Jethro Tull – Curious Ruminant
Besetzung:
Ian Anderson – vocals, flute, acoustic guitar, mandolin
Jack Clark – electric guitar
David Goodier – bass guitar
John O'Hara – piano, keyboards, hammond organ, accordion
Scott Hammond – drums
James Duncan – drums, cajon
Andrew Giddings – piano, keyboards, accordion
Label: InsideOut Music
Erscheinungsjahr: 2025
Stil: Folk, Art Rock
Trackliste:
1. Puppet And The Puppet Master (4:05)
2. Curious Ruminant (6:00)
3. Dunsinane Hill (4:17)
4. The Tipu House (3:31)
5. Savannah Of Paddington Green (3:13)
6. Stygian Hand (4:16)
7. Over Jerusalem (5:55)
8. Drink From The Same Well (16:41)
9. Interim Sleep (2:32)
Gesamtspieldauer: 50:34
„Curious Ruminant“ ist bereits das 24. Studioalbum von Jethro Tull. Nachdem zwischen der Platte „The Jethro Tull Christmas Album“ aus dem Jahr 2003 und „The Zealot Gene“ im Jahr 2022 ganze neunzehn Jahre lagen, veröffentlicht Ian Anderson nun wieder regelmäßig unter dem Namen seiner Band und weniger in Form von Solo-Alben. „Curious Ruminant“ erschien am 7. März 2025 auf dem Plattenlabel InsideOut Music.
Auf „Curious Ruminant“ bekommt man Folk Rock zu hören, wie er von Jethro Tull ähnlich Ende der 70er Jahre aufgeführt wurde. Die Querflöte scheint dabei immer mehr im Vordergrund zu stehen und befeuert damit natürlich dieses Alleinstellungsmerkmal in der Musik von Jethro Tull und bewirkt, dass man die Musik sofort zuordnen kann. Dies gelingt auch durch den Gesang des Ian Anderson, der auf „Curious Ruminant“ zwar gealtert, aber keineswegs zerbrechlich klingt.
Die einzelnen Stücke gehen ins Ohr, ohne dabei jedoch zu viel Eindruck zu hinterlassen. Sicherlich wird man als Jethro Tull Fan beim Hören von „Curious Ruminant“ nicht enttäuscht, der ganz große Wurf ist das Album allerdings nicht geworden, eher eine solide Platte, die so jedoch nur von Jethro Tull veröffentlicht werden kann. Die einzelnen Lieder gebären sich dabei mal etwas rockiger, wie gleich der Opener „Puppet And The Puppet Master“ oder der Titeltrack, dann aber auch folkig, wie zum Beispiel die Nummer „Stygian Hand“. Ian Anderson reizt genau diese Bandbreite aus, ohne dabei jedoch bis in die Extreme abzudriften.
Beim fast siebzehnminütigen „Drink From The Same Well“ könnte man allein schon von der Länge des Stücks her auf einen progressiven Titel tippen. Nun, in der ersten Hälfte des Liedes hört man ein Instrumentalstück, bei dem erneut die Querflöte im Vordergrund steht. Unterstützt wird das Ganze entweder durch das Piano oder ein Akkordeon. Progressiv ist daran im Grunde genommen nichts mehr. Dann, etwa aber der Mitte, beginnt das eigentliche Stück mit Gesang. Eine schöne Nummer, die allerdings nur wenige Minuten andauert, um schließlich im dritten Teil wieder in die erste, instrumentale Passage zu münden. Beendet wird das Album mit dem kurzen, mit Sprechgesang versehenen Stück „Interim Sleep“, welches so gar nicht zum Rest der Platte passen will.
Fazit: Wenn man auf die Musik von Jethro Tull steht, dann kann man mit „Curious Ruminant“ definitiv nichts falsch machen. Alle Fans der Band wird es freuen. Der große oder besondere Wurf ist Ian Anderson mit dem Album allerdings nicht mehr gelungen. Das klingt alles ganz nett – ohne Ausreißer nach unten. Wird man dieses Album allerdings retrospektiv zu den Großtaten der Band zählen? Kaum. Zehn Punkte.
Anspieltipps: Savannah Of Paddington Green