Montag, 28. Juli 2025

Rome – Civitas Solis

 



Rome – Civitas Solis


Besetzung:

Jerome Reuter – vocals, guitars, synthesizers, drums
Tom Gatti – synthesizers, programming, bass guitars and modulations




Erscheinungsjahr: 2025


Stil: Rock, Pop, Art Rock


Trackliste:

1. La France Nouvelle (3:19)
2. In Brightest Black (3:03)
3. Tomorrow We Live (3:46)
4. Food For Powder (3:43)
5. Ad Vindicta (3:13)
6. By Tradition (3:34)
7. Dannazione (1:06)
8. Bring Me The Head Of Romanez (2:55)
9. The Western Wall (3:58)
10. White Flags (3:37)
11. Jupiter (3:11)
12. Mar'yana (3:28)
13. Men Against Time (3:27)
14. Herculaneum (2:42)

Gesamtspieldauer: 45:08



Am 24. Mai 2025 veröffentlichte Jerome Reuter gleich drei Alben. „Civitas Solis“, „The Dublin Session II“ und „Anthology 2016-2025”. Jerome Reuter, alias Rome, hat seit 2005 deutlich über zwanzig Platten veröffentlicht, drei Alben am selben Tag sind allerdings auch für den sehr regen Luxemburger durchaus etwas Besonderes. Zudem ist „Civitas Solis“, um dieses Album geht es hier, eine ganz besondere Veröffentlichung, da es sich dieses Mal bei Rome tatsächlich fast schon um ein Bandprojekt handelt. Denn in den Credits wird angegeben: „Für die Zwecke dieser Aufnahmen war „Rome“ Jerome Reuter und Tom Gatti.“ Überraschend, denn sonst ist Rome gleichzusetzen mit Jerome Reuter.

Nun, an der Musik des Luxemburgers hat dieser Umstand jedoch nichts geändert. Erneut hört man sehr eingängige Lieder, die von der sonoren Stimme des Jerome Reuter dominiert werden. Bereits beim ersten Mal des Hörens glaubt man diese Titel schon mal gehört zu haben. Keine Überraschung, die Musik von Rome erfüllt die Hoffnungen der Fans, die sich genau jene melodiösen und zumeist etwas melancholisch klingenden Lieder wünschen. Und selbst die kurzen französischen und deutschen Passagen gibt es auch auf „Civitas Solis“ wieder zu hören.

Zwei kürzere Stücke enthält das Album, „Dannazione“ ist dabei fast schon mit experimentell zu umschreiben und beinhaltet Sprechgesang, der von einem Synthesizer-Teppich unterlegt wird. Das letzte Lied „Herculaneum“ ist ein Instrumentalstück, mit dem man aus dem Album geleitet wird. Ansonsten sind die Lieder mal langsamer, mal etwas rhythmischer und treibender angelegt. Tempo und Rhythmus werden durchaus variiert. Was jedoch allen Titeln immer innewohnt ist diese Eingängigkeit, die Jerome Reuter so unverwechselbar zu zelebrieren weiß. Spaß macht das Zuhören hier definitiv, etwas Neues entdeckt man allerdings nicht mehr. Die Alben des Luxemburgers ähneln sich sehr, erweitern dabei das Angebot an schönen Melodien – die immer nach Rome klingen. Die Fans wird es freuen.

Fazit: Tatsächlich klingen alle Rome-Platten irgendwie ähnlich und dann doch immer wieder überzeugend. Beim ersten Hören sitzt man da und glaubt alles bereits zu kennen und trotzdem ist es neu und wenn das letzte Lied ausgeklungen ist, gefällt einem die Platte erneut – wie alle anderen Scheiben zuvor, die auch so klangen. Irgendwie kommt da keine Langeweile auf. Verstehe das wer will. Zehn Punkte.

Anspieltipps: La France Nouvelle, Ad Vindicta



Freitag, 18. Juli 2025

Bright Eyes – Five Dice, All Threes

 



Bright Eyes – Five Dice, All Threes


Besetzung:

Conor Oberst – vocal, acoustic and electric guitars, baritone acoustic guitar
Mike Mogis – pedal steel, electric guitar, manjo, dobro, mandolin, banjo
Nathaniel Walcott – piano, trumpet, synthesizers, organs, mellotron, electric piano, celeste, glockenspiel, string and horn arrangements


Gastmusiker:

Jason Boesel – drums (tracks 2–7, 9–11, 13), vocals (tracks 4, 7, 11, 13), percussion (tracks 2, 6, 10)
Alex Orange Drink – vocals (tracks 2, 4, 7, 8, 11, 13), whistling (track 2)
Amy Carey – whistling (track 2)
Vikram Devasthali – trombone (tracks 2, 4, 13)
Josh Johnson – alto, tenor, and baritone saxophones (tracks 2, 4, 7, 13)
Macey Taylor – bass (tracks 2–11, 13), vocals (tracks 4, 11, 13)
Griffin Goldsmith – drums (track 3–8, 10, 13), percussion (tracks 2, 6, 10), vocals (tracks 4, 7, 9, 11, 13)
Adam Reich – acoustic guitar (tracks 5, 7), electric guitar (track 8)
Cat Power – vocals (track 6)
Corina Figueroa Escamilla – vocals (track 7)
James King – tenor and baritone saxophones (track 7)
Jake Bellows – vocals (track 10), guitar (track 10)
Paul Cartwright – violin (tracks 11)
Luanne Homzy – violin (tracks 11)
Jennifer Takamatsu – violin (tracks 11)
Zach Dellinger – viola (tracks 11)
Vanessa Freebairn-Smith – cello (tracks 11)
Matt Berninger – vocals (track 12)
Michaela Favara – vocals (track 13)
Sarah Greenwell – vocals (track 13)
Jamie Montes – vocals (track 13)




Erscheinungsjahr: 2024


Stil: Independent Rock, Independent Pop


Trackliste:

1. Five Dice (1:40)
2. Bells And Whistles (4:07)
3. El Capitan (3:54)
4. Bas Jan Ader (3:54)
5. Tiny Suicides (4:44)
6. All Threes (5:24)
7. Rainbow Overpass (3:01)
8. Hate (4:52)
9. Real Feel 105° (3:25)
10. Spun Out (3:36)
11. Trains Still Run On Time (3:47)
12. The Time I Have Left (3:32)
13. Tin Soldier Boy (5:01)

Gesamtspieldauer: 51:04



„Five Dice, All Threes“ ist das bereits elfte Studioalbum der US-amerikanischen Band Bright Eyes. Es wurde am 20. September 2024 auf dem Plattenlabel Dead Oceans veröffentlicht. Das Album enthält Kollaborationen mit Alex Orange Drink, Cat Power und Matt Berninger. Die beiden Lieder „Bells and Whistles“ und „Rainbow Overpass“ wurden vorab als Singles im Juni und Juli desselben Jahres veröffentlicht.

Nachdem es zuvor ganze neun Jahre gedauert hatte, bis die Fans das nächste Album der Band hören konnten, waren es dieses Mal lediglich vier Jahre, bis ein neues Album erschien. Und auch „Five Dice, All Threes“ klingt – so viel sei bereits verraten – eindeutig nach Bright Eyes. Das wiederum liegt allerdings nicht nur an der einprägsamen Stimme des Conor Oberst. Es ist diese Verbindung aus experimentellen Ansätzen in Verbindung mit schönen Melodien, die die Musik von Bright Eyes durchaus zu etwas Besonderem werden lässt.

„Five Dice, All Threes“ beginnt mit einer Soundkollage, in die ein kleines Hörspiel eingebettet wurde und endet am Ende von „Tin Soldier Boy“ ebenso. Dazwischen befinden sich Lieder, alle im Bereich des Rocks, manchmal auch im Pop angesiedelt, die vielleicht nicht gleich beim ersten Mal, jedoch mit den weiteren Durchläufen ins Ohr gehen. Das klingt alles locker und zumeist sogar irgendwie positiv, was für ein Bright Eyes Album auch nicht selbstverständlich ist. Der Gesang des Conor Oberst, der mitunter fast schon weinerlich klingt, befeuert dieses Mal auch fröhlichere Stimmungen ohne dabei einen Widerspruch hervorzurufen. Selbst hier passt seine außergewöhnliche Gesangsstimme.

Besonders gelungen klingt die Musik von Bright Eyes auf „Five Dice, All Threes“, wenn die Bläser oder Streicher ihren Einsatz haben. Überhaupt die Instrumentierung der Lieder. Bläser und Streicher habe ich bereits erwähnt, dann aber hier mal ein Banjo, da ein Glockenspiel, eine Mandoline, ein Pfeifen, Saxophon, Gesprächsfetzen und und und. Genau das macht auch die Musik dieser außergewöhnlichen Band aus, die für sich selbst gar nicht mal so unvorhersehbar ist – wenn man sie schon länger verfolgt – im Vergleich zu anderen Bands jedoch immer wieder unfassbar überrascht.

Doch trotz all dieser Eigenschaften schafft es „Five Dice, All Threes“ nicht an die großen Alben der Band Anfang der 2000er Jahre anzuknüpfen. Das wiederum liegt daran, dass die Lieder zwar überzeugen, wenn man sie mehrmals gehört hat, jedoch deutlich weniger nachhallen. Es macht Spaß das Album zu hören, wenn es allerdings verklungen ist, vergisst man es auch schnell. Besonderen Alben passiert das nicht. Auch nicht manch anderen Bright Eyes Alben. Trotzdem hebt sich diese Musik sehr positiv von dem Einheitsbrei ab, den man sonst meist zu hören bekommt.

Fazit: „Five Dice, All Threes“ ist ein gutes Album geworden. Es reicht nicht ganz an die Großtaten der Band zum Anfang des Jahrtausends heran, doch es unterhält und es macht Spaß zuzuhören – auch wenn es keinen länger anhaltenden Eindruck hinterlässt. Ich muss mir unbedingt aufschreiben „Five Dice, All Threes“ regelmäßig aufzulegen, denn irgendwie lohnt es schon. Zehn Punkte.

Anspieltipps: All Threes, Tin Soldier Boy