Dienstag, 29. Januar 2019

Focus – Focus Con Proby




Focus – Focus Con Proby


Besetzung:

Thijs van Leer – hammond organ, piano, electric piano, mellotron, synthesiser, flute
Bert Ruiter – bass guitar
Steve Smith – drums
Philip Catherine – acoustic guitar, lead guitar, rhythm guitar
Eef Albers – lead guitar, rhythm guitar
P. J. Proby – vocals on "Wingless", "Eddy", "Brother", "Tokyo Rose" and "How Long"


Label: EMI


Erscheinungsdatum: 1978


Stil: Funk, Disco, Jazz Fusion


Trackliste:

1. Wingless (5:35)
2. Orion (4:07)
3. Night Flight (3:40)
4. Eddy (5:54)
5. Sneezing Bull (4:26)
6. Brother (5:19)
7. Tokyo Rose (5:06)
8. Maximum (8:40)
9. How Long (5:19)

Gesamtspieldauer: 48:11




„Focus Con Proby“ heißt das sechste offizielle Studioalbum der der niederländischen Rockband Focus, da es sich bei dem Vorgängeralbum „Ship Of Memories“ um eine Zusammenstellung bisher zwar unveröffentlichten, jedoch älteren Materials handelte. „Focus Con Proby“ wurde im Januar 1978 auf dem Plattenlabel EMI Records veröffentlicht. Die Platte enthält fünf Lieder mit Gesang des amerikanischen Sängers P. J. Proby. Von der Besetzung des fünften Albums „Mother Focus“ waren lediglich noch Thijs van Leer und Bert Ruiter übrig geblieben. Jan Akkerman, Gitarrist und Gründungsmitglied, der mit dem Sound und dem Spiel seiner Gitarre die Musik von Focus maßgeblich mit beeinflusst hatte, war nun ebenfalls ersetzt worden.

Mit den ersten Alben der Band hat „Focus Con Proby“ musikalisch gesehen überhaupt nichts mehr gemein. Die Musik wandelt in den Liedern mit Text zwischen Funk, Soul und einer kleinen Prise Disco. Der Gesang des P.J. Proby will auch einfach nicht zur Musik von Focus passen, die nun zudem auch völlig untypisch für die Niederländer klingt. Jene vier Titel ohne textliche Untermalung schwanken zwischen langweiligem Rock, Allerweltspop, einem Hauch Blues und etwas Jazz Fusion hin und her. Nichts auf dieser Platte erzeugt auch nur den kleinsten Anflug von Spannung. Nichts auf „Focus Con Proby“ geht ins Ohr. Vieles auf diesem Album ist schwer verdaulich, wenn man Musik der niederländischen Progressive Rock Band Focus erwartet, die sie zu Beginn ihrer Karriere einmal waren.

Höhepunkte entdecke ich auf diesem kruden Stilmix keine mehr. Erträglich erklingen noch die Instrumentalnummer „Orion“ und das eingesungene „Brother“. Gerade letztgenanntes, sanftes Lied verfügt sogar über eine Melodie, die ins Ohr geht. Nicht selbstverständlich auf diesem Album. Über den ganzen Rest legt man besser das Mäntelchen des Schweigens.

Fazit: Die Zeit der niederländischen Band Focus schien nach der Re-Union mit diesem neu veröffentlichten Album definitiv vorbei. Auf „Focus Con Proby“ hört man jede Menge musikalische Genres, die irgendwie gedankenlos hintereinander oder durchmischt angeordnet worden zu sein scheinen. Nur ganz wenig davon lohnt gehört zu werden und „Focus Con Proby“ klingt absolut untypisch für Focus. Drei Punkte.

Anspieltipps: Orion, Brother