Focus – Ship Of Memories
Besetzung:
Thijs van Leer – hammond organ, piano, moog synthesizer, drum machine (track 5), moog bass synth (track 6), flute, non-lexical vocables
Jan Akkerman – guitar, electric sitar (track
Bert Ruiter – bass guitar (tracks 1, 2, 3, 4, 5, 8, 10)
Martin Dresden – bass guitar (track 7)
Pierre van der Linden – drums (tracks 1, 2, 3, 4, 9)
Hans Cleuver – drums (track 7)
David Kemper – drums (track 6, 8)
Label: EMI
Erscheinungsdatum: 1976
Stil: Progressive Rock, Instrumental Rock, Jazz Fusion, Funk
Trackliste:
1. P’s March (4:49)
2. Can’t Believe My Eyes (5:22)
3. Focus V (3:02)
4. Out Of Vesuvius (5:50)
5. Glider (4:38)
6. Red Sky At Night (5:50)
7. Spoke The Lord Creator (2:33)
8. Crackers (2:43)
9. Ship Of Memories (1:47)
Bonus Track:
10. Hocus Pocus (US Single Version) (3:25)
Gesamtspieldauer: 40:04
„Ship Of Memories“ betitelte die niederländische Band Focus ihr sechstes Studioalbum. Allerdings wird diese Platte nicht als offizielle sechste Platte der Band gezählt, da es sich dabei um eine Zusamenstellung älterer Aufnahmen handelt. „Ship Of Memories“ erschien im Jahr 1976 auf dem Plattenlabel EMI. „Ship Of Memories“ ist also die sechste Studioveröffentlichung der Band, gleichzeitig jedoch auch eine Scheibe, die aus altem Material besteht. Darauf zu hören sind Aufnahmen aus der Zeit von Januar 1970 bis Mitte 1975, um die gerade inaktive Zeit von Focus trotzdem mit einer Veröffentlichung zu füllen. Die ersten Lieder der Platte stammen dabei aus Studiosessions, die Ende 1972 bis 1973 stattfanden, um ein Nachfolgealbum für Focus 3 zu veröffentlichen. Aufgrund von Streitigkeiten innerhalb der Band kam es jedoch nicht dazu und stattdessen erschien im Jahr 1973 dann das Live-Album „At The Rainbow“.
Die Musik auf „Ship Of Memories“, die nun völlig ohne das gesungene Wort auskommt (sieht man mal von dem einen oder anderen Jodler ab), schwankt irgendwo zwischen jazzig angehauchten oder rockigen Einlagen bis hin zu funkigen Easing Listening Verschnitten. Innovativ, spannend oder sonst irgendwie hörenswert klingt auf diesem Album kaum etwas, welches wirklich wohl nur für Komplettisten und eingefleischte Fans der Band eine lohnende Anschaffung darstellt. Die Musik packt einen irgendwie gar nicht mehr. Im Booklet ist nachzulesen, dass in den Entstehungszeiten der Lieder ein einziges davon Thijs van Leer und Jan Akkerman zumindest noch so einigermaßen zufrieden stellte. Die ist die Nummer „P.‘s March“, die gerade durch das Flötenspiel des Thijs van Leer fröhlich klingt und ein klein wenig an Mittelaltermusik erinnert – zumindest in dem Abschnitt mit der Querflöte.
Außer „P.‘s March“ hört sich „Red Sky At Night“ noch ganz interessant an, eine etwas getragene rockige Nummer, die sogar ganz gut ins Ohr geht und noch am ehesten im Segment des Progressive Rock angesiedelt ist. Der Höhepunkt der geasamten Scheibe. Der Titel „Glider“ ist übrigens die Ur-Version des Liedes „Mother Focus“, welches ein Jahr zuvor veröffentlicht worden ist und die ersten Gehversuche der Band im Funk Rock einleitete. Ebenfalls neue Wege ging man beim Titel „Spoke The Lord Creator“, bei dem der Versuch gestartet wurde, Klassische Musik in einem Rock-Kontext zu integrieren. Diese Nummer wurde als Untertitel „Starter“ in veränderter Form dem 1974er „Hamburger Concerto“ beigefügt.
Fazit: Ziemlich viel Stückwerk hört man auf „Ship Of Memories“, dem sechsten Studioalbum der Band Focus. Kennt man die Entstehungsgeschichte der Platte, ist dies nicht weiter verwunderlich. Einige wenige ganz nette Titel gibt es auf der Scheibe, je mehr es allerdings nach Funk Rock klingt, umso weniger interessant klingt das alles. „Ship Of Memories“ ist eine Platte für Focus Fans. Sechs Punkte.
Anspieltipps: P.‘s March, Red Sky At Night