And You Will Know Us By The Trail Of Dead – Tao Of The Dead
Besetzung:
Conrad Keely – ohne Instrumentenangabe
Jason Reece – ohne Instrumentenangabe
Autry Fulbright II – ohne Instrumentenangabe
Aaron Ford – ohne Instrumentenangabe
Gastmusiker:
Chris „Frenchie“ Smith – vocals, guitar
Christina Velia Gurrola – vocals
Label: Superball Music
Erscheinungsdatum: 2011
Stil: Alternative
Trackliste:
CD1:
1. Tao Of The Dead [Part 1] (35:50)
2. Racing And Hunting (Strange News From Another Planet) [Part 2] (16:32)
Gesamtspieldauer CD1: 52:21
CD2:
1. Let's Experiment (Introduction) (2:59)
2. Pure Radio Cosplay (6:06)
3. Summer Of All Dead Souls (4:20)
4. Cover The Days Like A Tidal Wave (3:08)
5. Fall Of The Empire (2:38)
6. The Wasteland (2:42)
7. Spiral Jetty (2:04)
8. Weight Of The Sun (The Post-Modern Prometheus) (2:30)
9. Pure Radio Cosplay (Reprise) (3:39)
10. Ebb Away (2:58)
11. The Fairlight Pendant (5:50)
12. The Bubble Demo (33:00)
Gesamtspieldauer der CD2: 1:11:53
Nun, fangen wir mal mit dem siebten Album der amerikanischen Band And You Will Know Us By The Trail Of Dead ganz anders an. Und zwar mit der Verpackung der CD beziehungsweise der beiden CD’s in der Limited Edition. Hier gibt es zunächst 16 Seiten eines illustrierten Romans von Conrad Keely zu sehen beziehungsweise nachzulesen. Eine Art Comic-Roman, mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet. Anschließend gibt es noch die 33-seitige Kurzgeschichte „Lucy's Story: The Paramystic Pendant“ zu lesen. In der Mitte dieses Booklets befindet sich zudem noch eine Art 3-D-Bild, welches herausklappt, wenn man entsprechende Seite aufschlägt. Bisher habe ich noch nicht erlebt, dass eine Band oder ein Künstler solch einen Aufwand betrieben hat, um seine Musik zu verpacken. Bis ins letzte Detail ist alles ausgeklügelt und das macht diese CD wahrlich zu etwas Wertvollem. Nur mit ganz sauberen und frisch gewaschenen Händen traut man sich überhaupt, dieses künstlerische Werk aus dem Plattenschrank zu greifen. Wirklich ganz klasse gemacht.
Jetzt aber zur Musik auf „Tao Of Dead“ von And You Will Know Us By The Trail Of Dead. Beide CD’s gaukeln ein klein wenig etwas vor, was so gar nicht vorhanden ist. Nämlich zwei Scheiben mit unterschiedlicher Musik. Dem ist allerdings nicht so. Auf CD1 befinden sich die beiden Songs „Tao Of The Dead [Part 1]“ mit 35:50 Minuten Länge und der zweite Teil der Geschichte „Racing And Hunting (Strange News From Another Planet) [Part 2]“ in einer Länge von 16:32 Minuten. Auf CD2 befindet sich dann „Tao Of The Dead [Part 1]“ noch einmal, dieses Mal jedoch unterteilt in einzelne Abschnitte, sodass diese knapp 36 Minuten Musik nun in elf verschiedene Titel beziehungsweise Abschnitte eingeteilt sind, die logischerweise auch alle einzeln betitelt wurden. Daran schließt sich jedoch noch etwas „Neues“ an: „The Bubble Demo“. Allerdings so ganz neu ist auch das wieder nicht, denn bei diesem „Bubble Demo“ handelt es sich um Demo-Aufnahmen zum ersten Teil der Geschichte, also um Demos von „Tao Of The Dead [Part 1]“. Das wiederum bewirkt, dass dieses Lied nun ganze drei Mal auf beiden CD’s vorhanden ist.
Die Musik auf „Tao Of Dead“ ist typisch für And You Will Know Us By The Trail Of Dead. Treibende Parts verschmelzen mit schönen und eingängigen Melodien, die ganze Platte ist ein wahres Füllhorn von Ideen. Das klingt und wirkt auch alles, aber jetzt kommt die Einschränkung, allerdings nicht mehr ganz so, wie noch auf den drei zuvor veröffentlichten Platten der Band. Zumindest nicht gleich zu Beginn. Die Höhepunkte befinden sich etwa in der Mitte des ersten Teils mit den Titeln, die man nun ja auf CD2 herausfiltern kann, „The Wasteland“, „Spiral Jetty“ und „Weight Of The Sun“. Hier in diesen drei Tracks findet man als Hörer And You Will Know Us By The Trail Of Dead wieder, wie sie auch auf den früheren Platten zu hören waren: melodiös und kraftvoll, nie langweilig, immer mitreißend.
Auch der Rest der Platte ist zwar ebenfalls mit Sicherheit nicht langweilig, manches Mal wirkt es allerdings ein wenig zu bombastisch und zu verschachtelt, es wird mitunter die Melodie hinter den Sound versteckt, der zugegebenermaßen immer kraftvoll aus den Lautsprechern dringt. Das Album „Tao Of Dead“ ist ein bisschen weniger eingängig geworden, als seine Vorgänger. Es bedarf deutlich mehr Durchgänge, bis alles an seinem richtigen Platz zu sein scheint. Dann allerdings, wenn man sich diese Zeit genommen hat, dann entfaltet auch „Tao Of Dead“ seine Schönheit, seine Faszination und auch seine Eingängigkeit. Aber diese mehrmaligen Durchgänge sind eben notwendig, um die Feinheiten der Musik zu ergründen und aufzuspüren, die danach allerdings wie ein offenes Buch vor einem liegen.
Fazit: „Tao Of Dead“ ist eine tolle und gute Scheibe geworden. Keine 08/15-Musik, die zuhauf durch die diversen Radiostationen verströmt wird. Das Album will erarbeitet werden und wenn sich der Hörer die Zeit dafür nimmt, kann er für sich einige Stellen, vielleicht sogar eine ganze Menge entdecken, die er musikalisch nicht mehr missen möchte. Eine Bereicherung eben. „Tao Of Dead“ von And You Will Know Us By The Trail Of Dead ist das siebte Werk der Texaner und mit Sicherheit auch die komplizierteste Platte. Und damit ist jetzt nicht das Cover-Art-Work gemeint, denn das ist genial. Vielmehr ist es die Musik, die nicht mehr ganz so schnell ins Ohr geht, sich jedoch mit jedem weiteren Durchlauf des Albums Stück für Stück mehr erschließt. Es lohnt sich also, diese Platte nicht gleich nach dem ersten Hören wegzulegen, sondern sie erneut und immer wieder wirken zu lassen. Elf Punkte.
Anspieltipps: The Wasteland, Spiral Jetty, Weight Of The Sun
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