Alex Harvey – The Soldier On The Wall
Besetzung:
Alex Harvey – lead vocals
Gastmusiker:
Tony Lambert – keyboards
George Hall – keyboards
Ian "Toose" Taylor – guitar
Jack Dawe – bass guitar
Colin Griffin – drums
Andy Nolan – percussion
Gordon Sellers – bass on "The Poet And I"
Tommy Eyre – keyboards on "The Poet And I"
Label: Demon Records
Erscheinungsdatum: 1982
Stil: Rock
Trackliste:
1. Mitzi (4:07)
2. Billy Bolero (4:46)
3. Snowshoes Thompson (3:16)
4. Roman Wall Blues (5:24)
5. The Poet And I (4:20)
6. Nervous (4:51)
7. Carry The Water (4:22)
8. Flowers Mr. Florist (4:04)
9. The Poet And I (Reprise) (1:28)
Gesamtspieldauer: 36:43
„The Soldier On The Wall“ wurde kurz nach dem Tode Alex Harveys veröffentlicht, der am 4. Februar 1982, einen Tag vor seinem 47. Geburtstag, beim Warten auf die Fähre von Zeebrügge, Belgien zurück nach England, zwei schwere Herzinfarkte erlitt und diesen schließlich auch erlag. Am Abend zuvor hatte er dort noch einen Gig mit seiner neuen Band gespielt. Ein Jahr später sollte die Platte dann auch als CD erscheinen. Und, dass noch in den 80er Jahren kurioses mit Musikaufnahmen passierte, zeigt diese Veröffentlichung. Die ersten vier Titel wurden von den Masterbändern digitalisiert, ab Titel Nummer 5 funktionierte das jedoch nicht mehr, da diese Bänder nicht aufzufinden waren. So wurde kurzerhand die Schallplatte aufgenommen und digitalisiert, was zur Folge hatte, dass man nun bei dem Pianoeingangspart von „The Poet And I“ sehr gut das Kratzen der Nadel heraushören kann.
Ansonsten ist „The Soldier On The Wall“ eine wilde Mischung verschiedenster musikalischer Stile geworden. Hier hört man Rock, Pop, Blues und auch den Calypso-Sound. Genauso unterschiedlich wie die hier bedienten Musikgenres, ist auch die Qualität der einzelnen Titel. Da gibt es wahrlich Höhepunkte, die sich auch bestens auch einer „The Sensational Alex Harvey Band“-Platte gemacht hätten. An vorderster Stelle seien hier „Roman Wall Blues“, ein Stück, welches so herrlich schottisch klingt und „Nervous“ erwähnt. Beide Nummern gehören auch eher zum Genre des Rock, gehen ins Ohr, grooven und besitzen auch diesen gewissen Wiedererkennungswert.
Nun, der ganze Rest ist zumeist ganz nett, wenn auch „Billy Bolero“ und „Flowers Mr. Florist“ schon überaus gewöhnungsbedürftig sind. Aber solche Ausflüge in völlig andere Musikgenres mochte Alex Harvey schon immer und von Anfang seiner Karriere an. In diesen Fällen wären das der bereits erwähnte Calypso-Sound und etwas schrägere Musical- bis Schlagermusik. Sicherlich nicht jedermanns Sache.
Fazit: Auch in diesem, wirklich ganz späten Abschnitt seiner Karriere, veröffentlichte Alex Harvey immer noch wunderschöne und mitreißende Lieder. Leider war hier dann Schluss, dass viel zu exzessive Leben hatte seinem Körper alles abverlangt, der nun nicht mehr konnte. Die Platte ist eine schöne Erinnerung an diesen tollen Künstler, wobei viele der Songs auch auf einer Platte seiner ersten Band hätten Platz finden können. Nicht die beste seiner Veröffentlichungen, allerdings auch nicht die schlechteste. Für Fans auf jeden Fall hörenswert. Neun Punkte.
Anspieltipps: Roman Wall Blues, Nervous
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