Freitag, 31. Juli 2015

Kansas – Audio-Visions




Kansas – Audio-Visions


Besetzung:

Phil Ehart – percussion, drums, vocals
Dave Hope – bass guitar, vocals
Kerry Livgren – guitar, percussion, keyboards, vocals
Robby Steinhardt – violin, viola, vocals
Steve Walsh – percussion, keyboards, vocals, vibraphone
Rich Williams – guitar, percussion, vocals


Gastmusiker:

Terry Ehart – vocals
Four Bassmen – vocals, background vocals
Joey Jelf – vocals, background vocals
Victoria Livgren – vocals
Anne Steinhardt – violin, viola, vocals
Lisa White – vocals, background vocals
Donna Williams – vocals, background vocals


Label: Epic Records


Erscheinungsdatum: 1980


Stil: Melodic Rock, AOR


Trackliste:

1. Relentless (4:56)
2. Anything For You (3:58)
3. Hold On (3:53)
4. Loner (2:30)
5. Curtain Of Iron (6:12)
6. Got To Rock On (3:21)
7. Don't Open Your Eyes (4:05)
8. No One Together (6:58)
9. No Room For A Stranger (3:00)
10. Back Door (4:23)

Gesamtspieldauer: 43:16




Im Jahr 1980 war nichts mehr mit Progressive Rock, für den Kansas ja auch einmal standen. Kansas hatten dabei auf ihren ersten Platten eine ganz spezielle Art dieses musikalischen Genres kreiert, die so nur von den US-Amerikanern gespielt wurde. Auf dem siebten Album der Band mit dem Titel „Audio-Visions“ hört man nun mehr AOR, also Adult Oriented Rock, Stadionrock, Mainstream oder wie immer das man auch nennen möchte – progressiv ist da wahrlich nicht mehr viel.

Klar ist der für Kansas so typische Sound durchaus noch vorhanden und das liegt jetzt nicht alleine an der Geige, die hier auch immer wieder ihren Einsatz findet. Es ist der Sound des Rocks in Verbindung mit dem oftmals auch mehrstimmigen Gesang, der diese Platte ganz eindeutig zu einer Kansas-Platte werden lässt. Nur der innovative Teil, das Besondere wurde der Musik von Kansas absolut entzogen. Da hört man nun oftmals eingängigen Allerwelts-Rock, der nur dazu da ist, möglichst schnell zu zünden. Genau dieser Musik wird man jedoch noch schneller auch überdrüssig. Und wenn dann auch noch so schmachtende Texte wie bei „Hold On“ auf den Hörer einprasseln, dann wird es wahrlich schwierig.

Die Musik insgesamt als schlecht zu beschreiben, würde dieser Platte jedoch auch überhaupt nicht gerecht werden. Sie ist lediglich nichts Besonderes mehr. Alles wirkt ganz nett, geht ins Ohr, nur dieser magische Moment, der bestimmter Musik auch manches Mal innewohnt, dieser fehlt auf „Audio-Visions“ leider völlig. Fast völlig. Bei „Don’t Open Your Eyes“ schimmert noch ein wenig die Leidenschaft früherer Kansas-Alben mit durch. Ein wenig hört man dies auch noch beim abwechslungsreichen „Curtain Of Iron“ sowie beim zunächst sehr dynamischen „No One Together“. Der Rest läuft irgendwie so ganz nett mit. Leider nicht mehr, aber immerhin auch nicht weniger.

Fazit: Insgesamt vierzehn Studioalben haben Kansas in den Jahren 1974 bis 2000 veröffentlicht. Mit dieser siebten Platte „Audio-Visions“, ging es nun erst mal deutlich bergab, obwohl diese Scheibe hier für mich noch einigermaßen Qualität besitzt, wenn auch nicht mehr jene früherer Alben. Hören kann man das allerdings noch ganz gut und es gibt wahrlich schlechtere Musik – auch von Kansas. Von daher durchaus hörbar, Mainstream-Freunde dürften sogar begeistert sein. Das bin ich allerdings definitiv nicht mehr. Acht Punkte.

Anspieltipps: Curtain Of Iron, Don't Open Your Eyes, No One Together



Donnerstag, 30. Juli 2015

Eurythmics – Touch




Eurythmics – Touch


Besetzung:

Annie Lennox – vocals, flute, percussion, keyboard
Dave Stewart – vocals, dulcimer, bass, guitar, drum programming, keyboard, xylophone


Gastmusiker:

Dick Cuthell – trumpet, cornet, flugelhorn
Martin Dobson – baritone saxophone
Dean Garcia – bass
Michael Kamen – conductor
British Philharmonic – strings


Label: RCA Records


Erscheinungsdatum: 1983


Stil: New Wave, Synthie Pop


Trackliste:

1. Here Comes The Rain Again (4:54)
2. Regrets (4:43)
3. Right By Your Side (4:05)
4. Cool Blue (4:48)
5. Who's That Girl? (4:46)
6. The First Cut (4:44)
7. Aqua (4:36)
8. No Fear, No Hate, No Pain (No Broken Hearts) (5:24)
9. Paint A Rumour (7:30)

Gesamtspieldauer: 45:30




Die Eurythmics waren eine große Nummer, damals in den 80er Jahren. Annie Lennox war Kult und Dave Stewart hielt sich schön im Hintergrund. Viele Lieder der beiden schafften es in die jeweiligen Hitparaden vieler Länder, verkauften sich toll, genau wie die Alben. Dass die LP’s, die es damals ja noch waren, so erfolgreich wurden, das lag eindeutig an den Singleauskopplungen. Auch auf dieser dritten Patte des Musik-Duos aus dem Jahr 1983 gab es zwei sehr erfolgreiche Hits, die da waren „Here Comes The Rain Again“ und „Who's That Girl?“.

Beide Nummern verfügen über diese Eingängigkeit, die ein Lied zu einem Ohrwurm werden lässt. Dabei muss einem diese Musik noch nicht einmal gefallen, jedoch wenn diese Lieder einmal gehört wurden, dann bleiben sie abgespeichert, ob man das jetzt gut findet oder nicht. Steht man der Pop-Musik allerdings aufgeschlossen gegenüber, dann gehören beide besagten Titel ganz bestimmt mit zu den Höhepunkten der Platte. Allerdings sind es leider auch die einzigen beiden Höhepunkt auf „Touch“. Der Rest, ganz egal ob er poppig klingt, ob da Calypso-Klänge mit verarbeitet wurden oder aber im Bereich des Synthie-Pop gefischt wird, dieser Rest, der wirkt einfach nicht, klingt zum Teil belanglos, mitunter auch regelrecht atonal und nervig. Einzige Ausnahmen sind noch „Regrets“ und „Cool Blue“, allerdings benötigt man hier auch schon einige Durchläufe, bis man diesen Nummern ebenfalls etwas abgewinnen kann.

Somit stellt „Touch“ ein Album dar, welches man kaum in einem durchhören kann, da wahrlich einige Titel dabei sind, die einfach wie Füllmaterial klingen. Nach dem großen Erfolg des Vorgängers „Sweet Dreams (Are Made Of This)“ musste anscheinend schnell ein Nachfolger her, immerhin war das Vorgängeralbum ebenfalls im Jahr 1983 veröffentlicht worden. Für eine entsprechende Platte, fehlten allerdings die Lieder, mit Ausnahme der bereits erwähnten „Hits“. Das Ergebnis ist dann diese, durch anscheinend schnell produziertes Material, doch recht unausgewogene Scheibe.

Fazit: „Touch“ hat durchaus seine Stärken, leider allerdings noch mehr Schwächen. Einige Lieder darauf zerren wahrlich an den Nerven des Hörers, sind weder Fisch noch Fleisch, manchmal langweilig, mitunter allerdings leider auch einfach nur nervend. Auf „Touch“ gibt es einige Nummern die man ganz gut mit dem Wort „Zeitverschwendung“ umschreiben kann. Es gibt so viel tolle Musik auf diesem Planeten, warum dann seine Zeit mit maximal mittelmäßigen Songs verschwenden – und Ausnahmen bestätigen die Regel. Sechs Punkte.

Anspieltipps: Here Comes The Rain Again, Who's That Girl?



Mittwoch, 29. Juli 2015

Fleetwood Mac – Fleetwood Mac




Fleetwood Mac – Fleetwood Mac


Besetzung:

Lindsey Buckingham – guitar, banjo, vocals
Stevie Nicks – vocals
Christine McVie – keyboards, synthesizer, vocals
John McVie – bass guitar
Mick Fleetwood – drums, percussion


Gastmusiker:

Waddy Wachtel – rhythm guitar on "Sugar Daddy"


Label: Reprise Records


Erscheinungsdatum: 1975


Stil: Rock


Trackliste:

1. Monday Morning (2:48)
2. Warm Ways (3:54)
3. Blue Letter (2:41)
4. Rhiannon (4:11)
5. Over My Head (3:38)
6. Crystal (5:14)
7. Say You Love Me (4:11)
8. Landslide (3:19)
9. World Turning (4:25)
10. Sugar Daddy (4:10)
11. I'm So Afraid (4:22)

Gesamtspieldauer: 42:12




„Fleetwood Mac“ heißt das zehnte Studioalbum von Fleetwood Mac. Da es eine selbstbetitelte Platte allerdings schon im Rahmen der Debut-Scheibe aus dem Jahr 1968 gab, wurde jenes Debut dann kurzerhand in „Peter Green’s Fleetwood Mac“ umgetauft. Andererseits kursiert dieses zehnte, 1975 entstandene Album bei Fans auch unter dem Titel „The White Album“, um Verwechslungen zu vermeiden.

Es hatte sich etwas getan im Line-Up der Band. Bob Welch hatte Fleetwood Mac Ende 1974 verlassen und Gitarrist und Sänger Lindsey Buckingham sowie Sängerin Stevie Nicks waren zu Fleetwood Mac gestoßen. Das hatte nun auch eine Veränderung im Musikstil der Band zu Folge. Waren die Platten davor noch vom Blues und auch Rock geprägt, so ist es auf „Fleetwood Mac“ eine Mischung aus Rock und Pop, die ganz eindeutig dem Mainstream zugeschrieben werden kann, welche jetzt vorherrscht. Nun, der Erfolg gibt den Musikern natürlich Recht, denn die Scheibe kletterte bis auf Platz 1 der US-amerikanischen Billboard-Charts und verkaufte sich weltweit über fünf Millionen Mal. Der große finanzielle Durchbruch für Fleetwood Mac.

Bekanntestes Lied der Platte ist wohl „Rhiannon“, geschrieben von Steve Nicks. Ein sanfter und verträumter Song, der schnell ins Ohr geht. Diese Singleauskopplung war jedoch nicht die erfolgreichste des Albums. Das war „Over My Head“, ebenfalls von einer Frau, dieses Mal von Christine McVie geschrieben. Die Nummer kletterte in den US-Single-Charts und trug sicherlich zu einem nicht unerheblichen Teil mit zum Erfolg des ganzen Albums bei. Fleetwood Mac klingen hier ebenfalls sanft und das Lied ist fast schon dem Genre Folk zuzuschreiben.

Nun, das waren die beiden erfolgreichsten und wohl auch bekanntesten Nummern der Scheibe. Hörenswert sind außerdem „Crystal“, ebenfalls von Stevie Nicks geschrieben. Lindsey Buckingham singt diese gefühlvolle und ruhige Nummer. „World Turning“ schrieben Lindsey Buckingham und Christine McVie zusammen und jetzt wird es sogar mal ein wenig rockig. Die Nummer groovt, dass man die Füße kaum still halten kann. Den Gesangspart teilen sich hier beide Musiker, bis zu einem Punkt, fast noch in der Mitte des Stücks, ab dem das Lied rhythmisch und groovend ausklingt. Wahrlich überzeugend. Für den Höhepunkt der Platte – zumindest für mich – ist dann allerdings Lindsey Buckingham in Eigenregie verantwortlich. „I'm So Afraid“ ist eine Rock-Nummer, wenn auch nicht die schnellste. Endlich hört man hier jedoch auch mal ein schönes E-Gitarren-Solo und das Lied ist keineswegs mehr so ganz im Mainstream verhaftet, wie eben doch Vieles auf „Fleetwood Mac“. Ein schöner Gegenpunkt.

Fazit: „Fleetwood Mac von Fleetwood Mac gefällt sicher auch deshalb, weil es zum größten Teil eben radiotaugliche Musik ist, die durchaus das Zeug hat, schnell in das Ohr des Hörers einzudringen und sich dort auch zu verfestigen. Mir persönlich gefallen gerade die Titel auf „Fleetwood Mac“ besser, die sich ein Stück von diesem Mainstream entfernen. Dann klingt das für mich auch überzeugend. Der Rest ist für jemanden, der gerne das Außergewöhnliche in der Musik sucht, einfach manchmal zu langweilig. Trotzdem, wahrlich kein schlechtes Album. Neun Punkte.

Anspieltipps: World Turning, I Am So Afraid



Dienstag, 28. Juli 2015

Billy Idol – Billy Idol




Billy Idol – Billy Idol


Besetzung:

Billy Idol – vocals, guitar, arrangements


Gastmusiker:

Steve Stevens – guitars, arrangements
Phil Feit – bass
Steve Missal – drums


Label: Chrysalis


Erscheinungsdatum: 1982


Stil: Rock, New Wave


Trackliste:

1. Come On, Come On (3:59)
2. White Wedding - Part 1 (4:10)
3. Hot In The City (3:38)
4. Dead On Arrival (3:53)
5. Nobody's Business (4:05)
6. Love Calling (4:55)
7. Hole In The Wall (4:08)
8. Shooting Stars (4:32)
9. It's So Cruel (5:07)
10. Congo Man (1:08)
11. Dancing With Myself (3:16)

Gesamtspieldauer: 42:03




1982 erschien das selbstbetitelte Debut des Billy Idol, jenes Sängers und Musikers, der so herrlich seine Lippen schürzt und damit – unfreiwillig (?) – so manch einen Lacher sofort auf seiner Seite hatte. Billy Idol gab sich damals gerne als Punk, ist das allerdings mit Sicherheit nun nicht mehr, zumindest nicht auf seiner Debut-Platte – vielleicht aber immer noch ganz tief drin in seinem Herzen, wer weiß das schon… Auf dem Album „Billy Idol“ hört man eine Mischung aus Rock mit einigen kleineren New Wave-Anleihen. Alles sehr eingängig komponiert und gestaltet, damit die Musik auch möglichst sofort beim Hörer ankommt du zündet.

Billy Idol hatte Generation X verlassen, von daher wohl auch noch die Aura des Punk, die ihn umgab und mit der Single „Dancing With Myself“, die 1981 veröffentlicht worden war, bereits einen Erfolg gefeiert. Seltsamerweise war dieses Lied auf der ursprünglichen Ausgabe der Platte gar nicht vorhanden, sondern wurde erst der neuerlichen Auflage der Scheibe im Jahr 1983 am Ende hinzugefügt. Was man also auf „Billy Idol“ hört ist ein rockiger New Wave Mix, eingängig und ziemlich schnörkellos. Die Stärken der Platte liegen dabei ganz klar bei den beiden „Hits“ der Scheibe.

Da ist zum einen „White Wedding - Part 1“, welches übrigens so heißt, da es wirklich einen Part 2 gibt, der auf der 12-Inch-Single-Version vorhanden war und sehr viel mehr Synthesizer-lastig ist. Auch dem Kompilations-Album „Vital Idol“ ist die Nummer beigefügt worden. „White Wedding - Part 1“ ist auf jeden Fall eine sehr gelungene Nummer, ein Rocker, den man auch viele Jahre später noch sehr gerne hört und den man, nach dem ersten Genuss, auch nicht mehr vergisst. „Dancing With Myself“ ist schließlich viel eher dem New Wave zuzurechnen. Jedoch auch hier gilt, dass das Lied ziemlich schnell hängenbleibt und eben über eine Melodie verfügt, die es durchaus zu einem Ohrwurm werden lässt. Einmal gehört nicht mehr vergessen.

Nun und der Rest der Scheibe? Ich glaube gar nicht mal, dass man da von „Füllmaterial“ sprechen kann, neun Nummern wären dafür auch definitiv zu viele. Jedoch schaffen es diese Titel längst nicht mehr so zu begeistern und wollen einfach irgendwie nicht so richtig zünden Das kann man alles ganz gut anhören, es bleibt jedoch nur relativ wenig davon hängen. Schade eigentlich.

Fazit: Das Debut des Billy Idol lebt von seinen zwei Höhepunkten, von denen einer ursprünglich gar nicht mit auf der Platte vorhanden war. Allgemein ist das gut eingängiger Rock, den man hier zu hören bekommt, der manches Mal ins Genre des New Wave wildern geht. Viele der Nummer laufen jedoch leider nur mit durch, ohne großartig Spuren beim Hörer zu hinterlassen. Schlecht ist das alles jedoch gewiss nicht, absolut überzeugend allerdings auch nur an zwei Stellen. Acht Punkte.

Anspieltipps: White Wedding – Part 1, Dancing With Myself



Montag, 27. Juli 2015

Earth, Wind & Fire – The Best Of Earth, Wind & Fire, Vol. 1




Earth, Wind & Fire – The Best Of Earth, Wind & Fire, Vol. 1


Besetzung:

Philip Bailey – vocals, percussion
Roland Bautista – guitar
Jessica Cleaves – vocals
Rhamlee Michael Davis – trumpet, flugelhorn
Larry Dunn – keyboards
Johnny Graham – guitar, percussion
Michael Harris – trumpet, flugelhorn
Alan Hewitt – keyboards
Ralph Johnson – drums, percussion
Ronnie Laws – soprano saxophone, tenor saxophone, flute
Al McKay – guitar, percussion
Don Myrick – saxophone
Louis Satterfield – trombone
Dick Smith – guitar
Fred White – drums
Maurice White – vocals, drums, percussion
Verdine White – bass
Andrew Woolfolk – saxophone, flute


Label: Columbia Records


Erscheinungsdatum: 1978


Stil: Disco, Rhythm & Blues


Trackliste:

1. Got to Get You Into My Life (4:03)
2. Fantasy (3:46)
3. Can't Hide Love (4:10)
4. Love Music (3:55)
5. Getaway (3:46)
6. That's The Way Of The World (5:46)
7. September (3:36)
8. Shining Star (2:50)
9. Reasons (4:59)
10. Sing A Song (3:23)

Gesamtspieldauer: 40:22




Hm, im Grunde genommen kommt jetzt überhaupt keine Plattenbesprechung, sondern eine Entschuldigung. Eine Entschuldigung, dass ich mit dieser Best Of …-Scheibe von Earth, Wind & Fire so überhaupt nichts anfangen kann. Es trug sich zu, dass ich Geburtstag hatte. Dies zu einem Zeitpunkt, als ich genau sechs Platten besaß. Das waren vier Pink Floyd Scheiben, nämlich „Meddle“, „The Dark Side Of The Moon“, „Wish You Were Here“ und „Obscured By Clouds“. Dazu gesellte sich dann noch „Breakfast In Amerika“ von Supertramp sowie „Pyramid“ vom Alan Parsons Project. So, nun kam also mein Geburtstag und ich packte hoffnungsfroh meine Geschenke aus, unter anderem diese Platte hier, „The Best Of Earth, Wind & Fire, Vol. 1“. Es war ein Geschenk meiner großen Schwester, die mir die Scheibe mit den Worten „Damit Du nicht nur sowas wie Pink Floyd hörst“, sicherlich gut gemeint überreichte.

Ich bin sofort rüber in mein Zimmer und habe die Scheibe aufgelegt und völlig ungewohnte Töne, ganz neue Klänge drangen an mein Ohr. Gut, um sich bei dieser Musik aus dem Fenster zu stürzen, dazu war unsere Wohnung einfach nicht geeignet, da wir im Parterre wohnten. Allerdings konnte ich wirklich kaum glauben, was ich da hörte. Ich hatte nämlich die Musik gefunden, mit der ich so etwas von überhaupt nichts anfangen konnte, wie nur irgend möglich – und das habe ich meiner Schwester bis heute nicht vergessen. Sie hat mir übrigens nie wieder Musik geschenkt…

Gut, ich kann also mit dieser Art der Disco- und Rhythm & Blues Musik so gar nichts anfangen, sie macht mich fertig. Dabei ist das, was die US-Amerikaner von Earth, Wind & Fire hier ihren Hörern bieten, garantiert nicht einfallslos oder aber einfach nur flach. Wohl eher das Gegenteil stimmt wahrscheinlich, soweit ich das zumindest beurteilen kann anhand der Arrangements zum Beispiel und dem Aufbau einzelner Stücke. Allerdings ist und bleibt Musik eben doch immer eine Geschmackssache und deshalb kann ich es auch absolut nicht nachvollziehen, wie Musikkritiker sich hinstellen können und behaupten, ihr Musikgeschmack hätte keinerlei Einfluss auf eine Rezension. Meiner hat es deutlich, ganz deutlich sogar. Nun, ich gehe also meine Platten durch und unweigerlich musste auch diese hier mal mit aufgenommen werden. Das wusste ich bereits, seitdem ich mit diesen Seiten begonnen habe und seitdem gruselt es mich vor diesem Tag, da ich die Platte ja auch noch einige Male anhörte, um ihr vielleicht doch gerechter werden zu können.

Nun, das hat nicht geklappt, vielmehr hatte ich ein paar schlechte Stunden zu verkraften. Ich flippe innerlich schier aus, wenn ich diesen Fistelgesang höre. Anderseits weiß ich seit damals, dass sich auf „The Best Of Earth, Wind & Fire, Vol. 1“ zumindest zwei Titel befinden, die ich ohne Probleme anhören kann. Da ist zum einen „September“, was gerade noch so geht, zum anderen „Fantasy“, für mich auch eher eine Popnummer mit funkigem Einschlag. Allerdings ausgestattet mit einer schönen Melodie die hängenbleibt. Der Gesang allerdings auch hier… Naja, Schwamm drüber.

Fazit: Ich bete, dass niemals eine Platte mit dem Titel „The Worst Of Earth, Wind & Fire, Vol. 1“ veröffentlicht wird. Was mich echt seit damals beschäftigt ist nämlich die Frage: Wenn dies das Beste von Earth, Wind & Fire ist, wie sieht es dann mit dem Schlechtesten aus? Nicht auszudenken! „The Best Of Earth, Wind & Fire, Vol. 2“ gibt es übrigens auch und noch weitere knapp zwanzig Kompilationsalben. Alles geeignet für Freunde der schwarzen Musik, für R&B-Jüngerinnen und Jünger, für Disco-Tänzer der 70er Jahre. Menschen mit einem ähnlichen Geschmack wie ich, werden mit derartiger Musik massive Probleme haben. Aber ist doch schön, dass die Geschmäcker so unterschiedlich sind. Aber von mir gibt es hierfür jedoch trotzdem lediglich drei Punkte.

Anspieltipps: Fantasy



Sonntag, 26. Juli 2015

Bryan Ferry – These Foolish Things




Bryan Ferry – These Foolish Things


Besetzung:

Bryan Ferry – lead vocals, piano


Gastmusiker:

Bryan Ferry – lead vocals, piano
John Porter – guitar, bass guitar
Phil Manzanera – guitar
Eddie Jobson – strings, keyboards, synthesizer
Roger Ball – alto and baritone saxophones
Ruan O'Lochlainn – alto saxophone
Malcolm Duncan – tenor saxophone
Henry Lowther – trumpet
David Skinner – piano
Paul Thompson – drums
John Punter – drums
Robbie Montgomery – background vocals
Jessie Davis – background vocals
The Angelettes – background vocals


Label: Virgin Records


Erscheinungsdatum: 1973


Stil: Rock, Pop


Trackliste:

1. A Hard Rain's A-Gonna Fall (5:19
2. River Of Salt (1:48)
3. Don't Ever Change (2:15)
4. Piece Of My Heart (3:06)
5. Baby I Don't Care (1:50)
6. It's My Party (2:00)
7. Don't Worry Baby (4:13)
8. Sympathy For The Devil (5:50)
9. The Tracks Of My Tears (3:04)
10. You Won't See Me  (2:32)
11. I Love How You Love Me (3:02)
12. Loving You Is Sweeter Than Ever (3:06)
13. These Foolish Things (5:41)

Gesamtspieldauer: 43:46




Warum man als Musiker ein Album mit lauter Cover-Versionen aufnehmen muss, das wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben. Auch Bryan Ferry hat dies jedoch getan und zwar bereits mit seinem ersten Solo-Album „These Foolish Things“ im Jahr 1973. Nun; wenn die Lieder jetzt vielleicht ganz neu interpretiert werden, dann liegt drin wahrscheinlich noch ein gewisser Reiz für ein Cover-Album, obwohl man wohl immer alle Titel mit dem Original vergleicht und der Vergleich meist zu Ungunsten der Kopie ausfällt – wenn einem das Original denn überhaupt bekannt ist. Im Grunde genommen kenne ich nur einen Musiker, der es fast durchgängig schaffte, die Titel anderer, durch seine ganz eigene Interpretation dieser, zu seinen eigenen zu machen. Das war Johnny Cash mit seiner „American Recordings“-Reihe, die er in den letzten Jahren seines Lebens veröffentlichte.

„These Foolish Things“ wurde von Bryan Ferry 1973 veröffentlicht und erreichte immerhin Platz 5 der britischen Albumcharts. Bryan Eno hatte gerade Roxy Music verlassen und Bryan Ferry war nun dort der uneingeschränkte Taktgeber und versuchte jedoch gleichzeitig auch auf Solo-Wegen Fuß zu fassen. Wenn man auf Oldies steht – und das waren viele dieser Nummern schon damals, 1973 – dann liegt man mit dieser Scheibe garantiert richtig. Wenn man allerdings etwas Neues dabei hören möchte, dann wird es schon schwieriger. Bryan Ferry ist ein guter Sänger, zweifelsohne, die Titel halten sich allerdings leider zu nah an den jeweiligen Originalen, sodass sich einem die Notwendigkeit für diese Scheibe nicht unbedingt ganz erschließt.

So läuft die Platte durch und man horcht höchstens mal auf, wenn da zu Beginn die Bob Dylan Nummer „A Hard Rain's A-Gonna Fall“ oder „Sympathy For The Devil“ von den Rolling Stones ganz nett wiedergegeben werden. Das war es dann allerdings auch schon, der Rest ist irgendwie kaum der Rede wert. Allerdings wartet der Höhepunkt des ganzen Albums noch am Ende der Platte auf den Zuhörer, die oder der bis hier hin durchgehalten hat. Das Titelstück „These Foolish Things“ hat es wahrlich in sich und geht sofort ins Ohr. Das Stück wurde 1936 von Jack Strachey geschrieben und Eric Maschwitz steuerte unter seinem Pseudonym Holt Marvell den Text bei. Seither wurde die Nummer zig Mal gecovert und ich muss zugeben, ich kenne nur wenige Versionen davon. Allerdings ist diese hier von Bryan Ferry die überzeugendste in meinem kleinen musikalischen Kosmos.

Fazit: „These Foolish Things“ ist ein Cover-Album des Bryan Ferry, auf dem er Titel quer durch das 20. Jahrhundert interpretiert. Vielleicht ist es die Songauswahl oder einfach dann doch die Tatsache, dass es diese Lieder alle schon gibt, die diese Scheibe etwas fragwürdig dastehen lässt. Nun, wer Oldies mag, die oder der kommt hier auf seine Kosten. Ansonsten legt man diese Platte wohl nur sehr selten auf. Einen Höhepunkt hat die Scheibe aber immerhin mit „These Foolish Things“, dem Titellied. Diese Nummer lohnt sich, der Rest jedoch irgendwie weniger, da oftmals belanglos. Sechs Punkte.

Anspieltipps: These Foolish Things



Samstag, 25. Juli 2015

Heaven 17 – Pleasure One




Heaven 17 – Pleasure One


Besetzung:

Glenn Gregory
Ian Craig Marsh
Martyn Ware


Label: Virgin Records


Erscheinungsdatum: 1986


Stil: Synthie Pop


Trackliste:

1. Contenders (5:24)
2. Trouble (4:14)
3. Somebody (4:30)
4. If I Were You (3:34)
5. Low Society (3:40)
6. Red (3:56)
7. Look At Me (5:14)
8. Move Out (3:18)
9. Free (6:25)

Gesamtspieldauer: 39:56




„Heaven 17“ machen für mich irgendwie typische 80er Jahre Musik. Der Sound der Band stand manchmal ein wenig beispielgebend für viele andere Bands, zumindest wenn es sich um Synthie Pop handelte. Nichts anderes hört man auch auf ihrem vierten Album „Pleasure One“ aus dem Jahre 1986. Obwohl, so ganz „reiner“ Synthie Pop ist das gar nicht, für den die drei Musiker von Heaven 17 auch auf diesem Album stehen. Es ist die funkige Ausgabe dieses musikalischen Genres, den Heaven 17 einmal mehr auch auf „Pleasure One“ frönen.

Gut, das muss man mögen, denn diese Musik klingt, unabhängig davon, dass sie in diesem Genre den Funk hochhält, auch sehr synthetisch und irgendwie kalt und nüchtern. Das mag sicherlich auch mit an der Instrumentierung liegen, in der natürlich die Synthesizer die dominierenden Momente darstellen. Dazu noch eine Rhythmusmaschine, die alles noch ein kleinwenig mehr nach Plastik klingen lässt – zumindest in meinen Ohren. Oh Du wunderschöne synthetische Welt.

Mir selbst gefällt das, was ich hier höre – zumindest einigermaßen – immer dann, wenn es eher poppig klingt. Das ist eigentlich lediglich zwei Mal der Fall. Die Nummer „Trouble“ ist poppig und dabei eingängig. Ein Lied, welches durchaus hängenbleibt. Nun, mit einigen Abstrichen trifft das auch noch auf die Nummer „If I Were You“ zu. Oder habe ich etwa nur diesen Eindruck des Gefallens, da das Lied sich irgendwie schon sehr dem Titel „Trouble“ ähnelt? Nun und der Rest? Alles diese Kombination aus Synthie Pop und Funk, relativ unmelodiös gehalten, allerdings durchaus groovend. Doch da wird es schwierig für mich, sehr schwierig sogar.

Fazit: Ich gebe es zu, ich habe meine beiden Heaven 17 Platten im Vollbesitz meiner geistigen Fähigkeiten gekauft. Ich frage mich allerdings warum? Bis heute habe ich darauf keine Antwort gefunden. … und ich habe beide Scheiben schon viele Jahre. Nun, für Funk Freunde mag das vielleicht was sein, wenn diese mit dem vorhandenen Synthie Pop klarkommen. Vielleicht ist die Platte allerdings auch was für Freunde des Synthie Pop, wenn diese mit einer gehörigen Portion Funk ebenfalls leben können. Vielleicht muss man diese Musik jedoch auch in irgendwelchen Clubs in den 80er Jahren genossen haben, um das cool zu finden. Habe ich allerdings nicht und finde die Platte somit auch nicht cool. Sie zerrt eher an meinen Nerven. Vier Punkte.

Anspieltipps: Trouble



Freitag, 24. Juli 2015

Edie Brickell & New Bohemians – Shooting Rubberbands At The Stars




Edie Brickell & New Bohemians – Shooting Rubberbands At The Stars


Besetzung:

Edie Brickell – vocals
Kenny Withrow – guitar
Brad Houser – bass
Brandon Aly – drums
John Bush – percussion


Gastmusiker:

Robbie Blunt – guitar
John Henry – background vocals
Chris Whitten – drums
Paul "Wix" Wickens – keyboards


Label: Geffen Records


Erscheinungsdatum: 1988


Stil: Folk Rock, Alternative Rock


Trackliste:

1. What I Am (4:54)
2. Little Miss S. (3:37)
3. Air Of December (5:54)
4. The Wheel (3:53)
5. Love Like We Do (3:13)
6. Circle (3:11)
7. Beat The (2:58)
8. She (5:06)
9. Nothing (4:49)
10. Now (6:00)
11. Keep Coming Back (2:42)
12. I Do (Hidden Track) (2:00)

Gesamtspieldauer: 48:22




Edie Brickell war letzthin mal wieder in den Musik-Nachrichten vertreten. Zum einen wegen ihres Albums, welches sie zusammen mit Steve Martin aufgenommen hat und auf dem sie Bluegrass-Music, eine Unterform des Country zum Besten gibt. Zum anderen hielt die Boulevard-Presse eine Schlagzeile für sie parat, die wohl etwas von einem Streit mit ihrem Mann, dem Musiker Paul Simon erfahren hatte und dies natürlich der Welt kundtun musste. Ob’s stimmt? Keine Ahnung ist auch vollkommen egal und wen interessiert das überhaupt? Für mich war das jedoch Grund genug, mir dieses Album von Edie Brickell & New Bohemians wieder mal zu Gemüte zu führen – nach wahrlich bereits langer Zeit mal wieder.

„Shooting Rubberbands At The Stars“ ist das erste von zwei Alben, die die Band damals einspielte. Dieses hier erschien 1988, der Nachfolger „Ghost Of A Dog“ wurde dann zwei Jahre später veröffentlicht. Danach war erst Mal wieder Schluss mit Edie Brickell & New Bohemians, bis es im Jahr 2006 nochmals ein kurzes Aufleben der Band mit gleichzeitiger Veröffentlichung eines dritten Albums gab.

Bekanntestes Lied der Band ist sicherlich der Opener „What I Am“, eine groovende und lockere Nummer, die, wie überhaupt alle Lieder der Band, vom Gesang der Edie Brickell lebt. Edie Brickell singt hier sowas von frisch, irgendwie extrem jugendlich und absolut relaxt, dass diese Art des Gesangs einfach hängenbleiben muss. Dies gilt auch für die weiteren Titel auf „Shooting Rubberbands At The Stars“. Die Musik ist dabei immer eingängig und stellt einen Mix aus Folk Rock und Alternative Rock dar. Hart wird es niemals, dafür bleibt es immer irgendwie groovy und vollkommen entspannt.

Weitere Höhepunkte der Scheibe sind für mich „Circle“, okay da kann man jetzt schon mal von Folk sprechen und das ebenso eingängige und zumindest zu Beginn etwas getragene „Now“, welches sich schließlich zu einem nachdenklichen Rock-Song entwickelt. Nun das Schöne an „Shooting Rubberbands At The Stars“ ist auch, dass man die Scheibe in einem Durchhören kann, ohne den Plattenarm beziehungsweise die Fernbedienung des CD-Players in Anspruch nehmen zu müssen. Ausfälle gibt es nämlich keine, alles wirkt und klingt und zwar ziemlich überzeugend. Das wiederum bedeutet auch, dass ich hier durchaus noch andere Titel hätte aufführen können, die ebenso überzeugen.

Fazit: Ein schönes und zurückhaltendes Album ist „Shooting Rubberbands At The Stars“ von Edie Brickell & New Bohemians geworden. Die Musik lebt stark von der hier sehr unverbraucht und unbeschwert klingenden Stimme der Edie Brickell. Da macht es einfach Spaß zuzuhören. Die Lieder selbst sind nicht sonderlich komplex, wollen einfach nur unterhalten, ohne dabei jedoch oberflächlich oder gar anbiedernd zu sein oder wirken. Ein relaxtes Album ist dieses „Shooting Rubberbands At The Stars“ geworden, eine Platte für alle Lagen des Lebens. Zehn Punkte.

Anspieltipps: What I Am, Little Miss S., Circle



Donnerstag, 23. Juli 2015

Chris de Burgh – Eastern Wind




Chris de Burgh – Eastern Wind


Besetzung:

Chris de Burgh – guitar, vocals


Gastmusiker:

Lisa Dal Bello – background vocals
Dick Heckstall-Smith – percussion
John Helliwell – saxophone
Al Marnie – bass, vocals
Glenn Morrow – synthesizer
Colina Phillips – background vocals
Jeff Phillips – drums, percusion
Erik Robertson – keyboards
Sharon Williams – background vocals
Tim Wynveen – guitar, vocals


Label: A&M Records


Erscheinungsdatum: 1980


Stil: Pop, Rock


Trackliste:

1. The Traveller (4:11)
2. The Record Company Bash (3:54)
3. Tonight (3:28)
4. Wall Of Silence (3:48)
5. Flying Home (3:59)
6. Shadows And Lights (3:11)
7. Sailor (4:15)
8. Some Things Never Change (3:14)
9. Tourist Attraction (3:09)
10. Eastern Wind (5:17)

Gesamtspieldauer: 38:36




„Eastern Wind“ heißt das fünfte Album des Iren Chris de Burgh und es erschien im Jahr 1980. Und auf dieser Scheibe macht Chris de Burgh seinem Ruf, ein „Schmuserocker“ zu sein, wahrlich alle Ehre. Zwar wird mitunter auch mal das Tempo bei einzelnen Songs etwas angezogen, jedoch sind diese Stellen eher rar gesät. Meistens klingt die Musik des Iren hier sehr sanft und ruhig und überaus weich.

Während es die Scheibe in anderen Ländern nicht schaffte, sich in den Charts zu platzieren, erreichte das Album in Norwegen sogar den ersten Platz in den dortigen Verkaufszahlen. Mit dem nächsten Album „The Getaway“ sollte Chris de Burgh dann jedoch auch den Durchbruch in anderen Ländern schaffen – vor allen Dingen in Deutschland besaß und besitzt er die größte Fanbasis. „The Getaway“ klang dann auch deutlich poppiger, was auf „Eastern Wind“ noch nicht unbedingt so der Fall ist. Manchmal scheint sich Chris de Burgh hier noch in Melancholie und Sentimentalität zu suhlen, sodass man ganz automatisch nach Atem ringt, um nicht mit zu versinken in irgendeiner Form des Mitleids. Allerdings möchte ich hier auch nicht übertreiben, denn einige der Titel sind auch durchaus gelungen und gehen ins Ohr, sogar ziemlich schnell und auch nicht alles auf „Eastern Wind“ ist superweich, auch wenn diese Stimmung schon das Album dominiert.

Zu erwähnen ist da sicherlich das beste Lied des Album und gleichzeitig auch das Titelsück „Eastern Wind“. Eine wirklich schöne und gelungene Nummer, die überraschenderweise auf dem ein Jahr später erschienenen Album Best Of-Album „Best Moves“ fehlte. Ausgestattet mit einer schönen Melodie, ist die Musik hier auch nicht nur ruhig gehalten, sondern es wird sogar mal das Tempo angezogen – zumindest ein wenig. Ebenfalls gelungen ist das ebenfalls wieder sehr eingängige „Sailor“ sowie die beiden aufeinanderfolgenden Nummern „Wall Of Silence“ und „Flying Home“. Nun, dass Chris de Burgh wahrlich schöne Melodien schreiben kann, das hat er auf früheren Platten bereits bewiesen. Auch hier auf „Estern Wind“ deutet er das an, jedoch nicht mehr so deutlich, wie noch zuvor.

Fazit: Klar, Chris de Burgh mag man oder man mag ihn eben nicht. Ich kann dem Ganzen zu Beginn seiner Karriere durchaus noch was Positives abgewinnen, denn manche Lieder des Iren packen einen wirklich und sind wohl am besten mit dem Adjektiv „schön“ zu umschreiben – vor allen Dingen auch dann, wenn er mit seiner Musik spannende und packende Geschichten erzählt. Poppig im Sinne von kommerziell ist Chris de Burgh hier noch nicht, was sicherlich ein Pluspunkt der Musik darstellt, da sich hier niemand anzubiedern versucht. Allerdings so richtig überzeugend klingt das, mit ein paar Ausnahmen, auch nicht mehr. Ist eben sehr, sehr weiche Musik und man braucht sich nicht wundern, dass die größte Fangemeinde des Chris de Burgh weiblich ist. Zum romantischen Träumen lädt die Musik schon ein – wenn man denn darauf steht. Sieben Punkte.

Anspieltipps: Eastern Wind



Mittwoch, 22. Juli 2015

Die Ärzte – Ab 18




Die Ärzte – Ab 18


Besetzung:

Farin Urlaub – Gitarre, Gesang
Bela B. – Schlagzeug, Gesang 
Hagen Liebing – Bass
Sahnie – Bass ("Claudia hat 'nen Schäferhund" und "Schalflied")


Label: CBS Records


Erscheinungsdatum: 1987


Stil: Punk, Rock


Trackliste:

1. Sie kratzt, sie stinkt, sie klebt (2:31)
2. Geschwisterliebe (4:11)
3. Helmut K. (2:34)
4. Claudia hat 'nen Schäferhund (2:00)
5. Claudia II (2:30)
6. Sweet Sweet Gwendoline (2:55)
7. Schlaflied (4:30)

Gesamtspieldauer: 21:11




Mal wieder etwas ganz anderes auf diesen Seiten, ich glaube ich habe in meiner Plattensammlung sonst auch keine Scheibe, die auf dem Index steht, zumindest immer noch darauf gelistet isst. Das liegt sicherlich auch an der deutschen Sprache, denn wenn man sich für die Texte allgemein interessiert, dann kann es einem schon mal die Schamesröte in das Gesicht treiben, liest man so manche englische Lyrics. Diese sind dann eben in den USA verboten. Auf die Idee, dass englischsprachige Texte auch hierzulande übersetzt werden, scheint jedoch irgendwie keiner zu kommen.

Gut, die Platte wurde von den Ärzten nur herausgegeben, um mal eine vollständige Sammlung ihrer indizierten Lieder zu bekommen. Von den ersten drei Platten der Berliner Band wurden gleich zwei, nämlich das Debut „Debil“ und Platte Nummer 3 „Die Ärzte“, auf den Index gesetzt und durften in Deutschland nicht mehr beworben oder im Radio gespielt werden. Indiziert aufgrund jugendgefährdender Medien waren die Titel „Claudia hat 'nen Schäferhund“ und „Schlaflied“ aus der Platte „Debil“, sowie „Geschwisterliebe“ vom drittem Album „Die Ärzte“.

Nun, die Themen die hier abgearbeitet werden, sind auch irgendwie nicht so ganz jugendfrei. In „Geschwisterliebe“, jenem Lied, welches bis heute auf dem Index steht, geht es um Inzest zwischen Bruder und Schwester. „Claudia hat 'nen Schäferhund“ verarbeitet das Thema Sodomie und „Schlaflied“ …, na dieses Stück kam wohl mit auf die Liste, da die Gefahr bestand, dass mal kleinere Geschwister diesen Titel mithören könnten und dann garantiert für die nächsten Monate um den Schlaf gebracht wären. Wenn man da so hört, was das Monster so alles mit einem in der Nacht anstellt, ist das auch nicht weiter verwunderlich. Inzwischen ist jedoch nur noch „Geschwisterliebe“ in Deutschland verboten. Diesen drei Titeln wurden auf der Mini-Platte noch vier weitere zugemischt. „Sie kratzt, sie stinkt, sie klebt“ ist dabei auch nicht unbedingt appetitlich. „Helmut K.“ war zwar nie speziell indiziert, erzählt jedoch davon, dass Helmut Kohl seine Hannelore schlägt. Bei „Claudia II“ hat die Protagonistin jetzt keinen Sex mehr mit ihrem Schäferhund, worüber sich zunächst auch ihre Eltern freuen, dafür muss nun ein Hengst herhalten. In „Sweet Sweet Gwendoline“ geht es schließlich um SM, was heute, nach „50 Shades Of Grey“, auch niemanden mehr sonderlich schocken kann. „Sweet Sweet Gwendoline“ war dabei übrigens schon auf dem Album „Die Ärzte“ enthalten und nicht nochmal extra indiziert worden.

Nun, was immer man von solch Texten halten mag, die Musik klingt jugendlich und reichlich unbekümmert. Hauptsächlich hört man eingängigen Punk, ohne zu sehr ins Extreme abzurutschen. Die Melodie wurde bei den Titeln nie aus den Augen beziehungsweise Ohren verloren. Den Ärzten war natürlich klar, dass auch diese Platte sofort verboten werden würde, stellte somit wohl eine kleine Provokation dar. Doch die Musik der Band wurde auch deswegen kaum noch im Radio gespielt, auch auf Konzerten waren die Titel selbstverständlich verboten. Die GEMA-Tantiemen brachen ein und dazu gesellte sich noch das Kompilationsalbum „Ist das alles?“, mit dem Farin Urlaub und Bela B. gar nicht zufrieden waren und so löste sich die Band schließlich erst mal auf, um 1993, mit neuem Bassist, wieder neu durchzustarten. Von daher hat der ganze Hype, den solch indizierte Nummern mit sich bringen, jedoch nicht zum Erfolg dieser Band beigetragen. Ohne diese Titel wären die Ärzte sicherlich schon früher deutlich erfolgreicher gewesen, wie die Musiker in späteren Interviews auch des Öfteren anmerkten.

Fazit: Nun, für Die Ärzte Fans ist die Platte sicherlich interessant, obwohl ich glaube, dass es diese in der Zusammenstellung gar nicht mehr gibt. Das Lied „Geschwisterliebe“ lässt sich in bei entsprechenden Portalen nicht mehr finden. Ansonsten klingt das alles irgendwie sehr unbekümmert und man merkt, wie viel sich in den letzten fast dreißig Jahren bezüglich Moralvorstellungen in Deutschland geändert hat. Mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen. Neun Punkte.

Anspieltipps: Schlaflied



Dienstag, 21. Juli 2015

AC/DC – Plug Me In (DVD)




AC/DC – Plug Me In (DVD)


Besetzung:

Ohne einzelne Auflistung


Gastmusiker:

Ohne einzelne Auflistung


Label: Sony Entertainment


Erscheinungsdatum: 2007


Stil: Hard Rock


Trackliste:

DVD1 (mit Bon Scott als Sänger):

1. High Voltage – (King of Pop Awards, Australia; October 1975)
2. It's a Long Way To The Top (If You Wanna Rock 'n' Roll) – ("Bandstand" Channel 9, Australia; 21 February 1976)
3. School Days – (St. Albans High School, Australia; 3 March 1976)
4. T.N.T. – (St. Albans High School, Australia; 3 March 1976)
5. Live Wire – ("Super Pop / "Rollin' Bolan", London, England; 13 July 1976)
6. Can I Sit Next To You Girl – ("Super Pop" / "Rollin' Bolan", London, England; 13 July 1976)
7. Baby Please Don't Go – (Myer Music Bowl, Melbourne; 5 December 1976)
8. Hell Ain't A Bad Place To Be – ("Sight & Sound, in Concert" (BBC2), Golders Green Hippodrome, London, England; 29 October 1977)
9. Rocker – ("Sight & Sound, in Concert" (BBC2), Golders Green Hippodrome, London, England; 29 October 1977)
10. Rock 'n' Roll Damnation – (Apollo Theatre, Glasgow; 30 April 1978)
11. Dog Eat Dog – (Apollo Theatre, Glasgow; 30 April 1978)
12. Let There Be Rock – (Apollo Theatre, Glasgow; 30 April 1978)
13. Problem Child – ("Rock Goes To College" (BBC2), Colchester, England; 28 October 1978)
14. Sin City – ("Rock Goes To College" (BBC2), Colchester, England; 28 October 1978)
15. Bad Boy Boogie – ("Rock Goes To College" (BBC2), Colchester, England; 28 October 1978)
16. Highway To Hell – ("Countdown" (ABC), Arnhem, the Netherlands; 13 July 1979)
17. The Jack – ("Countdown" (ABC), Arnhem, the Netherlands; 13 July 1979)
18. Whole Lotta Rosie – ("Countdown" (ABC), Arnhem, the Netherlands; 13 July 1979)


DVD2 (mit Brian Johnson als Sänger):

1. Shot Down In Flames – (Budokan, Tokyo; 5 February 1981)
2. What Do You Do For Money Honey – (Budokan, Tokyo; 5 February 1981)
3. You Shook Me All Night Long – (Budokan, Tokyo; 5 February 1981)
4. Let There Be Rock – (Budokan, Tokyo; 5 February 1981)
5. Back In Black – (Capital Center, Landover, Maryland; 20 December 1981)
6. T.N.T. – (Capital Center, Landover, Maryland; 20 December 1981)
7. Shoot To Thrill – (The Summit, Houston, TX; 30 October 1983)
8. Guns For Hire – (Joe Louis Arena, Detroit, Michigan; 17 November 1983)
9. Dirty Deeds Done Dirt Cheap – (Joe Louis Arena, Detroit, Michigan; 17 November 1983)
10. Flick Of The Switch – (Capital Center, Landover, Maryland; 12 December 1983)
11. Bedlam In Belgium – Capital Center, Landover, Maryland; 12 December 1983)
12. Montage: Coup Victims Memorial Service "Hell's Bells" / "Back In Black" – (Tushino Airfield, Мoscow; 28 September 1991)
13. Highway To Hell – (Tushino Airfield, Москва; 28 September 1991)
14. Whole Lotta Rosie – (Tushino Airfield, Москва; 28 September 1991)
15. For Those About To Rock (We Salute You) – (Tushino Airfield, Moscow; 28 September 1991)
16. Gone Shootin' – (VH1 Studio B, London, England; 5 July 1996)
17. Hail Caesar – (Entertainment Center, Sydney; 14 November 1996)
18. Ballbreaker – (Entertainment Center, Sydney; 14 November 1996)
19. Rock And Roll Ain't Noise Pollution – (Entertainment Center, Sydney; 14 November 1996)
20. Hard As A Rock – (Stade de France, Paris; 22 June 2001)
21. Hells Bells – (Stade de France, Paris; 22 June 2001)
22. Ride On – (Stade de France, Paris; 22 June 2001)
23. Stiff Upper Lip – (Circus Krone, München; 17 June 2003)
24. Thunderstruck – (Circus Krone, München; 17 June 2003)
25. If You Want Blood (You've Got It) – ("Toronto Rocks" Downsview Park, Toronto; 30 July 2003)
26. The Jack – ("Toronto Rocks" Downsview Park, Toronto; 30 July 2003)
27. You Shook Me All Night Long – ("Toronto Rocks" Downsview Park, Toronto; 30 July 2003)

Gesamtspieldauer DVD 1 & 2: 300:00




„Plug Me In“ aus dem Jahr 2007 ist eine überaus gelungene Zusammenstellung von Live- beziehungsweise Fernsehauftritten der australischen Hard Rocker von AC/DC. Dabei sind die einzelnen DVD’s in die Ära Bon Scott und Brain Johnson unterteilt. Chronologisch angeordnet, kann man hier sehr gut die Entwicklung der Australier verfolgen, die im Laufe der Jahre ihrer Karriere, man mag es kaum glauben, allerdings doch dann etwas ruhiger und entspannter geworden sind. Die Qualität der einzelnen Aufnahmen divergiert natürlich durch deren unterschiedliche Entstehungszeit, schmälert die Freude am Genuss dieser Zusammenstellung jedoch in keinster Weise.

Immer wieder ertappe ich mich gerade auf DVD 1 dabei, wie sich sentimentale Gefühle beim Ansehen der Bilder entwickeln. Dies ist aus zweierlei Gründen durchaus überraschend. Zum einen habe ich AC/DC natürlich zu Beginn ihrer Karriere und in den darauffolgenden, ersten Jahren noch gar nicht aktiv verfolgen können, zum anderen hat die Musik der Band natürlich auch gar nichts „Sentimentales“ oder gar „Melancholisches“ an sich. Doch es ist ein weiteres Beispiel dafür, wie sehr Musik dazu imstande ist, Gefühle und Stimmungen zu transportieren, die einen als Hörer einfach treffen. Und gerade darin liegt auch die Stärke dieser DVDs. Wenn jemand die Musik in bester Qualität hören möchte oder aber bestens aufbereitete Konzertmitschnitte genießen will, dann gibt es da durchaus bessere Alternativen. Ist man jedoch an der Geschichte von AC/DC, deren Entwicklung und den in jeder Epoche vorhandenen Zeitgeist interessiert, dann gibt es für diese Zusammenstellung kaum eine bessere Möglichkeit, all dies auch erspüren zu können.

Fazit: Nun, über die Musik muss ich mich hier nicht extra auslassen. Die kennt man und die wurde auf diesen Seiten auch schon besprochen. Jede beziehungsweise jeder wird wissen, ob er der Musik von AC/DC etwas abgewinnen kann oder ob das eben nicht der Fall ist. Ist dem so und man mag die Musik nicht, so wird diese DVD sicherlich im Regal verstauben. Mag man allerdings diese Art des Hard Rocks von AC/DC, so stellt „Plug Me In“ einen wahrhaft großen Gewinn dar. Zum einen kann man hier bestens die Entwicklung dieser wahrlich außergewöhnlichen Band verfolgen, zum anderen eben in Erinnerungen schwelgen, die wohl jeder AC/DC-Freund ihr oder sein Eigen nennt. Für all jene, die AC/DC mögen, egal ob mit Bon Scott oder aber Brian Johnson, ist „Plug Me In“ eine sehr lohnenswerte Anschaffung – auch wenn die Dokumenten-Qualität, vor allem zu Beginn, nicht immer restlos überzeugt. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: Alles, jedoch vor allem die Bon Scott DVD…



Montag, 20. Juli 2015

Torpus & The Art Directors – The Dawn Chorus




Torpus & The Art Directors – The Dawn Chorus


Besetzung:

Sönke Torpus – Gesang, Akustikgitarre
Melf Petersen – Gesang, Baritongitarre
Felix Roll – Schlagzeug
Jenny Apelmo – Gesang, Bass
Ove Thomsen – Gesang, Harmonium, Pedal Steel


Label: Grand Hotel Van Cleef


Erscheinungsdatum: 2015


Stil: Folk Rock


Trackliste:

1. In Hushed Tones (4:07)
2. Dawn Song (3:24)
3. Water (3:51)
4. From Holding Your Hands (3:55)
5. Poem For A Friend (3:49)
6. I Can Decide That By Myself (3:28)
7. Don't Gather Roses (3:56)
8. Sleeping On The Backburner (5:06)
9. Bright Eyes (3:18)
10. Mirror Mirror (4:49)
11. Two Hearts (3:33)
12. Love It As It Comes (2:34)
13. Roll It Up Again (3:38)

Gesamtspieldauer: 49:35




Torpus & The Art Directors ist eine Folk Band aus Deutschland, genauer gesagt aus Hamburg. Diese wurde 2009 gegründet und hat im Jahr 2015 mit dem Album „The Dawn Chorus“ bereits ihre dritte Studio-Platte veröffentlicht. Folk Musik aus Deutschland? Passt das überhaupt? Geht das überhaupt? Darauf drei Mal ein „Ja“. Denn die Musik auf „The Dawn Chorus“ hört sich sogar überaus überzeugend an, macht wirklich jede Menge Spaß und lässt sich zu vielen Gelegenheiten gut hören.

Die Lieder sind, wie bei Folk nicht weiter überraschend, eher ruhig gehalten und die Akustik-Gitarre steht zumeist deutlich im Vordergrund. Die einzelnen Stücke sind sanft und allesamt sehr melodiös. Gleich beim ersten Hören weiß man hier sofort, ob sich auf diesem Album Musik befindet, die einen berührt oder ob dies eben nicht zutrifft. Und ist dies der Fall, so werden die einzelnen Stücke bei jedem Durchgang noch vertrauter und zu musikalischen Freunden. Beim Hören dieser Musik wäre ich auch nie auf die Idee gekommen, dass es sich bei Torpus & The Art Directors um eine deutsche Band handelt. Das klingt alles schon sehr international beziehungsweise im westlichen, englischsprachigen Bereich angesiedelt und auch verwurzelt.

Die Platte läuft in einem Guss durch, ohne Schwachstellen aufzuweisen. Und wenn es dann mal wie beim Titel „I Can Decide That By Myself“ etwas nach Country klingt, dann wird dieser Eindruck von der Pedal Steel hervorgerufen und auch nicht sonderlich übertrieben. Dafür gibt es genügend andere Titel, die wegen ihrer Sanftheit und Melodiösität in Bezug auf Folk überzeugen können.

Fazit: „The Dawn Chorus“ von Torpus & The Art Directors ist ein absolut unaufgeregtes Album geworden, welches durch schöne Melodien und sehr eingängige Harmonien zu überzeugen weiß. Auf der Scheibe findet sich glücklicherweise kein Schwachpunkt, kein Titel fällt gegenüber dem anderen ab, auf Füllmaterial wurde hier definitiv verzichtet. Natürlich wird jede Hörerin, jeder Hörer hier ihre beziehungsweise seine Favoriten finden, jedoch kaum Ausschussware. Ein schönes und entspanntes Album dieses „The Dawn Chorus“. Zehn Punkte.

Anspieltipps: In Hushed Tones, Poem For A Friend, Bright Eyes



Sonntag, 19. Juli 2015

Godsmack – IV







Godsmack – IV




Besetzung:


Sully Erna – rhythm guitar, vocals
Tony Rombola – lead guitar, backing vocals
Robbie Merrill – bass guitar
Shannon Larkin – drums, percussion




Label: Universal Republic




Erscheinungsdatum: 2006




Stil: Hard Rock, Alternative Metal




Trackliste:


1. Livin' In Sin (4:39)
2. Speak ((3:57)
3. The Enemy (4:07)
4. Shine Down ((5:01)
5. Hollow (4:32)
6. No Rest For The Wicked (4:37)
7. Bleeding Me (3:37)
8. Voodoo Too (5:26)
9. Temptation (4:06)
10. Mama (5:14)
11. One Rainy Day (7:21)


Gesamtspieldauer: 52:43






Manchmal liebe ich es einfach solche Musik zu hören. Musik, wie die von Godsmack auf ihrem vierten Album aus dem Jahr 2006 mit dem passenden Namen „IV“. Musik, die nur eine Richtung kennt und das ist geradeaus. Reinknallen, aber total, komplett und absolut kompromisslos. Ganz ehrlich, wer vermisst bei solcher Musik ein Keyboard oder gar ein Piano? Wenn man das hören möchte, verspielte oder verträumte Musik, dann wird man niemals diese Scheibe hier auflegen – niemals.

Die vier US-Amerikaner aus Lawrence, Massachusetts lassen es absolut krachen. Auf „IV“ wird gerockt und zwar praktisch uneingeschränkt. Nur ab und an wird die Musik von Godsmack mal etwas sanfter, ruhiger. Von den einzelnen Titeln her ist das lediglich bei der Nummer „Hollow“ der Fall. Hier hört man dann auch mal eine akustische Gitarre, die sonst meistens durch die E-Gitarre ersetzt wird. „Hollow“ ist mit einer tollen, sehr eingängigen Melodie ausgestattet und überzeugt bereits beim ersten Hören und gefällt auch noch nach dem x-ten Durchlauf.

Allerdings kommt die Melodie bei den härteren Titeln ebenfalls nicht zu kurz. Die einzelnen Stücke des Albums sind zwar sehr im Genre des Metal verhaftet, jedoch finden sich auch hier jede Menge Ton- und Akkordfolgen, die sich sofort im Ohr des Hörers festzusetzen verstehen und einem bereits beim zweiten Male des Hörens äußerst bekannt erscheinen. Diese Melodiösität, gepaart mit der Härte und zum Teil auch Aggressivität der einzelnen Stücke, macht die Platte durchaus zu etwas Besonderem. Headbanging kann ja auch echt eine tolle Sache sein, wenn man das Haupthaar mal ordentlich durchschütteln will und dabei in andere Sphären vorzudringen erhofft.

Fazit: Ein schönes und hartes Album ist „IV“ von Godsmack geworden. Spaß an den härteren Tönen in der Musik sollte man definitiv haben, wenn man dieser Platte genießerisch lauschen möchte. Dabei ist die Musik von Godsmack auf „IV“ durchaus auch eingängig, wenn diese auch fast ausschließlich von den ganz schweren Gitarren dominiert wird. Aber manchmal braucht man so etwas eben auch. Oder etwa nicht? Zehn Punkte.

Anspieltipps: Livin' In Sin, Hollow, Voodoo Too