Steve Hackett – Genesis Revisited Live Seconds Out & More
Besetzung:
Steve Hackett – guitar, vocals
Gastmusiker:
Roger King – keyboards
Rob Townsend – saxophone, woodwind, percussion, vocals, keyboards, bass
Nad Sylvan – vocals, tambourine
Jonas Reingold – bass, bass pedals, vocals
Craig Blundell – drums, percussion, vocals
Amanda Lehmann – vocals, guitar
Label: InsideOut Music
Erscheinungsjahr: 2022
Stil: Progressive Rock
Trackliste:
CD1:
1. Apollo (1:09)
2. Clocks – The Angel Of Mons (4:36)
3. Held In The Shadows (7:20)
4. Every Day (6:43)
5. The Devil‘s Cathedral (6:19)
6. Shadow Of The Hierophant (11:01)
7. Squonk (6:39)
8. The Carpet Crawlers (6:03)
9. Robbery Assault And Battery (6:10)
10. Afterglow (4:01)
11. Firth Of Fifth (10:21)
CD2:
1. I Know What I Like (8:37)
2. The Lamb Lies Down On Broadway (5:20)
3. The Musical Box (3:07)
4. Supper‘s Ready (25:05)
5. The Cinema Show (11:11)
6. Aisle Of Plenty (1:31)
7. Dance On A Volcano (6:09)
8. Los Endos (7:04)
Gesamtspieldauer CD1 (1:10:27) und CD2 (1:08:07): 2:18:34
Steve Hackett ist derjenige Genesis-Musiker, der sich auch immer wieder an die früheren Stücke der Band heranwagt und diese live zum Besten gibt. Das tröstet ein wenig darüber hinweg, dass man die fünf Musiker Peter Gabriel, Tony Banks, Mike Rutherford, Phil Collins und eben jenen Steve Hackett wohl nicht mehr zusammen auf einer Bühne sehen wird. Und nun interpretiert er mit „Seconds Out“ sogar ein Live-Album seiner früheren Band Genesis, welches größtenteils im Jahr 1977 entstand, um das Album „Wind & Wuthering“ zu unterstützen. Lediglich „The Cinema Show“ war damals ebenfalls darauf vertreten, obwohl es während der „A Trick Of The Tail“-Tour im Jahr 1976 aufgenommen worden war – ganz frisch nach Peter Gabriels Ausstieg.
Nun, der Beginn des Albums besteht zunächst einmal aus Steve Hackett-Solo-Werken. Kurz eine Auflistung der Lieder und deren Herkunft. Das Eingangslied „Apollo“, das Intro des Albums, wurde wohl auch direkt dafür geschrieben. Es findet sich meines Erachtens nach auf keinem anderen Steve Hackett Album. „Clocks – The Angel Of Mons“ stammt wie „Every Day“ vom 1979er Album „Spectral Mornings“. Das sich anschließende „Held In The Shadows“ ist wie das Lied „The Devil‘s Cathedral“ seinem letzten Soloalbum „Surrender Of Silence“ aus dem Jahr 2021 entnommen. Und „Shadow Of The Hierophant“ schließlich ist einer der Klassiker seines ersten Soloalbums „Voyage Of The Acolyte“ aus dem Jahr 1975.
Ab der siebten Nummer „Squonk“ folgt nun die Neueinspielung des Live-Albums „Seconds Out“ in genau derselben Reihenfolge der Lieder wie beim Original. Lediglich das kurze „Aisle Of Plenty“, welches beim Studioalbum „Selling England By The Pound“ nach dem Lied „The Cinema Show“ folgt, beim Original-Live-Album „Seconds Out“ aber wohl weggelassen wurde, ist auf diesem Steve Hackett-Konzert hinzugefügt worden. Sehr löblich, denn irgendwie gehören die beiden Stücke auch zusammen.
Nun, die Musik überzeugt absolut. Die Neueinspielung des damaligen Konzertes klingt sehr gelungen. Wer Genesis in den frühen 70er Jahren mochte, der wird mit diesem Album definitiv auf ihre oder seine Kosten kommen. Nad Sylvan macht beim Gesang seine Sache sehr gut. Und viele, die Phil Collins bei den alten Genesis-Liedern nicht als „Ersatz“ für Peter Gabriel hören wollten, können hier nun einer sehr überzeugenden Alternative lauschen. In Verbindung mit den Solo-Stücken des Steve Hackett klingt das gesamte Album sehr gelungen. Noch mitreißender ist es sicherlich, sich das Ganze wirklich live anzusehen.
Fazit: Steve Hackett präsentiert einmal mehr die Genesis-Musik der frühen 70er Jahre sehr überzeugend. Auch in Verbindung zu seinen persönlichen Stücken aus seiner Solo-Karriere wirkt dieses Album. Für alle, die gerne in Erinnerungen schwelgen ist es eine lohnende Anschaffung. Noch besser kann da nur noch der Besuch eines Steve Hackett Konzertes sein. Elf Punkte.
Anspieltipps: Na was wohl? Supper’s Ready? Stimmt.