Curved Air – Air Cut
Besetzung:
Kirby Gregory – guitar, bass, vocals
Eddie Jobson – organ, synthesizer, harpsichord, violin, piano, mellotron, vocals
Sonja Kristina – vocals, acoustic guitar
Jim Russell – percussion
Mike Wedgwood – bass, acoustic guitar, vocals, lead vocals on 7
Label: Repertoire Records
Erscheinungsdatum: 1973
Stil: Progressive Rock, Rock
Trackliste:
1. The Purple Speed Queen (3:29)
2. Elfin Boy (4:14)
3. Metamorphosis (10:40)
4. World (1:34)
5. Armin (3:43)
6. U.H.F. (5:07)
7. Two-Three-Two (4:11)
8. Easy (6:39)
Gesamtspieldauer: 39:36
Schon komisch, wie die Bands das damals machten. 1972 wechselte die Besetzung bei Renaissance komplett, 1973 wollte Curved Air diesem Vorgehen anscheinend in Nichts nachstehen und wechselte ebenfalls schonungslos aus, nur Sängerin Sonja Kristina blieb vom ursprünglichen Line-Up übrig. Nun, dieses Wechselspiel brachte auch eine Veränderung in der Musik mit sich, denn „Air Cut“ ist deutlich rockiger geworden, als alle Vorgänger-Alben der Band.
Rockig wird mit „The Purple Speed Queen“ in das Album eingeleitet und genauso rockig wird der Hörer auch durch „Easy“ wieder entlassen. Dazwischen befinden sich sechs Titel, die bis auf „Metamorphosis“ nur sehr begrenzt etwas mit progressiver Rockmusik zu tun haben. „U.H.F.“ ist im Grund genommen genau wie „Two-Three-Two“ ebenfalls ein Rock-Lied, weist allerdings einen sehr interessanten und sphärischen Mittelteil auf. Ist dieser allerdings vorbei, so ist auch der Zauber des Liedes verflogen. Das kurze „World“ erinnert so ein wenig an Western-Saloon-Musik und „Elfin Boy“ driftet tatsächlich stark in die Folk-Ecke. Joan Baez hätte für diesen Song Patin stehen können. Das Ganze klingt sehr schön und eindringlich und ist eine richtig gute Nummer geworden.
Letzteres gilt ebenfalls für „Armin“. Klar, hier schimmert „Vivaldi“ vom Debut-Album durch. Rockig klingt es, unterfüttert mit dem sehr schnellen Violinen-Spiel des Eddie Jobsen. Und wenn dieser mal etwas innehält, gibt es ein wirklich gelungenes Gitarren-Solo zu hören. Einfach gelungen. Diese Aussage gilt noch ein wenig mehr für das Hauptstück von „Air Cut“, wenn man durch die Länge von Liedern überhaupt auf so etwas schließen darf. Bei „Metamorphosis“ sind alle Zutaten eines Liedes progressiver Machart vorhanden. Sehr melodische Parts, treibende Abschnitte, Rhythmus- und Taktwechsel, viele verschiedene Instrumente, die sich in ihrer Wertigkeit für den Moment abwechseln und jede Menge guter Ideen. Ein klasse Titel, sehr abwechslungsreich und mitreißend.
Fazit: Progressiven Rock hört man auf „Air Cut“ nicht mehr so viel. Aber diesbezüglich wird der Hörer durch „Metamorphosis“ bestens entlohnt. Der Rest schwebt da so irgendwo im Raum zwischen Pop mit starker Tendenz zum Rock. Richtig schlecht ist dabei nichts und die Höhepunkte der Platte lassen das Album auch zu einer lohnenden Investition werden. Der Sound ist übrigens auf der Veröffentlichung von Repertoire Records, die es im Moment für ganz kleines Geld gibt, sehr gut remastert und hörenswert. Zehn Punkte.
Anspieltipps: Elfin Boy, Metamorphosis, Armin
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