Spiritual Beggars – Earth Blues
Besetzung:
Michael Amott – dean guitars, rotosound strings, dmt pickups, homebrew electronic effects, marshall amps, celestion speakers, zoom effects, maxon fx (godlyke), ibanez effects, providence cables and effects, vans shoes, pictronix
Per Wiberg – planet waves cables
Ludwig Witt – paiste cymbals, wincent drum sticks
Sharlee D’Angelo – ibanz basses, rotosound strings, aguilar amplification, dunlop effects
Apollo Papathanasio – vocals
Label: InsideOut Music
Erscheinungsdatum: 2013
Stil: Hard Rock, Stoner Rock
Trackliste:
1. Wise As A Serpent (2:34)
2. Turn The Tide (3:25)
3. Sweet Magic Pain (4:42)
4. Hello Sorrow (4:29)
5. One Man's Curse (4:34)
6. Dreamer (5:09)
7. Too Old To Die Young (6:16)
8. Kingmaker (3:54)
9. Road To Madness (3:05)
10. Dead End Town (2:31)
11. Freedom Song (3:36)
12. Legends Collapse (5:51)
Gesamtspieldauer: 50:07
„Männermusik” machen die Spiritual Beggars. Bei den Schweden gibt es nichts Weiches, hier wird nur gnadenlos gerockt. Genau so und keinen Deut anders klingt ihr inzwischen bereits achtes Album „Earth Blues“ aus dem Jahre 2013. Nun, dass die Musiker den Hard Rock der 70er Fahre toll finden, das hört man an jedem Akkord. Mal klingt das wir Deep Purple, ein anders mal wie Rainbow – Ritchie Blackmore lässt grüßen. Dazu gesellt sich allerdings noch der Umstand, dass die Stimme des Apollo Papathanasio wirklich sehr der des David Coverdale ähnelt. Dementsprechend müssen hier einfach Bilder und Erinnerungen im Hörer aufsteigen, die diese Verknüpfungen schaffen.
Trotzdem sind die Spiritual Beggars kein Klon von Deep Purple, denn das alles klingt durchaus auch eigenständig. Die Schweden sind auch ein wenig konsequenter, da sie alles auf diese „harte Karte“ setzen, soll heißen fast schon grenzenlos rocken. Bis auf den Titel „Dreamer“, der ein wenig gemäßigter klingt, wartet hier sonst auf alle Headbanger die Gehirnerschütterung. Immer wird den Spiritual Beggars auch ein Schuss Psychedelic Rock in der Musik zugesprochen, den ich allerdings hier überhaupt nicht finden beziehungsweise heraushören kann. Sehr viel eher eine ordentliche Portion Metal.
Dabei schaffen es die Mannen um den Bandgründer Michael Amott jedoch immer, dass auch bei dieser vorhandenen Härte die Melodie des Titels nicht zu kurz kommt. Das klingt alles überaus eingängig und trotz der schweren Gitarren absolut leicht. Viel zu dieser Stimmung trägt auch Ex-Opeth Keyboarder Per Wiberg bei, der immer genau das richtige Maß für den Einsatz seiner Tasteninstrumente findet – nochmals eine Parallele zu Deep Purple und dessen unvergessenen Keyboarder Jon Lord.
Fazit: Sehr überzeugend das Ganze, etwas härte Musik muss man dabei aber natürlich schon mögen. Dann macht das Hören von „Earth Blues“ wahrlich unglaublich viel Spaß. Der Titel ist dabei übrigens ein wenig verwirrend, Blues gibt es hier an keiner Stelle der Scheibe zu hören. Die Band gibt es nun bereits über zwanzig Jahre und wirklich die Musik der Spiritual Beggars klingt ein wenig „retro“, nämlich nach einem Wiederaufleben des Hard Rocks der 70er Jahre. Allerdings machen die Schweden dies so geschickt, dass es einem nie einfallen würde, hier etwas Kopiertes hören zu wollen. Wer also diese Musik von damals mag, kann sich diese auch jetzt noch, ganz aktuell genehmigen. Lohnt sich. Elf Punkte.
Anspieltipps: Sweet Magic Pain, Dreamer, Legends Collapse