Sonntag, 30. September 2012

The Byrds – Sweetheart Of The Rodeo (Legacy Edition)




The Byrds – Sweetheart Of The Rodeo (Legacy Edition)


Besetzung:

Roger McGuinn – guitar, banjo, vocals
Chris Hillman – bass, guitar, mandolin, vocals
Gram Parsons – guitar, vocals
Kevin Kelly – drums, vocals
Earl P. Ball – piano
John Corneal – drums
Lloyd Green – steel guitar
John Hartford – fiddle, banjo, guitar
Roy M. Huskey – bass
Jaydee Maness – steel guitar
Clarence White – guitar


Label: Columbia Records


Erscheinungsdatum: 1968


Stil: Country


Trackliste:

CD1 (Original LP):

1. You Ain't Goin' Nowhere (2:39)
2. I Am A Pilgrim (3:42)
3. The Christian Life (2:34)
4. You Don't Miss Your Water (3:51)
5. You're Still On My Mind (2:27)
6. Pretty Boy Floyd (2:37)
7. Hickory Wind (3:35)
8. One Hundred Years From Now (2:44)
9. Blue Canadian Rockies (2:05)
10. Life In Prison (2:47)
11. Nothing Was Delivered (3:24)


Bonus Tracks:

12. All I Have Are Memories (Master Take - Kevin Kelley Vocal) (2:49)
13. Reputation (3:10)
14. Pretty Polly (2:55)
15. Lazy Days (3:29)
16. The Christian Life (2:30)
17. You Don't Miss Your Water (3:50)
18. One Hundred Years From Now (3:01)
19. Radio Spot: "Sweethearts Of The Rodeo"-Album (0:58)


CD2 (The International Submarine Band):

20. Sum Up Broke (2:14)
21. One Day Week (2:17)
22. Truck Drivin' Man (2:35)
23. Blue Eyes (2:48)
24. Luxury Liner (2:53)
25. Strong Boy (2:02)
26. Lazy Days (Alternate Version) (3:19)
27. Pretty Polly (Alternate Version) (3:37)
28. Hickory Wind (Alternate "Nashville" Version - Take 8) (3:41)
29. The Christian Life (Rehearsal Version - Take 7 - Gram Parsons) (3:26)
30. The Christian Life (Rehearsal Version - Take 8 - Gram Parsons) (3:06)
31. Life In Prison (Rehearsal Version - Takes 1 & 2 - Gram Parsons Vocal) (3:17)
32. Life In Prison (Rehearsal Version - Takes 3 & 4 - Gram Parsons Vocal) (3:17)
33. One Hundred Years From Now (Reheasal Version - Takes 12 & 13 – Gram Parsons Vocal) (3:59)
34. One Hundred Years From Now (Reheasal Version - Takes 14 & 15 - Gram Parsons Vocal) (3:59)
35. You're Still On My Mind (Rehearsal Version - Take 13 - Gram Parsons Vocal) (2:53)
36. You're Still On My Mind (Rehearsal Version - Take 48 - Gram Parsons Vocal) (2:38)
37. All I Have Are Memories (Alternate Instrumental - Take 17) (3:14)
38. All I Have Are Memories (Alternate Instrumental - Take 21) (3:07)
39. Blue Canadian Rockies (Rehearsal Version - Take 14) (2:59)

Gesamtspieldauer: 1:56:27




Okay, man bekommt mit der Legacy Edition vom sechsten Studioalbum der Byrds aus dem Jahr 1968 sehr viel Musik für sein Geld. Fast zwei Stunden lang wird man mit dieser Ausgabe von „Sweetheart Of The Rodeo“ auf zwei CD’s berieselt. Und jetzt muss ich auf einen Punkt ganz oben auf dieser Seite hinweisen: „Auf diesen Seiten finden Sie Musikrezensionen. Subjektive Musik Rezensionen von…“. Und dieser Umstand kommt nun voll zum Tragen, denn ich finde dieses Album schlecht, abgrundtief schlecht. Mag sein, dass das damit zusammenhängt, dass ich mit Country der 50er und 60er Jahre des letzten Jahrhunderts so überhaupt nichts anzufangen weiß. Aber sei’s drum.

Die Musik auf „Sweetheart Of The Rodeo“ hat absolut nichts mehr mit der Musik zu tun, für die die Byrds auf den fünf Alben davor standen. Auf „Sweetheart Of The Rodeo“ gibt es jetzt reine Country Musik zu hören. Und genau über diese würde ich normalerweise auch nichts schreiben, denn es ist nicht mein Ding. Jetzt machen allerdings die Byrds solche Musik, die vorher durchaus immer wieder in mein „Beuteschema“ passten. Die Byrds, die vorher für eine völlig andere Musikrichtung standen, denn auf „Sweetheart Of The Rodeo“ gibt es keine Country-Anleihen oder so etwas ähnliches, das ist „Old Fashioned Country“ pur.

Jetzt produzieren sie also, nur noch Roger McGuinn und Chris Hillman sind von der Besetzung der letzten Platten übrig geblieben, Country Musik. Und diese ist schlecht. Richtig schlecht. Mit „Oldie Country“ kann man das ganz gut umschreiben, was man hier zu hören bekommt. Nichtssagende Musik, schlechte Texte. Und das alles kumuliert bis in die Tiefe. Grausam.

CD2 ist Musik der „The International Submarine Band“, ein Bandprojekt, für das sich vor allem Gram Parsons verantwortlich zeigte. Und da dieser auch die Musik der Byrds auf „Sweetheart Of The Rodeo“ maßgeblich beeinflusste, ist man keineswegs mehr überrascht, dass diese Band natürlich auch nur Country spielt. Diese Lieder sind auch keinen Deut besser als die der Byrds.

Fazit: Der letzte Track auf CD1 ist ein Werbespot für das Album. Ein Mann kann gar nicht glauben, dass das die Byrds sein sollen. Seine Freundin oder Frau bestätigt ihm das aber immer wieder: „Doch, die Byrds machen jetzt Country Musik“. Die Band wusste ganz genau, dass dies nicht so ohne Weiteres zu verkaufen war. Wer alles von den Byrds haben möchte, der sollte hier definitiv zugreifen. Wer die Musik der Byrds mag, wie sie auf den ersten Platten zu hören war, der wird bitter enttäuscht werden. Genau wie ich. Ein Punkt.

Anspieltipps: Pretty Polly




Samstag, 29. September 2012

Laurie Anderson – Mister Heartbreak




Laurie Anderson – Mister Heartbreak


Besetzung:

Laurie Anderson – vocals, violin, synclavier, whistle, vocoder, electronic conches


Gastmusiker:

William S. Burroughs – vocals
Adrian Belew – guitar
Nile Rodgers – guitar
Anton Fier – drums
Bill Laswell – bass
Daniel Ponce – iya, ikonkolo, shekere, double bell from the Cameroons
Peter Gabriel – vocals, backing vocals, Linn drums, synclavier
David Van Tieghem – playwood, bowls, simmon drums, drums
Sang Won Park – kayagum
Michelle Cobbs – backing vocals
Dolette Mc Donald – backing vocals
Brenda Nelson – backing vocals
Phoebe Snow – backing vocals
Atsuko Yuma – backing vocals
Connie Harvey – japanese chorus
Janet Wright – japanese chorus
Bill Blaber – soprano sax


Label: Warner Brothers Records


Erscheinungsdatum: 1984


Stil: ArtPop


Trackliste:

1. Sharkey's Day (7:47)
2. Langue D'Amour (6:18)
3. Gravity's Angel (6:06)
4. Kokoku (7:08)
5. Excellent Birds (3:18)
6. Blue Lagoon (7:09)
7. Sharkey's Night (2:30)

Gesamtspieldauer: 40:16




Auch mit ihrem zweiten Album „Mister Heartbreak“ aus dem Jahr 1984 ist es Laurie Anderson gelungen etwas Außergewöhnliches, beileibe nicht Alltägliches zu erschaffen. Auf der Platte hört man ArtPop in Perfektion, der sicherlich nie als Produkt für die breite Musikhörerschaft angedacht war und dieses auch niemals sein wird.

Immer wiederwirkt die Musik richtiggehend experimentell – ohne dabei jedoch den Anschein zu erwecken unfertig oder unausgegoren zu wirken. Nein, das ist alles sehr geplant, was Laurie Anderson hier Mitte der 80er auf Rille pressen ließ. Die Lieder leben vom Zusammenspiel des gesprochenen und des gesungenen Wortes, von plötzlichen Stimmungswechseln und immer wieder ganz neuen Ideen.

„Sharkey's Day” weist so zum Beispiel einen sehr einprägsamen Refrain auf, der auch noch länger haften bleibt. Bei „Langue D'Amour“ gibt es dann allerdings kaum mehr eine Melodielinie. Laurie Anderson erzählt ihre Geschichte, mal mit klarer Stimme, ein anderes Mal stark elektronisch verfremdet. Und „Gravity's Angel“, Track Nummer drei des Albums, hätte in seiner ganzen Machart und Stimmung auch perfekt auf den Vorgänger „Big Science“ gepasst. Hier klingt Laurie Anderson so, wie sie bereits zwei Jahre zuvor geklungen hat – und das ist keineswegs negativ gemeint. Schöne Melodie, schöner Gesang, mal sehr hoch, mal gesprochen und beim Refrain wird sie von Peter Gabriel unterstützt.

„Kokoku“ ist die „Perle“ des Albums. Hier hört sich irgendwie alles sehr sphärisch und fast schon ein wenig lieblich an - zumindest wenn schließlich der japanische Background-Gesang einsetzt. Allerdings klingt das irgendwie so faszinierend, dass man überhaupt nicht in Versuchung gerät, diese Musik auch nur ein wenig in die Richtung Schmalz zu verfrachten. Alles ist so neu, so unverbraucht und auch ein wenig experimentell, verfügt weder über eine „richtige“ Strophe oder einen „richtigen“ Refrain, sodass man nur die Chance hat dieser Musik etwas abgewinnen zu können, wenn man sich die Zeit zum mehrmaligen Eintauchen einräumt.

„Excellent Birds“ kennt man auch von Peter Gabriels „So“. Zumindest von der Wiederveröffentlichung der CD, denn darauf ist es nun auch enthalten. Das Lied wird hier ein wenig variiert, hauptsächlich ist allerdings auch in dieser Version Peter Gabriel beim Gesang zu hören. Bei „Blue Lagoon“ verzichtet Laurie Anderson wieder weitestgehend auf eine Melodie, alles scheint irgendwie Sphäre und Stimmung zu sein. Der Text ist erneut auch eingesprochen und nicht gesungen. Beendet wird die Platte mit Sharkey's Night, dem Ringschluss nach dem Opener „Sharkey's Day“. William Burroughs spricht dieses Mal den Text ein. Und auch hier bleibt festzustellen, dass Laurie Anderson auf eine Melodie größtenteils verzichtet hat.

Fazit: Auch “Mister Heartbeat” ist Laurie Anderson gelungen. Das Album beschäftigt einen und ist keine 08/15-Musik. Allerdings ist es auch keine Musik, die man immer und immer wieder einlegt, dazu ist das Ganze deutlich zu fordernd. Und diese tollen Melodien, die auf „Big Science“ häufig entdeckt werden konnten, sind dieses Mal rarer gesät. Schade, aber neun Punkte wert.

Anspieltipps: Sharkey's Day, Gravity's Angel, Kokoku, Excellent Birds




Freitag, 28. September 2012

The Lovin’ Spoonful – Everything Playing




The Lovin’ Spoonful – Everything Playing


Besetzung:

John Benson Sebastian – vocals, guitar, harmonica
Jerry Yester – guitar
John Steven Boone – bass
John Campbell Butler – drums


Label: Sony Music


Erscheinungsdatum: 1967


Stil: Pop, Oldie


Trackliste:

1. She Is Still A Mystery (3:01)
2. Priscilla Millionaira (3:13)
3. Boredom (2:25)
4. Six O’Clock (2:43)
5. Forever (4:23)
6. Younger Generation (2:42)
7. Money (1:55)
8. Old Folks (3:05)
9. Only Pretty, What A Pity (3:03)
10. Try A Little Bit (3:06)
11. Close Your Eyes (2:47)


Bonus Tracks:

12. She Is Still A Mystery (Alternate Version) (3:11)
13. Only Pretty, What A Pity (Alternate Version) (2:57)
14. Try A Little Bit (Alternate Version) (3:02)

Gesamtspieldauer: 41:40




Auf dem vierten Studioalbum der Lovin‘ Spoonful hatte sich eine Veränderung ergeben. Zal Yanovsky hatte die Band wohl aufgrund von Drogenproblemen verlassen. Er wurde ersetzt durch den Gitarristen Jerry Yester. Und fleißig waren sie nach der Umbesetzung, denn das Album erschien noch im selben Jahr wie der Vorgänger „Hums Of The Lovin‘ Spoonful“.

Allgemein sind die vier Musiker auf „Everything Playing“ noch etwas poppiger geworden. Die Blues- und Country-Anleihen wurden deutlich zurückgefahren. Dafür versteckt sich auf dem Album mit „Forever“ sogar ein orchestraler Track, bei dem erst ganz zum Schluss eine Gitarre zu hören ist. Wobei ganz allgemein festzustellen wäre, dass immer wieder klassische Instrumente auf den einzelnen Titeln zu vernehmen sind. Ein Umstand, der das Album durchaus wieder interessanter macht, als seine Vorgänger. Auch für, dieses Mal sogar weiblichen Hintergrundgesang, ist gesorgt – und auch diese Variation lockert das Gesamtbild nochmals zusätzlich auf.

Dazu gibt es auf der remasterten Version noch drei alternative Versionen von bereits enthaltenen Liedern, die sich allerdings nicht großartig von den „Originalen“ unterscheiden und somit eigentlich obsolet sind.

Fazit: Klar klingen die meisten Songs von The Lovin‘ Spoonful auch auf „Everything Playing“ überholt und nicht mehr von dieser Zeit. Aber diese „Oldies“ sind melodiöser und eingängiger geraten, als noch auf den ersten beiden Alben. Außerdem fehlen dieses Mal die absoluten Ausreißer nach unten. Von daher gibt es für diese Platte von The Lovin‘ Spoonful sieben Punkte.

Anspieltipps: She Is Still A Mystery, Six O’Clock, Forever, Only Pretty What A Pity, Try A Little Bit




Donnerstag, 27. September 2012

Deus - My Sister Is My Clock




Deus – My Sister Is My Clock (EP)


Besetzung:

Jules de Borgher – drums
Klaas Janzoons – violin, piano, percussion, delay
Rady Trouve – guitar, vocals, piano, synthesizer, rhythm-box, bass, toy-horns, matress, teeth, harp
Stef Camil Carlens – electric and acoustic guitar, vocals, bass, piano, bells, pipes
Tom Barman – electric and acoustic guitar, vocals, bass, piano, bells, pipes


Label: Island Records Ltd.


Erscheinungsdatum: 1995


Stil: Experimentalmusik


Trackliste:

1. Middlewave
2. Almost White
3. Healtinsurance
4. Little Ghost
5. How To Row A Cat
6. Only A Colour To Her
7. Sweetness
8. Sick Sugar
9. The Horror Partyjokes
10. Void
11. Sans Titre Pour Sira
12. Glovesong
13. Lore In The Forest

Gesamtspieldauer: 25:44




Die Angabe der einzelnen Lieder hätte ich mir bei dieser EP von Deus eigentlich sparen können, denn die vier Mannen um Bandleader Tom Barman haben darauf verzichtet, einzelne Tracks auf der EP zu hinterlegen. Das bedeutet, man kann den „Weiterknopf“ nicht drücken und muss sich durch das ganze Werk, laut Booklet aus dreizehn Einzeltiteln bestehend, hören. Und ganz ehrlich, das ist nicht einfach. Man bekommt Sprachfetzen zu hören und meist sehr, sehr atonales Geschrammel, Geklimper. Hier wurden Geräusche und Ansätze aufgenommen. Was sich die fünf Belgier dabei gedacht haben, entzieht sich meiner Kenntnis, das Ergebnis ist auf jeden Fall grauenvoll.

Die Band war sich im Klaren, dass diese „Musik“ wohl kaum auszuhalten ist und sofort die „Weiter-Taste“ betätigt werden würde, daraufhin wurde jedoch das „Skippen“ unterdrückt – man muss da echt durch! Wie schon des Öfteren vermerkt, stehe ich sogar auf abgefahrene und schräge Töne, wie sie in der progressiven Rockmusik immer wieder vorkommen. Aber das hier? Das grenzt fast an eine Zumutung.

Dieses Album war während des Hörens mein Kandidat für ein 0-Punkte-Werk auf unserem Blog. Doch dann passierte es wirklich noch bei 22:20. Ich habe ein Lied vernommen. Sogar noch ein ganz gutes Stück. Von daher hat es sich vielleicht doch noch gelohnt, die Scheibe der Länge nach durchzuhören, sie hat sich damit ihren einen Punkt redlich verdient.

Fazit: Das ist kein Alternative Rock, für den Deus sonst steht und unter dessen Überaschrift sie auch schon gute Scheiben veröffentlicht haben. Das ist auch kein progressiver Rock, das ist leider größtenteils nur Lärm und wenn man es gut meint: Töne. Ist auch wirklich nur was für Leute, die alles von Deus besitzen wollen.

Anspieltipps: Irgendwie zum Ende des gesamten Tracks kommen.




Mittwoch, 26. September 2012

America – Hat Trick




America – Hat Trick


Besetzung:

Gerry Beckley – vocals, guitar
Dan Peek – vocals, guitar
Dewey Bunnell – vocals, guitar


Gastmusiker:

David Dickey – bass
Hal Blaine – drums, percussion except on "Muskrat Love"
Robert Margoliffe – synthesizer
Chester McCracken – congas
Henry Diltz – banjo on "Submarine Ladies"
Billy Hinsche – background vocals on "Hat Trick"
Bruce Johnston – background vocals on "Hat Trick"
Lee Keifer – harmonica on "Submarine Ladies"
Jim Ed Norman – arrangements, piano on "She's Gonna Let You Down"
Tom Scott – saxophone on "Rainbow"
Joe Walsh – guitar on "Green Monkey"
Carl Wilson – background vocals on "Hat Trick"
Lorene Yarnell – taps on "Hat Trick"


Label: Warner Brothers Records


Erscheinungsdatum: 1973


Stil: Folk Rock, Soft Rock


Trackliste:

1. Muskrat Love (3:05)
2. Wind Wave (2:55)
3. She's Gonna Let You Down (3:39)
4. Rainbow Song (3:53)
5. Submarine Ladies (3:11)
6. It's Life (3:58)
7. Hat Trick (8:27)
8. Molten Love (3:08)
9. Green Monkey (3:36)
10. Willow Tree Lullaby (2:32)
11. Goodbye (3:11)

Gesamtspieldauer: 41:35




Bei den Kritikern und Fans kam das dritte Album von America mit dem Namen “Hat Trick” aus dem Jahr 1973 nicht besonders gut an. Schlecht ist dieses Album allerdings nicht, denn es beinhaltet wieder alle Ingredienzien, die ein America-Album ausmachen: Jede Menge Harmonien, meist langsame Stücke, mehrstimmiger Gesang, verträumte Stimmung.

All diese Zutaten findet man auch auf „Hat Trick“. Die schönen Melodien sind wieder da, die ausgefeilten Gesangsarrangements und dieses Mal gibt es mit dem Titeltrack sogar ein richtig langes und sehr abwechslungsreiches Stück, das von allen drei Musikern verfasst wurde und nicht nur ein musikalisches Thema bereit hält, sondern dieses auch immer wieder variiert.

Zwar fällt die Qualität der Lieder gegen Ende der Platte etwas ab und der Beginn gebiert sich auch ein wenig langweiliger, dafür wartet aber vor allem die Mitte des Albums mit einigen Ohrenschmeichlern auf. Alles allerdings in diesem Rahmen, der America ausmacht: Folk Rock, der immer wieder melodisch ist und an Croby, Stills & Nash erinnert.

Fazit: Wer die America-Musik mag, der wird auch dieses Album mögen. Vielleicht ist es nicht mehr ganz so ausgeglichen in der Qualität wie die Vorgängeralben, nette und gute Lieder lassen sich allerdings auch hier noch entdecken beziehungsweise hören. Wenn man auf diese Art von, na nennen wir es mal „Soft-Folk“ steht, hat man auf „Hat Trick“ viel zu entdecken. Acht Punkte.

Anspieltipps: She's Gonna Let You Down, Submarine Ladies, It's Life, Hat Trick




Dienstag, 25. September 2012

The Byrds - The Notorious Byrd Brothers




The Byrds – The Notorious Byrd Brothers


Besetzung:

Roger McGuinn – guitar, synthesizer, vocals
David Crosby – rhythm guitar, vocals
Chris Hillman – bass, vocals
Michael Clarke – drums


Gastmusiker:

Jim Gordon – drums
Red Rhodes – pedal steel guitar
Clarence White – guitar


Label: Columbia Records


Erscheinungsdatum: 1968


Stil: Pop, Rock


Trackliste:

1. Artificial Energy (2:18)
2. Goin' Back (3:25)
3. Natural Harmony (2:11)
4. Draft Morning (2:42)
5. Wasn't Born To Follow (2:03)
6. Get To You (2:39)
7. Change Is Now (3:21)
8. Old John Robertson (1:48)
9. Tribal Gathering (2:02)
10. Dolphin's Smile (2:00)
11. Space Odyssey (3:52)


Bonus Tracks:

12. Moog Raga (Instrumental) (3:24)
13. Bound To Fall (Instrumental) (2:11)
14. Triad (3:31)
15. Goin' Back (Alternate Version) (3:54)
16. Draft Morning (Alternate End) (2:58)
17. Universal Mind Decoder (Alternate Backing Track) (13:44)

Gesamtspieldauer: 58:27




Das fünfte “reguläre” Studioalbum der Byrds mit dem Titel „The Notorious Byrd Brothers“ hatte es nicht ganz leicht in seiner Entstehungsgeschichte. David Crosby wurde während der Aufnahmen von Roger McGuinn und Chris Hillman aus der Band geschmissen, da hier mehrere Alpha-Tiere um die Vorherrschaft in der Gruppe kämpften und Crosby gleichzeitig noch auf mehreren anderen „Hochzeiten tanzte“. Aber nicht nur David Crosby, sondern auch Drummer Michael Clarke hatte die Band entnervt verlassen, als das Album „The Notorious Byrd Brothers“ im Januar 1968 veröffentlicht wurde. Zwar waren auch diese beiden Musiker noch am Entstehungsprozess des Albums mit beteiligt, allerdings nur noch in deutlich geringerem Umfang als McGuinn und Hillman.

Auch wenn das Album von den Kritikern noch gelobt wurde, so verkaufte es sich doch schon deutlich schlechter, als die Vorgängeralben der Band. Und wenn man die Platte intensiv und mehrmals durchgehört hat, dann verwundert einen auch mehr das Urteil der Kritiker, als das jenes, welche die Hörer mit dem verminderten Kauf der Platte abgegeben haben, denn „The Notorious Byrd Brothers“ ist deutlich schwächer als zumindest die beiden Platten zuvor.

Der „psychedelische Touch“ einzelner Stücke ist fast vollständig verloren gegangen. Vielmehr dominiert nun wieder der Pop sowie immer stärkere werdende Country-Einflüsse in der Musik der Byrds. Dieser Abwechslungsreichtum, der noch auf „Younger Than Yesterday“ Einzug gehalten hatte, ist einem gewissen Mainstream gewichen. Dies bedeutet nun nicht, dass „The Notorious Byrd Brothers“ ein schlechtes Album geworden ist, allerdings ist es ein Rückschritt.

Die einzelnen Lieder des Albums sind kaum mehr voneinander getrennt und gehen häufig ineinander über. Alles wirkt sehr weich, sehr auf Harmonie bedacht. Irgendwie hat man das Gefühl, dass das Ziel war, eine „schöne“ Platte zu machen. Das wiederum bedeutet allerdings auch, dass Ecken und Kanten deutlich rarer gesät sind. Auch die Pedal Steel Guitar hält hier immer wieder Einzug. Das muss man mögen, oder man findet, na sagen wir mal „Country-Music“ in dieser Art und Weise nicht so prickelnd. So wie es hier gespielt wird, klingt es manches Mal allzu altbacken.

Höhepunkte des Albums sind „Draft Morning“, „Change Is Now“ und zwar immer dann, wenn es nicht nach Country klingt und „Tribal Gathering“, weil es so anders und ein wenig „abgefahren“ ist. Der Rest ist immer ganz nett beziehungsweise okay, umhauen tut es einen nicht mehr.

Auch dieses Mal gibt es wieder sechs Bonus-Stücke auf der remasterten Version der Platte. Sogar ein wenig „Musikgeschichte“ erhascht man dabei, denn „Moog Raga“ war zur damaligen Zeit mit Sicherheit unglaublich innovativ und klingt heute nur noch seltsam. Ebenfalls instrumental und ohne Gesang eingespielt wurde „Bound To Fall“. „Triad“ ist ein Stück, welches von David Crosby geschrieben wurde, allerdings ursprünglich 1968 von Jefferson Airplane veröffentlicht wurde. Dann gibt es noch zwei alternative Versionen und schließlich mit „Universal Mind Decoder“ wieder ein Instrumentalstück. Dieses ist allerdings nicht das Interessante an diesem angeblich 13 Minuten und 44 Sekunden langen Stück. Es ist der „Hidden Track“ der sich daran anaschließt und auch überhaupt kein Lied ist. Vielmehr hört man hier Übungsraumaufnahmen und zwar wie David Crosby immer wieder Michael Clarke angeht, da dieser die Drums nicht so spielt, wie er sich das vorstellt. Kein Wunder, dass die Band während der Aufnahmen zu diesem Album zumindest in dieser Zusammensetzung auseinanderbrach.

Fazit: „The Notorious Byrd Brothers” ist wahrlich kein schlechtes Album. Leider fehlt ihm jedoch die Klasse der beiden Vorgänger. Meist ist das das nur noch Mainstream-Durchschnitt der damaligen Zeit. Nichts mehr Bewegendes. Ganz nett zu Anhören, allerdings auch relativ schnell wieder vergessen. Durchschnitt eben – acht Punkte.

Anspieltipps: Natural Harmony, Draft Morning, Change Is Now, Tribal Gathering



Montag, 24. September 2012

Madonna – Madonna




Madonna – Madonna


Besetzung:

Madonna – vocals, background vocals, cowbell


Gastmusiker:

Dean Gant– piano, synthesizer
Curtis Hudson – guitar
Raymond Hudson – bass
Anthony Jackson – bass
Bashiri Johnson – percussion
Reggie Lucas – drum programming, guitar, programming
Bob Malach – tenor saxophone
Leslie Ming – drum programming, programming
Paul Pesco – guitar
Ira Siegel – guitar
Ed Walsh – synthesizer
Fred Zarr – drums, fender rhodes, moog bass, moog synthesizer, piano, synthesizer
Chrissy Faith – background vocals
Tina B. – background vocals
Brenda White – background vocals
Norma Jean Wright – background vocals
Gwen Guthrie – background vocals


Label: Warner Bros. Records Inc.


Erscheinungsdatum: 1983


Stil: Disco, Pop


Trackliste:

1. Lucky Star (5:38)
2. Borderline (5:21)
3. Burning Up (3:45)
4. I Know It (3:47)
5. Holiday (6:11)
6. Think of Me (4:55)
7. Physical Attraction (6:40)
8. Everybody (6:02)


Bonus Tracks:

9. Burning Up (12″ Version) (6:00)
10. Lucky Star (New Mix) (7:15)

Gesamtspieldauer: 55:28




Unglaublich, wie belanglos Musik sein kann. Das merkt man allerdings sofort, wenn man sich Madonnas Erstlingswerk aus dem Jahr 1983 zu Gemüte führt. Auf dem Album ist Musik für den Augenblick hinterlegt. Dieser Augenblick war 1983, ist also lange, sogar schon sehr lange vorbei.

Das Album ist vollgestopft mit Disco-Pop. Nun okay, die Musik muss man mögen, sonst sollte man sich an solch eine Platte nicht heranwagen. Ich habe da allerdings keine Berührungsängste, aber was hier geboten wird ist sowas von schlecht, das kann einem, wenn es dumm läuft, den ganzen Tag verderben.

Die Musik ist unglaublich oberflächlich, die Texte sind stumpfsinnig und richtiggehend verdummend. Und dann wird noch was sehr offensichtlich an diesem Album: Madonna scheint erst auf den späteren Alben das Singen gelernt zu haben. Da macht sie das dann ganz gut, hier jedoch klingt ihre Stimme noch überaus dünn und gekünstelt. Genau wie die Musik wirkt auch die Sängerin oberflächlich und das Album erscheint so, als ob es auf die Schnelle eben mal produziert worden ist.

Und jetzt kommt das größte Problem des Albums: Die Songs wirken nicht! Sie packen einen nicht. Wenn man erreichen will, dass die Tanzfläche sich leert, dann gibt es hier jede Menge Auswahl an Liedern, die genau das für einen bewerkstelligen können. Grottenschlecht. Zudem sind die Titel für diese Art von Musik auch noch ausgesprochen lang. Die Qual wird also dadurch noch etwas größer.

Einen Wiedererkennungswert haben lediglich zwei der Single-Auskopplungen des Albums. Und das sind die Nummern „Lucky Star“ und „Holiday“. Akzeptabel, gut ist allerdings etwas anderes. Auf der remasterten Version sind auch zwei Zugaben enthalten. Bei diesen handelt es sich um anders abgemischte Versionen der Stücke „Burning Up“ und „Lucky Star“. Vielleicht etwas für Fans, für den Rest überaus entbehrlich.

Fazit: Im Internet habe ich mal gelesen, dass dieses Debut-Album von Madonna eine „zeitlose“ Platte wäre, die man sich auch noch in vielen, vielen Jahren immer wieder anhören kann. So gehen eben die Meinungen auseinander. Ich höre hier nur billigen und überaus vergänglichen Pop, den anzuhören an Zeitverschwendung grenzt. Zwei Punkte für die beiden Hits.

Anspieltipps: Lucky Star, Holiday (Aber nur wenn es unbedingt sein muss!)



Sonntag, 23. September 2012

The Lovin’ Spoonful – Hums Of The Lovin’ Spoonful




The Lovin’ Spoonful – Hums Of The Lovin’ Spoonful


Besetzung:

John Benson Sebastian – guitar, vocals
Zalman Yanovsky – guitar, vocals
John Steven Boone – bass
John Campbell Butler – drums


Gastmusiker:

Henry Diltz – clarinet


Label: Sony Music


Erscheinungsdatum: 1967


Stil: Pop, Blues, Country


Trackliste:

1. Lovin’ You (2:29)
2. Bes’ Friends (1:54)
3. Voodoo In My Basement (2:29)
4. Darlin’ Companion (2:22)
5. Henry Thomas (1:43)
6. Full Measure (2:42)
7. Rain On The Roof (2:13)
8. Coconut Grove (2:43)
9. Nashville Cats (2:35)
10. 4 Eyes (2:53)
11. Summer In The City (2:45)


Bonus Tracks:

12. Darlin’ Companion (John Sebastian Solo Drum) (2:23)
13. Rain On The Roof (Instrumental Version) (2:17)
14. 4 Eyes (Alternate Vocal / Extended Version) (3:41)
15. Full Measure (Instrumental Version) (2:43)
16. Voodoo In My Basement (Instrumental Version) (2:40)
17. Darlin’ Companion (Alternate Vocal / Alternate Mix) (2:25)

Gesamtspieldauer: 43:05




Ein Highlight, ein klein wenig Licht und viel Schatten verbirgt sich auf dem dritten Studioalbum der amerikanischen Band The Lovin‘ Spoonful, welches 1967 veröffentlicht wurde. Und da haben wir ihn auch, den Übersong der Band mit dem Titel „Summer In The City“. Ein richtig guter und eingängiger Pop-Song, der auch noch in hundert Jahren gehört werden wird. Klasse Melodie, klasse Rhythmus, genau die richtige Geschwindigkeit. Hier passt einfach alles perfekt. Auch der Text und die Hintergrundgeräusche sind da überaus gelungen. Nur leider ist dieses Lied irgendwie das Einzige, mit welchem The Lovin‘ Spoonful so richtig überzeugen können.

Was gibt es sonst noch gutes auf dem Album „Hums Of The Lovin’ Spoonful“ zu entdecken? „Lovin’ You“ ist ein ganz netter Pop-Song mit ein paar kleinen Country-Anleihen. Richtig gut gelungen ist der Band der Titel „Coconut Grove“. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass er so anders ist, als das, was The Lovin’ Spoonful sonst meistens noch so zu bieten haben. Das Lied verbreitet seine ganz eigene, sogar etwas düstere Stimmung und transportiert so eine tiefe Traurigkeit – und das ist richtig gelungen.

Den ganzen Rest der Platte kann man vergessen. Belangloses Blues- oder Country-Gedudel mit Pop-Einflüssen. Als Beispiel seien hierfür „Bes‘ Friends“, welches ganz stark nach Klamauk klingt und „Henry Thomas“ genannt, bei dem man meint, dass Kinder zur Hintergrundmusik versuchen, selbst Töne auf diversen Instrumenten zu erzeugen. Katastrophal schlecht.

Auch die sechs Zugaben der remasterten Fassung können das Bild nicht verbessern. Bei ihnen handelt es sich um alternative oder instrumentale Versionen der regulären, auf dem Album enthaltenen, Titel.

Fazit: „Hums Of The Lovin’ Spoonful“ erhebt sich deshalb über die anderen Werke der Lovin‘ Spoonful, weil es „Summer In The City“ enthält. Ein wirklich tolles Lied, welches in der Version von The Lovin‘ Spoonful auch deutlich besser ist, als die von Joe Cocker. Der Rest der Platte ist, bis auf die genannten Ausnahmen, allerunterste Kajüte. Sechs Punkte.

Anspieltipps: Lovin’ You, Coconut Grove, Summer In The City





Samstag, 22. September 2012

Leonard Cohen – Songs Of Leonard Cohen




Leonard Cohen – Songs Of Leonard Cohen


Besetzung:

Leonard Cohen – guitar, vocals


Label: Columbia Records


Erscheinungsdatum: 1968


Stil: Folk


Trackliste:

1. Suzanne (3:50)
2. Master Song (5:58)
3. Winter Lady (2:18)
4. The Stranger Song (5:08)
5. Sisters Of Mercy (3:37)
6. So Long, Marianne (5:41)
7. Hey, That's No Way To Say Goodbye (2:58)
8. Stories Of The Street (4:38)
9. Teachers (3:02)
10. One Of Us Cannot Be Wrong (4:29)

Gesamtspieldauer: 41:33




Es ist die Stimmung, die auf dem ersten Werk des Kanadiers Leonard Cohen vorherrscht, die dieses Album so besonders macht. Die Lieder waren von Cohen zum Teil schon deutlich früher geschrieben worden, 1968 wurden sie dann auf „Songs Of Leonard Cohen“ veröffentlicht.

„Songs Of Leonard Cohen“ ist ein ruhiges Album geworden. Ein sehr ruhiges Album. Meist hört man nur Leonard Cohens Gesang sowie seine Begleitung, die akustische Gitarre. Nur sehr selten ist so etwas wie Perkussion zu vernehmen. Auch die Hintergrundchöre sowie zusätzliche Instrumente werden nur sehr zurückhaltend eingesetzt. Alles lebt von dieser leicht sentimentalen bis melancholischen Stimmung, die durch den Gesang Cohens noch unterstrichen wird.

Schließlich enthält dieses erste Album mit „Suzanne“ den wohl auch bekanntesten Song des Künstlers. Ein wahrlich sehr eindringliches Lied, was ebenfalls von seiner Ruhe und auch ein wenig von seiner Monotonie lebt. Aber gerade diese Monotonie, die manches Mal durch einen Minimalismus in der Musik hervorgerufen wird, macht nicht nur dieses Lied, sondern das ganze Album aus und lohnenswert.

Fazit: „Songs Of Leonard Cohen“ ist ein sehr ruhiges, aber auch sehr bewegendes Album geworden. Keiner wird diese LP auflegen oder CD einlegen, wenn er mal ausgiebig feiern will. Die Musik ist was für die ruhigen Momente. Graue Herbstabende kommen einem da unweigerlich in den Sinn. Wenn man seiner eigenen süßen Melancholie mal freien Lauf lassen möchte, dann weiß dieses Album einen darin zu unterstützen – und das macht es dann wirklich perfekt. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Suzanne, Master Song, Sisters Of Mercy, Stories Of The Street, Teachers




Freitag, 21. September 2012

Mike Oldfield – Hergest Ridge




Mike Oldfield – Hergest Ridge


Besetzung:

Mike Oldfield – electric guitars, glockenspiel, sleigh bells, mandolin, nutcracker, timpani, gong, acoustic guitar, spanish guitar, organs


Gastmusiker:

June Whiting – oboe
Lindsay Cooper – oboe
Ted Hobart – trumpet
Sally Oldfield – voice
Clodagh Simmonds – voice
David Bedford – choir and strings conductor


Label: Virgin Records


Erscheinungsdatum: 1974


Stil: Progressive Rock, Instrumentalmusik


Trackliste:

1. Hergest Ridge Part One (21:25)
2. Hergest Ridge Part Two (18:47)

Gesamtspieldauer: 40:12




„Hergest Ridge“ nannte Mike Oldfield den Nachfolger von „Tubular Bells“, der im Jahr 1974 erschien. Und „Hergest Ridge“ ist so ganz anders geworden, als das Erstlingswerk des Briten. Zwar wird auch hier wieder sehr viel Wert auf die Atmosphäre gelegt, doch diese ist eine andere geworden. Sehr sphärisch und relaxt klingt das Ganze. Sehr viel ruhiger gehalten sind die beiden Stücke zunächst. Musik zum Eintauchen ist „Hergest Ridge“ geworden. Musik um eine kleine Reise zu unternehmen.

Die CD beginnt mit einem breiten Synthesizer-Teppich, über den flötenähnliche Klänge gelegt wurden. Und damit zeigt sich schon die Stimmung, die auf „Hergest Ridge“ am Anfang vorherrscht. Diese ist entspannt und geht fast schon in die Richtung „Chill-Out“- oder „Ambient“-Musik. Das Album kann man am besten also ganz relaxt auf dem Sofa genießen, die Augen schließen und sich seiner Sorgen und Nöte entledigen.

Die Musik ist dabei überaus harmonisch und melodiös und sogar ein wenig klassisch angehaucht, was etwa in der Mitte von Teil 1 sehr gut zu Geltung kommt, wenn Oboe und Trompete ihren Auftritt haben. Alles fließt und klingt, alles fügt sich zu einem perfekten Ganzen zusammen. Und auch wenn die Musik gegen Ende des ersten Teils etwas an Fahrt aufnimmt und die E-Gitarre den Ton angibt, so bleibt die Musik doch überaus unaufgeregt und das ist positiv gemeint. Verstärkt wird dieser Eindruck schließlich noch durch einen Chor, der die „Aaaahs“ so wunderschön voll hinausschmettert.

Auch Teil 2 des Stücks beginnt überaus harmonisch mit sanften Gitarrenklängen. Alles ist wieder schwebend und heiter und ein wenig melancholisch – doch dann kommt es plötzlich zum Stilbruch. Die Musik wird auf einmal lauter, kraftvoller und fordernder. Aber genau dies ist auch eine Stärke von Mike Oldfield: Das Erzeugen von Stimmungen, die jetzt zwar immer noch harmonisch, aber sehr viel packender geworden sind. Dies verleiht dem Stück durchaus zusätzliche Magie, denn nun ist es vorbei mit dem entspannten auf dem Sofa liegen, man hat plötzlich das Gefühl etwas unternehmen zu müssen. Nach der Relaxationsphase kommt also die Aktionsphase. Man hat die Augen nun wieder offen und wird schließlich, mit erneut sehr entspannten und wieder ruhigeren Tonfolgen, in seine weiteren Taten entlassen. Musik kann wahrlich magisch sein.

Fazit: „Hergest Ridge“ ist ein richtig gutes Album geworden. Vielleicht erreicht es nicht ganz die Klasse von Tubular Bells, aber etwas Besonderes hat diese Platte doch. Etwas, was man erspüren kann. Drum schnell auf die Couch, erholt Euch mit Teil 1 und lasst Euch mit Teil 2 auf die nächsten Aufgaben vorbereiten. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: Alles



Donnerstag, 20. September 2012

The Byrds – Younger Than Yesterday




The Byrds – Younger Than Yesterday


Besetzung:

Roger McGuinn – 12 string guitar, vocals
David Crosby – rhythm guitar, vocals
Chris Hillman – bass, vocals
Michael Clarke – drums


Gastmusiker:

Hugh Masekela – horns
Vern Gosdin – acoustic guitar
Clarence White – electric guitar


Label: Columbia Records


Erscheinungsdatum: 1967


Stil: Pop, Rock


Trackliste:

1. So You Want To Be A Rock ’n’ Roll Star (2:10)
2. Have You Seen Her Face (2:44)
3. C.T.A.-102 (2:32)
4. Renaissance Fair (1:55)
5. Time Between (1:57)
6. Everybody’s Been Burned (3:09)
7. Thoughts And Words (3:00)
8. Mind Gardens (3:50)
9. My Back Pages (3:12)
10. The Girl With No Name (1:54)
11. Why (The Lear Jet Song) (2:55)


Bonus Tracks:

12. It Happens Each Day (2:48)
13. Don’t Make Waves (1:41)
14. My Back Pages (Alternate Version) (2:46)
15. Mind Gardens (Alternate Version) (3:22)
16. Lady Friend (2:34)
17. Old John Robertson (Single Version) (5:05)

Gesamtspieldauer: 47:35




Wirklich vielschichtig ist das vierte Album der Byrds geworden, welches dieses Mal mit derselben Grundbesetzung der Band aufgenommen wurde, wie der Vorgänger. „Younger Than Yesterday“ aus dem Jahr 1967 vereinigt gleich mehrere verschiedene Musikstile in sich, die alle gleichberechtigt nebeneinander existieren.

Da gibt es Lieder, die im typischen Pop-Gewand der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts komponiert wurden („So You Want To Be A Rock ’n’ Roll Star“, „Have You Seen Her Face“, „Renaissance Fair“). Anderseits wird hier, wie bereits auf dem Vorgänger-Album „The Fifth Dimension“, auch die psychedelische Schiene gefahren („Everybody’s Been Burned“, „Thoughts And Words“, „Mind Gardens“, „Why“). Dazu gibt es auch etwas experimentellere Sachen wie „C.T.A.-102“, was heutzutage gegen Ende sogar ein wenig unfreiwillig komisch wirkt.

Aber auch der County-Sound hat Einzug gefunden in die Musik der Byrds. Auf späteren Alben sollte dies noch weiter vertieft werden. Ursprünglich verantwortlich dafür ist vor allem Chris Hillman, denn vor allem seine Kompositionen auf „Younger Than Yesterday“ („Time Between“, „The Girl With No Name“) gehen genau in diese Richtung. Und auch ein Cover von Bob Dylan ist wieder vorhanden („My Back Pages“), somit hat auch die Folk-Seite der Byrds noch ihre Berücksichtigung gefunden.

Auf der remasterten Fassung der Platte gibt es wieder einige Zugaben. „It Happens Each Day” wirkt dabei ein wenig langweilig und zäh. “Don’t Make Waves” ist erneut so eine 60er-Pop-Nummer, ganz nett anzuhören. „My Back Pages“ und „Mind Gardens“ sind in Alternativ-Versionen zu hören. Dazu gibt es mit „Lady Friend“ noch eine ganz nette Single aus den USA, die auf den regulären Alben fehlt und bei der die Bläser überzeugen können. Bei „Old John Robertson“ klingt es dann zunächst wieder sehr nach Country, immer wieder aufgelockert durch kurze Streicher- und Flöten-Einlagen. Und als „Hidden Track“ findet sich schließlich noch mal „Mind Gardens“ am Ende der Platte - dieses Mal in einer Instrumental-Version.

Fazit: „Younger Than Yesterday“ ist ein überzeugendes Album geworden, was nicht zuletzt auch an dem Stilmix liegt, der dieser Platte zugrunde liegt. Die psychedelischen Titel sind zwar ein wenig besser gelungen als der Rest, aber obwohl hier so viele Genres miteinander vermischt wurden, hat das Ganze was und weiß zu gefallen. Auch der mehrstimmige Gesang der Band ist immer klasse arrangiert und klingt bereits hier, 1967, richtig gut. Das gibt hoch verdiente zehn Punkte.


Anspieltipps: Have You Seen Her Face, Renaissance Fair, Everybody’s Been Burned, Thoughts And Words, Mind Gardens