Samstag, 30. Juni 2018

Kaipa – In The Wake Of Evolution




Kaipa – In The Wake Of Evolution


Besetzung:

Patrik Lundström – vocals
Aleena Gibson – vocals
Per Nilsson – electric and acoustic guitars
Morgan Ågren – drums
Hans Lundin – electric and acoustic keyboards, vocals
Jonas Reingold – electric basses


Gastmusiker:

Fredrik Lindqvist – recorders (tracks 2,3, 4, 5, & 8)
Elin Rubinsztein – violin (tracks 1, 4, 5, & 7)


Label: InsideOut Music


Erscheinungsdatum: 2010


Stil: RetroProg


Trackliste:

1. In The Wake Of Evolution (10:57)
2. In The Heart Of Her Own Magic Field (5:12)
3. Electric Power Water Notes (17:50)
4. Folkia´s First Decision (2:32)
5. The Words Are Like Leaves (5:36)
6. Arcs Of Sound (8:21)
7. Smoke From A Secret Source (9:23)
8. The Seven Oceans Of Our Mind (10:08)

Gesamtspieldauer: 1:10:03



„In The Wake Of Evolution“ heißt das zehnte Studio-Album der schwedischen Progressive Rock Band Kaipa. Am 16. März des Jahres 2010 wurde das Album auf dem Plattenlabel InsiceOut Music veröffentlicht. Obwohl Roine Stolt Kaipa bereits vor dem letzten Album wieder verlassen hatte, klingen Kaipa auf „In The Wake Of Evolution“ immer noch wie eine zweite Band mit dem Namen Flower Kings. Viel hat sich trotz des Verlustes einer der Song-Schreiber also nicht mehr geändert an der Musik der Schweden.

Wieder gibt es eher frickeligen bis etwas konstruiert klingenden Progressive Rock zu hören, der so eindeutig aus Schweden zu stammen scheint. Sehr melodiös ist das nicht unbedingt, die einzelnen Lieder gehen auch nicht unverzüglich gut ins Ohr. Mitunter läuft die Scheibe so durch und klingt leider auch an manchen Stellen etwas langweilig. Dann gibt es allerdings auch wieder sehr viel mitreißendere Passagen, in denen die Musiker nur so von Spielfreude beseelt zu sein scheinen. Zugutehalten muss man der Platte auch, dass sie im Laufe der Zeit wächst, wenn man ihr denn die Zeit zum Reifen einräumt. Bis auf den Gesang, der eindeutig ein Manko in der Musik von Kaipa ist. Egal ob hier Patrik Lundström oder Aleena Gibson singen. Es klingt in beiden Fällen wenig überzeugend, manchmal sogar geradezu komisch.

Drei Höhepunkte enthält das Album mit den Titeln „Electric Power Water Notes“, „Arcs Of Sound“ und „The Seven Oceans Of Our Mind“. Ersteres Stück ist eine sehr abwechslungsreiche Progressive Rock Nummer, die in vielen Facetten aufleuchtet. Hier klingen Kaipa spannend und überaus gelungen. Das Lied „Arcs Of Sound“ beginnt einigermaßen hektisch und wird dann zu einem melodiösen und eingängigen Titel, welcher einen ausnahmsweise bereits beim ersten Mal des Hörens aufhorchen lässt. Dieses Lied hallt auch nach und klingt nach spannendem Progressive Rock. Die kleine Einschränkung bei dieser Nummer ist leider der Refrain, der wie ein x-beliebiges Rock Lied klingt und gegen den Rest des Stücks deutlich abfällt. „The Seven Oceans Of Our Mind“ beginnt schließlich wie ein Folk-Song, ehe dieser auch in die eher progressive Richtung einbiegt. Ein sehr abwechslungsreiches Lied, welches sich steigert, aus verschiedenen Abschnitten aufgebaut ist und zudem über schöne und melodiöse Melodien verfügt, die sich festsetzen.

Fazit: „In The Wake Of Evolution“ klingt ganz klar nach schwedischem Progressive Rock und dabei ist automatisch die Nähe zur Band Flower Kings gegeben. Nicht alles überzeugt auf dem Album bis ins letzte Detail, einige Stücke muss man auch öfters hören, sich vielleicht sogar Schönhören. Doch hat das Album definitiv auch Höhepunkte, die Spaß machen und hängenbleiben. Ganz sicher keine schlechte Platte, die neben dem Progressive Rock auch so manche Folk-Anleihe enthält. Neun Punkte.

Anspieltipps: Electric Power Water Notes, Arcs Of Sound, The Seven Oceans Of Our Mind



Freitag, 29. Juni 2018

Motorpsycho – Behind The Sun




Motorpsycho – Behind The Sun


Besetzung:

Bent Sæther – vocals, bass, 12- & 6-string acoustic and electric guitars, mellotron, percussion
Hans Magnus Ryan – vocals, electric and acoustic guitars
Kenneth Kapstad – drums


Gastmusiker:

Reine Fiske – electric and acoustic guitars, mellotron
Thomas Henriksen – piano on „The Magic & The Wonder“
Ole Henrik Moe – saw on „Cloudwalker“, viola on „Ghost“ and „Kvæstor“
Kari Rønnekleiv – violin on „Ghost“ and „Kvæstor“


Label: Stickman Records


Erscheinungsdatum: 2014


Stil: Psychedelic Rock, Alternative Rock


Trackliste:

1. Cloudwalker (A Darker Blue) (6:05)
2. Ghost (6:37)
3. On A Plate (4:08)
4. The Promise (4:40)
5. Kvæstor (incl. Where Greyhounds Dare) (7:09)
6. Hell, Part 4-6: Traitor / The Tapestry / Swiss Cheese Mountain (12:24)
7. Entropy (7:22)
8. The Magic & The Wonder (A Love Theme) (4:40)
9. Hell, Part 7: Victim Of Rock (7:35)

Gesamtspieldauer: 1:00:45




„Behind The Sun“ ist bereits das siebzehnte Studioalbum der norwegischen Rock Band Motorpsycho, die sich im Jahr 1989 in Trondheim, Norwegen gegründet hat. Mit Bent Sæther und Hans Magnus Ryan sind noch zwei der drei Gründungsmitglieder in der Band aktiv und legen mit „Behind The Sun“ ein Album vor, welches stilistisch ganz nah am Vorgänger angesiedelt ist. Das Album wurde am 7. März 2014 veröffentlicht, weniger als ein Jahr nach dem Vorgänger „Still Life With Eggplant“. Das Plattenlabel, auf dem „Behind The Sun“ erschien, hieß einmal mehr Stickman Records. Die Scheibe wurde in zwei unterschiedlichen Versionen veröffentlicht. Als Doppel-LP und einfache CD. Die LP-Ausgabe enthält dabei auf der ersten Plattenseite zu Beginn zwei knapp vierminütige Instrumentaltitel, die parallel angeordnet sind und somit zufällig angespielt werden, je nachdem welche Rille die Nadel erwischt. Auf der CD-Ausgabe des Albums fehlen diese beiden Nummern.

Hinweise, dass die beiden Platten „Still Life With Eggplant“ und „Behind The Sun“ ein musikalisches sowie stilistisches Pärchen bilden, gibt es einige. So ist das Lied „Hell“ mit den Teilen 1-3 auf „Still Life With Eggplant“ vertreten und auf „Behind The Sun“ folgen die Teile 4-7. Schließlich bekommen Motorpsycho erneut durch Reine Fiske Unterstützung, der bereits auf dem Vorgängeralbum an zahlreichen Titeln beteiligt war. Auf „Behind The Sun“ hört man ihn – bis auf bei „The Promise“ – auf jedem Lied an der Gitarre oder dem Mellotron. „Behind The Sun“ unterscheidet sich stilistisch nicht allzu sehr vom Vorgänger, wirkt jedoch gleich beim ersten Mal des Hörens etwas eingängiger, als noch „Still Life With Eggplant“. Dies passiert allerdings ein wenig zu Lasten der musikalischen Bandbreite der Scheibe, die etwas glatter und weniger kantig und rauer wirkt. Dieser leicht jazzige Einschlag mancher Titel, der auf „Still Life With Eggplant“ mitunter zu hören war, ist auf „Behind The Sun“ nicht mehr so gegenwärtig.

Die meisten musikalischen Zutaten, die „Still Life With Eggplant“ ausmachten, gibt es jedoch eben auch wieder auf „Behind The Sun“. Dieses Spiel mit den Stimmungen, mit Angespanntheit, Fokussierung und Entspannung. Freie, rockende und treibende Passagen, stehen einmal mehr sanften, mitunter sogar sphärischen Abschnitten gegenüber. All das wird von den Musikern auf eine perfekte Art und Weise miteinander verbunden und harmonisiert auch dieses Mal wunderbar miteinander.

Höhepunkte des Albums sind für mich die wunderschöne, sanfte und dunkle Nummer „Ghost“, die beim sonstigen Lied-Katalog der Band fast schon aus dem Rahmen fällt. Alles klingt weich und harmonisch, fast ein wenig verwunschen und geht sofort ins Ohr. Das machen auch die Parts vier bis sechs des Liedes „Hell“. Jedoch auf eine völlig andere Art und Weise. Dieses Mal ist es wieder diese Variation mit den Emotionen und Atmosphären, welche fasziniert und sich im Ohr festsetzt. Freilich ist das alles kein richtiger Progressive Rock, sehr viel eher eine Fusion von Psychedelic mit Alternative Rock. Dies allerdings absolut überzeugend und mitreißend miteinander verwoben. Und schließlich sei hier auch noch das andere Extrem in der Musik von Motorpsycho erwähnt, welches in Form des letzten „Hell-Teils“, Part 7, seinen Ausdruck findet. In diesem Lied wird Part 2 des Liedes, der sich auf dem Vorgängeralbum befindet, wieder aufgegriffen und exzessiv und kompromisslos auf die Spitze getrieben. Jetzt knallt die Nummer brachial aus den Boxen, der Gesang verschwimmt, klingt schräger, womit letztendlich auch dem psychedelischen Faktor erneut Rechnung getragen wurde.

Fazit: „Behind The Sun“ ist vielleicht nicht ganz so gelungen wie noch der Vorgänger „Still Life With Eggplant“, da Moorpsycho hier ein klein wenig braver klingen, sieht man mal vom letzten Titel ab. Trotzdem ist auch dieses Album ein sehr überzeugendes Album geworden, welches Fans der Band jede Menge Freude bereiten wird. Die Ingredienzien eines Motorpsycho-Albums sind alle vorhanden. Rockig und psychedelisch und packend klingt auch „Behind The Sun“. Das Genre des Psychedelic Rock sollte man zumindest auch erwarten können – bei dem Bandnamen. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Ghost, Hell Part 4-6



Donnerstag, 28. Juni 2018

Westlife – Where We Are




Westlife – Where We Are


Besetzung:

Nicky Byrne – vocals
Kian Egan – vocals
Mark Feehily – vocals
Shane Filan – vocals


Gastmusiker:

Vanessa Addo-Yeboah – vocals
Steve Anderson – string arrangements
David Angell – violin
Jesse Astin – egg shaker
Paul Beard – piano
Louis Biancaniello – guitar, keyboards, programming
Steve Booker – bass, keyboards, programming
Jeff Bova – string arrangements, strings
Karl Brazil – drums
John Catchings – cello
Nikolaj Juel Christiansen – guitar
Scott Cutler – egg shaker, guitar, programming
David Davidson – orchestration, violin
Sophie Delila – piano
Althea Edwards – vocals
Mark Feehily – vocals
John Garrison – bass
Simon Hale – strings
Heard But Not Seen Choir – choir, chorus
Christian Howes – strings
Henrik Janson – string arrangements
Candace Johnson – vocals
Lawrence Johnson – vocal arrangement
Bryon Jones – vocals
Priscilla Jones – vocals
Jim Jonsin – keyboards, programming
Brian Kennedy – guitar, programming
Emanuel Kiriakou – programming
Josef Larossi – programming
Peter Ljung – piano
The London Session Orchestra – strings
The Love Sponge Strings – strings
Will Malone – keyboards, programming, string arrangements, synthesizer
Subrina McCalla – vocals
Millennia Strings – strings
Candice Mimi-Appiah – vocals
Esbjörn Öhrwall – guitar
Andreas Olsson – keyboards, programming
John Parricelli – guitar
Doug Petty – bass, drum programming, acoustic & electric guitar, keyboards, percussion, piano
Simon Petty – acoustic guitar
Ian Pitter – vocals
Luke Potashnick – guitar
Zac Rae – guitar, programming
Carol Riley – vocals
Andreas "Quiz" Romdhane – programming
Edward Shearmur – strings
Bobby Shin – strings
Kristoffer Sonne – drums
Stockholm Session Strings – strings
Ryan Tedder – guitar, piano, programming, strings
Martin Terefe – bass
Nikolaj Torplarsen – keyboards, piano
Jeremy Wheatley – string arrangements
Wayne Wilkins – keyboards, programming
Kris Wilkinson – viola, violin
Neal Wilkinson – drums


Label: RCA Records


Erscheinungsdatum: 2009


Stil: Pop


Trackliste:

1. What About Now (4:11)
2. How To Break A Heart (4:05)
3. Leaving (3:58)
4. Shadows (4:02)
5. Talk Me Down (4:02)
6. Where We Are (3:58)
7. The Difference (3:31)
8. As Love Is My Witness (4:08)
9. Another World (3:16)
10. No More Heroes (3:58)
11. Sound Of A Broken Heart (3:52)
12. Reach Out (3:57)
13. I’ll See You Again (5:17)

Gesamtspieldauer: 52:20




„Where We Are“ heißt das neunte und gleichzeitig vorletzte Studio-Album der irischen Boy Group Westlife, die sich im Jahr 2012 auflöste. „Where We Are“ erschien – wie all die anderen Alben der „Band“ bereits zuvor – kurz vor Weihnachten. Dieses Mal war der Veröffentlichungstermin der 27. November 2009. Das Album erschien einmal mehr auf den Plattenlabels RCA Records und Sony BMG.

Die Produzenten der Lieder heißen Ryan Tedder, Steve Robson, Jim Jonsin, Greg Wells, Emanuel Kiriakou, Louis Biancaniello, Sam Watters und Conner Reeves. Obwohl so viele Produzenten an der Platte mitmischten, dazu noch zahlreiche Komponisten und Texter – natürlich außer den Sängern von Westlife – an der Entstehung der Platte beteiligt waren, so ist es doch sehr überraschend, dass die Musik von Westlife auf jedem Album fast identisch klingt. Mal ein bisschen mehr Elektronik, mal etwas mehr Rock, aber im Zentrum steht immer dieser seichte Pop, der von der Liebe handelt und nur ganz wenig variiert wird.

„Where We Are“ war das erste Album, seit dem Frank Sinatra Cover Album „Allow Us To Be Frank“, welches nicht auf Platz 1 der britischen Charts startete. Als Song-Schreiber waren allerdings Steve Mac und Wayne Hector und nicht mehr mit an Bord des Komponistenpools, vielleicht liegt darin begründet, dass sich die Platte etwas weniger süßlich anhört, gleichzeitig jedoch auch schlechtere Verkaufszahlen aufwies. „Weniger“ süßlich ist dabei allerdings sehr relativ zu verstehen. Auch auf „Where We Are“ hört man schmalzigen Pop, doch die ein oder andere Melodie geht dieses Mal einfach besser ins Ohr. An den überwiegend sehr grausamen Texten hat sich allerdings leider rein gar nichts geändert.

„What About Now“ und „Another World“ gehen ganz nett ins Ohr und bei diesen Stücken klingt auch der extrem schleimige Gesang etwas erträglicher. Insgesamt bekam dieses Album aufgrund der Tatsache, dass sich bei Westlife alles gleich anhört, überwiegend schlechte Kritiken. Auch andere Sängerinnen und Sänger wie Eminem, Christina Aguilera, Bob Geldof, Liam Gallagher und Noel Gallagher hatten sich inzwischen über die Musik der Band schlecht geäußert – allerdings nicht bezogen auf dieses Album „Where We Are“, sondern auf die langweilige und immer gleiche Musik von Westlife überhaupt. Alles nachvollziehbar, trotzdem ist es in meinem Ohren gerade dieses vorletzte Album von Westlife, was zumindest die etwas besseren Melodien bereithält. Die Texte bleiben einfach schlecht und dieses ewige Liebes-Gesülze nervt sehr.

Fazit: Das neunte und gleichzeitig vorletzte Studio-Album der irischen Boy Group Westlife mit dem Titel „Where We Are“ ist etwas melodiöser geworden, als die Platten zuvor. Eingängig waren auch diese bereits, doch jetzt gehen auch Melodien ins Ohr. Trotzdem ist die Platte weit davon entfernt, ein gutes Album zu sein. Dazu klingt einfach alles viel zu sehr nach Kommerz. Zudem glaubt man das Meiste bereits auf Vorgängerplatten gehört zu haben und die Texte… Aber lassen wir das. Vier Punkte.

Anspieltipps: What About Now, Another World



Mittwoch, 27. Juni 2018

Darius – Dive In




Darius – Dive In


Besetzung:

Darius Danesh – vocals, guitar, background vocals


Gastmusiker:

Gini Ball – strings, violin
Dinah Beamish – cello, strings
Ellen Blair – strings
Chris Braide – guitar, piano, background vocals
Jon Cohen – string programming
Phil da Costa – drum programming
Pete Davies – programming
Pete Davis – keyboards, programming
Martin Ditchum – percussion
Pete Glenister – bass, guitar, string arrangements
Sophie Harris – strings
Sally Herbert – strings, violin
Alex James – programming
Corky James – guitar
Denny Lew – background vocals
Jamie Maher – programming
Ruben Martinez – vocals, background vocals
Claire Orsler – strings, viola
Dave Ruffy – drums
Makoto Sakamoto – drums
Sparx – background vocals
Anne Stephenson – strings
Brian G. Wright – strings


Label: Mercury Records


Erscheinungsdatum: 2002


Stil: Pop


Trackliste:

1. Colourblind (3:35)
2. Rushes (3:43)
3. Incredible (What I Meant To Say) (3:37)
4. Girl In The Moon (4:02)
5. I'm Not Buying (4:23)
6. Dive In (3:40)
7. Gotta Know Tonight (4:13)
8. Sliding Doors (4:24)
9. Simple Like The Truth (3:59)
10. Better Than That (3:33)
11. Mockingbird (4:03)
12. Mercury Rising (4:59)
13. Gotta Know Tonight (Hidden Track & Songwriting Demo) (4:13)

Gesamtspieldauer: 52:34




„Dive In“ heißt das erste von zwei Studio-Alben des Darius Campbell-Danesh. Das Album erschien am 2. Dezember 2002 auf dem Plattenlabel Mercury Records und war in Großbritannien überaus erfolgreich, erreichte dort Platz 6 der Charts sowie Platin-Status mit 300.000 verkauften Kopien. Dass Darius Danesh in Großbritannien durchstartete, jedoch in anderen europäischen Ländern eher unbekannt ist, liegt wahrscheinlich an seiner Teilnahme an diversen Talentwettbewerben im britischen Fernsehen, die er auch gewann. Nach „Dive In“ folgte zwei Jahre später noch das Album „Live Twice“. Danach veröffentlichte Darius Campbell-Danesh bis zum heutigen Tag nichts mehr und ist in der Zwischenzeit ein gut beschäftigter Musical-Sänger und hat das „Danesh“ in seinem Namen erst mal gestrichen.

Die Lieder auf „Dive In“ komponierte der Brite alle mit, wenn auch keines alleine. Die erste Single des Albums, „Colourblind“ schaffte es bis auf Platz 1 der britischen Charts. Weitere Singles waren „Rushes“ (Platz 5), „Incredible (What I Meant To Say)“ (Platz 9) und als vierte Auskopplung das Lied „Girl In The Moon“, welches noch Platz 21 der Charts erreichte. Allerdings ist stellt gerade dieses letztgenannte Lied eines der schlechtesten Stücke des Albums dar.

Auf „Dive In“ hört man Pop-Musik, die sich ab und an dem Rock annähert, ohne diesen wirklich zu erreichen. Manche der Stücke klingen gefährlich nach Boy Group Musik, andere sind dann wieder zumindest hörbare Pop-Lieder, die keinem wehtun, allerdings auch über den Status der Unwichtigkeit nicht hinausreichen. Somit läuft die Platte einfach so durch, ohne großartige Spuren zu hinterlassen oder Aufsehen zu erregen. „Dive In“ hat nicht das Zeug zur Lieblingsplatte. Und auch wenn es sehr schmalzig klingt, das schönste Lied auf der Platte heißt „Mercury Rising“.

Fazit: Zumeist sanften Pop, der ab und an in den Gefilden des Rocks fischt, gibt es auf „Dive In“ des Briten Darius Campbell-Danesh zu hören. Die Musik ist zum überwiegenden Teil langweilig und austauschbar. Seichter Pop, der keiner und keinem den Tag versaut, diesen allerdings auch nicht aufzuhellen weiß. Mancher Titel klingt leider sehr nach Boy Group, andere dann wieder leicht erwachsener. Hat man „Dive In“ nicht gehört, hat man definitiv nichts verpasst. Vier Punkte.

Anspieltipps: Mercury Rising



Dienstag, 26. Juni 2018

Beardfish – The Void




Beardfish – The Void


Besetzung:

Rikard Sjöblom – lead vocals, guitar, keyboards & percussion
Magnus Östgren – drums, percussion, vocals & guitar solo on "Turn To Gravel"
Robert Hansen – bass & vocals
David Zackrisson – guitar, vocals, keyboard on "Where The Lights Are L ow" & percussion


Gastmusiker:


Andy Tillison – intro narration


Label: InsideOut Music


Erscheinungsdatum: 2012


Stil: Hard Rock, Progressive Rock


Trackliste:

1. Introduction (0:28)
2. Voluntary Slavery (6:35)
3. Turn To Gravel (5:28)
4. They Whisper (6:09)
5. This Matter Of Mine (7:10)
6. Seventeen Again (7:41)
7. Ludvig & Sverker (8:05)
8. He Already Lives In You (6:39)
9. Note (15:56)
I. Note
II. Descending
III. The Void
IV. Note (Reprise)
10. Where Lights Are Low (5:32)

Gesamtspieldauer: 1:09:47



„The Void“ nannte die schwedische Band Beardfish ihr siebtes Studio-Album. Lediglich eines sollte noch folgen, bevor die Musiker am 11. Juli 2016 bekanntgaben, dass sie von nun an getrennte Wege gehen werden. „The Void“ erschien im Jahr 2012 auf dem Plattenlabel InsideOut Records und ging den Weg, der mit dem Vorgängeralbum „Mammoth“ bereits eingeschlagen worden war, weiter. Auch auf „The Void“ hört man Hard Rock bis Metal – allerdings in beiden Fällen eben auch nicht nur.

„The Void“ startet zu Beginn jedoch mit Hard Rock durch. Da wird gerockt, als ob es kein Morgen geben würde, die Riffs sausen aus den Boxen und ab und an nähert sich die Band passagenweise sogar dem Genre Speed-Metal an. Glücklicherweise sind das allerdings immer nur kurze Ausflüge, die harte Grundstimmung bleibt jedoch praktisch immer erhalten. So läuft das Album in der ersten Hälfte ein wenig durch, aufhorchen lässt da am ehesten noch die Nummer „They Whisper“, die komplexer, vielschichtiger und trotzdem auch eingängiger klingt.

„This Matter Of Mine“ ist dann ein weiterer Rocker inklusive der bereits erwähnten Ausflüge in den Speed Metal. Mit der Nummer „Seventeen Again“ ändert sich nun allerdings die Musik auf „The Void“ deutlich. Dieses Lied stellt einen jazzigen und kurzweiligen Ausflug dar, der dann auch in den Außenbezirken des Progressive Rock fischt. Das Lied ist allerdings beim ersten Mal des Hörens nicht ganz einfach zu verstehen und genauso wenig zugämglich. Diese Nummer bedarf gewiss mehrerer Durchläufe, bis sie zündet. Dies geht beim folgenden Titel „Ludvig & Sverker“ deutlich schneller. Jetzt bewegen sich die Schweden auf den Pfaden des Progressive Rock. Das Lied ist verschachtelt und verspielt und verfügt auch über Melodien, die gerne hängenbleiben. „He Already Lives In You“ startet anschließend sanft mit einem Piano, um dann allerdings erneut wieder mächtig loszurocken und somit den ersten Teil des Albums nochmal aufleben zu lassen.

Der Longtrack auf „The Void“, das Lied „Note“, ist in vier Abschnitte unterteilt und nun ganz eindeutig im Progressive Rock beheimatet. Sehr abwechslungsreich werden einem hier Melodien und Rhythmen serviert. Dazu erklingt immer wieder ein fetter Orgelsound – wie übrigens auch bei „They Whisper“ – der dem Ganzen das i-Tüpfelchen aufsetzt. Zwar ist dieses Lied nicht durchgängig mitreißend, Langeweile kommt jedoch ganzbestimmt nie auf und im weiteren Verlauf umschmeicheln auch noch sehr harmonische Piano-Klänge das Ohr. Beendet wird „The Void“ mit einem Rock-Titel, der jedoch sanft eingespielt wurde und genau so das Album ausklingen lässt.

Fazit: Ein Hard Rock Album mit größeren (Progressive Rock) und kleineren (Jazz Rock) Ausflügen ist „The Void“ der schwedischen Band Beardfish geworden. Den Vorwurf langweilig zu sein, kann man den vier Musikern wahrlich nicht machen. Allerdings fischen schon sehr viel andere Bands im Bereich des Hard Rock, was nicht unbedingt das Metier der Schweden ist. Somit klingen Beardfish immer dann am Besten, wenn sie anders und progressiver als der Mainstream sein wollen und auch sind. Manchmal funktioniert das auch auf „The Void“ ganz gut. Neun Punkte.

Anspieltipps: They Whisper, Ludvig & Sverker, Note



Montag, 25. Juni 2018

Erasure – I Say I Say I Say




Erasure – I Say I Say I Say


Besetzung:

Andy Bell – vocals
Vince Clarke – synthesizers, programming


Label: Mute Records


Erscheinungsdatum: 1994


Stil: Synthie Pop, Dance


Trackliste:

1. Take Me Back (4:55)
2. I Love Saturday (4:02)
3. Man In The Moon (4:06)
4. So The Story Goes (4:08)
5. Run To The Sun (4:25)
6. Always (3:57)
7. All Through The Years (4:59)
8. Blues Away (5:01)
9. Miracle (4:12)
10. Because You're So Sweet (4:17)

Gesamtspieldauer: 44:07




Erasure ist ein englisches Synthie Pop Duo, bestehend aus dem Sänger Andy Bell und Keyboard-Spieler Vince Clarke. Die Band gründete sich im Jahr 1985 in London und war vor allem Ende der 80er Jahre bis in die Mitte der 90er Jahre erfolgreich und regelmäßig in den britischen Charts vertreten. Bis heute ist Erasure aktiv und hat inzwischen siebzehn Studioalben veröffentlicht.

„I Say I Say I Say“ ist die sechste Platte von Erasure, erschien am 16. Mai 1994 und wurde von Martyn Ware produziert, der vorher bereits die Synthie Pop Bands The Human League und Heaven 17 gegründet hatte. Die Platte war das vierte Erasure-Album, welches bis auf Platz 1 der britischen Charts kletterte. Bis heute, Anfang 2018, kam auch nur noch eine Platte dazu. Auf „I Say I Say I Say“ hört man Synthie Pop mit klarem Dance Einschlag, komponiert für die Clubs und Diskotheken dieser Welt. Die Lieder klingen dabei zum Teil recht eingängig, beinhalten kleine Melodiebögen, die sehr schnell ins Ohr gehen. Das sind allerdings definitiv keine Titel für Freunde „handgemachter“ Musik, es soll synthetisch klingen und genau das macht es auch. Nicht mehr und nicht weniger.

Am Überzeugendsten klingen die drei Nummern „Man In The Moon“, „So The Story Goes“ und „Always“. Die Singleauskopplung „Always“ konnte sich sogar in den US Billboard Charts platzieren. Weitere Singles waren „Run To The Sun“ und „I Love Saturday“, die allerdings weniger überzeugend klingen, als die ersten drei genannten Lieder. Die drei Höhepunkte des Albums gehen dagegen bereits beim ersten Mal des Hörens ins Ohr und haben auch einen gewissen Wiedererkennungswert. Textlich sind die Lieder dagegen alle sehr einseitig, das Thema „Liebe“ steht hier wieder mal im Vordergrund.

Fazit: Synthie Pop in Reinform gibt es auf „I Say I Say I Say“ von Erasure zu hören. Tanzbare Club- und Diskotheken-Musik. Komplex oder anspruchsvoll ist auf „I Say I Say I Say“ freilich nichts, weder die Musik noch die Texte, darum geht es bei dieser Platte auch nicht. Diese möchte unterhalten, in dem Moment, wenn man sich auf der Tanzfläche befindet. Stakkato-Rhythmen und simple Melodiebögen erfüllen diesen Anspruch durchaus. Fünf Punkte.

Anspieltipps: Man In The Moon, So The Story Goes, Always



Sonntag, 24. Juni 2018

Gazpacho – Demon




Gazpacho – Demon


Besetzung:

Jan Henrik Ohme – vocals
Thomas Andersen – keyboards
Mikael Krømer – violin, mandolin
Kristian „Fido“ Torp – bass
Jon-Arne Vilbo – guitar
Lars Erik Asp – drums, percussion


Gastmusiker:

Stian Carstensen – accordion, banjo
Charlotte Bredesen – vocals (as part of choir) on „I've Been Walking (Part 2)“


Label: KScope


Erscheinungsdatum: 2014


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. I've Been Walking (9:47)
2. The Wizard Of Altai Mountains (4:52)
3. I've Been Walking (Part 2) (12:30)
4. Death Room (18:29)

Gesamtspieldauer: 45:40




„Demon“ heißt das achte Studio-Album der norwegischen Progressive Rock Band Gazpacho. Es erschien am 17. März 2014 auf dem Plattenlabel KScope. „Demon“ ist ein Konzept-Album, auf dem die Geschichte eines Dämons erzählt wird, der Präsenz des Bösen auf dieser Welt, welcher gerade in Prag beheimatet ist. Gleichzeitig ist es die Geschichte eines Mannes, der diesen Dämon durch die Jahrhunderte jagt. Neben der Musik ist es ebenfalls die Instrumentierung, die sehr abwechslungsreich auf „Demon“ gestaltet ist. Immer wieder mal haben Violine oder das Akkordeon einen kurzen Solo-Auftritt. Dann klingt es irgendwie nach Paris, obwohl das Ganze in Prag spielt. Man hört die Zwanziger Jahre und auch Vergleiche zur jiddischen Musik oder derer der Sinti und Roma können aufkommen. Dazu gesellt sich noch der eindringliche Gesang des Jan Henrik Ohme und fertig ist das wahrlich beeindruckende Album.

Unter diesen Vorgaben entwickelten und komponierten die sechs Norweger Musik, die fast stellvertretend und wegweisend für den Progressive Rock im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts stehen könnte. Die vier Lieder klingen so dunkel, so spannend, so eingängig und melodiös. Einfach unfassbar mitreißend, ohne deswegen das Tempo selbst anziehen zu müssen. Es ist diese hier transportierte Atmosphäre, die einen einnimmt und packt. Dabei gehen die verschiedenen Teile der einzelnen Lieder ineinander über, wirken bedrohlich und gleichzeitig einnehmend. Absolut intensive und packende Musik. Die einzelnen Stücke sind dabei überaus abwechslungsreich und vielschichtig gehalten, gehen ziemlich schnell ins Ohr. Es gibt auf Demon auch keinen Hänger, keinen nicht passenden Akkord, alles klingt wie wunderbar füreinander bestimmt und dabei doch immer so wunderschön bedrohlich und melodiös.

Unter den vier Titeln wirkt jeder. Am Intensivsten klingt vielleicht das letzte und längste Stück der Platte, „Death Room“. Selbstverständlich nur Geschmackssache, doch ich kann mich nicht satthören an diesen wunderschönen Melodiebögen, die gleichzeitig auch geheimnisvoll und irgendwie dunkel und verstörend klingen. Als ich „Demon“ von Gazpacho das erste Mal auflegte, war ich beschäftigt und hörte nur die ersten beiden Stücke. Es klang zunächst „ganz nett“. Das zweite Mal hörte ich den letzten Titel nebenbei. Aber nur ganz kurz, schnell hatte die Musik meine Aufmerksamkeit auch sich gezogen. Sofort nahm ich mir die Zeit, mich auf die Musik des ganzen Albums zu konzentrieren und es eröffneten sich mir wunderschöne musikalische Welten, in die sich einzutauchen lohnte. Überaus vielschichtige und abwechslungsreiche Musik erklang da und es war um mich Geschehen. Diese Klänge auf „Demon“ ziehen einen in den Bann und verursachen ein ganz intensives Hörerlebnis.

Fazit: „Demon“ von Gazpacho ist ein unfassbar gutes Album geworden, wenn man denn auf Progressive Rock steht und dabei dieser musikalischen Stilrichtig auch eine Entwicklung weg von den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts zugesteht. Denn so klingen Gazapacho nicht. Man hört hier kein Genesis und kein Yes, kein King Crimson und auch kein Van Der Graaf Generator. Man hört modernen Progressive Rock, der nun ebenfalls mitreißend und spannend klingen kann. Wenn ich mir mal etwas Gutes tun möchte, dann lege ich „Demon“ von Gazpacho auf. Wahrlich beeindruckend. Vierzehn Punkte.

Anspieltipps: Death Room und die restlichen Titel



Samstag, 23. Juni 2018

Glass Hammer – Chronometree




Glass Hammer – Chronometree


Besetzung:

Walter Moore – electric and acoustic guitars, drums on “Chronos Deliverer”
Fred Schendel – hammond organ, mellotron, minimoog, synthesizers, acoustic and electric guitars, slide guitar, autoharp, recorders, drums, backing vocals
Steve Babb – bass, keyboards, mellotron, assorted analog synthesizers, backing vocals


Gastmusiker:

Brad Marler – lead and backing vocals, acoustic guitar
Arjen Lucassen – additional lead guitars
Susie Bogdanowicz – backing vocals
Jamie Watkins – backing vocals
Sarah Snyder – backing vocals


Label: Arion Records


Erscheinungsdatum: 2000


Stil: Progressive Rock, Art Rock


Trackliste:

All In Good Time - Part One

1. a)Empty Space (6:45)
    b) Revealer
2. c) An Eldritch Wind (3:26)
3. d) Revelation (8:07)
    e) Chronometry
4. f) Chronotheme (End Part One) (4:41)
5. A Perfect Carousel (5:17)
6. Chronos Deliverer (5:49)

All In Good Time - Part Two

7. g) Shapes Of The Morning (1:55)
8. h) Chronoverture (5:59)
9. i) The Waiting (5:43)
    j) Watching The Sky (0:59)

Gesamtspieldauer: 48:46




Glass Hammer ist eine US-amerikanische Progressive Rock Band aus Chattanooga, Tennessee, die von Steve Babb und Fred Schendel im Jahr 1992 gegründet wurde. Bis zum heutigen Tag haben Glass Hammer insgesamt sechzehn Studio-Alben veröffentlicht. „Chronometree“ heißt die vierte Scheibe dieser Reihe und erschien am 1. Mai im Jahr 2000 auf dem Plattenlabel Arion Records. Bei vielen Fans gilt „Chronometree“ bis heute als das beste Album der Band.

„Chronometree“ ist ein Konzeptalbum über einen jungen Mann namens Tom, der überzeugt ist, dass Aliens versuchen würden, mit ihm über seine Alben zu kommunizieren. Er ist Fan des Progressive Rock der 70er Jahre und somit hört man auf dieser Platte auch Musik, die sehr an jene der Bands des Progressive Rock der 70er Jahre erinnert. Gerade die Tasteninstrumente stehen dabei im Vordergrund und liefern zahlreiche Anspielungen, ohne einzelne Bands dabei jedoch zu imitieren oder gar abzukupfern. Die Musik von Glass Hammer ist durchaus eigenständig, doch die Reminiszenzen begegnen einem auf „Chronometree“ immer wieder.

An erster Stelle steht hierbei die Musik von Emerson, Lake & Palmer, die man häufiger herauszuhören glaubt. Nicht ganz die frickeligen Passagen von ELP, doch gerade Piano, Hammond Orgel oder Keyboards erinnern schon sehr an Keith Emerson. Ab und an noch ein wenig Sphäre und fertig ist das zumeist dann doch sehr eingängige und melodiöse Album, bei dem sich alle Freundinnen und Freunde des Progressive Rock der 70er Jahre freuen werden. Höhepunkt ist die Instrumentalnummer „Chronometry“, da diese die Keyboardläufe so wunderschön zusammenfasst, sehr schön rockt und gleichzeitig auch noch wunderbar ins Ohr geht. Ebenso lohnenswert klingt das sanfte und sehr melodische „A Perfect Carousel“. Dieses Lied ist mit Gesang ausgestattet und stellt gleichzeitig sogar einen kleinen Ohrwurm dar.

Fazit: Ein Progressive Rock Album, wie es bereits in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts hätte geschrieben werden können, stellt „Chronometree“ von Glass Hammer dar. Mit dieser Scheibe lässt sich perfekt in Nostalgie schwelgen, die Musik ist nicht zu harmonisch, jedoch immer noch so gehalten, dass sie schnell ins Ohr geht ohne dabei plump oder gar anbiedernd zu klingen. Dazu wächst das Ganze mit den Durchläufen. Macht schon Spaß, da auch alle Lieder lohnenswert sind. Was allerdings wohl für immer das Geheimnis von Glas Hammer bleiben wird, das sind deren Gedanken bei der Nummerierung der Lieder mit Zahlen und Buchstaben. Aber ich muss ja auch nicht alles verstehen. Elf Punkte.

Anspieltipps: Chronotheme, A Perfect Carousel



Freitag, 22. Juni 2018

Smalltape – The Ocean




Smalltape – The Ocean


Besetzung:

Philipp Nespital – vocals, piano, keyboards, guitars, bass guitars, drums


Gastmusiker:

Alexandra Praet – bass guitar, additional vocals
Valgeir Daði Einarsson – bass guitar
Christopher Zitterbart – additional guitar, guitar solo
Stephan Pankow – accordion,  guitar
Otis Sandsjö – tenor saxophone
Martin Funda – violin
Annette Köhler – violin
Dorian Wetzel – viola
Leonard Petersen – violoncello


Label: Eigenverlag (Record Jet)


Erscheinungsdatum: 2017


Stil: Progressive Rock, Art Pop


Trackliste:

1. When The Waves Divide (3:44)
2. The Ocean Pt. 1 (6:36)
3. The Shore (4:31)
4. Mirror (8:44)
5. The Sailor’s Tale (7:00)
6. The Diver (6:22)
7. Kaventsmann (15:04)
8. Concrete Silence (8:59)
9. The Ocean Pt. 2 (6:25)
10. Picture Of A Dawn (5:26)

Gesamtspieldauer: 1:12:56



„The Ocean“ heißt das zweite Album des Philipp Nespital alias Smalltape. Die Platte erschien am 5. Mai im Jahr 2017 in Eigenproduktion und wird über Record Jet vertrieben. Auf „The Ocean“ hört man eine Mischung aus Art Pop und Art Rock sowie Progressive Rock, der überwiegend sehr harmonisch das Ohr umschwirrt und sich schnell darin festsetzt.

Was zunächst bei Smalltape und dem Album „The Ocean“ auffällt ist die Instrumentierung der Musik. Klassische Instrumente treffen hier auf solche, die typisch für den Rock stehen. Dabei werden diese allerdings nicht unbedingt miteinander vermischt, soll heißen, ein akustische Gitarren-Solo wird aus Harmoniegründen nicht zwangsläufig noch mal mit diversen Streichern unterlegt. Oftmals treten diese Instrumente abschnittsweise in Erscheinung, um dann sicherlich auch mal zu klangtechnisch zu fusionieren, jedoch ist dies nicht die universelle Herangehensweise auf „The Ocean“. Wunderschöne und dabei auch abwechslungsreiche Melodien werden auf diese Weise kreiert, die sich schnell festzusetzen verstehen.

Die Stimmung auf „The Ocean“ ist dabei häufig eher eine melancholisch ruhige, wenn auch ab und an das Tempo mal angezogen wird. Richtiggehend gerockt wird allerdings nur am Rande. Jedoch können die einzelnen Lieder durchaus auch mal kurz jazzige Abschnitte beinhalten und auch dadurch fordernder klingen. Die Musik wechselt von sanften Klängen hin zu symphonischen Harmonien weiter zu kleineren, etwas schräger klingenden Passagen, sodass niemals Langeweile aufkommt. Die einzelnen Stücke würden auch ohne Gesang gut funktionieren, einige der Lieder kommen auch ohne gesungenen Text aus. Der Titel „Kaventsmann“ enthält dabei auf über fünfzehn Minuten alle Facetten der Musik von Smalltape und steht irgendwie stellvertretend für diese. Besonders gelungen auf „The Ocean“ klingen das Lied „Mirror“ sowie alle Stücke gegen Ende des Albums. Gerade bei diesen Liedern fällt es sehr leicht, vollständig in die Musik einzutauchen.

Fazit: Ein sehr abwechslungsreiches und an keiner Stelle langweiliges Album präsentiert Philipp Nespital alias Smalltape seinen Hörerinnen und Hörern mit „The Ocean“. Die Musik und damit die transportierten Atmosphären schwanken von sanft bis jazzig fordernd. Vieles auf diesem Album geht schnell ins Ohr und weckt das Interesse auch durch eine nicht ganz alltägliche Instrumentierung. Kurzweiliger und abwechslungsreicher Progressive Rock neueren Datums. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Mirror, The Ocean Pt. 2, Picture Of A Dawn



Donnerstag, 21. Juni 2018

Opeth – Sorceress




Opeth – Sorceress


Besetzung:

Mikael Åkerfeldt – vocals, guitar
Fredrik Åkesson – guitar, backing vocals
Joakim Svalberg – piano, keyboard, backing vocals
Martín Méndez – bass guitar
Martin Axenrot – drums, percussion


Gastmusiker:

Pascale Marie Vickery – spoken words on “Persephone“ and “Persephone (Slight Return) “
Wil Malone – string arrangements


Label: Nuclear Blast Records


Erscheinungsdatum: 2016


Stil: Progressive Rock, RetroProg, Hard Rock


Trackliste:

CD1:

1. Persephone (1:52)
2. Sorceress (5:49)
3. The Wilde Flowers (6:49)
4. Will O The Wisp (5:07)
5. Chrysalis (7:16)
6. Sorceress 2 (3:49)
7. The Seventh Sojourn (5:29)
8. Strange Brew (8:44)
9. A Fleeting Glance (5:06)
10. Era (5:41)
11. Persephone (Slight Return) (0:54)

CD2:

1. The Ward (3:14)
2. Spring MCMIXXIV (6:11)
3. Cusp Of Eternity (Live) (5:44)
4. The Drapery Falls (Live) (10:23)
5. Voice Of Treason (Live) (8:10)

Gesamtspieldauer CD1 (56:42) und CD2 (33:45): 1:30:27



„Sorceress“, zu Deutsch Hexe oder Zauberin, nannte die schwedische Band Opeth ihr bereits zwölftes Studio-Album. Die Scheibe wurde am 30. September 2016 auf dem Plattenlabel Nuclear Blast Records und auf der bandeigenen Verlagsmarke Moderbolaget veröffentlicht. Auf „Sorceress“ hört man eine Mischung aus Progressive Rock und Hard Rock, die gerade vom Zusammenspiel verschiedenster Stimmungen lebt. Alle Titel wurden erneut von Mikael Åkerfeldt geschrieben, lediglich bei der Nummer „Strange Brew“ bekam der durch Fredrik Åkesson Unterstützung.

Opeth klingen auf „Sorceress“ nicht mehr wie eine brachiale Heavy Metal Band, die sie auch mal waren. Auch halten sich die progressiven Einflüsse in der Musik der Schweden dieses Mal in Grenzen, doch sind sie immer noch da. Häufig hört man auf „Sorceress“ jedoch Retro Rock, der manchmal an solch Bands wie Uriah Heep oder Deep Purple erinnert. Aber auch dieses Mal ist der Zusatz „manchmal“ wichtig. Denn Opeth spielen auf ihrem zwölften Album mit den Genres und den Atmosphären. Die Musiker wechseln spielerisch von den harten, elektronischen und verzerrten Tönen in die sanften, klaren und akustischen Akkorde über und wieder zurück. Eine Prise Sphäre ist auch dabei, dazu der ein oder andere krumme Takt oder schiefe Ton und fertig ist ein sehr abwechslungsreiches Album. Auf diesem klingt es mal nach Rock, mal nach Folk, mal orientalisch und ein anderes Mal wird man an das Mittelalter erinnert. Von „langweilig“ kann man da kaum mehr sprechen.

Die Höhepunkte auf „Sorceress“ liegen oftmals in den eher ruhigeren Passagen des Albums. „Will O The Wisp“ und „Sorceress 2“ sind zwei hauptsächlich akustische Nummern, klingen einfach wunderschön melodiös und gehen schnell ins Ohr. Die Lieder „Strange Brew“ und „A Fleeting Glance“ weisen zwar ebenfalls sanftere Abschnitte auf, doch ist es hier das Zusammenspiel verschiedenster Atmosphären, die den Reiz der Stücke ausmachen und diese auch in Richtung des Progressive Rock rücken. Als weiteren Höhepunkt sollte an dieser Stele unbedingt noch das Lied „Era“ angeführt werden. Dieses startet mit sanften Piano-Klängen und entwickelt sich dann zu einem formidablen Rocker. An sich nichts Besonderes, doch wird dies alles toll und äußerst gelungen umgesetzt und klingt in seinem Endergebnis mitreißend.

Mit der zweiten CD werden dann auch noch die Opeth-Freundinnen und -Freunde der ersten Tage erfreut – zumindest, wenn es um die Live-Aufnahmen geht. Dort wird dann nämlich ordentlich gerockt und sogar gegrowlt, sodass alle Fans der härteren Gangart auch noch auf ihre Kosten kommen dürften.

Fazit: Ein überaus abwechslungsreiches und durchaus auch vielschichtiges Album ist „Sorceress“ von Opeth geworden. Mehrere musikalische Stile bekommt man hier als Hörerin beziehungsweise Hörer serviert. Hard Rock, Progressive Rock und sogar eine Prise Folk gibt es neben orientalischen Klängen und Mittelaltermusik zu hören. Es macht durchaus Laune in dieses Album einzutauchen, gerade auch, weil es so vielschichtig klingt. Einige der Nummern gehen dazu schnell ins Ohr und halten sich dort. Lohnt sich für Fans abwechslungsreicher Rock-Musik. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Will O The Wisp, Sorceress 2, A Fleeting Glance, Era



Mittwoch, 20. Juni 2018

Michael Crawford – Performs Andrew Lloyd Webber




Michael Crawford – Performs Andrew Lloyd Webber


Besetzung:

Michael Crawford – vocals


Gastmusiker:

Royal Philharmonic Orchestra – orchestration
Sharon Benson – vocals
Barbara Bonney – vocals
The Boys Choir Of Harlem – vocals
Frances Ruffelle – vocals


Label: Atlantic Records


Erscheinungsdatum: 1991


Stil: Musical


Trackliste:

1. Any Dream Will Do (3:41)
2. All I Ask Of You (4:53)
3. Wishing You Were Somehow Here Again (3:57)
4. And The Money Kept Rolling (In And Out) (3:53)
5. Nothing Like You've Ever Known (3:34)
6. Tell Me On A Sunday (3:47)
7. Gethsemane (6:01)
8. The Phantom Of The Opera (4:30)
9. The Music Of The Night (5:51)
10. Memory (4:26)
11. Only You (4:58)
12. Other Pleasures / The First Man You Remember (4:00)
13. Love Changes Everything (3:24)

Gesamtspieldauer: 57:00



Michael Crawford, der bürgerlich Michael Patrick Smith heißt, ist ein englischer Schauspieler, Sänger und Musical Darsteller. Insgesamt dreizehn Solo-Alben hat er bisher in seiner Karriere veröffentlicht, darunter auch „Michael Crawford Performs Andrew Lloyd Webber“, ein Album, welches im Jahr 1991 auf dem Plattenlabel Atlantic Records erschien. Allgemein interpretiert Michael Crawford auf seinen Platten gerne Musik anderer Komponisten, so auch auf diesem, seinem dritten Solo-Werk.

Wie der Name des Albums schon vermuten lässt, hört man auf diesem Musical Musik von Andrew Lloyd Webber, die mit großem Orchester eingespielt wurde. Alles auf „Michael Crawford Performs Andrew Lloyd Webber“ klingt süßlich bis schmalzig. Die Stimme des Michael Crawford trägt zusätzlich zu diesem Eindruck bei, da sie irgendwo zwischen der einer Frau und eines Mannes angesiedelt ist, am ehesten wohl mit androgyn zu umschreiben ist und einfach sehr seltsam klingt. Dazu die grausame und grauenhafte Musik des Andrew Lloyd Webber und zurück bleibt das Entsetzen.

Die Lieder des Andrew Lloyd Webber wirken oftmals wie auf dem Reißbrett entworfen und konstruiert. Der Kommerz leuchtet bei diesen Liedern aus jedem Takt heraus, oberflächliche Eingängigkeit gepaart mit gestellter Dramaturgie. Dazu diese Überzeichnungen im Gesang, die das Ganze zu einem Konstrukt werden lassen, welches Fremdschämen heraufbeschwört. Beim Hören dieser Lieder meint man unweigerlich, sich sofort verteidigen zu müssen, falls man dabei beobachtet wird. Stark überzuckerte Musik, die an Banalität nicht mehr zu unterbieten ist.

Fazit: Musical Fans werden das ganz sicher anders sehen. Viele andere können allerdings wiederum gar nichts mit derartig gestellter Musik anfangen, die vom ersten bis zum letzten Akkord schleimig klingt und fürchterlich nervt. Konstruierte Musik, die für Rock Freundinnen und Freunde kaum erträglich klingt. Lasst mich bitte hier raus – und zwar ganz schnell. Null Punkte.

Anspieltipps: Keine



Dienstag, 19. Juni 2018

Motorpsycho – Still Life With Eggplant




Motorpsycho – Still Life With Eggplant


Besetzung:

Bent Sæther – vocals, bass, guitars, keyboards
Hans Magnus Ryan – vocals, guitars, keyboards
Kenneth Kapstad – drums


Gastmusiker:

Reine Fiske – acoustic guitar on 2 and 3, electric guitar on 3, 4 and 5 and mellotron on 5
Thomas Henriksen – keyboards on 3


Label: Stickman Records


Erscheinungsdatum: 2013


Stil: Psychedelic Rock, Alternative Rock, Jazz Rock


Trackliste:

1. Hell, Part 1-3 (9:47)
2. August (4:52)
3. Barleycorn (Let It Come / Let It Be) (7:18)
4. Ratcatcher (17:10)
5. The Afterglow (5:57)

Gesamtspieldauer: 45:06




„Still Life With Eggplant“ heißt das sechszehnte Studioalbum der norwegischen Rockband Motorpsycho, wenn ich die Kollaboration von Motorpsycho und Ståle Storløkken auf „The Death Defying Unicorn“ als fünfzehntes Album mit einrechne. „Still Life With Eggplant“ erschien am 12. April des Jahres 2013 auf den Plattenlabels Stickman Records und Rune Grammofon. Der Name des Albums ist identisch mit einem Bild des französischen Malers Henri Matisse, dessen Werk dem Fauvismus zugerechnet wird. Liest man nach, so erfährt man, dass die Wurzeln des Fauvismus im Impressionismus liegen, es jedoch Ziel der Künstler war, der Flüchtigkeit der impressionistischen Bilder entgegenzuarbeiten, um dem Werk mehr Dauer zu verleihen.

Nein, „flüchtig“ klingt „Still Life With Eggplant“ keineswegs. Das Album ist für Motorpsycho-Verhältnisse allerdings eine sehr kurze Veröffentlichung geworden. Lediglich eine Dreiviertelstunde Spieldauer mit insgesamt fünf Liedern gibt es auf dem Album zu hören. Diese 45 Minuten sind dafür umso intensiver mit Musik angefüllt, die eine Mischung aus Stoner Rock, Psychdelic Rock und Anleihen des Jazz Rock darstellt. „Still Life With Eggplant“ ist ganz sicher kein leicht zugängliches Album. Einiger Durchläufe der Platte bedarf es da durchaus, bevor sich diese Musik einem weiter und tiefer erschließt. Diese Mischung aus geradlinigem, hypnotisierendem Rock in Verbindung mit jeder Menge psychedelischen Ansätzen, das hat was. Dazu Rhythmen, die oftmals weit vom 4/4-Takt entfernt sind und den Füßen das Mitwippen unmöglich machen.

Höhepunkt der Scheibe ist der Titel „Ratcatcher“. Ein Lied, welches irgendwo zwischen den musikalischen Genres des Psychedelic Rock und des Jazz Rock kreist. Das Stück beginnt sphärisch und entrückt, diverse Töne scheinen von ganz weit weg sich den Weg zum Ohr zu bahnen. Die Struktur verfestigt sich, eine Gitarrenlinie bildet sich heraus, dann bricht das Lied nach über zwei Minuten los. Rock, zweistimmiger Gesang und eine Rhythmus-Fraktion, die von allen Zwängen losgelöst und entbunden scheint. Doch diese Phase des Liedes dauert keine weiteren zwei Minuten an. Was nun folgt ist ein fast siebeneinhalbminütiger Trip, in der sich die Gitarre mit eher sphärischen denn rockigen Tönen auslebt, Bass und Schlagzeug jedoch etwas völlig anderes im Sinn zu haben scheinen und die Nummer mit Rhythmen unterlegen, wie sie sich in Kombination zur Solo-Gitarre freier kaum anhören könnten. Diese Musik beamt einen in andere Sphären, ohne jegliche zusätzliche Hilfsmittel. Musik und Atmosphäre werden im weiteren Verlauf dichter, fordernder, intensiver, steigern sich immer weiter und weiter, um schließlich erneut in den kurzen und harten Rock-Teil zu münden. Anschließend wird die Musik erneut sphärischer, scheint auszuklingen, geht für die letzten dreieinhalb Minuten nochmals in einen völlig losgelösten und entspannten Abschnitt über, der an dieser Stelle allerdings etwas zu umfangreich geraten ist. Ein etwas zu langes Ausklingen. Trotzdem bleibt „Ratcatcher“ äußerst beeindruckend.

Auch die anderen Titel des Albums wissen zu überzeugen. Das rockige, dunkle, schwere und sich zunächst dahinschleppende „Hell“, welches sich nach kurzer Zeit zu einem Stück mit eingängigem Riff entwickelt. „August“ ist die sehr gelungene Cover-Version eines Arthur Lee beziehungsweise Love Klassikers aus dem Jahr 1969. Schneller und kompromissloser Rock mit psychedelischem Ansatz, eingängig und hart. Mit „Barleycorn (Let It Come / Let It Be)“ bekommen Hörerin und Hörer schließlich eine verdiente Pause serviert. Zeit zum Durchatmen. Akustische Gitarre, sanfter Gesang, Harmonie. Doch auch dieses Lied nimmt im Refrain Fahrt auf, um schließlich erneut in den sanften Strophenteil überzugehen, bis es eben wieder rockiger und fordernder klingt. Auch auf das Spiel mit „laut“ und „leise“ verstehen sich die Norweger bestens. Nur der Refrain klingt bei „Barleycorn“ ein wenig nach „Mitgröl-Stadion-Lied“. Völlig untypisch für Motorpsycho. Mit dem Titel „The Afterglow“ klingt „Still Life With Eggplant“ schließlich richtiggehend sanft, versöhnlich und gegen Ende des Stücks fast schon fröhlich aus.

Fazit: „Still Life With Eggplant“ ist ein Album von Motorpsycho, welches bei mir nicht sofort zündete und wirkte – nach mehrmaligem Hören dafür umso intensiver. „Still Life With Eggplant“ klingt sanft und hart, laut und leise, melodiös und verstörend und an fast jeder Stelle packend. In diese Musik kann man versinken und es lohnt sich. Und um meine Eingangssätze nochmals aufzugreifen. Der „Flüchtigkeit der Musik“ wurde hier definitiv Einhalt geboten. „Still Life With Eggplant“ wirkt auch länger. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: Ratcatcher