CocoRosie – The Adventures Of Ghosthorse And Stillborn
Besetzung:
Bianca Casady – vocals, ohne weitere Instrumentenangabe
Sierra Casady – vocals, ohne weitere Instrumentenangabe
Gastmusiker (ohne weitere Instrumentenangabe):
Tez
Josh Wernez
Spleen
Gael Rakotondrabe
Christina Chalmers
BenMo
Celena
Glenn
Nomi
Label: Cherry Red Records
Erscheinungsdatum: 2007
Stil: Post Rock, Dream Pop
Trackliste:
1. Rainbowarriors (3:56)
2. Promise (3:37)
3. Bloody Twins (1:38)
4. Japan (5:02)
5. Sunshine (2:59)
6. Black Poppies (2:38)
7. Werewolf (4:50)
8. Animals (6:02)
9. Houses (2:57)
10. Raphael (2:48)
11. Girl And The Geese (0:47)
12. Miracle (inklusive Hidden Track „Childhood") (11:36)
Gesamtspieldauer: 48:50
„The Adventures Of Ghosthorse And Stillborn” heißt das dritte Album der Schwestern Bianca und Sierra Casady, welches 2007 veröffentlicht wurde. Und wieder hört man hier Musik, die man durchaus auch mit „seltsam“ umschreiben kann. Melodiös ist das alles, allerdings angefüllt mit einem wahren Füllhorn von Nebengeräuschen, wie Fiepsen, Gluckern, Pfeifen, Grunzen, Zwitschern, Stöhnen, Klingeln und noch sehr vielem mehr. Über allem steht dabei der Gesang der beiden Schwestern, der mal in weiblichen Sopran-Tonlagen wiedergegeben wird, sich an einer anderen Stelle wiederum relativ „normal“ und poppig anhört, dann jedoch nach einem kleinen Mädchen klingt und manchmal sogar die Tonhöhe eines Babys anzunehmen scheint. Wahrlich nicht alltäglich das Ganze.
Es ist so eine kleine Reise, die man mit dem Einlegen der CD startet. Hier wird dem Sprechgesang gefrönt, gesungen, gesummt und ausgiebig mit der menschlichen Sprache gespielt. Das alles in den bereits erwähnten unterschiedlichen Gesangshöhen. Meistens ist die Musik auf „The Adventures Of Ghosthorse And Stillborn” sehr sanft und mild formuliert. Rhythmisch und treibend, wie bei dem zunächst etwas nach einem Kinderlied klingenden „Japan“, klingt es nur sehr selten. Aber auch dieser Titel mündet in eine Art Sopran-Arie, um dann erneut in diesen rhythmischen Teil überzugehen. Die Schwestern bereiten sich den Weg zum Ohr des Hörers auf eine sehr schwerelose Art und Weise, das wirkt alles sehr locker und leicht, überaus verspielt und häufig auch experimentell. Gesang dieser Art gibt es sonst wohl nirgendwo anders zu hören.
Man muss dem Album auf jeden Fall Zeit geben, um wirklich landen und das Ohr treffen zu können. Zu ungewöhnlich sind oftmals die Songstrukturen, die Instrumentierung und der bereits mehrmals angesprochene Gesang. Es bedarf somit einiger Durchläufe, denn auf das erste Hören ist hier nur sehr wenig eingängig. Es scheint fast so, als ob im Gehirn des Hörers erst die richtigen Verknüpfungen koordiniert werden müssten, um in diese Klangwelt vollkommen eintauchen zu können.
Fazit: Sicherlich eines der seltsamsten Alben, die ich kenne. Die Musik ist dabei zwar sehr eingängig, allerdings erst nach dem mehrmals wiederholten Hören. Auf diese ganzen Geräusche, die sich da im Hintergrund abspielen, muss man sich zudem einlassen können. Das ist mitunter zunächst alles sehr ungewöhnlich und auch ein klein wenig gewöhnungsbedürftig. Hat man sich diese Strukturen allerdings erschlossen, wächst auch das Album zu einem vertrauten Freund heran. Neun Punkte.
Anspieltipps: Japan, Raphael
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