Buggles – The Age Of Plastic
Besetzung:
Trevor Horn – all instruments
Geoffrey Downes – all instruments
Label: Islands Records LTD.
Erscheinungsdatum: 1980
Stil: Pop, New Wave
Trackliste
1. The Plastic Age (5:13)
2. Video Killed The Radio Star (4:14)
3. Kid Dynamo (3:29)
4. I Love You (Miss Robot) ( 4:58)
5. Clean, Clean (3:54)
6. Elstree (4:30)
7. Astroboy (And The Proles On Parade) (4:42)
8. Johnny On The Monorail (5:29)
9. Island (3:33)
10. Technopop (3:51)
11. Johnny On The Monorail (A Very Different Version) (3:49)
Gesamtspieldauer: 47:42
„Video Killed The Radio Star”, das erste Video, welches im Jahre 1981 auf dem neugeschaffenen Videomusiksender MTV gesendet wurde. „Video Killed The Radio Star” schoss kurz nach der Veröffentlichung auf die Nummer 1 der Englischen Charts. In Deutschland belegten sie zwar nur Platz 2, blieben allerdings immerhin mit dem Lied 22 Wochen in den Charts vertreten. Und „Video Killed The Radio Star” ist wirklich ein tolles Lied, das man als Musikfan einfach kennen muss, auch wenn man sonst mit Pop oder New Wave nur sehr wenig anfangen kann. Das Lied ist klasse und was von vielen Songs behauptet wird, nämlich dass sie Gute Laune machen, das trifft auf diese Nummer zu 100 Prozent zu. Inzwischen wohl so etwas wie ein Evergreen, da man das Stück immer wieder mal im Radio hört. Das Stück verfügt über eine schöne Melodie und lebt auch durch diesen „Telefongesang“ Trevor Horns. Wer es nicht kennt, (gibt es solche Menschen?) unbedingt mal anhören.
So, was ist denn aber noch drauf auf dieser Scheibe? Es beginnt mit dem Titelsong, „The Plastic Age”. Und diese Nummer ist auch gleichzeitig die zweite Singleauskopplung, die allerdings längst nicht mehr den Erfolg von „Video Killed The Radio Star“ hatte. Und klar hat das Stück auch nicht dessen Klasse, aber es ist ein richtig guter Popsong. Er beginnt mit Autolärm, Weckergeklingel und irgendwelchem Geschrei. Danach entspinnt sich eine recht eingängige Melodie, die ziemlich schnell ins Ohr geht. Wirklich gut gemachter Pop. Und dann endet das Stück mit dem Sound von Herzschlägen. Weckerläuten zu Beginn, Herzschläge am Ende? Nein an Pink Floyds „Dark Side Of The Moon“ kann man da nicht denken. Das ist wirklich ganz andere Musik.
Nach „Video Killed The Radio Star” folgt dann „Kid Dynamo”. Das war auch gleichzeitig die B-Seite der „Video Killed The Radio Star“-Single. Das Stück hat wieder eine eingängige Melodie und verfügt über einen treibenden Refrain, ist allerdings eher von der Machart, dass man sich schnell daran überhören kann. Aber ab und zu? Durchaus!
Das vierte Stück auf der CD heißt „I Love You“. Das geht dann schon sehr in die Richtung Synthi-Pop, mit computerähnlichen Stimmen im Hintergrund. Und dazu ist die Nummer auch noch lahm. Nein, kein Highlight der Platte. Aber es wird mit „Clean, Clean“ gleich wieder besser. Das Stück kann zwar auch nicht mit den ersten drei Nummern mithalten, geht aber ebenfalls ins Ohr. Gleich sehr viel besser wird es dann bei „Elstree“. Ich kenne eine ganze Menge Leute, die behaupten, dieses Lied und nicht „Video“ wäre der Höhepunkt des Albums. Finde ich nicht ganz, aber „Elstree“ ist trotzdem ein klasse Pop-Lied. Geht sofort ins Ohr und hat durch seine Melodieführung einen sehr großen Wiedererkennungswert. Klasse hier auch das Piano und die Streicher – auch wenn sie nur dem Synthesizer entspringen.
„Astroboy“ fängt mit so einem synthetischen Casio-Sound an. Und so klingt auch das ganze Lied sehr synthetisch. Der durchgehend laufende Drum-Computer nervt ziemlich und der Refrain schrammt am Status der Peinlichkeit vorbei, oder trifft er ihn sogar? Aber das muss man wohl in Kauf nehmen, wenn eine Scheibe „The Age Of Plastic“ heißt. „Johnny On The Monorail” ist dann eine sehr viel treibendere Nummer. Der Refrain kann hier zwar auch nicht überzeugen, die Strophe allerdings kann durchaus punkten, die ist richtig spannend aufgebaut.
Die Nummer 9 der Platte, „Island“ beginnt wieder mit sehr, sehr synthetischen Klängen. Diese werden auch das ganze Stück hindurchgezogen. Wohltuend dabei ist, dass bis auf den Text „Island“ auf sonstige Vocals verzichtet wird. Die würden hier auch nicht gut klingen. Das reguläre letzte und zehnte Stück auf der Platte heißt dann „Technopop“. Gut, bei dem Titel erwartet man dann nicht allzu viel. Und genau das erhält man schließlich auch: Wenig. Wahrlich keine gute Nummer. Als Zugabe gibt es auf der CD noch eine zweite Version von „Johnny On The Monorail”. Die erste ist deutlich besser, obwohl man hier, auf der zweiten Version, sogar mal eine E-Gitarre hören kann.
Fazit: Im Booklet schreibt Geoffrey Downes, dass er, Trevor Horn und auch die Plattenfirma total überrascht waren, wie „Video Killed The Radio Star“ in den Charts immer höher stieg. Zu diesem Zeitpunkt hatten sie aber erst drei Lieder fertig – die Welt wartete nun allerdings auf eine LP. Und so schreibt er weiter „…the pressure was now on to write these songs. And so we did. In airport lounges, dressing rooms, rehearsal rooms, studios. Anywhere we had the time to flick through the ideas and record rough versions on cassette.” Nun und das merkt man natürlich. Auf der CD gibt es richtig tolle Pop-Songs, mit “Video Killed The Radio Star” an der Spitze. Aber es gibt auch jede Menge Lieder, bei denen es nie aufgefallen wäre, wenn sie nie geschrieben worden wären. Aber die beiden Musiker der Buggles sollten ihren kreativen Höhepunkt sowieso nur kurze Zeit später erreichen, indem sie bei Yes einstiegen und dort das Meisterwerk „Drama“ mit erschufen. Wegen der wirklich überzeugenden Highlights erhält „ The Age Of Plastic“ von mir neun Punkte.
Anspieltipps: The Plastic Age, Video Killed The Radio Star, Kid Dynamo, Elstree
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