CocoRosie – Grey Oceans
Besetzung:
Bianca “Coco” Casady – all instruments and vocals
Sierra “Rosie” Casady – all instruments and vocals
Gastmusiker:
Gael Rakotondrabe – piano and keys
Christina Chalmers – intro and extra vocals “Undertaker”
Martin Pantirer – bass, clarinette, alto sax “Undertaker”, “The Moon Asked The Crow”
Todd Simon – trumpet “Lemonade”
Gustavo “Bolsa” Gonzalez – drums “Hopscotch”
Florence Fritz – violin, backup vocals “Gallows”
Neda Sanai – spoken word “R.I.P. Burn Face”
Label: Souterrain Transmissions
Erscheinungsdatum: 2010
Stil: Art Rock, Experimental Rock
Trackliste:
1. Trinity's Crying (4:40)
2. Smokey Taboo (4:48)
3. Hopscotch (3:08)
4. Undertaker (3:52)
5. Grey Oceans (4:32)
6. R.I.P. Burn Face (4:38)
7. The Moon Asked The Crow (3:50)
8. Lemonade (5:14)
9. Gallows (4:25)
10. Fairy Paradise (4:20)
11. Here I Come (3:28)
Gesamtspieldauer: 46:54
Nun, wie soll man die Musik der beiden Schwestern Bianca “Coco” und Sierra “Rosie” Casady auf ihrem vierten Album mit dem Titel „Grey Oceans“ umschreiben? Ungewöhnlich? Auf jeden Fall! Irgendwie mystisch? Genau! Verspielt und verträumt? Natürlich! Eingängig? Nicht bei jedem Titel gleich beim ersten Mal! Fordernd? Mit Sicherheit!
2010 wurde „Grey Oceans“ veröffentlicht und es ist schön zu hören, dass es solche Musik heutzutage überhaupt noch gibt. So gar keine Lieder für die Hitparaden-Stationen dieser Welt befinden sich darauf. Hier ist nur wenig „normal“, alles ein klein wenig skurril, überraschend und auf eine ganz spezielle Art abgefahren. Dies wiederum lässt Spannung entstehen, die den Hörer immer wieder fordert und gleichzeitig auch mit toller Musik belohnt. Dabei ist die Platte zugegebenermaßen sehr marode, ein Großteil der Texte befasst sich mit dem Tod und dem Sterben. Auch die Stimmung der Musik selbst ist über die ganze Platte hinweg nachdenklich bis traurig. Am Deutlichsten tritt dies wohl beim Titel „Gallows“ (Galgen) zutage. Hier lohnt es sich wahrlich, sich das dazugehörende Video mal auf den diversen Plattformen anzusehen.
Meist sind die einzelnen Stücke nur sehr zurückhaltend instrumentiert, in einer Mischung aus elektronischen und analogen Instrumenten. Diese sind in einer Mixtur der musikalischen Genres Electronica, Folk, Experimentalmusik, Oper und progressiven Ausschlägen eingebettet, die immer wieder Erinnerungen beziehungsweise Vergleiche zu isländischen Künstlern wie Björk oder aber auch Sigur Rós aufkommen lassen. Trotzdem ist das Gehörte von CocoRosie hier durchweg eigenständig und in dieser Form bisher so auch ungehört. So schaffen es die beiden Schwestern ihre ganz eigene musikalische Welt zu erschaffen, was diese Platte zusätzlich so unglaublich spannend und hörenswert werden lässt. Dazu gesellen sich verschiedenste Stimmvariationen, die einmal kindlich klingen, dann wieder selbstbewussten und weiblichen Pop-Gesang darstellen, aber auch gehaucht und sehr zerbrechlich dargeboten werden können und schließlich fast schon opernmäßigen Sopran beinhalten. Dies alles in einer Selbstverständlichkeit, die keinen Raum für Fragen lässt. Alles muss genau so und nicht anders klingen. Und genau so klingt es gut.
Fazit: Die Mischung macht es hier. Die Mischung verschiedener Musikgenres und Gesangsstimmen, die diese „Eigenartigkeit“ der Musik von CocoRosie zusätzlich befeuern. Dabei kann man die Musik der beiden Schwestern durchweg als melodiös und harmonisch bezeichnen – auch wenn dies nicht unbedingt gleich beim ersten Hören bei jedem Titel sofort so wahrgenommen werden kann. Schwer ist es auch, diese Musik in irgendeine Schublade zu stecken. Am ehesten passt dann wohl wirklich diese „dunkle“, nordische Musik der oben bereits erwähnten Künstler. Obwohl? Die Musik von CocoRosie auf „Grey Oceans“ ist eigentlich doch anders… Elf Punkte.
Anspieltipps: Gallows
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