Muse – Simulation Theory
Besetzung:
Matt Bellamy – guitars, lead vocals, keyboards
Dominic Howard – drums
Chris Wolstenholme – bass guitar, backing vocals
Gastmusiker:
David Campbell – brass (track 3)
Mike Elizondo – keyboard (track 10)
Tove Lo – additional vocals (track 8)
Label: Warner Bros. Records
Erscheinungsjahr: 2018
Stil: Electronic Rock, Synthie Pop
Trackliste:
1. Algorithm (4:05)
2. The Dark Side (3:47)
3. Pressure (3:55)
4. Propaganda (3:00)
5. Break It To Me (3:37)
6. Something Human (3:46)
7. Thought Contagion (3:26)
8. Get Up And Fight (4:04)
9. Blockades (3:50)
10. Dig Down (3:48)
11. The Void (4:44)
Gesamtspieldauer: 42:08
„Simulation Theory“ ist das achte Studioalbum der englischen Rockband Muse. Es wurde am 9. November 2018 auf dem Plattenlabel Warner Bros. veröffentlicht. „Simulation Theory“ enthält Musik, die nach Electronic Rock bis Synthie Pop klingt. Die Texte der Lieder wurden durch das derzeitige traurige politische Klima der Vereinigten Staaten unter Trump inspiriert. Inhaltlich werden die Rolle von Simulationen in Gesellschaften und die Simulationshypothese des schwedischen Philosophen Nick Bostrom behandelt, nach der auch Realität nur eine Simulation sein könnte.
Die Platte klingt überaus synthetisch, Science Fiction und die Pop-Kultur der 80er Jahre standen hier angeblich Pate – das „angeblich“ kann man dabei getrost vergessen. „Simulation Theory“ klingt stark nach dem Synthie Pop dieses Jahrzehnts, auch wenn die Musik sich dann doch noch etwas voller und moderner anhört. Dennoch zerrt das an den Nerven und man denkt zwangsläufig an die Popper-Generation vergangener Tage, für die solch Lieder wie „Pressure“, „Propaganda“ oder „Break It To Me“ die Erfüllung dargestellt hätten. Für Freunde des Rock oder Fans der früheren Musik der Band klingt das ganz einfach schmerzend und kaum mehr tolerabel.
Nach den drei genannten Liedern wird die Musik etwas besser auf diesem Album. Es wird ein wenig rockiger, wenn auch der synthetische Einschlag weiter allgegenwärtig ist. Spaß macht das nur selten, am ehesten noch beim Titel „Something Human“, bei wohl schon aufgrund des Namens eine akustische Gitarre gezupft wird, die von einem Menschen, Matt Bellamy, eingespielt wurde. Der Höhepunkt der Platte. Und ansonsten? Natürlich hört man, dass es sich hierbei noch um Muse-Musik handelt, nicht zuletzt der Gesang gebesagten Matt Bellamys lässt da überhaupt keine Zweifel aufkommen. Doch auch wenn die Lieder jetzt wirklich etwas rockiger und zum Teil auch „handgemachter“ klingen, überzeugen kann diese Musik nur noch ansatzweise. Da fehlen die Ideen, die eingängigen Melodien oder sonst irgendetwas, was einen dazu verleiten würde, diese Platte öfters aufzulegen. Außer dem Gesang und hier und da dem Sound, erinnert nichts mehr an die Musik von Muse vergangener Tage. Entwicklung in der Musik einer Band muss sein, aber wenn dies das Ergebnis ist, dann ist das einfach nur sehr schade.
Fazit: Selbst die Muse Fans sind bei dieser Scheibe sehr in ihrer Bewertung geteilt. Manche der neueren Fans lieben diese Platte, viele der Fans der ersten Veröffentlichungen haben der Band zum Teil schon vorher den Rücken zugekehrt. Dieser Synthie Pop lässt auch Wellen der Gänsehaut über meinen Körper wallen. Das klingt nicht mehr gut, das klingt nicht mehr interessant, das klingt häufig sogar schlecht. Synthie Pop gab es in den 80ern des letzten Jahrhunderts genügend. Und genau da gehört er auch hin. Fünf Punkte.
Anspieltipps: Something Human