Anathema – A Fine Day To Exit
Besetzung:
David Cavanagh – guitars
Vincent Cavanagh – vocals, guitar
John Douglas – drums
Les Smith – keyboards
Label: Sony BMG
Erscheinungsdatum: 2001
Stil: ArtRock
Trackliste:
1. Pressure (6:44)
2. Release (5:47)
3. Looking Outside Inside (6:23)
4. Leave No Trace (4:46)
5. Underworld (4:09)
6. Barriers (5:53)
7. Panic (3:30)
8. A Fine Day To Exit (6:49)
9. Temporary Peace (18:26)
Gesamtspieldauer: 1:02:31
Mit Ihrer sechsten Veröffentlichung haben Anathema einen Volltreffer gelandet. Kein Lied fällt aus der Reihe, soll heißen, kein Lied ist schlecht. Alle neun Stücke haben etwas Besonderes, womit es sich lohnt, sich etwas Zeit für dieses Album zu nehmen.
Gleich der erste Track „Pressure“ ist eine wunderschöne Nummer, die sofort ins Ohr geht und wohl so ähnlich auch von Steven Wilson geschrieben hätte werden können. Ebenso „Release“, auch dieses Lied erinnert ein wenig an Porcupine Tree und hätte auf „Lightbulb Sun“ (oder vielleicht sogar auf „Fear Of A Blank Planetß) sicherlich seinen Platz gefunden und keinen Stilbruch eingeläutet. Mehrstimmiger Gesang und die Art der Instrumentierung lassen diese Assoziation wie von selbst entstehen.
Das nächste Stück „Looking Outside Inside“ beginnt wie eine Ballade, um dann bei 2:30 die schnellere Fahrt aufzunehmen. Das Lied lebt dabei vom genialen Drum-Part John Douglas‘. Schließlich beruhigt sich das Stück wieder und wird jetzt durch schönen mehrstimmigen Gesang getragen. „Leave No Ttrace“ ist im Anschluss ebenfalls wieder ein guter und ruhiger Rocksong, der von Vincent Cavanagh so herrlich getragen dargeboten wird. Einen Höhepunkt auf der ganzen Platte stellt dann sicherlich „Underworld“ dar. Diese tollen verqueren Gitarren geben der Nummer einen ganz eigenen Touch. Eine richtig gute Rocknummer ist das.
Der Titel „Barriers“ kommt schließlich schwebend daher mit mehrstimmigem Gesang und beweist, dass Anathema eine sehr vielseitige Band ist, die ein Gespür für gute Melodien hat. Und mit „Panic“ folgt dann, dem Titel entsprechend, fast schon so etwas wie Hektik aus den Boxen. Das Lied geht durch seine Gitarren in Richtung Punk und ist auch das härteste Stück auf der Platte. Der treibende Rhythmus bildet hier einen klasse Gegenpol zu den anderen, doch eher ruhigeren Nummern auf dem Album.
Auch das Titelstück „A Fine Day To Exit“ ist ein Highlight. Die klasse Steigerung im hinteren Teil des Tracks lassen es zu einer richtig guten Rocknummer werden. Zum letzten Lied auf der CD: „Temporary Peace“ ist eigentlich kein Longtrack, auch wenn auf der Anzeige des CD-Players 18:27 erscheint. Vielmehr besteht das Stück aus drei einzelnen Songs, wobei die letzteren beiden wohl so eine Art Hidden Track darstellen. Vor allem Nummer zwei ist dabei sogar recht witzig. Man hört zunächst nur Meeresrauschen und dann zwei Männer den Strand entlanggehen. Und schließlich sinniert einer der beiden vor sich hin, während der andere zu hören ist mit: „Hello, I’m here: What about dogs? What about cats? What about chickens?“ Und dieses Chickens wird so herrlich, fast wie ein Gekrähe, in die Länge gezogen. Sicher nur eine Spielerei, aber eine sehr lustige. Dieser Teil der Nummer endet dann um 10:20 und jetzt wird es ganz ruhig. Bei 15:30 geht es erneut weiter, klingt wie ein Lied was auf „Saucerful Of Secrtes“ vorkommen könnte aber noch von Syd Barrett komponiert worden ist. Wie gesagt, eine schöne Spielerei.
Fazit: Anathema haben hier ein richtig gutes Album hingelegt, nach meinem Dafürhalten sogar das bisher Beste ihres Schaffens. Alles wirkt in seiner Gesamtheit, alle Titel haben eine gleichhohe Qualität. Also die CD einfach einlegen und sich berieseln lassen. Macht Spaß! Dafür gibt es von mir volle 11 Punkte.
Anspieltipps: Barriers, Panic, A Fine Day To Exit, Temporary Peace
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