Mittwoch, 9. April 2014

ZZ Top – Rio Grande Mud




ZZ Top – Rio Grande Mud


Besetzung:

Frank Beard – drums, percussion
Billy Gibbons – guitar, vocals
Dusty Hill – bass guitar, keyboards, vocals


Label: Warner Brothers Records


Erscheinungsdatum: 1972


Stil: Blues Rock


Trackliste:

1. Francine (3:34)
2. Just Got Paid (4:28)
3. Mushmouth Shoutin' (3:49)
4. Ko Ko Blue (4:33)
5. Chevrolet (3:21)
6. Apologies To Pearly (2:40)
7. Bar-B-Q (3:26)
8. Sure Got Cold After The Rain Fell (7:21)
9. Whiskey'n Mama (3:21)
10. Down Brownie (2:30)

Gesamtspieldauer: 39:01




Das zweite Album der Texaner von ZZ Top erschien 1972 unter dem Titel „Rio Grande Mud”. Passend dazu sieht man die drei Musiker auf dem Cover – noch relativ bartlos – im Schlamm baden. Dieses zweite Album von ZZ Top fällt dabei in die Kategorie jener Alben, die mehrmals gehört werden wollen, bis man sich in diese Musik hineingehört hat. Und dann, nach mehreren Durchläufen stellt man fest, dass alles doch sehr viel besser klingt, als man beim ersten Antesten gedacht hatte.

Blues-Rock wird dem Hörer auf „Rio Grande Mud” geboten. Dabei liegt hier die Betonung ein wenig mehr auf Rock, denn diese Stilrichtung beeinflusst die Musik auf dem Album zu einem größeren Anteil als der Blues. Dies wiederum bewirkt, dass die Platte auch Rock-Freunden ein Lächeln abgewinnen kann, für die Blues-Musik ansonsten weniger gut zugänglich ist.

Was den drei Musiker auf „Rio Grande Mud” auch sehr gelungen ist, das sind häufig die Ausklänge der Stücke. Bestes Beispiel hierfür ist „Sure Got Cold After The Rain Fell”, mit über sieben Minuten Spieldauer auch der längste Titel der Platte. Bluesig beginnt die Nummer, sehr sehnsüchtig und melancholisch und ruhig gehalten. Nur langsam steigert sich schließlich der Song, langsam aber stetig. Und er endet in einem langen und ausschweifenden Solo, welches zwar immer noch auf dem Blues gründet, jedoch sehr eingängig und fesselnd wirkt. Hier merkt man den Musikern den Spaß an, den sie beim Spielen ihrer Instrumente verspüren. Auch auf „Ko Ko Blue” trifft dieser Ansatz zu, nur das diese Nummer sehr viel rockiger gehalten ist, allerdings ebenfalls wieder in einem tollen Solo mündet. Eine andere richtig gute Rock-Nummer stellt „Just Got Paid” dar. Hier groovt es, der Rhythmus ist mitreißend und dieses Stück geht sogar ziemlich schnell ins Ohr, was ansonsten, wie bereits erwähnt, gar nicht so selbstverständlich für dieses Album ist.

Fazit: Klar hat man es leichter, wenn man auf bluesigen Rock steht. Ist das nicht der Fall, so sollte man der Scheibe einige Durchgänge gestatten und es eröffnen sich viele neue Facetten an dieser Musik, die vorher noch nicht so gehört werden konnten. Mit den wenigen „Voll-Blues-Stücken“ der Platte kann ich persönlich weniger anfangen, allerdings wird ZZ Top auch gerade deshalb von seinen Fans geliebt, für die dieses Album einen Höhepunkt im Schaffen von ZZ Top darstellt. Neun Punkte.

Anspieltipps: Just Got Paid, Ko Ko Blue, Sure Got Cold After The Rain Fell



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