleiche zu „Zum Laichen Und Sterben Ziehen Die Lachse Den Fluss Hinauf“ aufkommen lässt. Midtempo-Rhythmus, treibende Akustik-Gitarre und eben die schon erwähnte Melodiösität. Gleich ein Höhepunkt zum Auftakt der Platte. Weiter geht es mit „Die Bomben Meiner Stadt“. Im Grunde genommen ebenfalls ein guter Titel, wenn da nur nicht dieser Refrain „Und die Bomben meiner Stadt machen boom – boom –boom“ wäre. Klingt ein wenig platt, bei Konzerten wird hier allerdings wohl kräftig mitgegrölt. Es folgt mit „Im Sommer Nach Dem Krieg“ ein weiteres Highlight des Albums. Dieses Mal ist es das Klavier, welches neben dem Gesang im Vordergrund steht. Erneut ausgestattet mit einer sehr einnehmenden Melodie, die man einmal gehört, nicht mehr missen möchte, verbreitet dieser Titel schöne und sehnsüchtige Gefühle, die sogar ein wenig Melancholie aufkommen lassen.

Nun und so reiht sich Titel an Titel, ob man dies jetzt Deutsch Rock oder Pop nennen möchte, bleibt dabei ganz dem Hörer überlassen. Spannend klingt dies alles auf jeden Fall und zudem ist die Musik durchaus auch abwechslungsreich geraten. Kein Titel klingt wie der andere, obwohl der Stil der Lieder sehr einheitlich und die Handschrift von Thees Uhlmann und Tobias Kuhn immer herauszuhören ist. Diese bereits angesprochene Melancholie, die man hier auch durchaus mit verträumter Nachdenklichkeit umschreiben kann, ist allgegenwärtig und verbindet sich einmal mehr mit einem sehr gelungenen Text im Titel „Kaffee & Wein“. So ergibt sich ein sehr rundes Bild für „#2“, welches absolut einheitlich und geschlossen wirkt.

Die erste Platte „Thees Uhlmann“ hier, in dieser Ausgabe noch in einer Live-Version hinzuzumischen ist ebenfalls eine nette Idee, wobei sich der Kaufpreis dieser Doppel-CD nur unwesentlich vom „Original“-Album unterscheidet. Die auf CD2 vorhandenen Titel des ersten Solo-Werks des Thees Uhlmann erscheinen dabei im selben Stil, wie die der zweiten Veröffentlichung und machen den Erwerb des Albums nur noch lohnender.

Fazit: Wer auf gut gemachte deutsche Musik steht, der kann hier bedenkenlos zuschlagen. Die Musik ist hauptsächlich ruhig gehalten, durch die Texte auch mehr für die stilleren und leiseren Momente des Tages gedacht. Ausfälle gibt es keine auf „#2“, die Skip-Taste kann man also getrost vergessen. Lohnenswert. Elf Punkte.

Anspieltipps: Zugvögel, Im Sommer Nach Dem Krieg, Kaffee & Wein



Samstag, 21. Juni 2014

Soundgarden – Superunknown




Soundgarden – Superunknown


Besetzung:

Matt Cameron – drums, percussion, mellotron on "Mailman", “spoons” (pots and pans) on "Spoonman"
Chris Cornell – vocals, rhythm guitar
Ben Shepherd – bass guitar, drums and percussion on "Head Down", backing vocals on "Spoonman", lead vocals and guitar on "Half"
Kim Thayil – lead guitar


Gastmusiker:

April Acevez – viola on "Half"
Artis The Spoonman – spoons on "Spoonman"
Michael Beinhorn – piano on "Let Me Drown"
Justine Foy – cello on "Half"
Gregg Keplinger – drums and percussion on "Head Down"
Natasha Shneider – clavinet on "Fresh Tendrils"


Label: A&M Records


Erscheinungsdatum: 1994


Stil: Grunge, Hard Rock


Trackliste:

1. Let Me Drown (3:53)
2. My Wave (5:12)
3. Fell On Black Days (4:43)
4. Mailman (4:26)
5. Superunknown (5:06)
6. Head Down (6:09)
7. Black Hole Sun (5:18)
8. Spoonman (4:06)
9. Limo Wreck (5:47)
10. The Day I Tried To Live (5:20)
11. Kickstand (1:34)
12. Fresh Tendrils (4:16)
13. 4th Of July (5:08)
14. Half (2:14)
15. Like Suicide (7:12)
16 She Likes Surprises (3:17)

Gesamtspieldauer: 1:13:41



Soundgarden veröffentlichten im Jahr 1988 ihr erstes Album. „Superunknown“ war 1994 bereits die vierte Scheibe der US-Amerikaner, die aus Seattle, Washington stammen und einen der Mitbegründer des sogenannten „Grunge“ darstellen. „Grunge“ bedeutet auf Deutsch frei übersetzt so was wie „Schutz“ oder „Dreck“. Doch ist es das wahrlich nicht, was die vier Musiker auf „Superunknown“, ihrer erfolgreichsten Platte, den Hörern hier präsentieren.

Auf dieser Scheibe hört man klasse gemachten Rock, der auch genau dies zum Ziel hat: rocken! Die einzelnen Titel sind dabei alle im selben Stil und Tempo gehalten. Schwere Gitarren dominieren den Sound der Band, Hard Rock ist das jedoch nicht, „Grunge“ eben, vielleicht passt als Überschrift auch noch Alternative Rock. Das bekannteste Stück der Platte ist sicherlich „Black Hole Sun“, ein vielschichtiges Lied, ausgestattet mit einer Melodie, die sich sofort im Ohr festzusetzen versteht. Genial gelungen ist dabei auch das Zusammenspiel von ruhigeren und härteren Abschnitten sowie die mehrstimmigen Gesangslinien im Refrain. „Spoonman“ war ebenfalls ein Hit der Platte, einer der härtesten Songs auf dem Album, der allerdings nicht ganz an die Klasse vom gerade erwähnten „Black Hole Sun“ heranreicht, da deutlich einfacher gestrickt.

Allerdings kann sich auch „Spoonman“, genau wie der Rest dieser Platte hören lassen. Zwar ähneln sich die einzelnen Lieder, mit nur wenigen Ausnahmen, vom Stil und der Stimmung her durchaus, jedoch kommt an keiner Stelle des Albums Langeweile auf. Soundgarden verstehen es hier Atmosphären trefflich zu variieren, sodass jeder einzelne Titel für sich steht und hörenswert ist. Manchmal mischen sich dabei auch orientalisch und indisch angehauchte Töne unter diesen sehr westlich aufgebauten Rock, was jedoch zusätzlich zur Varianz in der Musik von Soundgarden beiträgt, ohne diese Stilmittel jedoch überzustrapazieren. Allgemein ist die Stimmung auf dem Album ein wenig düster und dunkel ausgefallen, macht jedoch nichts, da die treibenden Beats einen immer wieder aus der Depression zu treiben verstehen. So reiht sich eine gelungene Nummer an die nächste und man verspürt als Hörer nie das Bedürfnis, auf die „Skip-Taste“ zu drücken.

Fazit: Wer „Grunge“ mag, wird dieses Album lieben. Alles wirkt hier, alles passt, Ausfälle gibt es keine. In einem Guss ziehen die Lieder am Ohr des Hörers vorüber, kurzweilig und immer wieder auch mitreißend. Auch nach inzwischen zwanzig Jahren hat dieses Albums nichts von seiner Ausstrahlung verloren. Allerdings, auch wenn die Überschrift hier wirklich „Grunge“ lauten sollte, mit der Musik von Nirvana hat die von Soundgarden nur am Rande etwas gemein. „Grunge“ scheint ein ziemlich weites Feld zu sein. Und noch etwas sollte ich hier erwähnen. Nur ganz selten bekommt auf einem Album knappe 74 Minuten Musik geboten. Da hat es Soundgarden zusätzlich gut gemeint mit seinen Hörern. Elf Punkte.

Anspieltipps: Head Down, Black Hole Sun, Fresh Tendrils



Freitag, 20. Juni 2014

Van Der Graaf – The Quiet Zone / The Pleasure Dome




Van Der Graaf – The Quiet Zone / The Pleasure Dome


Besetzung:

Peter Hammill – vocals, piano and guitars
Guy Evans – drums and percussion
Nic Potter – bass guitar
Graham Smith – violin
David Jackson – saxophone on "The Sphinx In The Face" and "The Sphinx Returns"


Label: Virgin Records


Erscheinungsdatum: 1977


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. Lizard Play (4:32)
2. The Habit Of The Broken Heart (4:39)
3. The Siren Song (6:06)
4. Last Frame (6:17)
5. The Wave (3:15)
6. Cat's Eye / Yellow Fever (Running) (5:22)
7. The Sphinx In The Face (5:59)
8. Chemical World (6:13)
9. The Sphinx Returns (1:30)


Bonus Tracks:

10. Door (3:28)
11. The Wave (Early Instrumental Demo Version) (3:44)
12. Ship Of Fools (3:04)

Gesamtspieldauer: 54:08




Es hatte sich etwas getan bei Van der Graaf Generator seit der letzten Veröffentlichung „World Record“. Nicht nur, dass Van der Generator nun nur noch Van der Graaf hieß, auch in der Besetzung der Band wurde ein Wandel vollzogen. Organist Hugh Banton hatte keine Lust mehr und verließ die Band. Dafür kam nun der frühere Bassist Nick Potter erneut mit an Bord sowie Graham Smith an der Violine. Die Musiker gingen in dieser Zusammensetzung ins Studio, David Jackson hörte sich das eine Weile an und zog es dann vor, ebenfalls nicht mehr Teil von Van der Graaf zu sein. Auf dem Album ist er mit seinem Saxophon lediglich bei zwei Titeln noch als Studiomusiker vertreten.

Nun, auf die Musik hatte zumindest die Umbesetzung natürlich einen großen Einfluss. Längere Titel sucht man auf „The Quiet Zone / The Pleasure Dome” vergeblich. Noch ein wenig mehr steht der Gesang des Peter Hammill bei allen Titeln im Vordergrund - sowie die Violine des Graham Smith. Die einzelnen Nummern haben sehr viel mehr „normalen“ Liedcharakter und sind durchgehend deutlich eingängiger, als auf manch anderer Veröffentlichung der Band. Dabei reicht die Spannbreite der Titel von langsamer Ballade bis hin zu rockigen Stücken. Bei allen Liedern wurde der Violine, wie bereits erwähnt, eine sehr große Rolle zugedacht, was die Atmosphäre der Stücke grundlegend beeinflusst. Alles wirkt und klingt nun sehr viel eingängiger, auf irgendwelche Experimente verzichtete die Band vollständig, ohne dass dies bedeuten würde, Van der Graaf Generator wären nun langweilig geworden. Ganz im Gegenteil, auf „The Quiet Zone / The Pleasure Dome” hört man spannenden, ideenreichen und eingängigen Progressive Rock, der durch die Stimme des Peter Hammill auch als der von Van der Graaf Generator auszumachen ist.

Einige richtig gute Lieder befinden sich auf der Scheibe, Ausfälle gibt es überhaupt keine. Gleich der Opener „Lizard Play” ist überaus gelungen. Langsam wird der Titel mit akustischer Gitarre eingeleitet, um sich dann immer weiter harmonisch zu entwickeln und zu entfalten. „Last Frame“ wird mit einer sehr sehnsüchtig klingenden und etwas verzerrten Violine eingeleitet. Dazu gesellt sich der ebenso sentimentale Gesang des Peter Hammill und die Nummer steigert sich und wird immer spannender. Schließlich sollte hier das fantastische „Cat's Eye / Yellow Fever (Running)” nicht unerwähnt bleiben. Fast unglaublich und unfassbar, was Graham Smith hier aus seiner Violine herauszuholen imstande ist. Ein mitreißendes Lied, absolute Klasse. Nun auch bei den restlichen Titeln lässt sich viel Schönes und Interessantes entdecken, sodass auf „The Quiet Zone / The Pleasure Dome” wirklich kein Titel negativ aus dem Rahmen fällt.

Auf der remasterten Version wurden noch drei zusätzliche Lieder hinzugefügt. Dabei zeigen die Musiker mit „Door“ und „Ship Of Fools“, dass sie auch richtig rocken können. Das klingt schon verdächtig nach Hard Rock. Überraschend für Van der Graaf Generator.

Fazit: „The Quiet Zone / The Pleasure Dome” ist ein außergewöhnliches Album geworden, auch für Van der Graaf Verhältnisse. Nicht zuletzt die etwas „ungewöhnliche” Instrumentierung mit einer immer präsenten Violine trägt dazu bei. Die einzelnen Stücke sind allesamt melodiös, manchmal etwas verträumter, dann wieder umso mitreißender. Dieses Album macht einfach Spaß, wohl nicht nur Freunden des Progressive Rock. Leider war es das dann mit der Band. In dieser Zusammensetzung sollten sie nie wieder zusammenspielen und bis die nächste Platte, dann wieder in der ursprünglichen Besetzung, erschien sollten satte 28 Jahre vergehen. Umso schöner, dass es zumindest dieses Album hier noch gab. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: Lizard Play, Last Frame, Cat's Eye / Yellow Fever (Running)



Donnerstag, 19. Juni 2014

Marillion – Seasons End



Marillion – Seasons End


Besetzung:

Steve Hogarth – vocals
Steve Rothery – guitars
Mark Kelly – keyboards
Pete Trewavas – bass
Ian Mosley – drums


Gastmusiker:

Phil Todd – saxophone on "Berlin"
Jean-Pierre Rasle – pipes on "Easter"


Label: EMI


Erscheinungsdatum: 1989


Stil: NeoProg


Trackliste:

1. The King Of Sunset Town (8:05)
2. Easter (5:58)
3. The Uninvited Guest (3:53)
4. Seasons End (8:10)
5. Holloway Girl (4:30)
6. Berlin (7:48)
7. After Me (3:21)
8. Hooks In You (2:58)
9. The Space (6:15)

Gesamtspieldauer: 50:58




Da war sie also nun, die erste Marillion-Platte nach dem Weggang von Fish. Lange hatten die restlichen vier Musiker nach einem Ersatz für ihren Frontmann gesucht und waren schließlich mit Steve Hogarth fündig geworden. Einzelne Titel auf „Seasons End” waren sogar noch zusammen mit Fish in vorläufigen Versionen entstanden, wurden schließlich überarbeitet und schließlich mit dem neuen Sänger eingespielt.

Okay, Steve Hogarth singt völlig anders als Fish es tat. Eine Umstellung ist das allemal für den geneigten Marillion-Fan gewesen. Daran musste man sich nun erst mal gewöhnen. War Marillion allerdings bereits auf „Clutching At Straws“ ein klein wenig im Mainstream der Radiotauglichkeit versunken – und wenn man ganz ehrlich ist sogar schon auf „Missplaced Childhood“ – so klang „Seasons End“ nun wieder sehr viel mehr nach den früheren Alben der Band, NeoProg war wieder angesagt. Die einzelnen Titel sind spannend aufgebaut, sehr melodiös und halten immer wieder die ein oder andere Überraschung beziehungsweise Wendung für den Hörer parat. Alles klingt hier, ist spannend arrangiert, die Texte sind es durchaus wert, genauer verfolgt zu werden, der Sound ist voll und ausgereift und es gibt einige Lieder in diesem neuen Abschnitt der Band-Geschichte zu entdecken, die auch noch länger nachhallen, eine gewisse Nachhaltigkeit aufweisen.

Fast schon lieblich verspielt kommt „Easter“ daher, ausgestattet mit einer Melodie zum Dahinschmelzen. „Berlin“ hätte so auch auf den ersten beiden Platten der Band vertreten sein können, nur das Saxophon weist darauf hin, dass sich auch die Zeit bei Marillion weitergedreht hat. „After Me“ ist eine schöne und verspielte Ballade, sehr harmonisch und eingängig. Nun und dann wäre da noch die letzte Nummer des Albums „The Space“. So klangen Marillion leider schon lange nicht mehr. Harmonie gepaart mit Ideenreichtum, wunderschöne Melodie und spannender Aufbau, machen diese Nummer zu einem weiteren Höhepunkt der Platte. Aber auch die restlichen, jetzt hier nicht einzeln erwähnten Titel, können sich durchaus hören lassen. Ausfälle gibt es da nicht, jede Nummer besitzt etwas und beinhaltet musikalische Qualität, die es lohnt entdeckt zu werden, weitab vom allgemeinen 08/15-Gedudel.

Fazit: Das erste Album mit Steve Hogarth war eher ein Schritt zurück, an die Anfänge der Band. Und das ist sehr gut so. Für diesen Sound, diesen Liedaufbau, diese Abwechslung, diese Ideen und diese Melodiösität liebten die Fans Marillion. Der Mainstream war glücklicherweise erst mal wieder ein wenig in den Hintergrund getreten. Dafür kam er mit dem nächsten Album „Holidays In Eden“ umso gnadenloser zurück. Doch das ist eine andere Geschichte, die für „Seasons End“ nicht gilt. Sehr hörenswert. Elf Punkte.

Anspieltipps: Easter, The Space



Mittwoch, 18. Juni 2014

Lifehouse – No Name Face




Lifehouse
– No Name Face


Besetzung:

Jason Wade – vocals, guitars
Sergio Andrade – bass
Jon Palmer – drums


Gastmusiker:

Ron Aniello – guitar, bass, keyboards, percussion, engineer
Collin Hayden – electric guitar
Aaron Lord – viola
Marcus Barone – chamberlaine
Aaron Embry – keyboards
John Leftwich – string bass
Bob Glaub – bass
Jack Kelly – drums
Matt Laug – drums
Walter Rodriquez – tambourine
Jude Cole – background vocals
Kendall Payne – background vocals


Label: DreamWorks


Erscheinungsdatum: 2000


Stil: Alternative Rock


Trackliste:

1. Hanging By A Moment (3:36)
2. Sick Cycle Carousel (4:23)
3. Unknown (4.07)
4. Somebody Else's Song (4:37)
5. Trying (3:53)
6. Only One (4:56)
7. Simon (6:01)
8. Cling And Clatter (4:29)
9. Breathing (4:25)
10. Quasimodo (4:32)
11. Somewhere In Between (4:15)
12. Everything (6:07)

Gesamtspieldauer: 55:22




Jason Wade spielte mit Sergio Andrade und Jon „Diff“ Palmer bereits einige Jahre unter dem Namen „Blyss“ zusammen. Sie traten an Highschools und Colleges auf und unterschrieben schließlich 2000 beim Major Label Dreamworks, bei dem noch im selben Jahr ihr Debut „No Name Face“ veröffentlicht wurde. Diese Platte verkaufte sich bis heute über vier Millionen Mal weltweit und stellt bis zum heutigen Tag auch die erfolgreichste Scheibe der US-Amerikaner dar.


Auf diesem ersten Album der Band bekommt der Hörer sehr melodiösen Alternative Rock geboten, praktisch jedem Titel wohnt eine Eingängigkeit bis hin zum Ohrwurmcharakter inne. Hatte die Band vorher durchaus auch christliche Texte im Repertoire, so werden jetzt auf „No Name Face“ vor allem die Gefühle, Hoffnungen und Ängste des Jason Wade verarbeitet. Religiös ist hier nichts mehr. Sehr eindringlich wirkt diese Scheibe, die man sehr gut in einem Guss durchhören kann. Schöne Nummer reiht sich an sehr schöne Nummer, alles scheint im Fluss zu sein und dabei variiert auch das Tempo der einzelnen, Gitarren-dominierten Lieder. Mal wird es ein wenig härter, dann wieder sehr viel gemäßigter und gefühlvoller. Verbindendes Moment ist dabei jedoch immer das Gespür des Songschreibers Jason Wade für die Harmonie und die Melodie, die sich durchaus längerfristig festzusetzen versteht.

Der erste Titel „Hanging By A Moment” war der „Hit” des Albums, lief in den Playlists der Radiostationen rauf und runter und trug somit nicht zuletzt auch mit zum Verkaufserfolg der gesamten Platte bei. Qualitativ passen sich jedoch die restlichen Titel diesem Album-Opener an, sodass man auf dieser Platte wirklich keinen Ausfall entdecken kann. Alles hat seine Qualität und wirkt.

Fazit: Alternative Rock kann echt eine schöne Sache sein und wenn sich dann auch noch zwölf fast gleichwertige Titel auf einer Scheibe befinden, dann lohnt sich die Anschaffung auf jeden Fall. Wer also gerne gut gemachten und abwechslungsreichen Rock hört, der nicht zu hart und nicht zu weich ist und ziemlich schnell ins Ohr geht, der sollte auf jeden Fall mal ein Ohr bei „No Name Face“ von Lifehouse riskieren. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Sick Cycle Carousel, Somebody Else's Song, Breathing