Dienstag, 27. September 2022

Lonely Robot – A Model Life

 



Lonely Robot – A Model Life


Besetzung:

John Mitchell – vocals, guitar, bass, keyboards


Gastmusiker:

Craig Blundell – drums




Erscheinungsjahr: 2022


Stil: Rock, Pop, ArtRock


Trackliste:

1. Recalibrating (5:00)
2. Digital God Machine (6:04)
3. Species In Transition (6:15)
4. Starlit Stardust (5:48)
5. The Island Of Misfit Toys (4:14)
6. A Model Life (5:23)
7. Mandalay (1:50)
8. Rain Kings (6:33)
9. Duty Of Care (6:22)
10. In Memoriam (5:51)

Gesamtspieldauer: 53:24



„A Model Life“ ist bereits das fünfte Album welches John Mitchell unter der „Überschrift“ Lonely Robot veröffentlicht. „A Model Life“ erschien am 26. August 2022 auf dem Plattenlabel InsideOut Music und ist eines der zahlreichen Projekte des Iren. Weitere Bands an denen er beteiligt ist sind It Bites, Arena, Frost*, Kino und The Urbane.

Nach eigener Aussage wollte John Mitchell lediglich drei Alben mit Lonely Robot veröffentlichen: „Die Wahrheit ist, dass ich immer nur vorhatte drei Alben zu machen und dann aufzuhören. Dann waren wir am Ende der drei Alben angelangt und ich hatte eine Diskussion mit dem Label darüber, das nächste vielleicht nicht unter dem Namen Lonely Robot zu veröffentlichen, aber mit echtem deutschem Geschäftssinn sagten sie: 'Wir haben die Marke jetzt etabliert!' Und dann fragen sich alle, wo der Typ im Raumanzug geblieben ist! Aber es ist mir eigentlich egal, wie es heißt, solange ich weiter Musik machen kann. Was ich an Lonely Robot am meisten befreiend finde ist, dass ich einfach dasitzen und in meinem eigenen Tempo weitermachen kann und nicht auf andere Leute warten muss!

Inhaltlich handelt das Album von den Fantasien der Menschen, wie sie ihr Leben gerne hätten, und nicht um das, was sie tatsächlich sind. „Endlose positive Bestätigung in den sozialen Medien und alles sieht rein und weiß und wie ein Enya-Video aus. In jedem Song geht es darum, dass man sich über irgendjemanden aufregt.

Nun und musikalisch? Da fährt man bei einem Album von John Mitchell immer gut, wenn man es sehr eingängig und melodiös mag. Denn genau so klingt „A Model Life“. Sehr viel Wohlklang, keine Experimente oder gar schräge Passagen. Alles geht schnell ins Ohr, manches leider auch schnell wieder daraus hinaus. Ist das Pop oder Rock oder hat die Musik doch noch progressive Ansätze? Letzteres kaum, nur mit ganz viel Wohlwollen und einem ganz weit gefassten Begriff des Progressiven. Nein, man hört auf „A Model Life“ eine eingängige Mischung aus Pop und Rock welche Leuten, die auf genau diese Eingängigkeit stehen auch sehr gefallen wird.

Und ich selbst finde auch schöne Stellen auf dieser Platte, die stimmungsmäßig konsequent einen einmal eingeschlagenen Weg durchzieht. Sanft mit einem Hauch Melancholie versehen scheinen die einzelnen Titel aus den Boxen zu schweben. Die Höhepunkte heißen für mich „Species In Transition“, „Duty Of Care“ sowie „In Memoriam“. Bei diesen drei Liedern kommt das Gespür des John Mitchell für die eingängige Melodie, die sich verfängt, noch mal besonders gut zum Vorschein. Schöne Lieder, die man auch in mehreren Jahren noch gerne hört.

Fazit: Ins Ohr geht die Musik immer, die John Mitchell schreibt – ganz gleich bei welcher Band er gerade aktiv ist. Und nicht anders ist es auch bei Lonely Robot und dessen fünftem Album „A Model Life“. Wer also auf Wohlklang und eine schöne Melodie steht, die oder der kann hier bedenkenlos zugreifen. Für alle anderen, die auch die Ecken und Kanten in der Musik zu schätzen wissen könnte dieses Album allerdings auch langweilig klingen. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Species In Transition, Duty Of Care, In Memoriam



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