Samstag, 26. April 2025

Heather Nova – Breath And Air

 



Heather Nova – Breath And Air


Besetzung:

Heather Nova – vocals, acoustic guitar


Gastmusiker:

Chris Bond – drums, percussion, guitar, bass, synthesizers, piano, rhodes, backing vocals
Andrew “Bear” Bond – bass, piano, synthesizers
Midori Jaeger – cello


Label: V2 Records


Erscheinungsjahr: 2025


Stil: Pop, Folk


Trackliste:

1. Hey Poseidon (5:02)
2. Ebbs And Flows (5:14)
3. November Skies (4:01)
4. Breath And Air (4:16)
5. From Up Here (4:37)
6. Butterflies And Moths (4:21)
7. A Human Experience (3:26)
8. Ghost In My Room (5:30)
9. Beginner (4:12)
10. The Lights Of Sicily (4:25)
11. I Blame It On Myself (4:18)
12. Magnificent (4:47)
13. Farewell (3:18)

Gesamtspieldauer: 57:33



„Breath And Air“ heißt das zwölfte Studioalbum der aus den Bermudas stammenden Musikerin Heather Nova. Es wurde am 21. Februar 2025 auf V2 Records veröffentlicht. Und beim Auflegen der Platte wird einem sofort bewusst, dass dies eindeutig ein Heather Nova Album ist, zu markant hört man die Stimme der Musikerin in Verbindung zur sanften Musik, die da aus den Boxen strömt.

„Fast gehaucht“ könnte man Musik wie Gesang an vielen Stellen umschreiben. Alles wirkt irgendwie ganz dezent und zerbrechlich und alle Lieder dieses neuen Albums gehen einem unweigerlich ins Ohr und rühren an den Emotionen. Wunderschön trägt Heather Nova ihre Lieder vor, alles erklingt so wunderbar unaufgeregt und eingängig, dass man nach dem ausklingenden „Farewell“ emotional gepackt auf den Plattenspieler blickt.

Alle dreizehn Titel auf „Breath And Air“ gehen ins Ohr und überzeugen. Möchte man es eher rockig oder „härter“, ist man bei Heather Nova definitiv falsch. Die Musikerin erzeugt mit ihrer Stimme, ihrem Gesang – in Verbindung zur Musik – einnehmende Atmosphären und Stimmungen, die einen immer dann packen, wenn man die Ruhe des Alltags sucht oder dem eigenen Blues freien Lauf lassen möchte. „Breath And Air“ enthält Folk, der melodiös und sanft die Ohren umspielt. Wer eingängige Melodien mag, wird hier definitiv fündig.

Fazit: „Breath And Air“ ist ein Heather Nova Album und klingt auch nach Heather Nova. Keine Kompromisse, Folk, sehr eingängig und immer melodiös und sanft. Wer die Musik der aus den Bermudas stammenden Musikerin schon immer mochte, wird von diesem neuen Album von Heather Nova definitiv nicht enttäuscht sein. Elf Punkte.

Anspieltipps: Butterflies And Moths, The Lights Of Sicily



Donnerstag, 24. April 2025

Friend Of A Friend – Desire!

 



Friend Of A Friend – Desire!


Besetzung:

Claire Molek
Jason Savsani


Gastmusiker:

Keine weiteren Angaben




Erscheinungsjahr: 2025


Stil: Electronic Rock, Art Rock


Trackliste:

1. Oasis (3:23)
2. Anna (3:46)
3. FTV (2:41)
4. Gloria (4:33)
5. Mama (2:49)
6. Beautiful ppl (3:41)
7. Desire (3:21)
8. Moonlight (2:24)
9. Hh2 (4:05)
10. Maverick (2:57)

Gesamtspieldauer: 33:45



Friend Of A Friend, das ist ein US-amerikanisches Duo, bestehend aus Claire Molek und Jason Savsani, welches mit „Desire!“ bereits ihr drittes Studioalbum vorlegt. „Desire!“ erscheint am 25. April 2025 auf dem Plattenlabel Earth Libraries und die Musik auf der Scheibe macht dem Albumtitel alle Ehre, denn die Lieder auf „Desire!“ klingen nach Sehnsucht und Begierde – und dabei ist mit Sicherheit kein Schmachten nach Liebe gemeint.

Es ist vielmehr die Musik in Verbindung mit der Stimme der Claire Molek, die diesen Eindruck hervorruft. Die Atmosphäre auf „Desire!“ packt einen bereits beim ersten Mal des Hörens, bedingt durch den manchmal rauen, schließlich wieder zerbrechlich und manchmal eben auch sehnsüchtig – wie beim Titellied – erklingenden Gesang, in Verbindung mit eingängigen Gitarren- oder auch beunruhigend anschwellenden Synthesizer-Klängen. Dazu gesellen sich Rhythmuswechsel, welche manche der Lieder zu kleinen musikalischen Reisen werden lassen.

Die Lieder in der ersten Hälfte des Albums klingen sofort deutlich eingängiger, während das Album im weiteren Verlauf ein wenig experimenteller und irgendwie verwunschener klingt. Die Stimmung wird dunkler und unheimlicher, dabei sind beide Seiten der Musik von Friend Of A Friend, die hier auf „Desire!“ gezeigt werden, sehr hörenswert und packend.

Die häufig greifbar bedrohliche Atmosphäre der Lieder mag auch vom Entstehungsort herrühren, den die beiden Musiker für das Album gewählt hatten. Dies kann man im Material zum Album nachlesen und ob man nun esoterisch oder spirituell angehaucht ist oder eben nicht, diese Umstände lassen sich beim Hören der Scheibe sehr gut heraushören. Das Album entstand in einem weitläufigen, viktorianischen Herrenhaus in Illinois, das wegen seiner Abgeschiedenheit, den hallfreundlichen Räumen und der ruhigen Wüstenumgebung ausgewählt wurde. Seltsames Knarren und unerklärliche Geräusche erfüllten jedoch die Nächte, und sowohl Claire als auch Jason, die sich normalerweise von alten Häusern nicht abschrecken lassen, schliefen mit offener Tür und hatten das untrügliche Gefühl, dass sie nicht allein waren. Nach drei Tagen erhielten sie einen ominösen Anruf des Hausbesitzers. „Er begann das Gespräch ganz beiläufig“, erinnert sich Jason, ‚und sagte dann nur: ‘Übrigens, die Leute in der Stadt könnten Ihnen sagen, dass es in dem Haus spukt.'“ Der Besitzer erzählte weiter, dass das Haus im 19. Jahrhundert ein Treffpunkt für Spiritualisten gewesen sei und der erste dokumentierte Exorzismus in den Vereinigten Staaten hier stattgefunden habe.

Mit diesen kleinen Zusatzinformationen macht das Hören nochmal etwas mehr Spaß und lässt die Lieder noch intensiver wirken, denn diese Erfahrungen sind in den Entstehungsprozess stark mit eingeflossen, wie die Musiker berichten – und das spürt man auch. Kein Wunder also, dass die Titel irgendwie verwunschen, dunkel und zum Teil leicht mystisch klingen. Was dabei zudem großartig gelungen ist, ist das Verschmelzen von akustischen und elektronischen Instrumenten zu einem Ganzen, welches sich zu hören lohnt und die Atmosphäre perfekt transportiert.

Fazit: „Desire!“ von Friend Of A Friend klingt spannend und anders, als was man in heutiger Zeit so oft vorgesetzt bekommt. Musik, die angenehm andere Wege beschreitet, dabei trotzdem ins Ohr geht und auch den künstlerischen und experimentellen Aspekt nicht vergisst. Sehr hörenswert für alle, die mit den Hitsendern und dem Mainstream dieser Welt wenig anfangen können. Elf Punkte.

Anspieltipps: Anna, FTV



Freitag, 18. April 2025

IQ – Dominion

 



IQ – Dominion


Besetzung:

Paul Cook – drums and percussion
Neil Durant – keyboards
Tim Esau – bass guitar, bass pedals and backing vocals
Michael Holmes – guitars, keyboards and backing vocals
Peter Nicholls – lead vocals and backing vocals


Label: GEP


Erscheinungsjahr: 2025


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. The Unknown Door (22:33)
2. One Of Us (3:10)
3. No Dominion (6:25)
4. Far From Here (12:44)
5. Never Land (8:16)

Gesamtspieldauer: 53:10



Ganze sechs Jahre dauerte es dieses Mal, bis die englische Progressive Rock Band IQ ihr neuestes Werk mit dem Namen „Dominion“ veröffentlichte. „Dominion“ ist das dreizehnte Studioalbum der Engländer und erschien auf ihrem neuen Plattenlabel der Band GEP. Solch eine lange Spanne zwischen zwei Alben gab es bisher noch nicht, doch das Warten hat sich für alle IQ-Fans oder auch Retro-Prog-Liebhaber definitiv gelohnt. 

Mag man den Sound der Band, dann kann man mit dieser Scheibe definitiv nichts falsch machen. Weiterentwicklung? Fehlanzeige! Doch genau das ist auch gut so und wird alle Freunde von IQ erfreuen. Auf „Dominion“ klingen IQ wie IQ und zelebrieren ihre Musik wie man sie inzwischen seit über vier Jahrzehnten kennt. Lieder im Stile des Progs der 70er Jahre, mit vielen Wendungen, mal rockiger, mal sanfter, wenig vertrackt, dafür umso melodischer, zum Teil symphonischer und eingängiger.

Hört man die Scheibe öfters, so wird sie zu einem Gesamtereignis, in dem jedes Lied perfekt zum anderen passt. Besonders gelungen sind hierbei der Opener „The Unknown Door“, der quasi Titeltrack „No Dominion“ sowie „Far From Here“. Nicht gerade überraschend, dass zwei der längsten Stücke hier aufgeführt sind, denn IQ schaffen es auch nach vielen Jahren noch in langen Liedern den Spannungsbogen aufzubauen und zu halten. Es macht einfach Spaß diesen vielen Stimmungswechseln in den Liedern zu lauschen.

Die Musik schrieb einmal mehr Michael Holmes, für die Texte zeichnet sich Peter Nicholls verantwortlich, der auf dem Album durchaus noch wie auf der ersten Platte „Tales From The Lush Attic“ aus dem Jahr 1983 klingt. Das Alter des Musikers spielt allerdings in die Texte hinein, die von der Verarbeitung negativer Erlebnisse und vom Umgang mit dem Tod handeln.

Fazit: Mit „Dominion“ ist IQ ein sehr überzeugendes Album gelungen, was alle IQ-Fans und auch Freunde des Retro-Prog überzeugen und auch gefallen wird. Eingängige Musik, nie vorhersehbar durch viele Wendungen, doch immer melodiös. Das Zuhören macht definitiv Spaß. Elf Punkte.

Anspieltipps: The Unknown Door, No Dominion