Sigur Rós – Valtari
Besetzung:
Jón Þór „Jónsi“ Birgisson – vocals, guitar
Kjartan "Kjarri" Sveinsson – keyboards
Georg „Goggi“ Hólm – bass
Orri Páll Dýrason – drums
Gastmusiker:
Strings & String Arrangement (exept "Varúð"): Amiina:
Hildur Ársælsdóttir
Edda Rún Ólafsdóttir
Maria Huld Markan Sigfúsdóttir
Sólrún Sumarliðadóttir
String Arrangements on "Varúð":
Daniel Bjarnason
Strings on "Varúð":
Una Sveinbjarnardóttir
Palina Arnadóttir
Borunn Ósk Marinosdóttir
Margret Arnadóttir
Boigar Magnason
Backing Vocals on "Varúð":
Holmfridur Benediktsdóttir
Hildur F. Havarjurdóttir
Bjorg Gardursdóttir
Sulka B. Svanhuitardóttir
Brynhildur Melot
Hera Eriksdóttir
The Sixteen-Choir on "Dauðalogn" and "Varðeldur"
Eamonn Dougan: Choral Direction on "Dauðalogn" and "Varðeldur"
Label: Parlophone
Erscheinungsdatum: 2012
Stil: Ambient, Post-Rock
Trackliste:
1. Ég Anda (6:15)
2. Ekki Múkk (7:44)
3. Varúð (6:37)
4. Rembihnútur (5:05)
5. Dauðalogn (6:37)
6. Varðeldur (6:08)
7. Valtari (8:19)
8. Fjögur Píanó (7:50)
Gesamtspieldauer: 54:34
Klanggebilde, Atmosphäre, Soundkollage, Meditation, Feen, Stille, Weite, Traurigkeit, Unendlichkeit, Magie, Freiheit, Melancholie, Sentimentalität, Stimmung, Märchen. Das sind alles Nomen, die einem beim Hören des sechsten Albums der Isländer von Sigur Rós spontan einfallen könnten. Ach lieber ein paar Adjektive? Bitteschön: traurig, grau, sphärisch, monoton, sanft, leise, mild, weich, zart, zerbrechlich. Oder doch lieber ein paar Verben? Auch kein Problem: vergehen, träumen, weinen, ruhen, liegen, genießen, aufgehen, wirken, fühlen und spüren.
„Valtari“ ist wahrlich kein einfaches Album geworden. Für viele wird bei den oben genannten Assoziationen noch das Wort „Langeweile“ fehlen, denn das Entstehen dieser Gefühlsregung kann nicht ganz ausgeschlossen werden, wenn man sich das erste Mal dieses Album zu Gemüte führt. „Back To The Roots“, zurück zu den ersten Alben werden sich die vier Musiker gedacht haben. Dieses Ziel wurde erreicht. Kompromisslos. Liederstrukturen, wie sie auf den beiden Vorgängern noch zu hören waren, wurden konsequent über Bord geworfen. „Ambient-Musik“ trifft das inhaltliche Label der Platte wahrlich treffend, denn um nichts anderes handelt es sich hier. Absolut zutreffend auf die letzten Titel, die ohne das gesprochene Wort auskommen, ziemlich nahe an dieser Kategorisierung bei den ersten fünf Nummern, bei denen Jón Þór „Jónsi“ Birgisson wieder seinen unnachahmlichen, an ein kleines Kind (oder eine Fee?) erinnernden Gesang zum Besten gibt.
Die Musik von Sigur Rós entfaltet auch dann immer ihre Stärken, wenn sie repetitiv und redundant wird, wenn ein Thema immer und immer wieder wiederholt wird, gesteigert wird, leicht, bis zum großen Finale variiert wird. Das hört man auf „Valtari“ in Vollendung lediglich im Lied „Varúð“. Ansonsten steht meist nur die Atmosphäre im Mittelpunkt der Lieder. Ohne Struktur, ohne festen Ablauf werden hier Töne angestimmt und es wird ihnen jede Menge Zeit eingeräumt anschließend zu wirken.
Fazit: Keine Lieder, die nach den herkömmlichen Strukturen in der Pop- beziehungsweise Rock-Musik funktionieren, gibt es auf „Valtari“ zu hören. Atmosphärische Musik, der man Aufmerksamkeit und Zeit einräumen muss, damit sie ihre Wirkung vollends entfalten kann. Das Ganze verläuft gefährlich nahe an der Grenze zwischen Langeweile und Entspannung, schlägt aber glücklicherweise doch ein bisschen mehr in die Richtung des träumerischen Genießens aus. Neun Punkte.
Anspieltipps: Ekki Múkk, Varúð, Rembihnútur, Varðeldur
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