Genesis – We Can’t Dance
Besetzung:
Tony Banks – keyboards, vocals
Phil Collins – drums, percussion, lead vocals
Michael Rutherford – guitars, bass, vocals
Label: Virgin Records
Erscheinungsdatum: 1991
Stil: Pop
Trackliste:
1. No Son Of Mine (6:40)
2. Jesus He Knows Me (4:16)
3. Driving The Last Spike (10:09)
4. I Can't Dance (4:01)
5. Never A Time (3:50)
6. Dreaming While You Sleep (7:17)
7. Tell Me Why (4:59)
8. Living Forever (5:41)
9. Hold On My Heart (4:38)
10. Way Of The World (5:39)
11. Since I Lost You (4:10)
12. Fading Lights (10:17)
Gesamtspieldauer: 1:11:37
Okay, man darf nie, aber auch wirklich nie die Alben der drei verbliebenen Genesis-Kollegen, mit ihrer Phase zu viert oder gar zu fünft vergleichen. War damals noch progressiver Rock zu hören, so produzierte die Band als Trio hauptsächlich Pop-Musik – mit lediglich kleineren Einschränkungen. Auf „We Can’t Dance“, dem inzwischen vierzehnten Studio-Album der Band, ist es schließlich Pop-Musik pur geworden, die die Band veröffentlichte.
Okay, also ein Pop-Album. Und ich muss zugeben der Single Hit „I Can’t Dance“ ist wirklich gelungen. Witzig vom Text her, rhythmisch in seiner Anlage und eingängig bezüglich der Melodie. Was noch? „No Son Of Mine“ hat nicht mehr die Qualität wie „I Can’t Dance“, ist aber trotzdem ein gelungenes Lied. Melodiös und mit Wiedererkennungswert. Der nächste Hit der Platte „Jesus He Knows Me“ nervt da schon ein wenig mehr. Irgendwie merkt man dem Stück an, dass es für das Radio komponiert wurde. Es sollte eben ein Hit werden und dazu musste er die nötige Länge und Eingängigkeit besitzen. Beides ist vorhanden, allerdings ist das dann schon 08/15-Pop.
Nun zum Rest. Da wären noch „Driving The Last Spike“ und „Dreaming While You Sleep“, die für Pop-Musik noch ganz annehmbar sind, melodiös und mit wenigstens ein wenig Atmosphäre versehen. Auch das Keyboard-Solo auf „Fading Lights“ ist gut gelungen, der Rest des Liedes allerdings: „unter aller Kanone“. Genau wie auch der Rest der CD. Das ist ein Schmalz über Liebe und Herzschmerz mit den billigsten Melodien, die nun aber überhaupt nicht mehr zünden wollen. „Tell Me Why“ ist ein pseudosozialkritisches Stück und dann der absolute Abschuss „Hold On My Heart“. Da fehlen einem die Worte um zu beschreiben, wie schlecht das ist, dieses 80er Jahre Phil Collins Gedudel. Einfach nur noch grausam.
Fazit: Mit „I Can’t Dance“ hat dieses Album einen Höhepunkt. Dann gibt es da noch ein paar ganz akzeptable Lieder oder zumindest Stellen in Liedern, der Rest ist völliger Schrott. Auch Pop-Musik haben Genesis schon wesentlich besser hinbekommen. Ach ja, das möchte ich hier an dieser Stelle natürlich auch nicht unter den Tisch fallen lassen: „We Can’t Dance“ war das verkaufstechnisch erfolgreichste Album Genesis‘ überhaupt. Fünf Punkte.
Anspieltipps: No Son Of Mine, Driving The Last Spike, I Can't Dance
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