Mittwoch, 23. Mai 2012

The Alan Parsons Project – Eve





The Alan Parsons Project – Eve


Besetzung:

Alan Parsons – keyboards
Eric Woolfson – keyboards
Duncan Mackay – keyboards
Ian Bairnson – guitars
David Paton – bass, vocals
Stuart Elliott – drums, percussion
Lesley Duncan – vocals
Chris Rainbow – vocals
Clare Torry – vocals
Dave Townsend – vocals
Lenny Zakatek – vocals
Orchester der Kammeroper München


Label: Sony Music

Erscheinungsdatum: 1979


Stil: Pop


Trackliste:

1. Lucifer (5:09)
2. You Lie Down With Dogs (3:49)
3. I'd Rather Be A Man (3:54)
4. You Won't Be There (3:43)
5. Winding Me Up (3:56)
6. Damned If I Do (4:53)
7. Don't Hold Back (3:37)
8. Secret Garden (4:44)
9. If I Could Change Your Mind (5:59)


Bonus Tracks:

10. Elsie's Theme From The Sicilian Defence (The Project That Never Was) (3:01)
11. Lucifer (Demo) (2:48)
12. Secret Garden (Rough Mix) (4:42)
13. Damned If I Do (Rough Mix) (4:46)
14. Don't Hold Back (Vocal Rehearsal Mix) (3:43)
15. Lucifer (Early rough Mix) (4:18)
16. If I Could Change Your Mind (Rough Mix) (5:47)




Auf dem vierten Album des Alan Parsons Projects geht es wieder einen Schritt zurück. Die beiden Musiker, die sich hauptsächlich für den Inhalt dieser CD auszeichnen, Alan Parsons und Eric Woolfson, waren endgültig im Pop angekommen. Das wiederum muss an sich nichts Schlechtes bedeuten und so beginnt das Album mit „Lucifer“ auch eindrucksvoll. Das Album „Eve“, welches sich thematisch mit den Frauen und deren Einfluss auf Männer auseinandersetzt, beginnt mit einem Lied namens „Lucifer“. Echt interessant. Da würden mich die Hintergründe und Gedankengänge der Komponisten schon sehr interessieren … Es fällt allerdings schwer, beim Hören dieses Liedes, Assoziationen zum Teufel aufkommen zu lassen. Vielmehr ist das Stück eine treibende und melodische Instrumentalnummer, die kurze Zeit später die Titelmusik für das Magazin Monitor in der ARD werden sollte. Wohl auch deswegen mit eines der bekanntesten Stücke des Alan Parsons Projects.

Nun, jetzt wird es allerdings deutlich poppiger und auch nichtssagender. „You Lie Down With Dogs“ beinhaltet zwar noch ein Gitarrensolo, ist allerdings trotzdem ein Pop-Lied. Und noch nicht mal ein gutes. „I'd Rather Be A Man“ ist im Anschluss daran eine Synthie-Pop-Nummer. Diese ist jedoch ausgestattet mit einer ins Ohr gehenden Melodie. Schlimm wird es dann bei „You Won't Be There“. Das Stück ist so was von getragen und schmalzig, dass man unweigerlich nach Luft schnappt, da hier irgendetwas modrig riecht.

Auch poppig, aber gar nicht mehr schmalzig und damit wieder deutlich besser, ist dann „Winding Me Up“. Eine Pop-Nummer mit einer netten Melodie, die man auch mehrmals anhören kann. „Damned If I Do“ erinnert ein wenig an das Vorgängeralbum „Pyramid“. Das Lied groovt, poppt und ist auch nicht schlecht, aber leider eben auch nicht mehr gut. Irgendwie so ein Durchschnittstitel, wie man ihn häufiger im Radio hört. Einen Tick schlechter wird es dann mit „Don’t Hold Back“. Absolut seichter Pop. Und dabei singt hier sogar Clare Torry. Genau die Clare Torry, die durch ihren Gesang auf „The Great Gig In The Sky“ von Pink Floyd Berühmtheit erlangte. Wenn man allerdings dieses Lied hier hört, kann man kaum glauben, dass es sich beide Male um dieselbe Sängerin handelt. „Secret Garden“ ist ein Instrumentalstück, von denen Woolfson und Parsons auch schon bessere produziert haben. Auch hier gilt: Nicht richtig schlecht, man vermisst allerdings auch nichts, wenn man es nie wieder hört.

Getragen wird es auch auf dem letzten offiziellen Titel der ursprünglichen Platte: „If I Could Change Your Mind“. Wer Musicals mag, der findet sicherlich auch dieses Stück toll. Und wer Andrew Lloyd Webber noch am Allerbesten findet, der wird beim Hören dieses Stücks überrascht sein, dass nicht nur er solche Lieder schreiben konnte. Gesungen wird das Lied übrigens von Lesley Duncan. Und damit ist sie, zusammen mit Clare Torry, die einzige Dame, die jemals einen Song des Alan Parsons Projects auf einem Album intonierte.

Sieben Zugaben gibt es als Bonusmaterial. Sechs davon sind alternative Versionen oder Demoversionen, wobei hier „Lucifer“ sogar zweimal verewigt ist. So bleibt als richtig neue Nummer noch „Elsie's Theme From The Sicilian Defence (The Project That Never Was)“. Eine ruhige Klaviernummer, die gefallen kann. Schön getragen, ohne dabei schnulzig oder schmalzig zu klingen.

Fazit: Sie können es wirklich, Alan Parsons und Eric Woolfson. Leider zeigen sie das nur nicht immer und manches klingt nur allzu banal. Und gerade das Album „Eve“ geizt genau mit diesen „weniger guten“ Songs überhaupt nicht. Ganz viel schlageresken Pop, vollgesogen mit viel Pathos und Schmalz, bekommt man auf „Eve“ zu hören. Alles in allem ein ganz klarer Rückschritt im Vergleich zum Vorgängeralbum und mir gerade mal fünf Punkte wert. Das Album nervt einfach an viel zu vielen Stellen gewaltig.

Anspieltipps: Lucifer, I’d Rather Be A Man, Winding Me Up, Damned If I Do, Elsie's Theme From The Sicilian Defence (The Project That Never Was)



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