U2 – Pop
Besetzung:
Bono – lead vocals, additional guitar
Adam Clayton – bass guitar
The Edge – guitar, keyboards, backing vocals
Larry Mullen, Jr. – drums, percussion, programming
Gastmusiker:
Flood – keyboards
Steve Osborne – keyboards
Howie B – turntables, keyboards
Marius De Vries – keyboards
Label: Island Records
Erscheinungsdatum: 1997
Stil: Pop, Rock
Trackliste:
1. Discothèque (5:20)
2. Do You Feel Loved (5:07)
3. Mofo (5:49)
4. If God Will Send His Angels (5:22)
5. Staring At The Sun (4:37)
6. Last Night On Earth (4:46)
7. Gone (4:27)
8. Miami (4:53)
9. The Playboy Mansion (4:41)
10. If You Wear That Velvet Dress (5:15)
11. Please (5:03)
12. Wake Up Dead Man (4:53)
Gesamtspieldauer: 1:00:11
An diesem neunten Album von U2 mit dem Titel „Pop“ scheiden sich so ein wenig die Geister, sowohl auf Fan-Seite, wie auch bei den Kritikern. 1997 veröffentlicht, findet sich zumeist genau das auf der Platte, was bereits im Titel widergegeben ist: Pop-Musik. Das ist zugebenermaßen ein klein wenig ungewöhnlich für U2, die ansonsten eher für Rock und Alternative stehen.
Gleich mit dem ersten Titel „Discothèque“ wird der Hörer gleich ein wenig auf das eingestimmt, was oft in den nächsten 60 Minuten zu hören sein wird: treibende Beats und Samples. Die Gitarre steht nicht mehr so oft im Vordergrund, das Keyboard übernimmt sehr häufig die dominante Position ein, was auch die Beteiligung der Gastmusiker nochmals unterstreicht. Viele der Titel wirken am Anfang, beim ersten Hören, ein kleines bisschen sperrig. Ein Bild, welches mit jedem weiteren Durchlauf von „Pop“ allerdings immer weiter aufgeweicht wird. Dann schaffen es die Nummern auch immer mehr zu begeistern – auch wenn „Pop“ wohl nicht zu den besten Scheiben der Iren zu zählen ist.
Weiter auffällig ist der religiöse „Touch“, der einigen Nummern durch den Text innewohnt. So deutlich hat Bono dies bisher noch nicht verlautbart. Die Spannbreite bezüglich der Musik ist allerdings auch auf „Pop“ gegeben, wie bei allen U2-Platten. Es gibt sehr nachdenklich und ruhig gehaltene Lieder, neben den treibenderen Titeln, die dann auch immer tanzbar sind. Und Höhepunkte hält die Scheibe natürlich auch für den Hörer parat. Wie immer ist das natürlich reine Geschmackssache, aber der Titel „Staring At The Sun“ birgt schon etwas Besonderes in sich. Etwas rockiger gehalten ist dies ein Lied, welches kaum Anlaufzeit benötigt, soll heißen bereits beim ersten Hören ins Ohr geht. Der Refrain besitzt durch den Gitarrenlauf einen absoluten Wiedererkennungswert. Für manche Hörer vielleicht zu simpel, eingängig auf jeden Fall.
Ebenfalls überaus gelungen sind auch die letzten beiden Titel der Platte „Please“ und „Wake Up Dead Man”. Erstere Nummer startet zurückhaltend und wird dann immer wieder gesteigert, wobei Bono sein „Please“ so wunderschön schmachtend heraussingt. „Wake Up Dead Man” ist ebenfalls ein ruhiger Track, der in sich gesteigert wird und mit einem Text mit religiösem Inhalt ausgestattet wurde. Während im Vordergrund Bono Jesus anruft, hört man ganz leise im Hintergrund eine Frau orientalisch singen, ob sie dabei aus dem Koran zitiert, entzieht sich leider meiner Kenntnis.
Fazit: Sicherlich kein ganz einheitliches Album von U2, man könnte es allerdings auch abwechslungsreich nennen. Vielleicht sind die Höhepunkte hier nicht ganz so breit gesät, wie auf manchem anderen Album der Iren. Aber es gibt sie, für Freunde gut gemachter Pop-Musik auf jeden Fall hörenswert. Neun Punkte.
Anspieltipps: Staring At The Sun, Wake Up Dead Man, Please