Fleetwood Mac – Kiln House
Besetzung:
Jeremy Spencer – guitar, vocals, piano
Danny Kirwan – guitar, vocals
John McVie – bass guitar
Mick Fleetwood – drums, percussion
Gastmusiker:
Christine McVie – backing vocals, keyboards
Label: Warner Music
Erscheinungsdatum: 1970
Stil: Blues Rock, Rock ’n’ Roll, Country
Trackliste:
1. This Is The Rock (2:51)
2. Station Man (5:52)
3. Blood On The Floor (2:48)
4. Hi Ho Silver (3:08)
5. Jewel Eyed Judy (3:19)
6. Buddy's Song (2:12)
7. Earl Gray (4:05)
8. One Together (3:28)
9. Tell Me All The Things You Do (4:15)
10. Mission Bell (2:34)
Gesamtspieldauer: 34:32
Es ist schon der Wahnsinn, was der Weggang eines Musikers doch für Auswirkungen auf den Stil und die Qualität der Musik einer ganzen Band haben kann. „Kiln House“ wurde lediglich neun Monate nach „Then Play On“ veröffentlicht - Peter Green hatte die Band inzwischen verlassen. Und klar, Danny Kirwan und Jeremy Spencer sind tolle Gitarristen, was sie auf „Earl Gray“ und vor allem auf „Tell Me All The Things You Do“ auch eindrucksvoll zeigen. Das war es dann aber irgendwie auch schon fast.
„Kiln House“ ist ein Sammelsurium verschiedenster Musikrichtungen geworden. Neben Rock’n’Roll, findet sich hier Country und Western Musik, Blues und belangloser sechziger Jahre Pop. Als Hörer schafft man es nur schwerlich, sich auf diesen „Gemischtwaren-Laden“ einzulassen. Die Stimmungen und Richtungen wechseln auf der Platte wie das berühmte Fähnchen im Wind. Und dabei können die einzelnen Titel noch nicht einmal musikalisch überzeugen. Es langweilt viel zu häufig. Und auch wenn hier Hommagen an Elvis Presley und Buddy Holly verewigt werden sollten, überzeugen können diese Nummern im Gewande des Rock’n’Roll leider überhaupt nicht mehr.
Dazu gesellt sich schließlich noch so eine unsägliche Country- und Western-Ballade wie „Blood On The Floor“, solch nichtssagende Pop-Liedchen wie „One Together” oder aber vor allem „Mission Bell“. Den Text möchte ich an dieser Stelle gar nicht erst genauer beleuchten – unfassbar einfallslos.
Nun, allerdings ist nicht alles ganz schlecht auf „Kiln House“. Die Platte hat immer dann ihre Stärken, wenn die beiden Gitarristen sich so richtig austoben dürfen. Das trifft vor allem bei den beiden eingangs erwähnten Titeln zu. Hier bewegt sich die Band dann auch wieder im Bereich des Blues Rock. Definitiv zu dieser Zeit der Geschichte von Fleetwood Mac das Genre, in dem die Musiker punkten konnten. Und noch etwas: Das Cover mit dieser naiven Malerei hat einfach was, das zumindest ist der Band gelungen.
Fazit: Von „Kiln House“ spricht heute kaum jemand mehr, wenn es um die Musik von Fleetwood Mac geht. Einen großartigen Grund sich darüber zu wundern gibt es dafür nicht. Die Platte wirkt ein wenig wie eine Ansammlung von Ideen, zu deren Ausarbeitung einfach die Zeit nicht mehr gereicht hat. Dazu gesellt sich dann noch dieses bereits erwähnte Sammelsurium an Stilen und fertig ist ein Album, welches Fleetwood Mac Fans sicherlich ihr Eigen nennen wollen. Dabei ist allerdings sehr schwer vorstellbar, dass einer dieser Fans dieses Album auch als sein Lieblingsalbum der Band bezeichnen würde. Für alle anderen wird es noch schwieriger. Fünf Punkte.
Anspieltipps: Earl Gray, Tell Me All The Things You Do
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