Donnerstag, 24. Oktober 2024

Bobby Alu – Keep It Tropical

 



Bobby Alu – Keep It Tropical


Besetzung:

Bobby Alu – vocals, ukulele, congas, tambo, shaker, bongos, cowbells, percussion, wood blocks


Gastmusiker:

PaulieB – vocals, bass, guitar, piano, organ, juno, backing vocals, keyboard, acoustic guitar
Declan Kelly – backing vocals, drums, clave, guitar skank, tambo, guiro, organ, acoustic guitar
Ollie Thorpe – lap steel guitar
Nick Garbett – trumpet
Matt Keegan – saxophone
Mat McHugh – guitar solo


Label: audio sunshine


Erscheinungsjahr: 2024


Stil: Pop, Reggae


Trackliste:

1. Would It Feel Nice (3:51)
2. Pay Now Or Pay Later (3:27)
3. Keep It Tropical (3:24)
4. Usually An Avalanche (3:12)
5. Floating (4:18)
6. Sunsets (With You) (3:27)
7. Ready For Your Love (4:44)
8. Do It (3:00)
9. Take Time To Take Time Out (3:33)
10. Far Away (3:19)

Gesamtspieldauer: 36:15



Bobby Alu ist ein samoanisch-australischer Sänger und Musiker aus Byron Bay in Australien. Sein Album „Keep It Tropical“ erschien am 3. Mai 2024 via Gyrostream und enthält eine Mischung aus Reggae und Pop sowie Anleihen aus der traditionellen Musik seiner Heimat Samoa.

Der Titel des Albums „Keep It Tropical“ sagt dabei schon alles. Die Musik klingt „tropisch“ und verbreitet dabei ein Gefühl von Sonne, Strand und Palmen. Jedes Lied auf dem Album groovt und verbreitet eine positive, irgendwie nach Urlaub schmeckende Stimmung.

Die gute Laune steht bei allen Titeln des Bobby Alu im Vordergrund und man kommt gar nicht umhin, bei dem einen oder anderen Titel mitzuwippen. Wer sich selbst davon überzeugen möchte, wie das Südsee-Flair dieser Musik auch in der dunkleren Jahreszeit in Mitteleuropa Wärme verbreiten kann, hat auf der bald beginnenden Tour des Bobby Alu dazu die Möglichkeit.

Fazit: Um das Urlaubsgefühl auch mit in den deutschen Herbst zu retten, empfiehlt es sich Bobby Alus „Keep It Tropical“ aufzulegen. Die Musik verbreitet gute Laune und geht jederzeit ins Ohr. Mit Sicherheit auch live. Ohne Bewertung.

Anspieltipps: „Usually An Avalanche“


30/10/2024 - Berlin - Frannz Club
31/10/2024 - Hannover - Mephisto
01/11/2024 - Hamburg - Nochtspeicher
02/11/2024 - Moers - Bollwerk
04/11/2024 - Köln - Yuca
05/11/2024 - Munich - Kranhalle
06/11/2024 - Wiesbaden - Kreativfabrik
14/11/2024 - Zürich - Papiersaal



Donnerstag, 17. Oktober 2024

James Harries – Hiraeth

 



James Harries – Hiraeth


Besetzung:

James Harries – vocals, guitar


Gastmusiker:

Keine weiteren Angaben


Label: Tranzistor


Erscheinungsjahr: 2023


Stil: Pop, Folk


Trackliste:

1. Diamond Girl (3:14)
2. Stranger To Me (5:34)
3. Throw My Arms Around The World (3:43)
4. Gold (2:59)
5. Rita (3:04)
6. You Are Missing From Me (3:19)
7. I'm Not Talking To You (5:53)
8. Don‘t Tell Me How It Ends (5:09)
9. Home (4:24)
10. Could We Still Be Lovers (3:54)

Gesamtspieldauer: 41:18



Der aus Manchester stammende Musiker James Harries ist ein Singer-Songwriter und Filmkomponist, der seine beiden Lebensmittelpunkte in Großbritannien sowie Tschechien gefunden hat und zwischen diesen beiden Ländern hin- und herpendelt. „Hiraeth“ ist bereits die zehnte Soloplatte des Briten und erschien am 14. Juni 2023 auf dem Plattenlabel Tranzistor.

Auf „Hiraeth“ hört man eine sehr sanft klingende Folk-Pop-Mischung, die jederzeit ins Ohr geht. Fast schon zerbrechlich klingen die insgesamt zehn Nummern des Albums. Dies liegt zum einen an der sehr zurückhaltenden, von der akustischen Gitarre dominierten Instrumentierung sowie an dem weichen Gesang des James Harries, der seine Geschichten fast schon gehaucht in das Mikrophon singt.

Dabei klingt die Musik des englischen Musikers nie langweilig oder gar eintönig. Die ruhigen Stücke werden mitunter mit kurzen Bläsersätzen, Streicherarrangements, einem Piano oder einem Cello unterfüttert und auch die Perkussion ist nicht ganz außen vor, sondern wird in ausgewählten Stücken mit einem besonderen Part bedacht. Dabei klingt die Musik auf „Hiraeth“ immer wunderschön melodiös und an manchen Stellen fast schon träumerisch verwunschen. Musik zum Träumen und Entspannen.

Fazit: Ein schönes und sanftes Album ist James Harries mit „Hiraeth“ einmal mehr gelungen. Wer die sanften Töne in der Musik zu schätzen weiß, die oder der wird beim Hören von „Hiraeth“ einige magische Momente für sich entdecken können. Umso schöner, dass man Ende Oktober bis Mitte November 2024 auch die Möglichkeit hat, James Harries live in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu sehen und zu hören. Lohnt sich. Zehn Punkte.

Anspieltipps: I’m Not Talking To You


Tourtermine:

26/10/2024 - Künzelsau - Kokolores
30/10/2024 - Stuttgart - Galao
31/10/2024 - Basel - Atlantis
01/11/2024 - Bad Frankenhausen - Panorama Museum
02/11/2024 - Bordersholm - Savoy Theatre
03/11/2024 - Lalendorf - Schloss Vietgest
04/11/2024 - Lübeck - Tonfink
06/11/2024 - Göttingen - Dots
07/11/2024 - Isny - Reflektorium
08/11/2024 - Karlsruhe - Nun Cafe
09/11/2024 - Freiburg - Schloss Cafe
10/11/2024 - Olten - Cielonoveno
12/11/2024 - Halle/Saale - Objekt 5
13/11/2024 - Ludwigslust - Braumanufaktur
14/11/2024 - Lüneburg - Kulturforum
15/11/2024 - Kiel - Leuchtturm
16/11/2024 - Berlin - Zimmer 16
17/11/2024 - Bad Kötzting - Bahnhof Kötzting
19/11/2024 - Vienna - Haus der Musik



Dienstag, 18. Juni 2024

DeLaSar – In To

 



DeLaSar – In To


Besetzung:

DeLaSar – guitar, bass, piano, keyboards, hammond, synthesizer, vocals


Gastmusiker:

François Torche – drums (1-10)
Sara Oswald – cello (1, 7, 8, 9)
Xavier Moillens – violins (1, 9)
Pierre Gilardoni – additional guitar (2, 4, 9)
Laurent Poget – additional guitar (5)


Label: Life Records


Erscheinungsjahr: 2024


Stil: Pop, Rock


Trackliste:

1. Across The Line (2:40)
2. Some Of Us (3:09)
3. Blues In My Veins (2:22)
4. Beautiful (4:01)
5. Fountain Of Whispers (4:24)
6. Something In Our Hands (3:39)
7. Into The Dark (4:20)
8. I’m Riding Away (3:01)
9. Time Has Come (3:51)
10. Expectation (5:18)

Gesamtspieldauer: 36:50



DeLaSar, dahinter verbirgt sich der Musiker Yves Zbaeren, der sein drittes Album im Heimstudio einspielte und es mit „In To“ betitelte. Musikalisch fühlt man sich beim Hören des Albums zunächst um einige Jahrzehnte zurückversetzt. Nicht verwunderlich ist also, dass laut Pressetext gerade Fans der Pet Shop Boys, von Tears For Fears und The Beloved sich besonders angesprochen fühlen werden – und das kann man durchaus bestätigen.

Die Musik auf „In To“ klingt eher fröhlich als traurig, eher optimistisch, denn pessimistisch. Mit den ersten Liedern wird eine Art Gute-Laune-Musik zelebriert, die melodisch ins Ohr geht, dort allerdings nicht zu lange verweilt. Das ändert sich jedoch mit der sehr sentimentalen Nummer „Into The Dark“. Ein tolles Lied, was nun wirklich auch länger in den Gehörgängen hängenbleibt. Schöne Melodie und eine überzeugende Steigerung, bis das Lied wieder nachdenklich und sanfter beendet wird. Der Höhepunkt des Albums.

Doch auch danach geht es durchaus noch interessant weiter. Auch „I’m Riding Away“ sticht angenehm durch eine sehr eingängige Melodie heraus. Viel Piano und der Klang des Cellos verleihen diesem Lied zusätzlich einen hohen Wiedererkennungswert. Mit dem anschließenden „Time Has Come“ wird es auf „In To“ sogar noch mal richtig rockig, bevor das Album dann mit dem Titel „Expectation“, dem längsten der Platte, erneut sehr melodiös ausklingt.

Fazit: Größtenteils Pop bekommt man auf „In To“ zu hören. Der klingt im ersten Teil des Albums ganz nett, ohne jedoch restlos zu überzeugen. Die besseren und nachhaltigeren Titel befinden sich am Ende des Albums. Insgesamt schön anzuhören und ohne Ausfall. Alleine schon wegen der letzten vier Nummern lohnt sich „In To“. Und wer voll auf Pop der 80er und 90er abfährt, die oder der wird wohl im ersten Teil der Platte belohnt werden. Neun Punkte.

Anspieltipps: Into The Dark, I’m Riding Away



Mittwoch, 12. Juni 2024

Eels – Time!

 



Eels – Time!


Besetzung:

Mark Oliver Everett


Gastmusiker:

Kool G Murder
The Chet
Tyson Ritter
Sean Coleman
Ger Eaton
Wil Waghorn
Ronan Dooney




Erscheinungsjahr: 2024


Stil: Independent Rock


Trackliste:

1. Time (2:26)
2. We Won't See Her Like Again (3:03)
3. Goldy (4:08)
4. Sweet Smile (3:28)
5. Haunted Hero (2:51)
6. If I'm Gonna Go Anywhere (4:23)
7. And You Run (3:40)
8. Lay With The Lambs (3:31)
9. Song For You Know Who (2:17)
10. I Can't Believe It's True (3:56)
11. On The Bridge (3:17)
12. Let's Be Lucky (4:06)

Gesamtspieldauer: 41:12



„Eels Time!“ ist bereits das fünfzehnte Studioalbum der Eels, dem Bandprojekt des US-Amerikaners Mark Oliver Everett. Seitdem im Jahr 1996 mit „Beautiful Freak“ das erste und sogleich bewegende und packende Album der Eels erschien, folgen diese in relativ konstanter Regelmäßigkeit. Dabei hat sich die Welt seit 1996 deutlich verändert, nicht allerdings die Musik des Mark Oliver Everett. Bereits nach wenigen Akkorden des ersten Titels, dem Titellied, weiß man, dass es sich auch bei „Eels Time!“ nur um eine Scheibe der Eels handeln kann.

Und es geht sogar noch einen Schritt weiter. „Eels Time!“ klingt fast wie ein aus der Zeit gefallenes Stück Musik, denn es erinnert vom Sound, den Melodien und Ideen sehr stark an den Beginn der musikalischen Karriere der Eels. Alles auf diesem neuen Album erklingt so herrlich eingängig und unaufgeregt. Die Melodien überzeugen bereits beim ersten Mal des Hörens, man muss sie sich keineswegs erarbeiten und gleichzeitig verlieren sie doch auch nach dem wiederholten Hören nichts von ihrer Spannung und ihrem Charme.

Fast wie vertraute Freunde erklingen die einzelnen Lieder auf „Eels Time!“. Bei den Eels hat sich nicht viel geändert seit Mitte der 90er Jahre. Klingt langweilig? Ist es allerdings keineswegs. Denn Mark Oliver Everett kopiert sich mit seinen zwölf neuen Titeln keineswegs. Er weitet das Spektrum seiner Lieder lediglich aus. Klar, es passiert nichts weltbewegend Neues, keine Experimente und wenn man so will auch keine Weiterentwicklung. Doch genau das ist das Angenehme an dieser Scheibe. Gefallen einem die Eels, bekommt man genau die Musik serviert, die man mag. Neue Lieder, neue schöne Melodien und neue interessante Texte. Aber keine Neuerfindung der Eels und das ist auch gut so.

Fazit: Die Eels klingen auf „Eels Time!“ nach den Eels. Mark Oliver Everett hat keine neuen Wege eingeschlagen, sondern bezieht sich sogar deutlich auf die Ursprünge der Band in den 90er Jahre. In einem Interview zur Veröffentlichung dieses Albums meinte der Musiker, dass er überrascht sei, überhaupt so lange erfolgreich Musik machen zu dürfen. Wenn die Musik so klingt wie auf „Eels Time!“ wird das auch noch eine Zeitlang so weitergehen. Wem die Eels gefallen, die oder der wird auch dieses Album lieben. Elf Punkte.

Anspieltipps: Time, Haunted Hero



Freitag, 12. April 2024

Charming Disaster – Time Ghost

 




Charming Disaster – Time Ghost


Besetzung:

Ellia Bisker
Jeff Morris


Gastmusiker:

Keine weiteren Angaben


Label: Klip Klap Music


Erscheinungsjahr: 2024


Stil: Rock, Pop, Folk


Trackliste:

1. Cherry Red (4:29)
2. Stockholm (4:11)
3. Ouroboros (4:31)
4. I Am A Librarian (4:27)
5. Houdini (3:36)
6. Murderer (3:58)
7. Driving To Idaho (3:02)
8. East River Ferry Waltz (3:58)
9. Longest Night Of The Year (3:42)
10. Spooky Action (4:05)

Gesamtspieldauer: 40:04



Charming Disaster, das ist das in New York City ansässige Musikerduo bestehend aus Ellia Bisker und Jeff Morris. Charming Disaster wurde im Jahr 2012 gegründet. Das neue Album des Duos mit dem Titel „Time Ghost“ stellt eine Zusammenstellung aus zehn Liedern dar, die seit dem Jahr 2013 als Singles veröffentlicht worden waren.

Die Texte der Lieder handeln vom Tod, von Verbrechen, Mythen, Magie, Wissenschaft und Okkultismus und lohnen definitiv mitverfolgt zu werden. Die Musik klingt eindringlich und wird durch das Zusammenspiel der beiden Stimmen der Musiker geprägt. Dabei gehen die einzelnen Titel wunderbar ins Ohr und entwickeln zum Teil bereits beim ersten Mal des Hörens das Verlangen, das Lied gleich noch mal hören zu wollen.

Sehr gelungen und abwechslungsreich ist auch die Instrumentierung des Albums. Streicher, Bläser, Pop- und Rock-Instrumente. Diese Mannigfaltigkeit zeigt sich auch in der Musik selbst, die in ganz unterschiedlichen Genres beheimatet ist. Dies ist wohl auch auf die Zusammenstellung der Lieder zurückzuführen, die zwischen 2013 und 2024 geschrieben wurden. Genau dieser Umstand macht das Album allerdings auch spannend, denn es klingt keineswegs konstruiert und das Gesamtbild wird durch tolle Melodien zusammengehalten.

Fazit: Eingängige und abwechslungsreiche Lieder bekommen man auf „Time Ghost“ von Charming Disaster geboten. Zehn Stücke, die allesamt schnell ins Ohr gehen und dabei vor Kreativität sprühen. Definitiv kein langweiliges Album, welches sich textlich wie musikalisch lohnt gehört zu werden. Elf Punkte.

Anspieltipps: Cherry Red, Murderer

Und wer die Band gerne live erleben möchte, hat im April und Mai die Möglichkeit. Lohnt sich:

17. April - Bern, Bjorn's Stubenkonzerte - 19:00 Uhr
18. April - Basel, Zum Goldenen Fass - 21:00 Uhr
20. April - Crailsheim, 7180-Bar - 21:00 Uhr
21. April - Hauskonzert in Brühl (RSVP für Adressinformationen) - 18:00 Uhr
25. April - Münster, Heile Welt - 20:00 Uhr
26. April - Osnabrück, Lagerhalle e.V. - 20:00 Uhr
27. April - Altlandsberg, Buchholz Saloon - 20:00 Uhr
28. April - Hamburg, Deichdiele - 20:00 Uhr
30. April - Herdecke, The Shakespeare Brewery Pub - 19:30 Uhr
3. Mai - Berlin, Artliners - 20:00 Uhr
4. Mai, Eldetal, Café Scheune - 20:00 Uhr
5. Mai, Rendsburg, Kulturschlachterei - 19:30 Uhr



Sonntag, 31. März 2024

Elbow – Audio Vertigo

 



Elbow – Audio Vertigo


Besetzung:

Guy Garvey – vocals, horn arrangements
Craig Potter – keyboards
Mark Potter – guitars
Pete Turner – bass
Alex Reeves – drums


Gastmusiker:

Sarah Field – trumpet, saxophones
Carol Jarvis – trombones
Victoria Rule – trumpet
Ella Hohnen-Ford, Kianja, Eliza Oakes – additional backing vocals
Jack Heyworth, Elvin Reeves, Otto Simpson, Jack Stirling Garvey, Martha Turner, Ted Turner – kids choir


Label: Polydor


Erscheinungsjahr: 2024


Stil: Rock


Trackliste:

1. Things I've Been Telling Myself For Years (3:33)
2. Lovers' Leap (4:34)
3. (Where Is It?) (0:26)
4. Balu (3:52)
5. Very Heaven (3:46)
6. Her To The Earth (5:00)
7. The Picture (3:31)
8. Poker Face (1:42)
9. Knife Fight (3:33)
10. Embers Of Day (0:38)
11. Good Blood Mexico City (2:52)
12. From The River (5:43)

Gesamtspieldauer: 39:20



„Audio Vertigo“ heißt das zehnte Studioalbum der britischen Alternative-Rock-Band Elbow und wurde am 22. März 2024 auf dem Plattenlabel Polydor Records veröffentlicht. Das Album stieg sofort auf Platz 1 der britischen Charts ein und ist damit die vierte Platte der Engländer, die auf dem ersten Platz geführt wurde.

„Audio Vertigo“ klingt rockiger, als so manche Veröffentlichung zuvor. Dazu hört man Hintergrund-Chöre und zahlreiche Bläserarrangements, die die einzelnen Lieder zusätzlich etwas „aufpeppen“. Drei Mini-Lieder – oder sollte man eher sagen Soundkollagen – befinden sich ebenso auf dem Album, lediglich eines davon reißt die Eine-Minuten-Marke. Diese kurzen Stücke betten sich in den musikalischen Gesamtablauf der Scheibe ein und sorgen auf diese Weise durchaus für Abwechslung. Dies selbstverständlich nur, wenn man kein Song-Picking über diverse Streaming-Dienste betreibt.

Das Album klingt in seiner Gesamtheit gut und es klingt glücklicherweise auch nach Elbow. Manchmal etwas schräge Rhythmen oder überraschende Melodieverläufe lassen durchaus aufhorchen und erinnern an frühere Phasen in der Bandgeschichte. Ein richtiger „Übersong“, ein Lied also, welches sich sofort im Ohr festsetzt, dieses sucht man auf „Audio Vertigo“ allerdings vergebens. Jedoch passiert es – wie so oft bei guter Musik – dass die Lieder mit dem wiederholten Hören zu wachsen scheinen. Jeder folgende Durchlauf überzeugt ein wenig mehr, bis die einzelnen Titel zu guten Vertrauten werden.

Fazit: Elbow klingen auch auf ihrem zehnten Studioalbum nach Elbow. Mit den Rhythmen, Klängen und Melodien wird leicht experimentiert, sodass die Musik keinesfalls nach durchschnittlichem Rock-Pop-Gedudel klingt, sondern schon besonders. Nicht das Überalbum der Engländer, doch durchaus eine gute Scheibe. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Her To The Earth



Mittwoch, 31. Januar 2024

New Model Army – Unbroken

 



New Model Army – Unbroken


Besetzung:

Justin Sullivan
Michael Dean
Dean White
Ceri Monger


Label: Ear Music


Erscheinungsjahr: 2024


Stil: Rock


Trackliste:

1. First Summer After (4:13)
2. Language (3:45)
3. Reload (3:53)
4. I Did Nothing Wrong (4:55)
5. Cold Wind (5:27)
6. Coming Or Going (3:35)
7. If I Am Still Me (4:18)
8. Legend (4:20)
9. Do You Really Want To Go There? (3:32)
10. Idumea (3:49)
11. Deserters (3:25)

Gesamtspieldauer: 45:15



Seit 1985 verfolge ich nun bereits die Musik von New Model Army. Ab „The Ghost Of Cain“, dem dritten Album aus dem Jahr 1986, war ich von dieser Band begeistert. Ich habe sie seither viermal live gesehen und war jedes Mal wieder gespannt, wenn ein neues Album zuerst angekündigt und schließlich veröffentlicht wurde.

„Unbroken“ ist der Name des sechzehnten Albums der britischen Band um Justin Sullivan und es dauerte zum ersten Mal ganze fünf Jahre, bis tatsächlich ein neues Album mit neuen Liedern veröffentlicht wurde. „Sinfonia“ aus dem letzten Jahr zähle ich hier natürlich nicht dazu, auf dem die Lieder der Band von einem Symphonie-Orchester wiedergegeben wurden. Kann man mögen, muss man aber nicht.

Mit „Unbroken“ wurde nun aber wirklich am 26. Januar 2024 das sechzehnte Album von New Model Army veröffentlicht. Und jeder, der diese Band und deren Sound und Lieder mag, wird beim Hören nicht enttäuscht werden. Auch auf „Unbroken“ klingen New Model Army nach New Model Army. Der eindringliche Gesang des Justin Sullivan, der treibende Rhythmus, Melodien, die sich zum Teil sofort festsetzen, manchmal auch erst beim zweiten Hören zünden, eingängiger Rock, all das gibt es auch auf „Unbroken“ zu hören.

Da mag manch einer sagen, dass man hier keine „Weiterentwicklung“ hört. Ganz ehrlich, nach fast vierzig Jahren New Model Army mag ich echt keine „Weiterentwicklung“ dieser Band hören. Ich freue mich, wenn New Model Army nach New Model Army klingen und das machen sie auf „Unbroken“. Und das ist sehr schön so.

Fazit: Die Musik klingt rockig, die Rhythmus-Fraktion aus Schlagzeug und Bass hat einen großen Anteil daran und es gibt keine Ausfälle auf dem Album. Niemals muss man ein Lied überspringen. Lohnt sich gehört zu werden. Für Fans der Band sowieso, man wird nicht enttäuscht. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Cold Wind, If I Am Still Me, Idumea