Samstag, 14. Januar 2012

Peter Hammill – Fool’s Mate





Peter Hammill – Fool’s Mate


Besetzung:

Peter Hammill – all lead vocals, acoustic guitar, piano


Gastmusiker:

Guy Evans – drums, percussion
Hugh Banton – piano, organ
Nic Potter – bass
Dave Jackson – alto sax, tenor sax, flute
Robert Fripp – electric guitar
Martin Pottinger – drums
Rod Clements – bass, violin
Paul Whitehead – tam-tam
Ray Jackson – harp, mandolin


Label: Charisma Records


Erscheinungsdatum: 1971


Stil: Art Pop, Progressive Rock


Trackliste:

1. Imperial Zeppelin (3:39)
2. Candle (4:18)
3. Happy (2:36)
4. Solitude (4:58)
5. Vision (3:16)
6. Re-Awakening (3:57)
7. Sunshine (4:01)
8. Child (4:25)
9. Summer Song (In The Autumn) (2:14)
10. Viking (4:43)
11. The Birds (3:36)
12. I Once Wrote Some Poems (2:46)




Im Booklet der remasterten Fassung kann man es nachlesen. Dieses erste und für Peter Hammill nicht ganz typische Album, „musste“ er nun endlich aufnehmen. Die Songs dafür waren schon Ende der sechziger Jahre entstanden. Und nun wollte er damit abschließen und sie endlich veröffentlichen, um wohl auch den Kopf wieder für neue Ideen freizubekommen.

Das auf dem Cover abgebildete Schachbrett bezieht sich auf den Titel des Albums. „Fool’s Mate“, zu Deutsch „Narrenmatt“. Es ist die kürzeste Art und Weise, wie beim Schachspiel eine Matt-Stellung erzielt werden kann. Dazu bedarf es lediglich vier Züge, wobei anschließend Schwarz die Mattstellung erzielt. „Narrenmatt“ auch deshalb, da „Weiß“ zwei ungünstige Züge getätigt haben muss. Das auf dem Cover abgebildete Schachspiel deutet allerdings mehr auf den „Schäferzug“ hin, bei dem „Weiß“ „Schwarz“ mit dem siebten Zug matt setzt.

Die Musik auf dem Album „Fool’s Mate“ ist auch etwas untypisch für Peter Hammills sonstige Soloplatten und erst recht für die Alben von „Van der Graaf Generator“. Zwar hat er alle seine „Van der Graaf“-Bandkollegen auf diesem Soloprojekt um sich geschart und dazu gesellten sich auch noch, unter anderem, Robert Fripp von King Crimson sowie Rod Clements und Ray Jackson von Lindisfarne. Progressive Rockmusik bekommt man auf „Fool’s Mate“ allerdings immer nur in Ansätzen zu hören.

Die Titel überschreiten nur selten die Länge von vier Minuten und auch die Musik unterscheidet sich sehr von der seiner Band zur damaligen Zeit. Diese ist auf „Fool’s Mate“ manchmal sogar fast poppig wie bei der Nummer „Sunshine“, manchmal doch noch ein wenig progressiv, wie im Stück „Imperial Zeppelin“. Oder aber sie ist wunderschön melodiös und irgendwie fröhlich, wie auf dem Track (nomen est omen) „Happy“. Und Peter Hammill zeigt auf „Fool’s Mate“ auch, dass er die Gabe besitzt wunderschöne Melodien zu kreieren wie auf „Vision“ und dem tollen „Birds“. Ganz ruhig und sanft strömt hierbei die Musik aus den Lautsprechern. Wahrlich Musik zum Träumen.

Dann gibt es da auch so verspielte und doch traurige Titel wie „Solitude“ und „Child“, die allerdings doch wieder irgendwie an „Van der Graaf Generator“ erinnern. Und auf „Summer Song“ und „Viking“ produziert auch die Art des Gesangs Peter Hammills Assoziationen zu seinem Bandprojekt, bei dem man für mich den „progressiven Gesang“ schlechthin zu hören bekommt.

Fazit: Ein ganz feines Album hat Peter Hammill da zu Beginn seiner Solokarriere vorgelegt. Dies dürfte auch vielen gefallen, die mit progressiver Rockmusik im Allgemeinen und mit „Van der Graaf Generator“ im Speziellen so gar nichts anfangen können. „Fool’s Mate“ ist ein Album der leisen Töne, mit vielen tollen Melodien. Die perfekte Platte für dunkle Novembertage. Oder aber zum Hören im Winter, wenn das Holz im Kamin knackt und an es sich gerade auf dem Bärenfell bequem gemacht hat. Oder nein, noch besser zum Herunterkommen, nach einem anstrengenden und heißen Tag im Sommer. Stimmt, irgendwie passt diese Musik immer. Leise und unaufgeregt und elf Punkte wert.

Anspieltipps: Happy, Vision, Summer Song, The Birds





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