Jethro Tull – Rock Island
Besetzung:
Ian Anderson – vocals, flute, keyboards, synclavier, mandolin, acoustic guitar, drums
Martin Barre – guitars
David Pegg – bass guitar, acoustic bass, mandolin
Doane Perry – drums
Gastmusiker:
Martin Allcock – keyboards
Peter Vettese – additional keyboards
Label: Chrysalis
Erscheinungsdatum: 1989
Stil: Rock
Trackliste:
1. Kissing Willie (3:33)
2. The Rattlesnake Trail (4:01)
3. Ears Of Tin (4:55)
4. Undressed To Kill (5:23)
5. Rock Island (6:54)
6. Heavy Water (4:12)
7. Another Christmas Song (7:53)
8. The Whalers Due (7:53)
9. Big Riff And Mando (5:59)
10. Strange Avenues (4:13)
Bonus Tracks der remasterten Albumfassung:
11. Christmas Song (live ) (3:06)
12. Cheap Day Return / Mother Goose (live ) (3:09)
13. Locomotive Breath (live ) (3:38)
Gesamtspieldauer: 57:02
Mit „Rock Island“ wurde das siebzehnte Studio-Album von Jethro Tull aus dem Jahr 1989 betitelt. Und „Nomen“ ist hier auch ganz klar „Omen“, denn auf „Rock Island“ gibt es Rock Musik zu hören. Das ist kein Progressive Rock mehr, einfach nur schlicht und ergreifend Rock-Musik. Klar erkennt man den typischen Sound von Jethro Tull heraus. Zum einen hört man hier, die wieder deutlich häufiger eingesetzte Querflöte und zum anderen natürlich auch den unverwechselbare Gesang des Ian Anderson. Wobei man bei den Liedern schon klar heraushört, dass seine Stimme im Laufe der Jahre schon sehr gelitten hat.
Mitunter kann man bei den einzelnen Titeln durchaus auch von Hard Rock sprechen, obwohl sich dieser Stil natürlich nicht über das ganze Album hindurchzieht. Schöne langsame Lieder relativieren diesen Eindruck immer wieder, sodass man auch nicht von einem Hard Rock Album sprechen kann, eher von einer Rock-Platte, die in diesem Genre sowohl die sanfteren, wie die härteren Töne bedient. Und wenn es dann mal ruhiger wird, dann klingt das zudem sehr nach Folk Rock. Eine musikalische Phase, in welcher die Band in genau diesem Genre zu Hause zu sein schien, gab es bereits zehn bis zwölf Jahre zuvor. Und auch jetzt, Ende der 80er Jahre, können entsprechende Titel durchaus wieder überzeugen. Des Weiteren wurde die einmal, mit dem letzten Album „Crest Of A Knave“ eingeleitete Entwicklung, dem Keyboard weniger Raum zu gestatten, auf „Rock Island“ konsequent fortgesetzt. Jetzt sind es die Gitarre und die Querflöte, die die instrumentale Ausprägung der Platte gestalten – das Keyboard hält sich meist nur im Hintergrund, um für etwas mehr Fülle zu sorgen.
Richtig aufregend ist „Rock Island“ nicht geworden. Eher ist es eine perfekt produzierte Scheibe, die grundsolide dem Rock frönt. Allzu viele Ecken und Kanten gibt es ebenfalls nicht zu hören, sodass nach dem ersten Durchlauf des Albums ein überraschtes „Oh, war’s das schon?“ durchaus eine nicht außergewöhnliche und nachvollziehbare Feststellung sein könnte. Aber wie so häufig, werden die einzelnen Nummern auch hier mit jedem Durchlauf vertrauter und verankern sich dann auch besser und dauerhafter. Schließlich wird man auch einige Melo0dien aus „Rock Island“ dauerhaft im Kopf haben.
Fazit: Sicherlich ist „Rock Island” nicht das beste Jethro Tull geworden, allerdings beileibe auch kein schlechtes. Die Musik ist eindeutig der Band Jethro Tull zuzuordnen, der Wiedererkennungseffekt bezüglich der Band ist also gegeben. Es werden keine (missglückten) Ausflüge in andere Musikgenres unternommen, dafür leidet ein wenig der Punkt des Besonderem, der durchaus auch immer wieder der Musik innewohnen kann. Rock-Freunde können hier ohne Zögern zugreifen, wenn sie auf gute und vor allen Dingen „handgemachte“ Rock Musik stehen. Jethro Tull Fans müsste dieses Album sowieso gefallen, auch wenn es wohl kaum deren Lieblingsplatte sein wird. Neun Punkte.
Anspieltipps: Rock Island, Big Riff And Mando, Strange Avenues
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