Eloy – Colours
Besetzung:
Klaus-Peter Matziol – bass, vocals
Jim McGillivray – drums, percussion
Hannes Arkona – electric guitar, acoustic guitar
Hannes Folberth – keyboards and other key instruments
Frank Bornemann – lead vocals, electric guitar, acoustic guitar
Label: EMI
Erscheinungsdatum: 1980
Stil: Progressive Rock, Rock
Trackliste:
1. Horizons (3:23)
2. Illuminations (6:21)
3. Giant (6:08)
4. Impressions (3:11)
5. Child Migration (7:20)
6. Gallery (3:11)
7. Silhouette (7:14)
8. Sunset (2:56)
Bonus Tracks der remasterten Fassung:
9. Wings Of Vision (4:14)
10. Silhouette (Single Edit) (3:31)
Gesamtspieldauer: 47:28
In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts haben viele ehemalige progressive Bands einen völligen Stilwechsel vollzogen. Meistens hin zum gar nicht mal so guten Pop, denn das konnten sie einfach nicht und andere eben besser. Bei Eloy war das anders – zumindest zum Teil. Den Stilwechsel haben sie ebenfalls vollzogen, jedoch eher hin zum Rock als zum Pop. „Colours“, das achte Studioalbum der Hannoveraner, ist deutlich rockiger geraten als noch die Vorgänger. Vielleicht lag dies auch an dem Umstand, dass es mal wieder einige Umbesetzungen in der Band gab. Keyboarder Detlev Schmidtchen und Schlagzeuger Jürgen Rosenthal hatten Eloy verlassen, um sich bei „Ego On The Rocks“ auszutoben. Neu zu Eloy wechselten nun Hannes Folberth und Jim McGillivray. Und die Besetzung wurde sogar noch durch einen zweiten Gitarristen erweitert, Hannes Arkona stieß nun ebenfalls zu Eloy.
Nun, dieser Stilwechsel ist als durchaus gelungen zu beschreiben. „Colours“ ist ein wirklich gutes und abwechslungsreiches Album geworden. Und natürlich erkennt man an der Musik, dass es sich dabei um Eloy handelt. Allerdings eben mit dieser etwas härteren Ausrichtung. Obwohl, das ist zumindest beim ersten Song dann doch etwas schwieriger. Ist das noch Eloy? Auf „Horizons“, dem Opener, singen einige Damen im Chor, dazu gibt es eine treibende Synthesizerspur. Das wirkt wahrlich, ist jedoch so im Grunde genommen nicht mehr als Eloy erkennbar. Diese Art der Musik erinnert ein wenig an das Alan Parsons Project.
Nun und dann gibt es da diese bereits erwähnten rockigen Lieder. „Child Migration” weist immer wieder starke Hard Rock Tendenzen auf, um dann allerdings auch wieder in progressive Abschnitte überzugehen. Das macht durchaus Spaß. Dann hört man mal ein Querflötensolo und fühlt sich an Jethro Tull erinnert oder es werden wunderschöne Klangteppiche aufgebaut, zum Teil eingeleitet mit der akustischen Gitarre, wie beim ehemaligen letzten Lied der Platte, „Sunset“. Das erinnert dann schon sehr an das Album „Silk Road“ des Japaners Kitaro.
Fazit: „Colours“ ist ein sehr abwechslungsreiches Album geworden, welches nun so gar nicht mehr typisch ist für Eloy. Diese ganz langen Tracks fehlen und es liegt eine rockigere Grundstimmung vor, auch wenn sich diese nicht durch jeden Titel zieht. Übrigens singt Frank Bornemann inzwischen auch sehr viel besser. Nicht von seiner Stimmlage oder seinem Ausdruck her, die und der waren schon immer okay. Nein, es ist sein Englisch, seine Aussprache, an der er kräftig gearbeitet zu haben scheint. Man erkennt ihn zwar noch als Deutschen, jedoch klingt er hier sehr viel besser, als noch wenige Alben zuvor. „Denglisch“ gibt es nicht mehr – jedenfalls nicht mehr in dieser Ausprägung. Und das ist schön. Zehn Punkte.
Anspieltipps: Horizons, Child Migration, Sunset
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